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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Thurgau an der Murg mit 1900 E., altem Schlosse, Kantonsschule; Treffen 25. Mai 1799.


Frauenhaar, ächtes, heißt das zierliche Farnkraut Adiantum capillus Veneris, aus dem man den Syropcapillär der Apotheken gewinnt u. das im südl. Europa wild wächst.


Frauenlob, eigentlich Heinrich von Meißen, F. genannt wegen seines Lobgesangs auf die hl. Jungfrau, geb. um 1260, lebte an fürstl. Höfen, von 1311 an in Mainz, wo er 1318 st. (seit 1842 im Dome neues Denkmal von Schwanthaler); er steht auf der Gränze des Minne- u. Meistersangs; seine gesammelte Gedichte hat Ettmüller, Quedlinburg 1843, herausgegeben.


Frauenmünze, gemeine, Balsamita vulgaris, ein auch im Küchengarten häufiger getroffenes ausdauerndes Blumengewächs mit gelben Doldentrauben im Sommer und eirunden gezähnten starkriechenden u. etwas pfefferartig schmeckenden Blättern, daher auch Pfefferkraut genannt und als Gewürz zu Saucen u. s. w. verwendet.


Frauenschuh, s. Cypripedium.


Frauenspiegel, Prismato carpus, s. Campanulaceae.


Fraunhofer, Joseph von, einer der ausgezeichnetsten Optiker, geb. 1787 zu Straubing, eines armen Glasers Sohn, Lehrling bei einem Glasschleifer in München, wurde bei dem Einsturze eines Hauses verschüttet u. gerettet von König Max I. mit 18 Ducaten beschenkt. Dies verwandte F., der nicht lesen u. schreiben gelernt hatte, zu seiner Ausbildung und verschaffte sich Kenntnisse in der Mathematik und Optik. 1806 wurde er an dem optischen Institute zu Benedictbeuren (1819 nach München verlegt) angestellt und erlangte durch seine Erfindungen (Verbesserung der Schleifmaschinen, vollkommenere Schmelzung des Flint- u. Crownglases) u. optische Instrumente (Heliometer, Ringmikrometer, Riesenrefractor) europ. Ruhm; auch die Lehre von dem Lichte bereicherte er durch Beobachtungen, st. 7. Juni 1826.


Fraustadt, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen an der schles. Gränze mit 7000 E., Wolle- und Leinefabrikation; 13. Febr. 1706 Sieg der Schweden über Sachsen und Russen.


Fraxinus, s. Esche.


Frayßinous (Fräßinuh), Denis, Graf von, geb. 1765 zu Cuvieres in der Gascogne, wurde Priester, wirkte während der Revolution in den Bergen von Rouergue, lehrte in der napoleon. Zeit zu Paris Dogmatik u. wurde durch seine Conferenzen, d. h. Zwiegespräche über theolog. u. kirchl. Gegenstände berühmt. Nach der Restauration Pfarrer bei St. Sulpice, kam er ins Ministerium des Unterrichtes, trat aber bald zurück. Im J. 1818 erschienen "Die wahren Grundsätze der gallican. Kirche"; er wurde Großalmosenier des Königs, Großmeister der Universität, Pair, Graf, Academiker, 1824 Minister der geistl. Angelegenheiten. F. trat 1828 aus dem Ministerium, gleichzeitig erschien sein berühmtestes Werk: "Defense du Christianisme" in 3 B., welches er in den "Conferences et discours inedits" (Paris 1842) fortsetzte (deutsch, Pesth 1830). F. ging nach der Julirevolution nach Rom, wurde Miterzieher des Herzogs von Bordeaux, kehrte 1838 in die Heimath zurück u. st. 1841 zu St. Genies in der Gascogne.


Fredegarius, Scholasticus, neben Gregor von Tours der älteste fränkische Geschichtschreiber, verfaßte eine Chronik, deren 5 B. von Adam bis 641 n. Chr. reichen u. deren Erzählung der Geschichte von 584 an besonders gerühmt wird.


Fredegunde, erst Kebsweib, dann Gemahlin des Königs Chilperich von Neustrien, s. Frankreich (Geschichte).


Frederiksberg, Flecken bei Kopenhagen, mit königl. Lustschlosse u. Landhäusern.


Frederiksborg, Festung auf einer vorspringenden Landzunge am Eingange des Hafens von Stockholm.


Frederikshald, Friedrichshall, Stadt an der südöstl. Küste von Norwegen mit 4600 E., der Festung Frederiksteen, vor welcher Karl XII. von Schweden 1718 erschossen wurde.


Frederikshamm, russ. Festung in Finnland am finn. Meerbusen, mir Cadettenschule, 4200 E., Küstenfahrt; Friede 17. Septbr. 1809 (s. Finnland).

