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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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für die republikan. Nationalversammlung auftrat aber durchfiel. Als Präsident Louis Napoleon seinem Ziele Schritt für Schritt näher rückte, schrieb G. seinen "Monk", der eigentlich nichts anderes als eine Aufforderung an General Changarnier war, den schott. General nachahmend den Präsidenten u. die Gesetzgebende Versammlung zu stürzen u. Heinrich V. als König auszurufen. Louis Napoleon machte aber allen legitimistisch-orleanistischen Combinationen durch den 2. Dezbr. ein Ende u. seitdem hat sich G. wieder zu seinen Büchern zurückgezogen, kaum daß er halbleise in dem Blatte Assemblee nationale schmollt od. schmollen darf. Schriften: "Nouveau dictionnaire universel des synonymes de la langue francaise" 1809: "Vie des poetes francais du siecle de Louis XIV." 1813; "Histoire des origines du gouvernement representatif" 1820: "Histoire de la revolution de l'Angleterre" 1826: "Histoire de la civilisation en France" 1828: "Histoire generale de la civilisation en Europe" 1828: "Vie, correspondance et ecrits de Washington" 1840; "Histoire de la republique d'Angleterre et de Cromwell" 1854: außerdem leitete G. polit. u. wissenschaftl. Zeitschriften, schrieb von 1816 fast über jede Tagesfrage der französ. inneren Politik ein Pamphlet, gründete und leitete die Collection des memoires relatifs a l'histoire de France u. die Collection des memoires relatifs a l'histoire de la revolution d'Angleterre, so daß sein Fleiß u. seine Ausdauer Staunen erregen müssen. - Seine erste Frau, Elis. Charlotte de Meulan, geb. 1773, gest. 1827, sowie seine zweite, Elisa Dillon, geb. 1804, gest. 1833, waren Jugendschriftstellerinen.


Guldberg, Ove Höegh, geb. 1731 zu Horsens, gest. 1808, half als Hofmeister u. Kabinetssekretär des Kronprinzen Friedrich den Minister Struensee stürzen u. war Minister von 1775-84. Seine "Weltgeschichte" u. "Uebersetzung des N. T.s" gelten als prosaische Muster bei den Dänen. - G., Frederik, des Vorigen Sohn, geb. 1771, gab lyrische Gedichte heraus.


Gulden , vergl. Floren; nach dem Conventionsfuße, den nur Oesterreich festhielt, gehen 20 auf die seine Mark Silbers, nach dem rhein. 24, jetzt 24, jetzt 241/2; der holländ. G. ist dem rhein. fast ganz gleich, der poln. G. aber nur 45/6 Sgr. = 14 kr. C.-M.


Gumbinnen, ostpreuß. Stadt, Hauptort des Reg.-Bez. und Kreises G., an der Pissa, mit 7000 E., Wolle- und Leineweberei, Produktenhandel. - Der Reg.-Bez. G. ist 298 #M. groß und hat 642000 E. in den 16 Kreisen: Heidekrug, Niederung, Tilsit, Ragnit, Pillkallen, Stallupönen, G., Insterburg, Darkehmen, Angerburg, Goldap, Oletzko, Lyk, Lötzen, Sensburg, Johannisburg.


Gummi, Pflanzenstoff, der an der Luft zu einer harzähnlichen Masse eintrocknet, besteht aus Kohlen-, Wasser- und Sauerstoff, ist rein farblos, im Wasser, aber nicht in Oelen, Alcohol u. Aether löslich, findet sich am reinsten im Gummi arabicum (s. Acacia vera).


Gummi elasticum, s. Kautschuk.


Gummigutt, das gelbe Harz eines ostind. Baumes (Hebradendron cambogioides), dient als drastisches Abführungsmittel, zu Malerfarben u. Goldfirniß. Gummiharze, mit Gummi zu einer Mischung verbundene Pflanzenstoffe, hauptsächlich aus Harzen, Oelen, Kampfer bestehend.


Gummilack-Schildlaus (Coccus ficus), Insektenart aus der Ordnung der Halbdeckflügler, roth, hält sich auf einigen Feigenarten auf (Ficus religiosa u. indica). Aus dem Saft, der auf den Stich des Weibchens aus der Pflanze ausschwitzt u. dasselbe mit den Jungen einhüllt, bildet sich das Gummilack, das hauptsächlich zur Bereitung von Lackfirnissen und Siegellack gebraucht wird.


Gummi mimosae, der eingetrocknete Saft von Acacia Ehrenbergii, officinell; Gummitraganth, Gummi Traganthae, der eingetrocknete Saft von Astragalus verus, einer Leguminosa.


Gummiren, Zeuge mit Gummiwasser appretiren; mit aufgelöstem Kautschuk tränken und wasserdicht machen.


