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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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zurück- und H. durch einstimmige Wahl der Capitularen an dessen Stelle trat, unbeschadet seiner Stellung zur Universität. Weitere Schriften: eine Uebersetzung von Wisemanns "vornehmsten Lehren und Gebräuchen der kathol. Kirche", Regensb. 1838, 2. Aufl. 1847; "Zusammenhang der Ergebnisse wissenschaftl. Forschung mit der geoffenbarten Religion", ebendas. 1840; eine Abhandlung über die in einer Münchner Handschrift aufbehaltene arab. Psalmenübersetzung; "über das Schul- und Lehrwesen der Muhammedaner im Mittelalter", München 1850; endlich Predigten, darunter eine Rede zur Erinnerung an Jos. v. Görres, München 1848.


Hanf (Cannabis), Pflanzengattung aus der Familie der Nesselgewächse (Urtaceae) mit stammgetrennten Geschlechtern (Fimmel. H. und Samen-H.), hat narkotische Eigenschaften u. wird deßwegen auch im Oriente wie das Opium zur Berauschung verwendet. Der bei uns angebaute H. (C. sativa) liefert in seinen Fasern das Material für Taue, Seile, Netze, Leinwand, in seinem Samen Brennöl.


Hanfstängl, Franz, ausgezeichneter Lithograph, geb. 1804 zu Bayernrain im bayer. Hochlande, bildete sich auf der Akademie in München, errichtete 1830 eine lithographische Anstalt u. ging 1835 nach Dresden, wo er die vorzüglichsten Gemälde der dortigen Gallerie in Lithographien herausgab (1852 in 183 Blättern).


Hangematte oder Hängmatte, ein zur Schlafstätte aufgehängtes grobes Stück Leinwand, gewöhnlich 6' lang u. 3' breit, wird vermittelst zahlreicher in einem Ringe zusammenlaufender Leinen aufgehängt, hauptsächlich auf Schiffen gebräuchlich, jedoch in trop. Gegenden auch zu Lande ziemlich allgemein.


Hangendes, Hangende Wand, im Bergbau das auf einem donlegigen (d. h. in schräger Richtung geführten) Gange liegende Gestein.


Hank (Hänk), engl. Garnmaß von 7 Gebind oder 260 Faden Baumwollegarn, und 12 Gebind oder 1400 Faden Leinegarn.


Hanka, Wenceslaus, der durch seine Verdienste um die slavische, besonders um die böhm. Literatur bekannte Bibliothekar des Nationalmuseums zu Prag, wurde geb. 1791 im böhm. Dorfe Horenowes, schloß sich schon als Student in Prag eng an Dobrowsky an, entdeckte im Kirchthurme zu Königinhof bei Gitschin eine Sammlung epischer und lyrischer Dichtungen aus dem 12. und 13. Jahrh. in böhm. Sprache, gab sie mit deutscher Uebersetzung heraus und wurde 1822 Bibliothekar. H. lieferte eine böhm. u. poln. Grammatik, eigene Gedichte (4. Aufl. 1841), viele Uebersetzungen, 1834 Dobrowsky's "Slavin" mit Zusätzen, Ausgaben des Heldengedichtes "Igor", des Rheims'schen Codex u. a. m.


Hanke, Henriette Wilhelmine, eine geb. Arndt, geb. 1785 zu Jauer, heirathete 1814 den Prediger H. zu Dyhrnfurt an der Oder, der 1819 st. Sie hat 108 Bände Romane geschrieben, die sich durch Breite, dabei aber auch durch sittliche Tendenz auszeichnen.


Hanken, bei den Pferden die obern Theile der Hinterfüße an den Hüften; daher hankenhohes, hankentiefes Pferd, die H. schleppen, sich auf die H. setzen.


Hannacken, die Bewohner der Hanna (nach einem Nebenfluß der March genannt), einer sehr fruchtbaren Landschaft in Mähren, zwischen Brünn, Olmütz und Kremsier. Die Einw. sind Slaven, eine wackere, kräftige Bevölkerung, ausgezeichnet durch eigenthümliche Kleidung und Gebräuche.


Hannibal, Name mehrer vornehmen Karthager; der berühmteste ist H. der Sohn des Hamilkar Barkas, geb. 247 vor Chr. Er folgte seinem Vater als Knabe nach Spanien, durch dessen Eroberung jener die Verluste im 1. Kriege gegen die Römer wieder ersetzte u. zugleich seiner Partei in Karthago gegen die aristokratische, die den Frieden mit Rom um jeden Preis erhalten wollte, das Uebergewicht verschaffte. Hamilkar hatte seinen Schwiegersohn Hasdrubal zum Nachfolger im Commando u. dieser 221 v. Chr. den Hannibal, der 219 den Krieg gegen Rom durch die Eroberung Sagunts, einer griech. Colonie in Spanien, die den Römern befreundet war,

