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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Friedrich, Prinz der Niederlande, geb. 1797, Sohn Königs Wilhelm I., Feldmarschall, bekannt durch seinen Angriff auf Brüssel im Septbr. 1830 und seinen siegreichen Feldzug gegen die Belgier im August 1831.


Friedrich, Kaspar David, Landschaftsmaler, geb. 1776 zu Greifswalde, bildete sich in Kopenhagen u. Dresden, wurde 1815 Professor an der Kunstakademie zu Dresden, wo er 1840 st. Er zeichnete zuerst bloß in Sepia, worin er Unübertroffenes leistete, erst später malte er in Oel, hauptsächlich Landschaften, ausgezeichnet durch tiefe Auffassung der Natur, einfache und treue Darstellung.


Friedrich, Theodor Heinrich, geb. 1776 zu Königsberg in der Neumark, preuß. Regierungsrath, diente 1813 im Lützowschen Freicorps und schrieb nach 1815 als witziger und kecker Satyriker über die Zeitereignisse, was ihm keine Rosen trug; er endete 1819 sein Leben in der Elbe bei Hamburg.


Friedrich August I., König von Sachsen, geb. 23. Dezbr. 1750, Kurfürst von Sachsen 1763, selbständiger Regent 1768, sparsam, prunklos, die polit. Stellung seines kleinen Landes genau kennend, wies daher 1791 die poln. Königskrone zurück, nahm nur gezwungen an der 1. Coalition gegen die französ. Republik Antheil, eben so 1806 an dem preuß. Kriege gegen Napoleon, dann an den Kriegen Napoleons 1809 gegen Oesterreich, 1812 gegen Rußland, u. die Nothwendigkeit zwang ihn 1813 bei Napoleon auszuharren, was ihm nach der Schlacht bei Leipzig Gefangenschaft bis 1815 u. im Wiener Frieden die Hälfte seines Landes kostete. Von 1807-13 war er auch Großherzog von Warschau, ein Werkzeug Napoleons, der ihn so schnöde als die Polen mißbrauchte. F. A. I. st. 5. Mai 1827, nachdem er noch den neu aufblühenden Wohlstand Sachsens erlebt hatte.


Friedrich August II., geb. 18. Mai 1797, vom 30. Sept. 1830 Mitregent seines Oheims, des Königs Anton, seit dem 6. Juni 1836 König, regierte gewissenhaft nach der Verfassung, bei deren Entwurf u. Ausbildung er selbst thätig mitgewirkt hatte, zeigte sich bei jedem Anlasse großmüthig u. wohlthätig, mußte aber dennoch 1849 einen gefährlichen Aufstand in Dresden durch preuß. Hilfe niederschlagen. Der König war Kunstfreund, besonders Botaniker, u. machte deßwegen fast jeden Sommer einen Ausflug in ein Gebirge; bei einem solchen verunglückte er am 9. August 1854 bei Imst in Tyrol. ("Flora Marienbadensis, oder Pflanzen und Gebirgs arten, beschrieben von dem Prinzen Friedrich, Mitregenten von Sachsen und J. W. von Göthe", Prag 1837.)


Friedrich Franz, Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, geb. d. 28. Febr. 1823, regiert seit dem 7. März 1842.


Friedrichsd'or, preuß. Pistole, Goldmünze, an den preuß. Staatskassen = 52/3 Thlr. = 8 fl. 16 kr. C.-M.; die dän. Frederiks- u. Christiansd'or haben den gleichen Werth.


Friedrichshafen, württemberg. Stadt am Bodensee mit 2000 E., Hafen, südl. Endstation der württemberg. Eisenbahn, sehr lebhafter Verkehr; das ehemalige Kloster Höfen ist jetzt königl. Lustschloß. F. hieß früher Buchhorn, wurde 1275 Reichsstadt, die allerkleinste, 1803 württembergisch und F. genannt.


Friedrichshall, s. Frederikshall.


Friedrichsorden, württemb. Orden, von König Wilhelm I. 1830 gestiftet zum Andenken Friedrichs I., mit der Inschrift: "Dem Verdienste" und dem Motto Friedrichs: "Gott und mein Recht"; verleiht persönlichen Adel und Zutritt bei dem Hofe.


Friedrichsort, dän.-schleswig. Festung am Eingange der Kieler Bucht, mit guter Rhede.


Friedrichsstadt, dän.-schlesw. Stadt an der Eider und Treene, mit 2900 E., Seehandel, Seife-, Licht-, Tabak-, Stärkefabriken; vor dieser festen Stadt scheiterten 1850 die letzten Anstrengungen des schleswig.-holstein. Heeres.


Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, der große Kurfürst genannt, geb. den 6. Febr. 1620, trat 1640 die Regierung an, als Brandenburg mit Schweden in einen nachtheiligen Krieg verwickelt war; er machte Frieden u. blieb neutral bis zum westfäl.