Gumprecht, Theod. Gottfried, geb. 1793 zu Hamburg, landwirthschaftlicher Schriftsteller, redigirt seit 1852 die zu Glogau erscheinende "Neue landwirthschaftliche Zeitung".

für die republikan. Nationalversammlung auftrat aber durchfiel. Als Präsident Louis Napoleon seinem Ziele Schritt für Schritt näher rückte, schrieb G. seinen „Monk“, der eigentlich nichts anderes als eine Aufforderung an General Changarnier war, den schott. General nachahmend den Präsidenten u. die Gesetzgebende Versammlung zu stürzen u. Heinrich V. als König auszurufen. Louis Napoleon machte aber allen legitimistisch-orleanistischen Combinationen durch den 2. Dezbr. ein Ende u. seitdem hat sich G. wieder zu seinen Büchern zurückgezogen, kaum daß er halbleise in dem Blatte Assemblée nationale schmollt od. schmollen darf. Schriften: „Nouveau dictionnaire universel des synonymes de la langue française“ 1809: „Vie des poëtes français du siècle de Louis XIV.“ 1813; „Histoire des origines du gouvernement représentatif“ 1820: „Histoire de la révolution de lʼAngleterre“ 1826: „Histoire de la civilisation en France“ 1828: „Histoire générale de la civilisation en Europe“ 1828: „Vie, correspondance et écrits de Washington“ 1840; „Histoire de la république dʼAngleterre et de Cromwell“ 1854: außerdem leitete G. polit. u. wissenschaftl. Zeitschriften, schrieb von 1816 fast über jede Tagesfrage der französ. inneren Politik ein Pamphlet, gründete und leitete die Collection des mémoires relatifs à lʼhistoire de France u. die Collection des mémoires relatifs à lʼhistoire de la révolution dʼAngleterre, so daß sein Fleiß u. seine Ausdauer Staunen erregen müssen. – Seine erste Frau, Elis. Charlotte de Meulan, geb. 1773, gest. 1827, sowie seine zweite, Elisa Dillon, geb. 1804, gest. 1833, waren Jugendschriftstellerinen.


Guldberg, Ove Höegh, geb. 1731 zu Horsens, gest. 1808, half als Hofmeister u. Kabinetssekretär des Kronprinzen Friedrich den Minister Struensee stürzen u. war Minister von 1775–84. Seine „Weltgeschichte“ u. „Uebersetzung des N. T.s“ gelten als prosaische Muster bei den Dänen. – G., Frederik, des Vorigen Sohn, geb. 1771, gab lyrische Gedichte heraus.


Gulden , vergl. Floren; nach dem Conventionsfuße, den nur Oesterreich festhielt, gehen 20 auf die seine Mark Silbers, nach dem rhein. 24, jetzt 24, jetzt 241/2; der holländ. G. ist dem rhein. fast ganz gleich, der poln. G. aber nur 45/6 Sgr. = 14 kr. C.-M.


Gumbinnen, ostpreuß. Stadt, Hauptort des Reg.-Bez. und Kreises G., an der Pissa, mit 7000 E., Wolle- und Leineweberei, Produktenhandel. – Der Reg.-Bez. G. ist 298 □M. groß und hat 642000 E. in den 16 Kreisen: Heidekrug, Niederung, Tilsit, Ragnit, Pillkallen, Stallupönen, G., Insterburg, Darkehmen, Angerburg, Goldap, Oletzko, Lyk, Lötzen, Sensburg, Johannisburg.


Gummi, Pflanzenstoff, der an der Luft zu einer harzähnlichen Masse eintrocknet, besteht aus Kohlen-, Wasser- und Sauerstoff, ist rein farblos, im Wasser, aber nicht in Oelen, Alcohol u. Aether löslich, findet sich am reinsten im Gummi arabicum (s. Acacia vera).


Gummi elasticum, s. Kautschuk.


Gummigutt, das gelbe Harz eines ostind. Baumes (Hebradendron cambogioides), dient als drastisches Abführungsmittel, zu Malerfarben u. Goldfirniß. Gummiharze, mit Gummi zu einer Mischung verbundene Pflanzenstoffe, hauptsächlich aus Harzen, Oelen, Kampfer bestehend.


Gummilack-Schildlaus (Coccus ficus), Insektenart aus der Ordnung der Halbdeckflügler, roth, hält sich auf einigen Feigenarten auf (Ficus religiosa u. indica). Aus dem Saft, der auf den Stich des Weibchens aus der Pflanze ausschwitzt u. dasselbe mit den Jungen einhüllt, bildet sich das Gummilack, das hauptsächlich zur Bereitung von Lackfirnissen und Siegellack gebraucht wird.


Gummi mimosae, der eingetrocknete Saft von Acacia Ehrenbergii, officinell; Gummitraganth, Gummi Traganthae, der eingetrocknete Saft von Astragalus verus, einer Leguminosa.


Gummiren, Zeuge mit Gummiwasser appretiren; mit aufgelöstem Kautschuk tränken und wasserdicht machen.


Gumprecht, Theod. Gottfried, geb. 1793 zu Hamburg, landwirthschaftlicher Schriftsteller, redigirt seit 1852 die zu Glogau erscheinende „Neue landwirthschaftliche Zeitung“.

