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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Hasta, lat., Spieß; ad hastam publicam, zur öffentl. Versteigerung; sub h., öffentlich versteigern, s. Subhastation.


Hastenbeck, hannöv. Flecken im Fürstenthum Kalenberg; Schlacht 1757 d. 26. Juli; vergl. Kloster-Seven.


Hastings (Hehst-), engl. Dorf in der Grafschaft Sussex mit Seebädern; Schlacht den 14. Octbr. 1066.


Hastings, Warren, geb. 1732, Sohn eines Landpfarrers, von altem aber gänzl. heruntergekommenem Geschlechte, ging 1749 als Schreiber nach Ostindien, verdankte seine Erhebung sowohl Kriegsdiensten unter Clive als seiner Kenntniß der oriental. Sprachen u. der Verhältnisse Indiens. Als Generalgouverneur (1773-85) vermehrte er die Einkünfte der ostind. Compagnie beträchtlich und rettete das von den Mahratten u. Hyder Ali bedrohte engl. Gebiet, wobei er eben so gewaltsam und rücksichtslos verfuhr wie früher Clive. In England wurde er von Burke und der Opposition der Unterdrückung u. Erpressung angeklagt; der Prozeß wurde zwar niedergeschlagen, aber H. mußte die Kosten (71000 Pfd. Sterl.) bezahlen, so daß ihn nur ein Darlehn der ostind. Compagnie von 800000 Pfd. St. u: ein Jahrgeld vor gänzl. Verarmung schützte; er st. 1818.


Hastings, Francis Rawdon, Marquis von, bekannter als Lord Moire, geb. 1754, gest. 1826, irischer Pair von der Partei der Whigs, war 1812-22 Generalgouverneur von Ostindien, befestigte die brit. Herrschaft durch die Besiegung der Pindareehs und Nepalesen, st. 1826 als Gouverneur von Malta.


Hattenheim nassauischer Flecken am Rhein mit 1300 E., baut den berühmten Markobrunner Wein.


Hattingen, preuß.-westfäl. Stadt an der Ruhr mit 4200 E., Fabrikation von Eisen- und Wollewaaren.


Hattischerif d. h. erhabenes Schreiben, heißt jeder Erlaß des Sultans.


Hatto I., Erzbischof von Mainz zur Zeit Ludwigs des Kindes, mit Bischof Adalbert von Augsburg und dem Herzog Otto von Sachsen das Reich vor Zertrümmerung bewahrend. - H. II., Erzbischof von Mainz von 968, der Held der Sage vom Mäusethurm, die sich über einen Edelmann am thurgauischen Bodenseeufer buchstäbl. wiederholt.


Hatvan, ungar. Stadt im Heveser Comitat, an der Zagyva, mit 3100 E., schöner Kirche, Wein- u. Melonenbau, berühmter Pferdezucht, lebhaftem Verkehr. Treffen 1849.


Hatzfeld, altes aus Hessen stammendes Geschlecht, aus welchem der Majoratsherr den Fürstentitel führt. Historisch sind: Melchior v. H., kaiserl. General im 30jährigen Kriege u. Franz Ludwig, Fürst von H., der 1806 als Gouverneur in Berlin nach dem Einzuge der Franzosen mit der preuß. Armee Verbindungen unterhalten haben soll; ein compromittirendes Papier sei in die Hände Napoleons gefallen, dieser habe es der um Gnade flehenden Fürstin gegeben, die es sogleich in das Kaminfeuer warf. Anderseits wird aber in Abrede gestellt, daß Napoleon Beweise in Händen gehabt habe, die ihm ein Recht, gegen den Fürsten von H. als Spion zu verfahren, gegeben hätten. Dessen ältester Sohn, Fürst Friedr. Herm. Anton, ist 1808 geb.; der 2., Graf Max, geb. 1813, ist gegenwärtig preuß. Gesandter in Paris.


Haubitze, Geschütz, zwischen Mörser und Kanone stehend, zum Werfen von Granaten, Brand- und Leuchtkugeln, in großer Nähe auch zum Kartätschenschießen bestimmt, wird theils nach dem Gewichte der Hohlkugel, theils u. gewöhnlich nach der Bohrweite des Rohrs (5- etc. zöllige H.) bestimmt. Die äußere Form und die Laffete ist wie bei den Kanonen; die inneren Theile sind: der Flug oder die Seele, woraus die Granate geschleudert wird; das Lager, wo sie auf der Pulverladung sitzt; die Kammer, welche die letztere enthält; der Rost, das Metall am Ende. Man bedient sich der H. im Felde zur Bewerfung der Reiterei u. Infanterie besonders in gedeckten Stellungen, zum Anzünden besetzter Gebäude etc.; im Festungskriege ist ihr Gebrauch allgemein. Die russ. H.n (Einhörner) haben längere Röhren u. sind von den Franzosen nachgeahmt worden.


Haubold, Christian Gottlieb, geb. 1766 zu Dresden, gest. 1824 als Prof.


