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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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geht das F. direct in den Tod über. - Die Prognose ist von verschiedenster Art, von der günstigsten bei einem einfachen Wund-F., einer leichten Verletzung, bis zur ungünstigsten bei den bösartigsten Pesten des Orients und der tropischen Länder. - Die Behandlung des F.s theilt sich im Begriffe in die Behandlung der F. symptome u. die der mit dem F. combinirten oder complicirten Krankheitsformen. Was das F. an sich betrifft, so ändert sich dieselbe nach den Symptomen der einzelnen Stadien. Im 1.: Anwendung äußerer Wärme, erwärmender Getränke, krampfstillender narcotischer Mittel in Verbindung mit nervinis; im 2.: Anwendung der sog. Antiphlogistica; im 3.: je nach Umständen Mittel, welche die Absonderung des Urins, Stuhlganges, Schweißes befördern. Eine specif. Behandlung erfordert das sog. Wechsel-F., intermittirende, kalte F., Malaria-F., Sumpf-F. Neben der oben bezeichneten symptomatischen Behandlung der F. stadien ist hier die Anwendung einer unter dem Namen Antifebrilia od. febrifuga bekannten Klasse von Specificis angezeigt. Hieher gehört vor Allem die Chinarinde und ihre Alcaloide, das Salicin der Weidenrinde, überhaupt die meisten bitteren Vegetabilien, welche tonisch wirken, z. B. F.klee, das Cardobenedictenkraut, Enzian; ferner manche scharfe Gewürze, Pfeffer, Cayenne- und span. Pfeffer, endlich als ganz eigenthüml. Specificum der Arsenik, der für die schweren u. schwersten Formen reservirt wird.


Fieck, bei den Pferden dasselbe was Hornfistel; bei dem Rindvieh Eitergeschwür in den Klauen.


Field, John, geb. 1782 zu Dublin, gest. 1837 in Moskau, Claviervirtuos, componirte Exercices, Variationen auf engl. u. russ. Volkslieder, 16 Nocturnen und 7 Concerte.


Fielding, Henri, geb. 1707 zu Sharpham-Park in Somersetshire, Sohn eines Generals, studierte die Rechte, lebte aber zu leichtsinnig, um es zu einem Amte zu bringen u. mußte sich mit der Feder erhalten. Mit Theaterstücken gelang es ihm nicht, um so besser aber mit dem Romane. Seine Hauptwerke sind: "Joseph Andrews", "History of Jonathan Wild", "Tom Jones", das beste von allen; sie trugen ihm auch eine Anstellung als Polizeirichter in London ein. Er beweist ausgezeichnete Menschenkenntniß, besonders der niederen Volksklassen, den eigenthüml. Humor der Engländer (namentl. in der Verspottung der Empfindelei) und eine meisterhafte Darstellung. F. st. auf einer Reise zu Lissabon den 8. Oct. 1754. Letzte Ausgabe seiner Werke in den "Novelista library", Edinburgh 1821, mit einer Einleitung von Walter Scott.


Fieramente, ital., wild.


Fieranten, ital.-deutsch, Kaufleute, welche die Messe besuchen.


Fierdigkar, dän. Getreidemaß = 2191/7 par. Kubikzoll.


Fierte, frz., Hochmuth, Trotz.


Fieschi (Fieski), Jos. Marco, Corse, geb. 1790, zuerst Soldat, dann Arbeiter, 1815 wegen Diebstahl zur Zwangsarbeit verurtheilt, dann Polizeispion, zuletzt Vagabund; 1835 wurde er durch Morey und Pepin zu einem Attentate auf König Louis Philippe angeworben, das er am 28. Juli 1835 durch eine aus 22 Gewehrläufen bestehende, unter einem Fenster angebrachte Höllenmaschine ausführte. Der König selbst wurde nicht verletzt, aber 21 Personen getödtet (unter ihnen Marschall Mortier) oder verwundet; F. wollte entfliehen, wurde aber gepackt und am 16. Febr. 1836 mit seinen leugnenden Mitschuldigen guillotinirt.


Fiesco, eigentl. Fieschi, adelige Familie in Genua, während der Parteikämpfe der Republik auf democratischer Seite stehend. Am bekanntesten ist Giovanni Luigi, Graf von Lavagna, geb. 1525, der gegen Andreas Doria eine Revolution anstiftete. Alles gelang bei dem nächtlichen Unternehmen, Hafen u. Stadt waren in F.s Gewalt, Andreas Doria entflohen, sein Neffe ermordet, als F. von einer umschlagenden Planke, als er eben eine Galeere besteigen wollte, in das Meer fiel und ertrank (1.-2. Januar 1547). Die Masse, jetzt ohne Haupt, verlief sich, der Senat beruhigte die Stadt, der rückkehrende Doria aber ließ mehrere Verschworne hinrichten.