Thurgau an der Murg mit 1900 E., altem Schlosse, Kantonsschule; Treffen 25. Mai 1799.


Frauenhaar, ächtes, heißt das zierliche Farnkraut Adiantum capillus Veneris, aus dem man den Syropcapillär der Apotheken gewinnt u. das im südl. Europa wild wächst.


Frauenlob, eigentlich Heinrich von Meißen, F. genannt wegen seines Lobgesangs auf die hl. Jungfrau, geb. um 1260, lebte an fürstl. Höfen, von 1311 an in Mainz, wo er 1318 st. (seit 1842 im Dome neues Denkmal von Schwanthaler); er steht auf der Gränze des Minne- u. Meistersangs; seine gesammelte Gedichte hat Ettmüller, Quedlinburg 1843, herausgegeben.


Frauenmünze, gemeine, Balsamita vulgaris, ein auch im Küchengarten häufiger getroffenes ausdauerndes Blumengewächs mit gelben Doldentrauben im Sommer und eirunden gezähnten starkriechenden u. etwas pfefferartig schmeckenden Blättern, daher auch Pfefferkraut genannt und als Gewürz zu Saucen u. s. w. verwendet.


Frauenschuh, s. Cypripedium.


Frauenspiegel, Prismato carpus, s. Campanulaceae.


Fraunhofer, Joseph von, einer der ausgezeichnetsten Optiker, geb. 1787 zu Straubing, eines armen Glasers Sohn, Lehrling bei einem Glasschleifer in München, wurde bei dem Einsturze eines Hauses verschüttet u. gerettet von König Max I. mit 18 Ducaten beschenkt. Dies verwandte F., der nicht lesen u. schreiben gelernt hatte, zu seiner Ausbildung und verschaffte sich Kenntnisse in der Mathematik und Optik. 1806 wurde er an dem optischen Institute zu Benedictbeuren (1819 nach München verlegt) angestellt und erlangte durch seine Erfindungen (Verbesserung der Schleifmaschinen, vollkommenere Schmelzung des Flint- u. Crownglases) u. optische Instrumente (Heliometer, Ringmikrometer, Riesenrefractor) europ. Ruhm; auch die Lehre von dem Lichte bereicherte er durch Beobachtungen, st. 7. Juni 1826.


Fraustadt, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen an der schles. Gränze mit 7000 E., Wolle- und Leinefabrikation; 13. Febr. 1706 Sieg der Schweden über Sachsen und Russen.


Fraxinus, s. Esche.


Frayßinous (Fräßinuh), Denis, Graf von, geb. 1765 zu Cuvières in der Gascogne, wurde Priester, wirkte während der Revolution in den Bergen von Rouergue, lehrte in der napoleon. Zeit zu Paris Dogmatik u. wurde durch seine Conferenzen, d. h. Zwiegespräche über theolog. u. kirchl. Gegenstände berühmt. Nach der Restauration Pfarrer bei St. Sulpice, kam er ins Ministerium des Unterrichtes, trat aber bald zurück. Im J. 1818 erschienen „Die wahren Grundsätze der gallican. Kirche“; er wurde Großalmosenier des Königs, Großmeister der Universität, Pair, Graf, Academiker, 1824 Minister der geistl. Angelegenheiten. F. trat 1828 aus dem Ministerium, gleichzeitig erschien sein berühmtestes Werk: „Défense du Christianisme“ in 3 B., welches er in den „Conférences et discours inédits“ (Paris 1842) fortsetzte (deutsch, Pesth 1830). F. ging nach der Julirevolution nach Rom, wurde Miterzieher des Herzogs von Bordeaux, kehrte 1838 in die Heimath zurück u. st. 1841 zu St. Geniès in der Gascogne.


Fredegarius, Scholasticus, neben Gregor von Tours der älteste fränkische Geschichtschreiber, verfaßte eine Chronik, deren 5 B. von Adam bis 641 n. Chr. reichen u. deren Erzählung der Geschichte von 584 an besonders gerühmt wird.


Fredegunde, erst Kebsweib, dann Gemahlin des Königs Chilperich von Neustrien, s. Frankreich (Geschichte).


Frederiksberg, Flecken bei Kopenhagen, mit königl. Lustschlosse u. Landhäusern.


Frederiksborg, Festung auf einer vorspringenden Landzunge am Eingange des Hafens von Stockholm.


Frederikshald, Friedrichshall, Stadt an der südöstl. Küste von Norwegen mit 4600 E., der Festung Frederiksteen, vor welcher Karl XII. von Schweden 1718 erschossen wurde.