Hasta, lat., Spieß; ad hastam publicam, zur öffentl. Versteigerung; sub h., öffentlich versteigern, s. Subhastation.


Hastenbeck, hannöv. Flecken im Fürstenthum Kalenberg; Schlacht 1757 d. 26. Juli; vergl. Kloster-Seven.


Hastings (Hehst–), engl. Dorf in der Grafschaft Sussex mit Seebädern; Schlacht den 14. Octbr. 1066.


Hastings, Warren, geb. 1732, Sohn eines Landpfarrers, von altem aber gänzl. heruntergekommenem Geschlechte, ging 1749 als Schreiber nach Ostindien, verdankte seine Erhebung sowohl Kriegsdiensten unter Clive als seiner Kenntniß der oriental. Sprachen u. der Verhältnisse Indiens. Als Generalgouverneur (1773–85) vermehrte er die Einkünfte der ostind. Compagnie beträchtlich und rettete das von den Mahratten u. Hyder Ali bedrohte engl. Gebiet, wobei er eben so gewaltsam und rücksichtslos verfuhr wie früher Clive. In England wurde er von Burke und der Opposition der Unterdrückung u. Erpressung angeklagt; der Prozeß wurde zwar niedergeschlagen, aber H. mußte die Kosten (71000 Pfd. Sterl.) bezahlen, so daß ihn nur ein Darlehn der ostind. Compagnie von 800000 Pfd. St. u: ein Jahrgeld vor gänzl. Verarmung schützte; er st. 1818.


Hastings, Francis Rawdon, Marquis von, bekannter als Lord Moire, geb. 1754, gest. 1826, irischer Pair von der Partei der Whigs, war 1812–22 Generalgouverneur von Ostindien, befestigte die brit. Herrschaft durch die Besiegung der Pindareehs und Nepalesen, st. 1826 als Gouverneur von Malta.


Hattenheim nassauischer Flecken am Rhein mit 1300 E., baut den berühmten Markobrunner Wein.


Hattingen, preuß.-westfäl. Stadt an der Ruhr mit 4200 E., Fabrikation von Eisen- und Wollewaaren.


Hattischerif d. h. erhabenes Schreiben, heißt jeder Erlaß des Sultans.


Hatto I., Erzbischof von Mainz zur Zeit Ludwigs des Kindes, mit Bischof Adalbert von Augsburg und dem Herzog Otto von Sachsen das Reich vor Zertrümmerung bewahrend. – H. II., Erzbischof von Mainz von 968, der Held der Sage vom Mäusethurm, die sich über einen Edelmann am thurgauischen Bodenseeufer buchstäbl. wiederholt.


Hatvan, ungar. Stadt im Heveser Comitat, an der Zagyva, mit 3100 E., schöner Kirche, Wein- u. Melonenbau, berühmter Pferdezucht, lebhaftem Verkehr. Treffen 1849.


Hatzfeld, altes aus Hessen stammendes Geschlecht, aus welchem der Majoratsherr den Fürstentitel führt. Historisch sind: Melchior v. H., kaiserl. General im 30jährigen Kriege u. Franz Ludwig, Fürst von H., der 1806 als Gouverneur in Berlin nach dem Einzuge der Franzosen mit der preuß. Armee Verbindungen unterhalten haben soll; ein compromittirendes Papier sei in die Hände Napoleons gefallen, dieser habe es der um Gnade flehenden Fürstin gegeben, die es sogleich in das Kaminfeuer warf. Anderseits wird aber in Abrede gestellt, daß Napoleon Beweise in Händen gehabt habe, die ihm ein Recht, gegen den Fürsten von H. als Spion zu verfahren, gegeben hätten. Dessen ältester Sohn, Fürst Friedr. Herm. Anton, ist 1808 geb.; der 2., Graf Max, geb. 1813, ist gegenwärtig preuß. Gesandter in Paris.


Haubitze, Geschütz, zwischen Mörser und Kanone stehend, zum Werfen von Granaten, Brand- und Leuchtkugeln, in großer Nähe auch zum Kartätschenschießen bestimmt, wird theils nach dem Gewichte der Hohlkugel, theils u. gewöhnlich nach der Bohrweite des Rohrs (5- etc. zöllige H.) bestimmt. Die äußere Form und die Laffete ist wie bei den Kanonen; die inneren Theile sind: der Flug oder die Seele, woraus die Granate geschleudert wird; das Lager, wo sie auf der Pulverladung sitzt; die Kammer, welche die letztere enthält; der Rost, das Metall am Ende. Man bedient sich der H. im Felde zur Bewerfung der Reiterei u. Infanterie besonders in gedeckten Stellungen, zum Anzünden besetzter Gebäude etc.; im Festungskriege ist ihr Gebrauch allgemein. Die russ. H.n (Einhörner) haben längere Röhren u. sind von den Franzosen nachgeahmt worden.


Haubold, Christian Gottlieb, geb. 1766 zu Dresden, gest. 1824 als Prof.

