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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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bedeutendste Schrift ist: "Divinität, od. das Princip der einzigen wahren Menschenerziehung", Bayreuth 1813.


Graslitz, böhm. Stadt im Kreise Eger mit 5000 E., Bergbau, Cämentbereitung, Verfertigung musikal. Instrumente, Baumwollespinnerei, Spitzenklöppelei.


Grasmücken, Vogelgruppe aus der Gattung Sänger (Sylvia), sind sich alle ziemlich ähnlich, mit oben grauem Gefieder, kurzen aber kräftigen Läufen; singen viel und schön, hüpfen leicht im Gebüsch und nähren sich von Insekten. Die Dorngrasmücke (S. cinerea), oben röthlich grau, in ganz Europa, mit Ausnahme des hohen Nordens. - Die Gartengrasmücke (S. hortensis), oben bräunlich grau, unten weiß, sehr beliebter Sänger; wird in Italien als besonderer Leckerbissen gegessen. - Die Sängergrasmücke (S. orphea), oben aschbraun, im südl. Europa. - Die Mönchsgrasmücke (S. atricapilla), Schwarzblättchen, olivenbraun, vortrefflicher Sänger, in ganz Europa, bis Schweden.


Grassation, lat.-dtsch. (von grassari, grassiren, überhandnehmen, streifen, wüthen), das Wüthen; Ueberhandnehmen.


Grasse, franz. Stadt im Departem. des Var mit 14000 E.; Parfümerie- und Conditoreiwaaren, Blumenzucht.


Grasse, Francois Joseph Paul, Graf, Marquis de G.-Tilly, geb. 1732, gest. 1788, einer der besten franz. Seemänner, seit 1779 Admiral, focht lange mit Glück gegen die Engländer, entschied durch die Seeschlacht in der Chesapeakbai den Fall von Yorktown, wurde 1782 von Rodney mit Uebermacht angegriffen und gefangen, nachdem er durch seinen ausdauernden Widerstand einen Theil seiner Flotte gerettet hatte.


Grassi, Jos., einer der besten neuern Porträtmaler, geb. 1756 zu Udine, bildete sich auf der Akademie zu Wien, ging später nach Warschau, ward 1799 Prof. an der Akademie zu Dresden u. st. daselbst 1838. Seine Porträts sind vorzüglich gemalt und von sprechender Aehnlichkeit.


Graß-Cloth (engl. -klosh), chines. Gewebe aus Grasfasern.


Grat, die scharfe Kante eines Körpers; Bergrücken.


Gratia, lat., Gnade; Gunst.


Gratiale, lat., das Geschenk eines Höheren an einen Untergeordneten.


Gratianus, röm. Kaiser von 375 bis 83 n. Chr., s. röm. Geschichte.


Gratianus, Franciscus, geb. zu Chiusi (Clusium) im Florentinischen, Mönch im Benedictinerkloster S. Felix zu Bologna, vollendete zwischen 1141 bis 51 eine Canonensammlung, welche nach Raumers Urtheil ein für seine Zeit bewunderungswürdiges Werk heißen darf, bald zu einem Lehrbuch der Universität Bologna wurde, den Titel der "Concordantia discordantium canonum" mit dem des "Decretum Gratiani" vertauschte und noch jetzt den 1. Theil des Corpus juris canonici bildet.


Gratias (dico, ago, ich sage), lat., Dank; der Dank; das Dankgebet.


Graticuliren, lat.-deutsch, durch das Netz zeichnen.


Gratification, lat.-deutsch, Vergünstigung, Schenkung; gratificiren, schenken, belohnen.


Gratiola, Gottesgnadenkraut, aus der Pflanzenfamilie der Scrophularia; G. officinalis, wächst auf feuchten Wiesen und Weiden, blüht im Juni und Juli, bewirkt frisch Brechen u. Purgiren, getrocknet bloß Purgiren; ist officinell.


Gratis, lat., umsonst, unentgeldlich.


Grattan (Grättän), geb. 1750 zu Dublin, irischer Rechtsgelehrter und Staatsmann, ausgezeichnet durch Patriotismus, Charakterfestigkeit u. Kenntnisse, errang zuerst seinem Volke durch geordneten gesetzlichen Widerstand einige der von England entrissenen Rechte wieder (1782), den Widerruf der Acte von 1721, d. h. die Aufhebung der Abhängigkeit des irischen Parlaments von dem englischen. An den geheimen Verbindungen der Irländer und dem Aufstand 1792 nahm er keinen Antheil, wirkte jedoch von 1805 an im Parlamente auf Seite der Whigs, erlebte aber die Emancipation der Katholiken nicht, indem er 1820 st. Sein Sohn Henry G., geb. 1790, Parlamentsmitglied, blieb den Grundsätzen seines Vaters treu. - Thomas Colley G., seit 1839 engl.

bedeutendste Schrift ist: „Divinität, od. das Princip der einzigen wahren Menschenerziehung“, Bayreuth 1813.


