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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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wieder zu Jena, wo er wegen Theilnahme am Wartburgfeste u. wegen seiner polit. Richtung für einige Zeit suspendirt, 1824 Prof. der Physik und Mathematik, endlich 1842 Mitredacteur der Jenaer allg. Literaturzeitung wurde und 1843 st. F. war ein fruchtbarer u. vielseitiger Schriftsteller ("Ueber die Gefährdung des Wohlstandes und Charakters der Deutschen durch die Juden" 1816; "Vom deutschen Bund u. deutscher Staatsverfassung" 1817; "Julius und Evagoras oder über die Schönheit der Seele" 1822; "Populäre Vorlesungen über die Sternkunde", 2. Aufl. 1833) u. wurde am berühmtesten durch seine philos. Leistungen. Von Kant ausgehend, versuchte er eine "Neue Kritik der Vernunft" (Heidelberg 1807) und trat gegen Fichte und Schelling auf, indem er die Anthropologie als Fundamentalwissenschaft der gesammten Philosophie und mit Jakobi den Glauben als ahnungsvolles Erkennen der ewigen Wahrheiten betrachtete. Außer Abhandlungen in die Studien von Kreuzer und Daub u. in Schmids psycholog. Archiv schrieb er "Wissen, Glaube u. Ahnung" Jena 1805; ein "System der Logik", der "Metaphysik" u. a. m.


Fries, Elias, berühmter schwed. Naturforscher, geb. 1794 im Sprengel Femsjö, ward 1814 Docent, später Demonstrator der Botanik zu Lund, 1834 Prof. der prakt. Oeconomie zu Upsala, 1851 zugleich der Botanik und Director des botan. Gartens; 1844 und 47 Deputirter der Universität für die Reichsversammlung. F. erwarb sich um die Botanik für Schweden große Verdienste und bearbeitete mit Vorliebe den kryptogamischen Theil derselben. Von vielen Schriften: "Systema orbis vegetabilis" Lund 1825; "Systema mycologicum" 3 Bde., Greifsw. 1821-29, mit spätern Erweiterungen; "Lichenographia Europaea reformata" 1831; "Novitiae florae Suecicae", 2. Aufl. 1828; "Summa vegetabilium Scandinaviae" Upsala 1846-48. Dazu sehr viele Dissertationen und Abhandlungen.


Fries, Ernst, berühmter Landschaftsmaler, geb. 1801 zu Heidelberg, bildete sich in Darmstadt und München, von 1823-27 in Italien und ward 1831 Hofmaler in Karlsruhe; st. 1833. Treue u. Ernst in Auffassung der Natur sowie vortreffliches Colorit zeichnen seine Landschaften aus. - Auch sein jüngerer Bruder, Bernhard F., geb. 1820 zu Heidelberg, ist berühmt als Landschaftsmaler.


Fries, in der Baukunst der mittlere Theil des Säulengebälks; ferner die Reliefe rings um die Cella der antiken Tempel; auch der schmale Streif oben an der Zimmerwand; die wagrecht liegende Leiste an Schleußenthüren.


Fries, das bekannte ungeschorne Wollentuch, ungewalkt, zu Winterröcken, Bettdecken etc. dienend.


Friesach, österr.-kärntische Stadt in der Bezirkshauptmannschaft St. Veit, mit 1300 E., Eisenwerken; Comthurei des Deutschordens.


Friesack, preuß.-brandenburg. Stadt am F.er Kanal und kleinen Rhin, mit 3000 E.


Friesel (miliaria), eine Hautkrankheit, bestehend in dem Ausbruche zahlreicher kleiner Bläschen, entweder bloß an einzelnen Stellen der Haut od. über die ganze Haut verbreitet, entsteht durch übermäßige Absonderung des Schweißes in den Schweißdrüsen. Die Bläschen sind entweder durchsichtig od. milchweiß od. mit einem rothen Saume umgeben, daher die Benennungen Krystall-F., weißer und rother F. Der F. erscheint bald als selbständige Krankheit (idiopathisch), bald als Begleiter anderer Krankheiten (symptomatisch), und in beiden Fällen sowohl acut als chronisch. Er befällt hauptsächlich jüngere Leute mit zarter Haut und starker Transpiration. Dem Ausbruche gehen gewöhnlich Brustbeklemmung, Angst, nervöse Zufälle, Fieber und starke Schweiße voran. Der selbständige acute F. trat früher in großen und sehr verheerenden Epidemien auf, noch jetzt zuweilen, doch beschränkter, auch öfter vereinzelt (sporadisch). Der symptomatische acute F. ist der häufige Begleiter des Wochenbettes, des acuten Gelenkrheumatismus und der Entzündungen seröser Häute, seltener im Typhus, Lungenentzündung etc.; übermäßiges Warmhalten und vieles Schwitzen sind hier die häufigste Veranlassung.

