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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Ocean, Hafen, 25000 E., Ausfuhr von Cacao und Schiffsbauholz.


Guazzo, ital., s. Gouachemalerei.


Guben, preuß. Stadt im brandenburg. Reg.-Bez. Frankfurt an der von hier an schiffbaren Neiße mit 12000 E., Wolleindustrie, Tabaksfabrikation, Gerberei, starkem Obstbau.


Gubernakel, latein. gubernaculum, Steuerruder; Gubernator, Steuermann, Gouverneur; Gubernium, in Oesterreich die Provincialregierung.


Gubitz, Friedr. Wilh., geb. 1786 zu Leipzig, Prof. der Holzschneidekunst an der Kunstakademie zu Berlin, Publicist u. Belletrist, am bekanntesten (seit 1835) durch seinen "Deutschen Volkskalender". Sein Sohn Anton G. ist ebenfalls Publicist und Schriftsteller.


Gudda, arab. Hohlmaß = 445,9 Par. Kubikzoll.


Guden-Aa, Fluß in Jütland, 24 Ml. lang, mündet in den Randersfjord.


Gudin (Güdäng), Graf, geb. 1768 zu Montargis, Soldat seit 1782, diente von 1792 in allen Feldzügen mit Auszeichnung und fiel 1812 bei Walutina als Divisionsgeneral. - G., Theodore, geb. zu Paris 1802, franz. Seemaler; seine meisten Arbeiten sind im Versailler histor. Museum.


Gudok, russ. Geige mit 3 Saiten.


Gudrun, Name eines Heldengedichtes, welches etwa im 13. Jahrh. aus uralten Volksliedern entstand, dem Sagenkreis der Nordsee mit ihren Seekönigen und Raubfahrten angehört, durch Kaiser Max I. im Schloß Ambras im Tyrol erhalten u. 1817 zum erstenmal untersucht wurde. Man fand darin die "Nebensonne der Nibelungen", letztern ebenbürtig durch echtepischen Ton, denselben jedoch überlegen durch feste, sichere Charakteristik, größern Gedanken- und Sprachreichthum u. durch den Ausgang, indem sittl. Schönheit und Würde über das Schicksal siegen. Die Liebes- und Leidensgeschichten dreier Generationen werden in 32 Abenteuern erzählt; die Heldin G. selbst ist das Ideal eines altdeutschen, durch das Christenthum veredelten Frauencharakters, um sie reihen sich vortreffl. gezeichnet Hagen u. Hilde, der Stormarnkönig Horant, Frute und Wate, Hettel, der König von Hegelingen (Friesland), G.s Räuber Hartmuth, ihre Retter Bruder Ortwin und Herwig. - Bearbeitung von A. Keller im Versmaße des Originals, die beste von W. von Plönnies, Leipzig 1853.


Guebriant (Gebriang), Jean Bapt. de Budes, Graf von G., geb. 1602, Waffengefährte von Baner, Bernhard von Weimar, Türenne, Conde, französ. Marschall, einer der Verwüster Deutschlands, st. 1643 in Rottweil, bei dessen Belagerung er verwundet worden war.


Guebwiller, Gebweiler, Stadt im Elsaß, franz. Depart. des Oberrheins, an der Lauch mit 3800 E., Baumwolle-, Strumpf-, Maschinenfabriken, Zuckerraffinerien. Nahe die ehemal. gefürstete Benedictinerabtei Murbach.


Gülden, dasselbe was Gulden.


Güldene Zahl, s. goldene Zahl.


Güldenthaler, dasselbe was Gulden.


Guelfen, s. Welfen.


Guelfenorden, von König Georg IV. von England und Hannover 1815 gestiftet, hat 5 Klassen; Devise: nec aspera terrent: wird für Militär- u. Civilverdienste verliehen.


Gülgrad, Cap und Felsenfort nördl. von Varna; berühmter türk. Wallfahrtsort.


Gült, Schuld; die jährl. Abgabe von einem Gute an den Grundherrn; Zins.


Gültrecht. In der ältern Zeit errichtete der Eigenthümer des belasteten Grundstückes durch gerichtl. Auflassung, jetzt durch Fertigung im Grundbuch zu Gunsten des Gültgläubigers einen Gültbrief (Ewiggeldbrief), wodurch das Grundstück zum Schuldner einer ewigen Rente wird, die vom Gültherrn niemals, wohl aber vom Gültpflichtigen abgekündet werden kann. Um des letztern Umstandes willen ist die Gült für den Bauer vortheilhafter als Pfandschulden.


Günderode, Karoline von, geb. 1780 zu Karlsruhe, gest. 1806 durch Selbst mord, wurde als Dichterin u. noch mehr durch das Buch "Die G." von Elisab. Arnim (s. d.) bekannt.


Gündter, Joh. Georg, geb. 1766 in der bayer. Oberpfalz zu Altmannstein, Glasmaler, st. 1832 als Inspector der königl. Gallerie zu Augsburg. - G.,

Ocean, Hafen, 25000 E., Ausfuhr von Cacao und Schiffsbauholz.