Graslitz, böhm. Stadt im Kreise Eger mit 5000 E., Bergbau, Cämentbereitung, Verfertigung musikal. Instrumente, Baumwollespinnerei, Spitzenklöppelei.


Grasmücken, Vogelgruppe aus der Gattung Sänger (Sylvia), sind sich alle ziemlich ähnlich, mit oben grauem Gefieder, kurzen aber kräftigen Läufen; singen viel und schön, hüpfen leicht im Gebüsch und nähren sich von Insekten. Die Dorngrasmücke (S. cinerea), oben röthlich grau, in ganz Europa, mit Ausnahme des hohen Nordens. – Die Gartengrasmücke (S. hortensis), oben bräunlich grau, unten weiß, sehr beliebter Sänger; wird in Italien als besonderer Leckerbissen gegessen. – Die Sängergrasmücke (S. orphea), oben aschbraun, im südl. Europa. – Die Mönchsgrasmücke (S. atricapilla), Schwarzblättchen, olivenbraun, vortrefflicher Sänger, in ganz Europa, bis Schweden.


Grassation, lat.-dtsch. (von grassari, grassiren, überhandnehmen, streifen, wüthen), das Wüthen; Ueberhandnehmen.


Grasse, franz. Stadt im Departem. des Var mit 14000 E.; Parfümerie- und Conditoreiwaaren, Blumenzucht.


Grasse, François Joseph Paul, Graf, Marquis de G.-Tilly, geb. 1732, gest. 1788, einer der besten franz. Seemänner, seit 1779 Admiral, focht lange mit Glück gegen die Engländer, entschied durch die Seeschlacht in der Chesapeakbai den Fall von Yorktown, wurde 1782 von Rodney mit Uebermacht angegriffen und gefangen, nachdem er durch seinen ausdauernden Widerstand einen Theil seiner Flotte gerettet hatte.


Grassi, Jos., einer der besten neuern Porträtmaler, geb. 1756 zu Udine, bildete sich auf der Akademie zu Wien, ging später nach Warschau, ward 1799 Prof. an der Akademie zu Dresden u. st. daselbst 1838. Seine Porträts sind vorzüglich gemalt und von sprechender Aehnlichkeit.


Graß-Cloth (engl. –klosh), chines. Gewebe aus Grasfasern.


Grat, die scharfe Kante eines Körpers; Bergrücken.


Gratia, lat., Gnade; Gunst.


Gratiale, lat., das Geschenk eines Höheren an einen Untergeordneten.


Gratianus, röm. Kaiser von 375 bis 83 n. Chr., s. röm. Geschichte.


Gratianus, Franciscus, geb. zu Chiusi (Clusium) im Florentinischen, Mönch im Benedictinerkloster S. Felix zu Bologna, vollendete zwischen 1141 bis 51 eine Canonensammlung, welche nach Raumers Urtheil ein für seine Zeit bewunderungswürdiges Werk heißen darf, bald zu einem Lehrbuch der Universität Bologna wurde, den Titel der „Concordantia discordantium canonum“ mit dem des „Decretum Gratiani“ vertauschte und noch jetzt den 1. Theil des Corpus juris canonici bildet.


Gratias (dico, ago, ich sage), lat., Dank; der Dank; das Dankgebet.


Graticuliren, lat.-deutsch, durch das Netz zeichnen.


Gratification, lat.-deutsch, Vergünstigung, Schenkung; gratificiren, schenken, belohnen.


Gratiola, Gottesgnadenkraut, aus der Pflanzenfamilie der Scrophularia; G. officinalis, wächst auf feuchten Wiesen und Weiden, blüht im Juni und Juli, bewirkt frisch Brechen u. Purgiren, getrocknet bloß Purgiren; ist officinell.


Gratis, lat., umsonst, unentgeldlich.


Grattan (Grättän), geb. 1750 zu Dublin, irischer Rechtsgelehrter und Staatsmann, ausgezeichnet durch Patriotismus, Charakterfestigkeit u. Kenntnisse, errang zuerst seinem Volke durch geordneten gesetzlichen Widerstand einige der von England entrissenen Rechte wieder (1782), den Widerruf der Acte von 1721, d. h. die Aufhebung der Abhängigkeit des irischen Parlaments von dem englischen. An den geheimen Verbindungen der Irländer und dem Aufstand 1792 nahm er keinen Antheil, wirkte jedoch von 1805 an im Parlamente auf Seite der Whigs, erlebte aber die Emancipation der Katholiken nicht, indem er 1820 st. Sein Sohn Henry G., geb. 1790, Parlamentsmitglied, blieb den Grundsätzen seines Vaters treu. – Thomas Colley G., seit 1839 engl.