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[236/0237] Hasta, lat., Spieß; ad hastam publicam, zur öffentl. Versteigerung; sub h., öffentlich versteigern, s. Subhastation. Hastenbeck, hannöv. Flecken im Fürstenthum Kalenberg; Schlacht 1757 d. 26. Juli; vergl. Kloster-Seven. Hastings (Hehst–), engl. Dorf in der Grafschaft Sussex mit Seebädern; Schlacht den 14. Octbr. 1066. Hastings, Warren, geb. 1732, Sohn eines Landpfarrers, von altem aber gänzl. heruntergekommenem Geschlechte, ging 1749 als Schreiber nach Ostindien, verdankte seine Erhebung sowohl Kriegsdiensten unter Clive als seiner Kenntniß der oriental. Sprachen u. der Verhältnisse Indiens. Als Generalgouverneur (1773–85) vermehrte er die Einkünfte der ostind. Compagnie beträchtlich und rettete das von den Mahratten u. Hyder Ali bedrohte engl. Gebiet, wobei er eben so gewaltsam und rücksichtslos verfuhr wie früher Clive. In England wurde er von Burke und der Opposition der Unterdrückung u. Erpressung angeklagt; der Prozeß wurde zwar niedergeschlagen, aber H. mußte die Kosten (71000 Pfd. Sterl.) bezahlen, so daß ihn nur ein Darlehn der ostind. Compagnie von 800000 Pfd. St. u: ein Jahrgeld vor gänzl. Verarmung schützte; er st. 1818. Hastings, Francis Rawdon, Marquis von, bekannter als Lord Moire, geb. 1754, gest. 1826, irischer Pair von der Partei der Whigs, war 1812–22 Generalgouverneur von Ostindien, befestigte die brit. Herrschaft durch die Besiegung der Pindareehs und Nepalesen, st. 1826 als Gouverneur von Malta. Hattenheim nassauischer Flecken am Rhein mit 1300 E., baut den berühmten Markobrunner Wein. Hattingen, preuß.-westfäl. Stadt an der Ruhr mit 4200 E., Fabrikation von Eisen- und Wollewaaren. Hattischerif d. h. erhabenes Schreiben, heißt jeder Erlaß des Sultans. Hatto I., Erzbischof von Mainz zur Zeit Ludwigs des Kindes, mit Bischof Adalbert von Augsburg und dem Herzog Otto von Sachsen das Reich vor Zertrümmerung bewahrend. – H. II., Erzbischof von Mainz von 968, der Held der Sage vom Mäusethurm, die sich über einen Edelmann am thurgauischen Bodenseeufer buchstäbl. wiederholt. Hatvan, ungar. Stadt im Heveser Comitat, an der Zagyva, mit 3100 E., schöner Kirche, Wein- u. Melonenbau, berühmter Pferdezucht, lebhaftem Verkehr. Treffen 1849. Hatzfeld, altes aus Hessen stammendes Geschlecht, aus welchem der Majoratsherr den Fürstentitel führt. Historisch sind: Melchior v. H., kaiserl. General im 30jährigen Kriege u. Franz Ludwig, Fürst von H., der 1806 als Gouverneur in Berlin nach dem Einzuge der Franzosen mit der preuß. Armee Verbindungen unterhalten haben soll; ein compromittirendes Papier sei in die Hände Napoleons gefallen, dieser habe es der um Gnade flehenden Fürstin gegeben, die es sogleich in das Kaminfeuer warf. Anderseits wird aber in Abrede gestellt, daß Napoleon Beweise in Händen gehabt habe, die ihm ein Recht, gegen den Fürsten von H. als Spion zu verfahren, gegeben hätten. Dessen ältester Sohn, Fürst Friedr. Herm. Anton, ist 1808 geb.; der 2., Graf Max, geb. 1813, ist gegenwärtig preuß. Gesandter in Paris. Haubitze, Geschütz, zwischen Mörser und Kanone stehend, zum Werfen von Granaten, Brand- und Leuchtkugeln, in großer Nähe auch zum Kartätschenschießen bestimmt, wird theils nach dem Gewichte der Hohlkugel, theils u. gewöhnlich nach der Bohrweite des Rohrs (5- etc. zöllige H.) bestimmt. Die äußere Form und die Laffete ist wie bei den Kanonen; die inneren Theile sind: der Flug oder die Seele, woraus die Granate geschleudert wird; das Lager, wo sie auf der Pulverladung sitzt; die Kammer, welche die letztere enthält; der Rost, das Metall am Ende. Man bedient sich der H. im Felde zur Bewerfung der Reiterei u. Infanterie besonders in gedeckten Stellungen, zum Anzünden besetzter Gebäude etc.; im Festungskriege ist ihr Gebrauch allgemein. Die russ. H.n (Einhörner) haben längere Röhren u. sind von den Franzosen nachgeahmt worden. Haubold, Christian Gottlieb, geb. 1766 zu Dresden, gest. 1824 als Prof.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/237>, abgerufen am 27.11.2024.