zurück- und H. durch einstimmige Wahl der Capitularen an dessen Stelle trat, unbeschadet seiner Stellung zur Universität. Weitere Schriften: eine Uebersetzung von Wisemanns „vornehmsten Lehren und Gebräuchen der kathol. Kirche“, Regensb. 1838, 2. Aufl. 1847; „Zusammenhang der Ergebnisse wissenschaftl. Forschung mit der geoffenbarten Religion“, ebendas. 1840; eine Abhandlung über die in einer Münchner Handschrift aufbehaltene arab. Psalmenübersetzung; „über das Schul- und Lehrwesen der Muhammedaner im Mittelalter“, München 1850; endlich Predigten, darunter eine Rede zur Erinnerung an Jos. v. Görres, München 1848.


Hanf (Cannabis), Pflanzengattung aus der Familie der Nesselgewächse (Urtaceae) mit stammgetrennten Geschlechtern (Fimmel. H. und Samen-H.), hat narkotische Eigenschaften u. wird deßwegen auch im Oriente wie das Opium zur Berauschung verwendet. Der bei uns angebaute H. (C. sativa) liefert in seinen Fasern das Material für Taue, Seile, Netze, Leinwand, in seinem Samen Brennöl.


Hanfstängl, Franz, ausgezeichneter Lithograph, geb. 1804 zu Bayernrain im bayer. Hochlande, bildete sich auf der Akademie in München, errichtete 1830 eine lithographische Anstalt u. ging 1835 nach Dresden, wo er die vorzüglichsten Gemälde der dortigen Gallerie in Lithographien herausgab (1852 in 183 Blättern).


Hangematte oder Hängmatte, ein zur Schlafstätte aufgehängtes grobes Stück Leinwand, gewöhnlich 6' lang u. 3' breit, wird vermittelst zahlreicher in einem Ringe zusammenlaufender Leinen aufgehängt, hauptsächlich auf Schiffen gebräuchlich, jedoch in trop. Gegenden auch zu Lande ziemlich allgemein.


Hangendes, Hangende Wand, im Bergbau das auf einem donlegigen (d. h. in schräger Richtung geführten) Gange liegende Gestein.


Hank (Hänk), engl. Garnmaß von 7 Gebind oder 260 Faden Baumwollegarn, und 12 Gebind oder 1400 Faden Leinegarn.


Hanka, Wenceslaus, der durch seine Verdienste um die slavische, besonders um die böhm. Literatur bekannte Bibliothekar des Nationalmuseums zu Prag, wurde geb. 1791 im böhm. Dorfe Horenowes, schloß sich schon als Student in Prag eng an Dobrowsky an, entdeckte im Kirchthurme zu Königinhof bei Gitschin eine Sammlung epischer und lyrischer Dichtungen aus dem 12. und 13. Jahrh. in böhm. Sprache, gab sie mit deutscher Uebersetzung heraus und wurde 1822 Bibliothekar. H. lieferte eine böhm. u. poln. Grammatik, eigene Gedichte (4. Aufl. 1841), viele Uebersetzungen, 1834 Dobrowskyʼs „Slavin“ mit Zusätzen, Ausgaben des Heldengedichtes „Igor“, des Rheimsʼschen Codex u. a. m.


Hanke, Henriette Wilhelmine, eine geb. Arndt, geb. 1785 zu Jauer, heirathete 1814 den Prediger H. zu Dyhrnfurt an der Oder, der 1819 st. Sie hat 108 Bände Romane geschrieben, die sich durch Breite, dabei aber auch durch sittliche Tendenz auszeichnen.


Hanken, bei den Pferden die obern Theile der Hinterfüße an den Hüften; daher hankenhohes, hankentiefes Pferd, die H. schleppen, sich auf die H. setzen.


Hannacken, die Bewohner der Hanna (nach einem Nebenfluß der March genannt), einer sehr fruchtbaren Landschaft in Mähren, zwischen Brünn, Olmütz und Kremsier. Die Einw. sind Slaven, eine wackere, kräftige Bevölkerung, ausgezeichnet durch eigenthümliche Kleidung und Gebräuche.


Hannibal, Name mehrer vornehmen Karthager; der berühmteste ist H. der Sohn des Hamilkar Barkas, geb. 247 vor Chr. Er folgte seinem Vater als Knabe nach Spanien, durch dessen Eroberung jener die Verluste im 1. Kriege gegen die Römer wieder ersetzte u. zugleich seiner Partei in Karthago gegen die aristokratische, die den Frieden mit Rom um jeden Preis erhalten wollte, das Uebergewicht verschaffte. Hamilkar hatte seinen Schwiegersohn Hasdrubal zum Nachfolger im Commando u. dieser 221 v. Chr. den Hannibal, der 219 den Krieg gegen Rom durch die Eroberung Sagunts, einer griech. Colonie in Spanien, die den Römern befreundet war,