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[187/0188] für die republikan. Nationalversammlung auftrat aber durchfiel. Als Präsident Louis Napoleon seinem Ziele Schritt für Schritt näher rückte, schrieb G. seinen „Monk“, der eigentlich nichts anderes als eine Aufforderung an General Changarnier war, den schott. General nachahmend den Präsidenten u. die Gesetzgebende Versammlung zu stürzen u. Heinrich V. als König auszurufen. Louis Napoleon machte aber allen legitimistisch-orleanistischen Combinationen durch den 2. Dezbr. ein Ende u. seitdem hat sich G. wieder zu seinen Büchern zurückgezogen, kaum daß er halbleise in dem Blatte Assemblée nationale schmollt od. schmollen darf. Schriften: „Nouveau dictionnaire universel des synonymes de la langue française“ 1809: „Vie des poëtes français du siècle de Louis XIV.“ 1813; „Histoire des origines du gouvernement représentatif“ 1820: „Histoire de la révolution de lʼAngleterre“ 1826: „Histoire de la civilisation en France“ 1828: „Histoire générale de la civilisation en Europe“ 1828: „Vie, correspondance et écrits de Washington“ 1840; „Histoire de la république dʼAngleterre et de Cromwell“ 1854: außerdem leitete G. polit. u. wissenschaftl. Zeitschriften, schrieb von 1816 fast über jede Tagesfrage der französ. inneren Politik ein Pamphlet, gründete und leitete die Collection des mémoires relatifs à lʼhistoire de France u. die Collection des mémoires relatifs à lʼhistoire de la révolution dʼAngleterre, so daß sein Fleiß u. seine Ausdauer Staunen erregen müssen. – Seine erste Frau, Elis. Charlotte de Meulan, geb. 1773, gest. 1827, sowie seine zweite, Elisa Dillon, geb. 1804, gest. 1833, waren Jugendschriftstellerinen. Guldberg, Ove Höegh, geb. 1731 zu Horsens, gest. 1808, half als Hofmeister u. Kabinetssekretär des Kronprinzen Friedrich den Minister Struensee stürzen u. war Minister von 1775–84. Seine „Weltgeschichte“ u. „Uebersetzung des N. T.s“ gelten als prosaische Muster bei den Dänen. – G., Frederik, des Vorigen Sohn, geb. 1771, gab lyrische Gedichte heraus. Gulden , vergl. Floren; nach dem Conventionsfuße, den nur Oesterreich festhielt, gehen 20 auf die seine Mark Silbers, nach dem rhein. 24, jetzt 24, jetzt 241/2; der holländ. G. ist dem rhein. fast ganz gleich, der poln. G. aber nur 45/6 Sgr. = 14 kr. C.-M. Gumbinnen, ostpreuß. Stadt, Hauptort des Reg.-Bez. und Kreises G., an der Pissa, mit 7000 E., Wolle- und Leineweberei, Produktenhandel. – Der Reg.-Bez. G. ist 298 □M. groß und hat 642000 E. in den 16 Kreisen: Heidekrug, Niederung, Tilsit, Ragnit, Pillkallen, Stallupönen, G., Insterburg, Darkehmen, Angerburg, Goldap, Oletzko, Lyk, Lötzen, Sensburg, Johannisburg. Gummi, Pflanzenstoff, der an der Luft zu einer harzähnlichen Masse eintrocknet, besteht aus Kohlen-, Wasser- und Sauerstoff, ist rein farblos, im Wasser, aber nicht in Oelen, Alcohol u. Aether löslich, findet sich am reinsten im Gummi arabicum (s. Acacia vera). Gummi elasticum, s. Kautschuk. Gummigutt, das gelbe Harz eines ostind. Baumes (Hebradendron cambogioides), dient als drastisches Abführungsmittel, zu Malerfarben u. Goldfirniß. Gummiharze, mit Gummi zu einer Mischung verbundene Pflanzenstoffe, hauptsächlich aus Harzen, Oelen, Kampfer bestehend. Gummilack-Schildlaus (Coccus ficus), Insektenart aus der Ordnung der Halbdeckflügler, roth, hält sich auf einigen Feigenarten auf (Ficus religiosa u. indica). Aus dem Saft, der auf den Stich des Weibchens aus der Pflanze ausschwitzt u. dasselbe mit den Jungen einhüllt, bildet sich das Gummilack, das hauptsächlich zur Bereitung von Lackfirnissen und Siegellack gebraucht wird. Gummi mimosae, der eingetrocknete Saft von Acacia Ehrenbergii, officinell; Gummitraganth, Gummi Traganthae, der eingetrocknete Saft von Astragalus verus, einer Leguminosa. Gummiren, Zeuge mit Gummiwasser appretiren; mit aufgelöstem Kautschuk tränken und wasserdicht machen. Gumprecht, Theod. Gottfried, geb. 1793 zu Hamburg, landwirthschaftlicher Schriftsteller, redigirt seit 1852 die zu Glogau erscheinende „Neue landwirthschaftliche Zeitung“.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/188>, abgerufen am 23.11.2024.