Guazzo, ital., s. Gouachemalerei.


Guben, preuß. Stadt im brandenburg. Reg.-Bez. Frankfurt an der von hier an schiffbaren Neiße mit 12000 E., Wolleindustrie, Tabaksfabrikation, Gerberei, starkem Obstbau.


Gubernakel, latein. gubernaculum, Steuerruder; Gubernator, Steuermann, Gouverneur; Gubernium, in Oesterreich die Provincialregierung.


Gubitz, Friedr. Wilh., geb. 1786 zu Leipzig, Prof. der Holzschneidekunst an der Kunstakademie zu Berlin, Publicist u. Belletrist, am bekanntesten (seit 1835) durch seinen „Deutschen Volkskalender“. Sein Sohn Anton G. ist ebenfalls Publicist und Schriftsteller.


Gudda, arab. Hohlmaß = 445,9 Par. Kubikzoll.


Guden-Aa, Fluß in Jütland, 24 Ml. lang, mündet in den Randersfjord.


Gudin (Güdäng), Graf, geb. 1768 zu Montargis, Soldat seit 1782, diente von 1792 in allen Feldzügen mit Auszeichnung und fiel 1812 bei Walutina als Divisionsgeneral. – G., Theodore, geb. zu Paris 1802, franz. Seemaler; seine meisten Arbeiten sind im Versailler histor. Museum.


Gudok, russ. Geige mit 3 Saiten.


Gudrun, Name eines Heldengedichtes, welches etwa im 13. Jahrh. aus uralten Volksliedern entstand, dem Sagenkreis der Nordsee mit ihren Seekönigen und Raubfahrten angehört, durch Kaiser Max I. im Schloß Ambras im Tyrol erhalten u. 1817 zum erstenmal untersucht wurde. Man fand darin die „Nebensonne der Nibelungen“, letztern ebenbürtig durch echtepischen Ton, denselben jedoch überlegen durch feste, sichere Charakteristik, größern Gedanken- und Sprachreichthum u. durch den Ausgang, indem sittl. Schönheit und Würde über das Schicksal siegen. Die Liebes- und Leidensgeschichten dreier Generationen werden in 32 Abenteuern erzählt; die Heldin G. selbst ist das Ideal eines altdeutschen, durch das Christenthum veredelten Frauencharakters, um sie reihen sich vortreffl. gezeichnet Hagen u. Hilde, der Stormarnkönig Horant, Frute und Wate, Hettel, der König von Hegelingen (Friesland), G.s Räuber Hartmuth, ihre Retter Bruder Ortwin und Herwig. – Bearbeitung von A. Keller im Versmaße des Originals, die beste von W. von Plönnies, Leipzig 1853.


Guebriant (Gebriang), Jean Bapt. de Budes, Graf von G., geb. 1602, Waffengefährte von Baner, Bernhard von Weimar, Türenne, Condé, französ. Marschall, einer der Verwüster Deutschlands, st. 1643 in Rottweil, bei dessen Belagerung er verwundet worden war.


Guebwiller, Gebweiler, Stadt im Elsaß, franz. Depart. des Oberrheins, an der Lauch mit 3800 E., Baumwolle-, Strumpf-, Maschinenfabriken, Zuckerraffinerien. Nahe die ehemal. gefürstete Benedictinerabtei Murbach.


Gülden, dasselbe was Gulden.


Güldene Zahl, s. goldene Zahl.


Güldenthaler, dasselbe was Gulden.


Guelfen, s. Welfen.


Guelfenorden, von König Georg IV. von England und Hannover 1815 gestiftet, hat 5 Klassen; Devise: nec aspera terrent: wird für Militär- u. Civilverdienste verliehen.


Gülgrad, Cap und Felsenfort nördl. von Varna; berühmter türk. Wallfahrtsort.


Gült, Schuld; die jährl. Abgabe von einem Gute an den Grundherrn; Zins.


Gültrecht. In der ältern Zeit errichtete der Eigenthümer des belasteten Grundstückes durch gerichtl. Auflassung, jetzt durch Fertigung im Grundbuch zu Gunsten des Gültgläubigers einen Gültbrief (Ewiggeldbrief), wodurch das Grundstück zum Schuldner einer ewigen Rente wird, die vom Gültherrn niemals, wohl aber vom Gültpflichtigen abgekündet werden kann. Um des letztern Umstandes willen ist die Gült für den Bauer vortheilhafter als Pfandschulden.


Günderode, Karoline von, geb. 1780 zu Karlsruhe, gest. 1806 durch Selbst mord, wurde als Dichterin u. noch mehr durch das Buch „Die G.“ von Elisab. Arnim (s. d.) bekannt.