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[221/0222] zurück- und H. durch einstimmige Wahl der Capitularen an dessen Stelle trat, unbeschadet seiner Stellung zur Universität. Weitere Schriften: eine Uebersetzung von Wisemanns „vornehmsten Lehren und Gebräuchen der kathol. Kirche“, Regensb. 1838, 2. Aufl. 1847; „Zusammenhang der Ergebnisse wissenschaftl. Forschung mit der geoffenbarten Religion“, ebendas. 1840; eine Abhandlung über die in einer Münchner Handschrift aufbehaltene arab. Psalmenübersetzung; „über das Schul- und Lehrwesen der Muhammedaner im Mittelalter“, München 1850; endlich Predigten, darunter eine Rede zur Erinnerung an Jos. v. Görres, München 1848. Hanf (Cannabis), Pflanzengattung aus der Familie der Nesselgewächse (Urtaceae) mit stammgetrennten Geschlechtern (Fimmel. H. und Samen-H.), hat narkotische Eigenschaften u. wird deßwegen auch im Oriente wie das Opium zur Berauschung verwendet. Der bei uns angebaute H. (C. sativa) liefert in seinen Fasern das Material für Taue, Seile, Netze, Leinwand, in seinem Samen Brennöl. Hanfstängl, Franz, ausgezeichneter Lithograph, geb. 1804 zu Bayernrain im bayer. Hochlande, bildete sich auf der Akademie in München, errichtete 1830 eine lithographische Anstalt u. ging 1835 nach Dresden, wo er die vorzüglichsten Gemälde der dortigen Gallerie in Lithographien herausgab (1852 in 183 Blättern). Hangematte oder Hängmatte, ein zur Schlafstätte aufgehängtes grobes Stück Leinwand, gewöhnlich 6' lang u. 3' breit, wird vermittelst zahlreicher in einem Ringe zusammenlaufender Leinen aufgehängt, hauptsächlich auf Schiffen gebräuchlich, jedoch in trop. Gegenden auch zu Lande ziemlich allgemein. Hangendes, Hangende Wand, im Bergbau das auf einem donlegigen (d. h. in schräger Richtung geführten) Gange liegende Gestein. Hank (Hänk), engl. Garnmaß von 7 Gebind oder 260 Faden Baumwollegarn, und 12 Gebind oder 1400 Faden Leinegarn. Hanka, Wenceslaus, der durch seine Verdienste um die slavische, besonders um die böhm. Literatur bekannte Bibliothekar des Nationalmuseums zu Prag, wurde geb. 1791 im böhm. Dorfe Horenowes, schloß sich schon als Student in Prag eng an Dobrowsky an, entdeckte im Kirchthurme zu Königinhof bei Gitschin eine Sammlung epischer und lyrischer Dichtungen aus dem 12. und 13. Jahrh. in böhm. Sprache, gab sie mit deutscher Uebersetzung heraus und wurde 1822 Bibliothekar. H. lieferte eine böhm. u. poln. Grammatik, eigene Gedichte (4. Aufl. 1841), viele Uebersetzungen, 1834 Dobrowskyʼs „Slavin“ mit Zusätzen, Ausgaben des Heldengedichtes „Igor“, des Rheimsʼschen Codex u. a. m. Hanke, Henriette Wilhelmine, eine geb. Arndt, geb. 1785 zu Jauer, heirathete 1814 den Prediger H. zu Dyhrnfurt an der Oder, der 1819 st. Sie hat 108 Bände Romane geschrieben, die sich durch Breite, dabei aber auch durch sittliche Tendenz auszeichnen. Hanken, bei den Pferden die obern Theile der Hinterfüße an den Hüften; daher hankenhohes, hankentiefes Pferd, die H. schleppen, sich auf die H. setzen. Hannacken, die Bewohner der Hanna (nach einem Nebenfluß der March genannt), einer sehr fruchtbaren Landschaft in Mähren, zwischen Brünn, Olmütz und Kremsier. Die Einw. sind Slaven, eine wackere, kräftige Bevölkerung, ausgezeichnet durch eigenthümliche Kleidung und Gebräuche. Hannibal, Name mehrer vornehmen Karthager; der berühmteste ist H. der Sohn des Hamilkar Barkas, geb. 247 vor Chr. Er folgte seinem Vater als Knabe nach Spanien, durch dessen Eroberung jener die Verluste im 1. Kriege gegen die Römer wieder ersetzte u. zugleich seiner Partei in Karthago gegen die aristokratische, die den Frieden mit Rom um jeden Preis erhalten wollte, das Uebergewicht verschaffte. Hamilkar hatte seinen Schwiegersohn Hasdrubal zum Nachfolger im Commando u. dieser 221 v. Chr. den Hannibal, der 219 den Krieg gegen Rom durch die Eroberung Sagunts, einer griech. Colonie in Spanien, die den Römern befreundet war,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/222>, abgerufen am 25.11.2024.