Friedrich, Prinz der Niederlande, geb. 1797, Sohn Königs Wilhelm I., Feldmarschall, bekannt durch seinen Angriff auf Brüssel im Septbr. 1830 und seinen siegreichen Feldzug gegen die Belgier im August 1831.


Friedrich, Kaspar David, Landschaftsmaler, geb. 1776 zu Greifswalde, bildete sich in Kopenhagen u. Dresden, wurde 1815 Professor an der Kunstakademie zu Dresden, wo er 1840 st. Er zeichnete zuerst bloß in Sepia, worin er Unübertroffenes leistete, erst später malte er in Oel, hauptsächlich Landschaften, ausgezeichnet durch tiefe Auffassung der Natur, einfache und treue Darstellung.


Friedrich, Theodor Heinrich, geb. 1776 zu Königsberg in der Neumark, preuß. Regierungsrath, diente 1813 im Lützowschen Freicorps und schrieb nach 1815 als witziger und kecker Satyriker über die Zeitereignisse, was ihm keine Rosen trug; er endete 1819 sein Leben in der Elbe bei Hamburg.


Friedrich August I., König von Sachsen, geb. 23. Dezbr. 1750, Kurfürst von Sachsen 1763, selbständiger Regent 1768, sparsam, prunklos, die polit. Stellung seines kleinen Landes genau kennend, wies daher 1791 die poln. Königskrone zurück, nahm nur gezwungen an der 1. Coalition gegen die französ. Republik Antheil, eben so 1806 an dem preuß. Kriege gegen Napoleon, dann an den Kriegen Napoleons 1809 gegen Oesterreich, 1812 gegen Rußland, u. die Nothwendigkeit zwang ihn 1813 bei Napoleon auszuharren, was ihm nach der Schlacht bei Leipzig Gefangenschaft bis 1815 u. im Wiener Frieden die Hälfte seines Landes kostete. Von 1807–13 war er auch Großherzog von Warschau, ein Werkzeug Napoleons, der ihn so schnöde als die Polen mißbrauchte. F. A. I. st. 5. Mai 1827, nachdem er noch den neu aufblühenden Wohlstand Sachsens erlebt hatte.


Friedrich August II., geb. 18. Mai 1797, vom 30. Sept. 1830 Mitregent seines Oheims, des Königs Anton, seit dem 6. Juni 1836 König, regierte gewissenhaft nach der Verfassung, bei deren Entwurf u. Ausbildung er selbst thätig mitgewirkt hatte, zeigte sich bei jedem Anlasse großmüthig u. wohlthätig, mußte aber dennoch 1849 einen gefährlichen Aufstand in Dresden durch preuß. Hilfe niederschlagen. Der König war Kunstfreund, besonders Botaniker, u. machte deßwegen fast jeden Sommer einen Ausflug in ein Gebirge; bei einem solchen verunglückte er am 9. August 1854 bei Imst in Tyrol. („Flora Marienbadensis, oder Pflanzen und Gebirgs arten, beschrieben von dem Prinzen Friedrich, Mitregenten von Sachsen und J. W. von Göthe“, Prag 1837.)


Friedrich Franz, Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, geb. d. 28. Febr. 1823, regiert seit dem 7. März 1842.


Friedrichsd'or, preuß. Pistole, Goldmünze, an den preuß. Staatskassen = 52/3 Thlr. = 8 fl. 16 kr. C.-M.; die dän. Frederiks- u. Christiansdʼor haben den gleichen Werth.


Friedrichshafen, württemberg. Stadt am Bodensee mit 2000 E., Hafen, südl. Endstation der württemberg. Eisenbahn, sehr lebhafter Verkehr; das ehemalige Kloster Höfen ist jetzt königl. Lustschloß. F. hieß früher Buchhorn, wurde 1275 Reichsstadt, die allerkleinste, 1803 württembergisch und F. genannt.


Friedrichshall, s. Frederikshall.


Friedrichsorden, württemb. Orden, von König Wilhelm I. 1830 gestiftet zum Andenken Friedrichs I., mit der Inschrift: „Dem Verdienste“ und dem Motto Friedrichs: „Gott und mein Recht“; verleiht persönlichen Adel und Zutritt bei dem Hofe.


Friedrichsort, dän.-schleswig. Festung am Eingange der Kieler Bucht, mit guter Rhede.


Friedrichsstadt, dän.-schlesw. Stadt an der Eider und Treene, mit 2900 E., Seehandel, Seife-, Licht-, Tabak-, Stärkefabriken; vor dieser festen Stadt scheiterten 1850 die letzten Anstrengungen des schleswig.-holstein. Heeres.


Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, der große Kurfürst genannt, geb. den 6. Febr. 1620, trat 1640 die Regierung an, als Brandenburg mit Schweden in einen nachtheiligen Krieg verwickelt war; er machte Frieden u. blieb neutral bis zum westfäl.