wieder zu Jena, wo er wegen Theilnahme am Wartburgfeste u. wegen seiner polit. Richtung für einige Zeit suspendirt, 1824 Prof. der Physik und Mathematik, endlich 1842 Mitredacteur der Jenaer allg. Literaturzeitung wurde und 1843 st. F. war ein fruchtbarer u. vielseitiger Schriftsteller („Ueber die Gefährdung des Wohlstandes und Charakters der Deutschen durch die Juden“ 1816; „Vom deutschen Bund u. deutscher Staatsverfassung“ 1817; „Julius und Evagoras oder über die Schönheit der Seele“ 1822; „Populäre Vorlesungen über die Sternkunde“, 2. Aufl. 1833) u. wurde am berühmtesten durch seine philos. Leistungen. Von Kant ausgehend, versuchte er eine „Neue Kritik der Vernunft“ (Heidelberg 1807) und trat gegen Fichte und Schelling auf, indem er die Anthropologie als Fundamentalwissenschaft der gesammten Philosophie und mit Jakobi den Glauben als ahnungsvolles Erkennen der ewigen Wahrheiten betrachtete. Außer Abhandlungen in die Studien von Kreuzer und Daub u. in Schmids psycholog. Archiv schrieb er „Wissen, Glaube u. Ahnung“ Jena 1805; ein „System der Logik“, der „Metaphysik“ u. a. m.


Fries, Elias, berühmter schwed. Naturforscher, geb. 1794 im Sprengel Femsjö, ward 1814 Docent, später Demonstrator der Botanik zu Lund, 1834 Prof. der prakt. Oeconomie zu Upsala, 1851 zugleich der Botanik und Director des botan. Gartens; 1844 und 47 Deputirter der Universität für die Reichsversammlung. F. erwarb sich um die Botanik für Schweden große Verdienste und bearbeitete mit Vorliebe den kryptogamischen Theil derselben. Von vielen Schriften: „Systema orbis vegetabilis“ Lund 1825; „Systema mycologicum“ 3 Bde., Greifsw. 1821–29, mit spätern Erweiterungen; „Lichenographia Europaea reformata“ 1831; „Novitiae florae Suecicae“, 2. Aufl. 1828; „Summa vegetabilium Scandinaviae“ Upsala 1846–48. Dazu sehr viele Dissertationen und Abhandlungen.


Fries, Ernst, berühmter Landschaftsmaler, geb. 1801 zu Heidelberg, bildete sich in Darmstadt und München, von 1823–27 in Italien und ward 1831 Hofmaler in Karlsruhe; st. 1833. Treue u. Ernst in Auffassung der Natur sowie vortreffliches Colorit zeichnen seine Landschaften aus. – Auch sein jüngerer Bruder, Bernhard F., geb. 1820 zu Heidelberg, ist berühmt als Landschaftsmaler.


Fries, in der Baukunst der mittlere Theil des Säulengebälks; ferner die Reliefe rings um die Cella der antiken Tempel; auch der schmale Streif oben an der Zimmerwand; die wagrecht liegende Leiste an Schleußenthüren.


Fries, das bekannte ungeschorne Wollentuch, ungewalkt, zu Winterröcken, Bettdecken etc. dienend.


Friesach, österr.-kärntische Stadt in der Bezirkshauptmannschaft St. Veit, mit 1300 E., Eisenwerken; Comthurei des Deutschordens.


Friesack, preuß.-brandenburg. Stadt am F.er Kanal und kleinen Rhin, mit 3000 E.


Friesel (miliaria), eine Hautkrankheit, bestehend in dem Ausbruche zahlreicher kleiner Bläschen, entweder bloß an einzelnen Stellen der Haut od. über die ganze Haut verbreitet, entsteht durch übermäßige Absonderung des Schweißes in den Schweißdrüsen. Die Bläschen sind entweder durchsichtig od. milchweiß od. mit einem rothen Saume umgeben, daher die Benennungen Krystall-F., weißer und rother F. Der F. erscheint bald als selbständige Krankheit (idiopathisch), bald als Begleiter anderer Krankheiten (symptomatisch), und in beiden Fällen sowohl acut als chronisch. Er befällt hauptsächlich jüngere Leute mit zarter Haut und starker Transpiration. Dem Ausbruche gehen gewöhnlich Brustbeklemmung, Angst, nervöse Zufälle, Fieber und starke Schweiße voran. Der selbständige acute F. trat früher in großen und sehr verheerenden Epidemien auf, noch jetzt zuweilen, doch beschränkter, auch öfter vereinzelt (sporadisch). Der symptomatische acute F. ist der häufige Begleiter des Wochenbettes, des acuten Gelenkrheumatismus und der Entzündungen seröser Häute, seltener im Typhus, Lungenentzündung etc.; übermäßiges Warmhalten und vieles Schwitzen sind hier die häufigste Veranlassung.