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[127/0128] bedeutendste Schrift ist: „Divinität, od. das Princip der einzigen wahren Menschenerziehung“, Bayreuth 1813. Graslitz, böhm. Stadt im Kreise Eger mit 5000 E., Bergbau, Cämentbereitung, Verfertigung musikal. Instrumente, Baumwollespinnerei, Spitzenklöppelei. Grasmücken, Vogelgruppe aus der Gattung Sänger (Sylvia), sind sich alle ziemlich ähnlich, mit oben grauem Gefieder, kurzen aber kräftigen Läufen; singen viel und schön, hüpfen leicht im Gebüsch und nähren sich von Insekten. Die Dorngrasmücke (S. cinerea), oben röthlich grau, in ganz Europa, mit Ausnahme des hohen Nordens. – Die Gartengrasmücke (S. hortensis), oben bräunlich grau, unten weiß, sehr beliebter Sänger; wird in Italien als besonderer Leckerbissen gegessen. – Die Sängergrasmücke (S. orphea), oben aschbraun, im südl. Europa. – Die Mönchsgrasmücke (S. atricapilla), Schwarzblättchen, olivenbraun, vortrefflicher Sänger, in ganz Europa, bis Schweden. Grassation, lat.-dtsch. (von grassari, grassiren, überhandnehmen, streifen, wüthen), das Wüthen; Ueberhandnehmen. Grasse, franz. Stadt im Departem. des Var mit 14000 E.; Parfümerie- und Conditoreiwaaren, Blumenzucht. Grasse, François Joseph Paul, Graf, Marquis de G.-Tilly, geb. 1732, gest. 1788, einer der besten franz. Seemänner, seit 1779 Admiral, focht lange mit Glück gegen die Engländer, entschied durch die Seeschlacht in der Chesapeakbai den Fall von Yorktown, wurde 1782 von Rodney mit Uebermacht angegriffen und gefangen, nachdem er durch seinen ausdauernden Widerstand einen Theil seiner Flotte gerettet hatte. Grassi, Jos., einer der besten neuern Porträtmaler, geb. 1756 zu Udine, bildete sich auf der Akademie zu Wien, ging später nach Warschau, ward 1799 Prof. an der Akademie zu Dresden u. st. daselbst 1838. Seine Porträts sind vorzüglich gemalt und von sprechender Aehnlichkeit. Graß-Cloth (engl. –klosh), chines. Gewebe aus Grasfasern. Grat, die scharfe Kante eines Körpers; Bergrücken. Gratia, lat., Gnade; Gunst. Gratiale, lat., das Geschenk eines Höheren an einen Untergeordneten. Gratianus, röm. Kaiser von 375 bis 83 n. Chr., s. röm. Geschichte. Gratianus, Franciscus, geb. zu Chiusi (Clusium) im Florentinischen, Mönch im Benedictinerkloster S. Felix zu Bologna, vollendete zwischen 1141 bis 51 eine Canonensammlung, welche nach Raumers Urtheil ein für seine Zeit bewunderungswürdiges Werk heißen darf, bald zu einem Lehrbuch der Universität Bologna wurde, den Titel der „Concordantia discordantium canonum“ mit dem des „Decretum Gratiani“ vertauschte und noch jetzt den 1. Theil des Corpus juris canonici bildet. Gratias (dico, ago, ich sage), lat., Dank; der Dank; das Dankgebet. Graticuliren, lat.-deutsch, durch das Netz zeichnen. Gratification, lat.-deutsch, Vergünstigung, Schenkung; gratificiren, schenken, belohnen. Gratiola, Gottesgnadenkraut, aus der Pflanzenfamilie der Scrophularia; G. officinalis, wächst auf feuchten Wiesen und Weiden, blüht im Juni und Juli, bewirkt frisch Brechen u. Purgiren, getrocknet bloß Purgiren; ist officinell. Gratis, lat., umsonst, unentgeldlich. Grattan (Grättän), geb. 1750 zu Dublin, irischer Rechtsgelehrter und Staatsmann, ausgezeichnet durch Patriotismus, Charakterfestigkeit u. Kenntnisse, errang zuerst seinem Volke durch geordneten gesetzlichen Widerstand einige der von England entrissenen Rechte wieder (1782), den Widerruf der Acte von 1721, d. h. die Aufhebung der Abhängigkeit des irischen Parlaments von dem englischen. An den geheimen Verbindungen der Irländer und dem Aufstand 1792 nahm er keinen Antheil, wirkte jedoch von 1805 an im Parlamente auf Seite der Whigs, erlebte aber die Emancipation der Katholiken nicht, indem er 1820 st. Sein Sohn Henry G., geb. 1790, Parlamentsmitglied, blieb den Grundsätzen seines Vaters treu. – Thomas Colley G., seit 1839 engl.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/128>, abgerufen am 25.11.2024.