geht das F. direct in den Tod über. – Die Prognose ist von verschiedenster Art, von der günstigsten bei einem einfachen Wund-F., einer leichten Verletzung, bis zur ungünstigsten bei den bösartigsten Pesten des Orients und der tropischen Länder. – Die Behandlung des F.s theilt sich im Begriffe in die Behandlung der F. symptome u. die der mit dem F. combinirten oder complicirten Krankheitsformen. Was das F. an sich betrifft, so ändert sich dieselbe nach den Symptomen der einzelnen Stadien. Im 1.: Anwendung äußerer Wärme, erwärmender Getränke, krampfstillender narcotischer Mittel in Verbindung mit nervinis; im 2.: Anwendung der sog. Antiphlogistica; im 3.: je nach Umständen Mittel, welche die Absonderung des Urins, Stuhlganges, Schweißes befördern. Eine specif. Behandlung erfordert das sog. Wechsel-F., intermittirende, kalte F., Malaria-F., Sumpf-F. Neben der oben bezeichneten symptomatischen Behandlung der F. stadien ist hier die Anwendung einer unter dem Namen Antifebrilia od. febrifuga bekannten Klasse von Specificis angezeigt. Hieher gehört vor Allem die Chinarinde und ihre Alcaloide, das Salicin der Weidenrinde, überhaupt die meisten bitteren Vegetabilien, welche tonisch wirken, z. B. F.klee, das Cardobenedictenkraut, Enzian; ferner manche scharfe Gewürze, Pfeffer, Cayenne- und span. Pfeffer, endlich als ganz eigenthüml. Specificum der Arsenik, der für die schweren u. schwersten Formen reservirt wird.


Fieck, bei den Pferden dasselbe was Hornfistel; bei dem Rindvieh Eitergeschwür in den Klauen.


Field, John, geb. 1782 zu Dublin, gest. 1837 in Moskau, Claviervirtuos, componirte Exercices, Variationen auf engl. u. russ. Volkslieder, 16 Nocturnen und 7 Concerte.


Fielding, Henri, geb. 1707 zu Sharpham-Park in Somersetshire, Sohn eines Generals, studierte die Rechte, lebte aber zu leichtsinnig, um es zu einem Amte zu bringen u. mußte sich mit der Feder erhalten. Mit Theaterstücken gelang es ihm nicht, um so besser aber mit dem Romane. Seine Hauptwerke sind: „Joseph Andrews“, „History of Jonathan Wild“, „Tom Jones“, das beste von allen; sie trugen ihm auch eine Anstellung als Polizeirichter in London ein. Er beweist ausgezeichnete Menschenkenntniß, besonders der niederen Volksklassen, den eigenthüml. Humor der Engländer (namentl. in der Verspottung der Empfindelei) und eine meisterhafte Darstellung. F. st. auf einer Reise zu Lissabon den 8. Oct. 1754. Letzte Ausgabe seiner Werke in den „Novelista library“, Edinburgh 1821, mit einer Einleitung von Walter Scott.


Fieramente, ital., wild.


Fieranten, ital.-deutsch, Kaufleute, welche die Messe besuchen.


Fierdigkar, dän. Getreidemaß = 2191/7 par. Kubikzoll.


Fierté, frz., Hochmuth, Trotz.


Fieschi (Fiéski), Jos. Marco, Corse, geb. 1790, zuerst Soldat, dann Arbeiter, 1815 wegen Diebstahl zur Zwangsarbeit verurtheilt, dann Polizeispion, zuletzt Vagabund; 1835 wurde er durch Morey und Pepin zu einem Attentate auf König Louis Philippe angeworben, das er am 28. Juli 1835 durch eine aus 22 Gewehrläufen bestehende, unter einem Fenster angebrachte Höllenmaschine ausführte. Der König selbst wurde nicht verletzt, aber 21 Personen getödtet (unter ihnen Marschall Mortier) oder verwundet; F. wollte entfliehen, wurde aber gepackt und am 16. Febr. 1836 mit seinen leugnenden Mitschuldigen guillotinirt.


Fiesco, eigentl. Fieschi, adelige Familie in Genua, während der Parteikämpfe der Republik auf democratischer Seite stehend. Am bekanntesten ist Giovanni Luigi, Graf von Lavagna, geb. 1525, der gegen Andreas Doria eine Revolution anstiftete. Alles gelang bei dem nächtlichen Unternehmen, Hafen u. Stadt waren in F.s Gewalt, Andreas Doria entflohen, sein Neffe ermordet, als F. von einer umschlagenden Planke, als er eben eine Galeere besteigen wollte, in das Meer fiel und ertrank (1.–2. Januar 1547). Die Masse, jetzt ohne Haupt, verlief sich, der Senat beruhigte die Stadt, der rückkehrende Doria aber ließ mehrere Verschworne hinrichten.