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[791/0792] Thurgau an der Murg mit 1900 E., altem Schlosse, Kantonsschule; Treffen 25. Mai 1799. Frauenhaar, ächtes, heißt das zierliche Farnkraut Adiantum capillus Veneris, aus dem man den Syropcapillär der Apotheken gewinnt u. das im südl. Europa wild wächst. Frauenlob, eigentlich Heinrich von Meißen, F. genannt wegen seines Lobgesangs auf die hl. Jungfrau, geb. um 1260, lebte an fürstl. Höfen, von 1311 an in Mainz, wo er 1318 st. (seit 1842 im Dome neues Denkmal von Schwanthaler); er steht auf der Gränze des Minne- u. Meistersangs; seine gesammelte Gedichte hat Ettmüller, Quedlinburg 1843, herausgegeben. Frauenmünze, gemeine, Balsamita vulgaris, ein auch im Küchengarten häufiger getroffenes ausdauerndes Blumengewächs mit gelben Doldentrauben im Sommer und eirunden gezähnten starkriechenden u. etwas pfefferartig schmeckenden Blättern, daher auch Pfefferkraut genannt und als Gewürz zu Saucen u. s. w. verwendet. Frauenschuh, s. Cypripedium. Frauenspiegel, Prismato carpus, s. Campanulaceae. Fraunhofer, Joseph von, einer der ausgezeichnetsten Optiker, geb. 1787 zu Straubing, eines armen Glasers Sohn, Lehrling bei einem Glasschleifer in München, wurde bei dem Einsturze eines Hauses verschüttet u. gerettet von König Max I. mit 18 Ducaten beschenkt. Dies verwandte F., der nicht lesen u. schreiben gelernt hatte, zu seiner Ausbildung und verschaffte sich Kenntnisse in der Mathematik und Optik. 1806 wurde er an dem optischen Institute zu Benedictbeuren (1819 nach München verlegt) angestellt und erlangte durch seine Erfindungen (Verbesserung der Schleifmaschinen, vollkommenere Schmelzung des Flint- u. Crownglases) u. optische Instrumente (Heliometer, Ringmikrometer, Riesenrefractor) europ. Ruhm; auch die Lehre von dem Lichte bereicherte er durch Beobachtungen, st. 7. Juni 1826. Fraustadt, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen an der schles. Gränze mit 7000 E., Wolle- und Leinefabrikation; 13. Febr. 1706 Sieg der Schweden über Sachsen und Russen. Fraxinus, s. Esche. Frayßinous (Fräßinuh), Denis, Graf von, geb. 1765 zu Cuvières in der Gascogne, wurde Priester, wirkte während der Revolution in den Bergen von Rouergue, lehrte in der napoleon. Zeit zu Paris Dogmatik u. wurde durch seine Conferenzen, d. h. Zwiegespräche über theolog. u. kirchl. Gegenstände berühmt. Nach der Restauration Pfarrer bei St. Sulpice, kam er ins Ministerium des Unterrichtes, trat aber bald zurück. Im J. 1818 erschienen „Die wahren Grundsätze der gallican. Kirche“; er wurde Großalmosenier des Königs, Großmeister der Universität, Pair, Graf, Academiker, 1824 Minister der geistl. Angelegenheiten. F. trat 1828 aus dem Ministerium, gleichzeitig erschien sein berühmtestes Werk: „Défense du Christianisme“ in 3 B., welches er in den „Conférences et discours inédits“ (Paris 1842) fortsetzte (deutsch, Pesth 1830). F. ging nach der Julirevolution nach Rom, wurde Miterzieher des Herzogs von Bordeaux, kehrte 1838 in die Heimath zurück u. st. 1841 zu St. Geniès in der Gascogne. Fredegarius, Scholasticus, neben Gregor von Tours der älteste fränkische Geschichtschreiber, verfaßte eine Chronik, deren 5 B. von Adam bis 641 n. Chr. reichen u. deren Erzählung der Geschichte von 584 an besonders gerühmt wird. Fredegunde, erst Kebsweib, dann Gemahlin des Königs Chilperich von Neustrien, s. Frankreich (Geschichte). Frederiksberg, Flecken bei Kopenhagen, mit königl. Lustschlosse u. Landhäusern. Frederiksborg, Festung auf einer vorspringenden Landzunge am Eingange des Hafens von Stockholm. Frederikshald, Friedrichshall, Stadt an der südöstl. Küste von Norwegen mit 4600 E., der Festung Frederiksteen, vor welcher Karl XII. von Schweden 1718 erschossen wurde. Frederikshamm, russ. Festung in Finnland am finn. Meerbusen, mir Cadettenschule, 4200 E., Küstenfahrt; Friede 17. Septbr. 1809 (s. Finnland).

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/792>, abgerufen am 24.07.2024.