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[809/0810] Friedrich, Prinz der Niederlande, geb. 1797, Sohn Königs Wilhelm I., Feldmarschall, bekannt durch seinen Angriff auf Brüssel im Septbr. 1830 und seinen siegreichen Feldzug gegen die Belgier im August 1831. Friedrich, Kaspar David, Landschaftsmaler, geb. 1776 zu Greifswalde, bildete sich in Kopenhagen u. Dresden, wurde 1815 Professor an der Kunstakademie zu Dresden, wo er 1840 st. Er zeichnete zuerst bloß in Sepia, worin er Unübertroffenes leistete, erst später malte er in Oel, hauptsächlich Landschaften, ausgezeichnet durch tiefe Auffassung der Natur, einfache und treue Darstellung. Friedrich, Theodor Heinrich, geb. 1776 zu Königsberg in der Neumark, preuß. Regierungsrath, diente 1813 im Lützowschen Freicorps und schrieb nach 1815 als witziger und kecker Satyriker über die Zeitereignisse, was ihm keine Rosen trug; er endete 1819 sein Leben in der Elbe bei Hamburg. Friedrich August I., König von Sachsen, geb. 23. Dezbr. 1750, Kurfürst von Sachsen 1763, selbständiger Regent 1768, sparsam, prunklos, die polit. Stellung seines kleinen Landes genau kennend, wies daher 1791 die poln. Königskrone zurück, nahm nur gezwungen an der 1. Coalition gegen die französ. Republik Antheil, eben so 1806 an dem preuß. Kriege gegen Napoleon, dann an den Kriegen Napoleons 1809 gegen Oesterreich, 1812 gegen Rußland, u. die Nothwendigkeit zwang ihn 1813 bei Napoleon auszuharren, was ihm nach der Schlacht bei Leipzig Gefangenschaft bis 1815 u. im Wiener Frieden die Hälfte seines Landes kostete. Von 1807–13 war er auch Großherzog von Warschau, ein Werkzeug Napoleons, der ihn so schnöde als die Polen mißbrauchte. F. A. I. st. 5. Mai 1827, nachdem er noch den neu aufblühenden Wohlstand Sachsens erlebt hatte. Friedrich August II., geb. 18. Mai 1797, vom 30. Sept. 1830 Mitregent seines Oheims, des Königs Anton, seit dem 6. Juni 1836 König, regierte gewissenhaft nach der Verfassung, bei deren Entwurf u. Ausbildung er selbst thätig mitgewirkt hatte, zeigte sich bei jedem Anlasse großmüthig u. wohlthätig, mußte aber dennoch 1849 einen gefährlichen Aufstand in Dresden durch preuß. Hilfe niederschlagen. Der König war Kunstfreund, besonders Botaniker, u. machte deßwegen fast jeden Sommer einen Ausflug in ein Gebirge; bei einem solchen verunglückte er am 9. August 1854 bei Imst in Tyrol. („Flora Marienbadensis, oder Pflanzen und Gebirgs arten, beschrieben von dem Prinzen Friedrich, Mitregenten von Sachsen und J. W. von Göthe“, Prag 1837.) Friedrich Franz, Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, geb. d. 28. Febr. 1823, regiert seit dem 7. März 1842. Friedrichsd'or, preuß. Pistole, Goldmünze, an den preuß. Staatskassen = 52/3 Thlr. = 8 fl. 16 kr. C.-M.; die dän. Frederiks- u. Christiansdʼor haben den gleichen Werth. Friedrichshafen, württemberg. Stadt am Bodensee mit 2000 E., Hafen, südl. Endstation der württemberg. Eisenbahn, sehr lebhafter Verkehr; das ehemalige Kloster Höfen ist jetzt königl. Lustschloß. F. hieß früher Buchhorn, wurde 1275 Reichsstadt, die allerkleinste, 1803 württembergisch und F. genannt. Friedrichshall, s. Frederikshall. Friedrichsorden, württemb. Orden, von König Wilhelm I. 1830 gestiftet zum Andenken Friedrichs I., mit der Inschrift: „Dem Verdienste“ und dem Motto Friedrichs: „Gott und mein Recht“; verleiht persönlichen Adel und Zutritt bei dem Hofe. Friedrichsort, dän.-schleswig. Festung am Eingange der Kieler Bucht, mit guter Rhede. Friedrichsstadt, dän.-schlesw. Stadt an der Eider und Treene, mit 2900 E., Seehandel, Seife-, Licht-, Tabak-, Stärkefabriken; vor dieser festen Stadt scheiterten 1850 die letzten Anstrengungen des schleswig.-holstein. Heeres. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, der große Kurfürst genannt, geb. den 6. Febr. 1620, trat 1640 die Regierung an, als Brandenburg mit Schweden in einen nachtheiligen Krieg verwickelt war; er machte Frieden u. blieb neutral bis zum westfäl.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 809. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/810>, abgerufen am 24.11.2024.