Gündter, Joh. Georg, geb. 1766 in der bayer. Oberpfalz zu Altmannstein, Glasmaler, st. 1832 als Inspector der königl. Gallerie zu Augsburg. – G.,

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[180/0181] Ocean, Hafen, 25000 E., Ausfuhr von Cacao und Schiffsbauholz. Guazzo, ital., s. Gouachemalerei. Guben, preuß. Stadt im brandenburg. Reg.-Bez. Frankfurt an der von hier an schiffbaren Neiße mit 12000 E., Wolleindustrie, Tabaksfabrikation, Gerberei, starkem Obstbau. Gubernakel, latein. gubernaculum, Steuerruder; Gubernator, Steuermann, Gouverneur; Gubernium, in Oesterreich die Provincialregierung. Gubitz, Friedr. Wilh., geb. 1786 zu Leipzig, Prof. der Holzschneidekunst an der Kunstakademie zu Berlin, Publicist u. Belletrist, am bekanntesten (seit 1835) durch seinen „Deutschen Volkskalender“. Sein Sohn Anton G. ist ebenfalls Publicist und Schriftsteller. Gudda, arab. Hohlmaß = 445,9 Par. Kubikzoll. Guden-Aa, Fluß in Jütland, 24 Ml. lang, mündet in den Randersfjord. Gudin (Güdäng), Graf, geb. 1768 zu Montargis, Soldat seit 1782, diente von 1792 in allen Feldzügen mit Auszeichnung und fiel 1812 bei Walutina als Divisionsgeneral. – G., Theodore, geb. zu Paris 1802, franz. Seemaler; seine meisten Arbeiten sind im Versailler histor. Museum. Gudok, russ. Geige mit 3 Saiten. Gudrun, Name eines Heldengedichtes, welches etwa im 13. Jahrh. aus uralten Volksliedern entstand, dem Sagenkreis der Nordsee mit ihren Seekönigen und Raubfahrten angehört, durch Kaiser Max I. im Schloß Ambras im Tyrol erhalten u. 1817 zum erstenmal untersucht wurde. Man fand darin die „Nebensonne der Nibelungen“, letztern ebenbürtig durch echtepischen Ton, denselben jedoch überlegen durch feste, sichere Charakteristik, größern Gedanken- und Sprachreichthum u. durch den Ausgang, indem sittl. Schönheit und Würde über das Schicksal siegen. Die Liebes- und Leidensgeschichten dreier Generationen werden in 32 Abenteuern erzählt; die Heldin G. selbst ist das Ideal eines altdeutschen, durch das Christenthum veredelten Frauencharakters, um sie reihen sich vortreffl. gezeichnet Hagen u. Hilde, der Stormarnkönig Horant, Frute und Wate, Hettel, der König von Hegelingen (Friesland), G.s Räuber Hartmuth, ihre Retter Bruder Ortwin und Herwig. – Bearbeitung von A. Keller im Versmaße des Originals, die beste von W. von Plönnies, Leipzig 1853. Guebriant (Gebriang), Jean Bapt. de Budes, Graf von G., geb. 1602, Waffengefährte von Baner, Bernhard von Weimar, Türenne, Condé, französ. Marschall, einer der Verwüster Deutschlands, st. 1643 in Rottweil, bei dessen Belagerung er verwundet worden war. Guebwiller, Gebweiler, Stadt im Elsaß, franz. Depart. des Oberrheins, an der Lauch mit 3800 E., Baumwolle-, Strumpf-, Maschinenfabriken, Zuckerraffinerien. Nahe die ehemal. gefürstete Benedictinerabtei Murbach. Gülden, dasselbe was Gulden. Güldene Zahl, s. goldene Zahl. Güldenthaler, dasselbe was Gulden. Guelfen, s. Welfen. Guelfenorden, von König Georg IV. von England und Hannover 1815 gestiftet, hat 5 Klassen; Devise: nec aspera terrent: wird für Militär- u. Civilverdienste verliehen. Gülgrad, Cap und Felsenfort nördl. von Varna; berühmter türk. Wallfahrtsort. Gült, Schuld; die jährl. Abgabe von einem Gute an den Grundherrn; Zins. Gültrecht. In der ältern Zeit errichtete der Eigenthümer des belasteten Grundstückes durch gerichtl. Auflassung, jetzt durch Fertigung im Grundbuch zu Gunsten des Gültgläubigers einen Gültbrief (Ewiggeldbrief), wodurch das Grundstück zum Schuldner einer ewigen Rente wird, die vom Gültherrn niemals, wohl aber vom Gültpflichtigen abgekündet werden kann. Um des letztern Umstandes willen ist die Gült für den Bauer vortheilhafter als Pfandschulden. Günderode, Karoline von, geb. 1780 zu Karlsruhe, gest. 1806 durch Selbst mord, wurde als Dichterin u. noch mehr durch das Buch „Die G.“ von Elisab. Arnim (s. d.) bekannt. Gündter, Joh. Georg, geb. 1766 in der bayer. Oberpfalz zu Altmannstein, Glasmaler, st. 1832 als Inspector der königl. Gallerie zu Augsburg. – G.,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/181>, abgerufen am 23.11.2024.