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[813/0814] wieder zu Jena, wo er wegen Theilnahme am Wartburgfeste u. wegen seiner polit. Richtung für einige Zeit suspendirt, 1824 Prof. der Physik und Mathematik, endlich 1842 Mitredacteur der Jenaer allg. Literaturzeitung wurde und 1843 st. F. war ein fruchtbarer u. vielseitiger Schriftsteller („Ueber die Gefährdung des Wohlstandes und Charakters der Deutschen durch die Juden“ 1816; „Vom deutschen Bund u. deutscher Staatsverfassung“ 1817; „Julius und Evagoras oder über die Schönheit der Seele“ 1822; „Populäre Vorlesungen über die Sternkunde“, 2. Aufl. 1833) u. wurde am berühmtesten durch seine philos. Leistungen. Von Kant ausgehend, versuchte er eine „Neue Kritik der Vernunft“ (Heidelberg 1807) und trat gegen Fichte und Schelling auf, indem er die Anthropologie als Fundamentalwissenschaft der gesammten Philosophie und mit Jakobi den Glauben als ahnungsvolles Erkennen der ewigen Wahrheiten betrachtete. Außer Abhandlungen in die Studien von Kreuzer und Daub u. in Schmids psycholog. Archiv schrieb er „Wissen, Glaube u. Ahnung“ Jena 1805; ein „System der Logik“, der „Metaphysik“ u. a. m. Fries, Elias, berühmter schwed. Naturforscher, geb. 1794 im Sprengel Femsjö, ward 1814 Docent, später Demonstrator der Botanik zu Lund, 1834 Prof. der prakt. Oeconomie zu Upsala, 1851 zugleich der Botanik und Director des botan. Gartens; 1844 und 47 Deputirter der Universität für die Reichsversammlung. F. erwarb sich um die Botanik für Schweden große Verdienste und bearbeitete mit Vorliebe den kryptogamischen Theil derselben. Von vielen Schriften: „Systema orbis vegetabilis“ Lund 1825; „Systema mycologicum“ 3 Bde., Greifsw. 1821–29, mit spätern Erweiterungen; „Lichenographia Europaea reformata“ 1831; „Novitiae florae Suecicae“, 2. Aufl. 1828; „Summa vegetabilium Scandinaviae“ Upsala 1846–48. Dazu sehr viele Dissertationen und Abhandlungen. Fries, Ernst, berühmter Landschaftsmaler, geb. 1801 zu Heidelberg, bildete sich in Darmstadt und München, von 1823–27 in Italien und ward 1831 Hofmaler in Karlsruhe; st. 1833. Treue u. Ernst in Auffassung der Natur sowie vortreffliches Colorit zeichnen seine Landschaften aus. – Auch sein jüngerer Bruder, Bernhard F., geb. 1820 zu Heidelberg, ist berühmt als Landschaftsmaler. Fries, in der Baukunst der mittlere Theil des Säulengebälks; ferner die Reliefe rings um die Cella der antiken Tempel; auch der schmale Streif oben an der Zimmerwand; die wagrecht liegende Leiste an Schleußenthüren. Fries, das bekannte ungeschorne Wollentuch, ungewalkt, zu Winterröcken, Bettdecken etc. dienend. Friesach, österr.-kärntische Stadt in der Bezirkshauptmannschaft St. Veit, mit 1300 E., Eisenwerken; Comthurei des Deutschordens. Friesack, preuß.-brandenburg. Stadt am F.er Kanal und kleinen Rhin, mit 3000 E. Friesel (miliaria), eine Hautkrankheit, bestehend in dem Ausbruche zahlreicher kleiner Bläschen, entweder bloß an einzelnen Stellen der Haut od. über die ganze Haut verbreitet, entsteht durch übermäßige Absonderung des Schweißes in den Schweißdrüsen. Die Bläschen sind entweder durchsichtig od. milchweiß od. mit einem rothen Saume umgeben, daher die Benennungen Krystall-F., weißer und rother F. Der F. erscheint bald als selbständige Krankheit (idiopathisch), bald als Begleiter anderer Krankheiten (symptomatisch), und in beiden Fällen sowohl acut als chronisch. Er befällt hauptsächlich jüngere Leute mit zarter Haut und starker Transpiration. Dem Ausbruche gehen gewöhnlich Brustbeklemmung, Angst, nervöse Zufälle, Fieber und starke Schweiße voran. Der selbständige acute F. trat früher in großen und sehr verheerenden Epidemien auf, noch jetzt zuweilen, doch beschränkter, auch öfter vereinzelt (sporadisch). Der symptomatische acute F. ist der häufige Begleiter des Wochenbettes, des acuten Gelenkrheumatismus und der Entzündungen seröser Häute, seltener im Typhus, Lungenentzündung etc.; übermäßiges Warmhalten und vieles Schwitzen sind hier die häufigste Veranlassung.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/814>, abgerufen am 25.11.2024.