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[703/0704] geht das F. direct in den Tod über. – Die Prognose ist von verschiedenster Art, von der günstigsten bei einem einfachen Wund-F., einer leichten Verletzung, bis zur ungünstigsten bei den bösartigsten Pesten des Orients und der tropischen Länder. – Die Behandlung des F.s theilt sich im Begriffe in die Behandlung der F. symptome u. die der mit dem F. combinirten oder complicirten Krankheitsformen. Was das F. an sich betrifft, so ändert sich dieselbe nach den Symptomen der einzelnen Stadien. Im 1.: Anwendung äußerer Wärme, erwärmender Getränke, krampfstillender narcotischer Mittel in Verbindung mit nervinis; im 2.: Anwendung der sog. Antiphlogistica; im 3.: je nach Umständen Mittel, welche die Absonderung des Urins, Stuhlganges, Schweißes befördern. Eine specif. Behandlung erfordert das sog. Wechsel-F., intermittirende, kalte F., Malaria-F., Sumpf-F. Neben der oben bezeichneten symptomatischen Behandlung der F. stadien ist hier die Anwendung einer unter dem Namen Antifebrilia od. febrifuga bekannten Klasse von Specificis angezeigt. Hieher gehört vor Allem die Chinarinde und ihre Alcaloide, das Salicin der Weidenrinde, überhaupt die meisten bitteren Vegetabilien, welche tonisch wirken, z. B. F.klee, das Cardobenedictenkraut, Enzian; ferner manche scharfe Gewürze, Pfeffer, Cayenne- und span. Pfeffer, endlich als ganz eigenthüml. Specificum der Arsenik, der für die schweren u. schwersten Formen reservirt wird. Fieck, bei den Pferden dasselbe was Hornfistel; bei dem Rindvieh Eitergeschwür in den Klauen. Field, John, geb. 1782 zu Dublin, gest. 1837 in Moskau, Claviervirtuos, componirte Exercices, Variationen auf engl. u. russ. Volkslieder, 16 Nocturnen und 7 Concerte. Fielding, Henri, geb. 1707 zu Sharpham-Park in Somersetshire, Sohn eines Generals, studierte die Rechte, lebte aber zu leichtsinnig, um es zu einem Amte zu bringen u. mußte sich mit der Feder erhalten. Mit Theaterstücken gelang es ihm nicht, um so besser aber mit dem Romane. Seine Hauptwerke sind: „Joseph Andrews“, „History of Jonathan Wild“, „Tom Jones“, das beste von allen; sie trugen ihm auch eine Anstellung als Polizeirichter in London ein. Er beweist ausgezeichnete Menschenkenntniß, besonders der niederen Volksklassen, den eigenthüml. Humor der Engländer (namentl. in der Verspottung der Empfindelei) und eine meisterhafte Darstellung. F. st. auf einer Reise zu Lissabon den 8. Oct. 1754. Letzte Ausgabe seiner Werke in den „Novelista library“, Edinburgh 1821, mit einer Einleitung von Walter Scott. Fieramente, ital., wild. Fieranten, ital.-deutsch, Kaufleute, welche die Messe besuchen. Fierdigkar, dän. Getreidemaß = 2191/7 par. Kubikzoll. Fierté, frz., Hochmuth, Trotz. Fieschi (Fiéski), Jos. Marco, Corse, geb. 1790, zuerst Soldat, dann Arbeiter, 1815 wegen Diebstahl zur Zwangsarbeit verurtheilt, dann Polizeispion, zuletzt Vagabund; 1835 wurde er durch Morey und Pepin zu einem Attentate auf König Louis Philippe angeworben, das er am 28. Juli 1835 durch eine aus 22 Gewehrläufen bestehende, unter einem Fenster angebrachte Höllenmaschine ausführte. Der König selbst wurde nicht verletzt, aber 21 Personen getödtet (unter ihnen Marschall Mortier) oder verwundet; F. wollte entfliehen, wurde aber gepackt und am 16. Febr. 1836 mit seinen leugnenden Mitschuldigen guillotinirt. Fiesco, eigentl. Fieschi, adelige Familie in Genua, während der Parteikämpfe der Republik auf democratischer Seite stehend. Am bekanntesten ist Giovanni Luigi, Graf von Lavagna, geb. 1525, der gegen Andreas Doria eine Revolution anstiftete. Alles gelang bei dem nächtlichen Unternehmen, Hafen u. Stadt waren in F.s Gewalt, Andreas Doria entflohen, sein Neffe ermordet, als F. von einer umschlagenden Planke, als er eben eine Galeere besteigen wollte, in das Meer fiel und ertrank (1.–2. Januar 1547). Die Masse, jetzt ohne Haupt, verlief sich, der Senat beruhigte die Stadt, der rückkehrende Doria aber ließ mehrere Verschworne hinrichten.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/704>, abgerufen am 25.11.2024.