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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Bdn. und gab selbst 139 Werke heraus. Seine "Bibliotheca graeca" Hamb. 1705 bis 28, 14 Bde., ward von Harleß fortgesetzt, Hamb. 1790-1809, der Index dazu erschien in Leipz. 1833. Die "Bibl. latina" (Hamb. 1697) gab Ernesti (Lpzg. 1773-77, 3 Bde.), die für die Geschichte der christl. Literatur wichtige "Bibliographia antiquaria", Hamb. 1713, Schafshausen 1760 heraus, die "Bibl. mediae et infimae aetatis" Hamb. 1734, 5 Bde., wurde von Mansi bearbeitet, Padua 1754, 6 Bde. - F. Johann Andreas, geb. 1696, gest. 1769, Rector zu Nordhausen, lieferte einen "Abriß einer allg. Historie der Gelehrsamkeit", Leipz. 1751-54, 3 Bde.


Fabricius, Joh. Christian, berühmter Entomolog, geb. 1743 zu Tondern, Schüler Linnes, gest. 1808 als Prof. der Naturgeschichte zu Kiel. Hauptsächl. verdient durch seine systemat. Eintheilung der Insekten, indem er, die Idee Linnes ausführend, dieselben nach den Organen des Mundes ordnete, und so den Grund zu einer neuen entomologischen Systematik legte. "Systema entomologiae" Kopenh. 1775, spätere Umarbeitung 1792-94, 4 Bde.; "Supplementum entomologiae" 1797; "Philosophica entomologia" 1788.


Fabrik, vom lat. fabrica, bezeichnet jetzt eine gewerbl. Anstalt, wo die Hervorbringung von Waaren im großen Maßstabe betrieben wird. Der Inhaber heißt Fabrikant, das Product Fabrikat, das Geschäft Fabrikation, fabriziren. Die Fabriken sind die Grundbedingung, auf welcher gegenw. die Blüte jeder Industrie beruht, andererseits aber hat die neueste Zeit klar bewiesen, daß sie der socialen Ordnung unter Umständen sehr gefährlich werden können.


Fabrikgericht, s. Prudhommes.


Fabroni, Angelo, geb. 1732 zu Marradi in Toscana, Erzieher d. Söhne des Großh. Leopold, sehr verdient um die Literaturgeschichte seines Vaterlandes durch ein großes, lat. geschriebenes Werk (Pisa 1778-1805); st. 1803.


Fabula, s. Fabel.


Fabvier (Fawieh), Charles, Baron de, geb. 1783 zu Pont a Mousson, Soldat seit 1804, half 1807 Constantinopel befestigen, versuchte hierauf eine Organisation der pers. Artillerie, wurde 1809 Hauptmann, war 1812 als Marmonts Adjutant bei Salamanca, machte die Feldzüge in Rußland, Deutschland u. Frankreich mit u. unterzeichnete 1814 als Oberst die Capitulation von Paris. 1823 ging er nach Griechenland, versuchte aber vergeblich die griech. Infanterie zu regulieren; seine Unternehmungen mißlangen sämmtlich, woran zum Theil griech. Verrath Schuld trug. 1829 kehrte er nach Frankreich zurück, betheiligte sich etwas bei der Julirevolution, trat aber bald wieder vom polit. Schauplatze ab; ebenso that er nach der Februarrevolution.


Facade (frz. fassahd), die äußere Seite eines Gebäudes, vorzugsweise die nach der Straße hingerichtete.


Facciolati (Fatscholati), Giacomo, geb. 1682 zu Torreglia bei Padua, gest. 1769 zu Padua als Generaldirector der Studien, ausgezeichneter Latinist; gab mit seinem Schüler Forcellini das Calepinische "Lexicon septem linguarum" heraus (Padua 1718) u. ist der eigentl. Urheber des von Forcellini vollendeten großen lat. Lexicons, das jedem tiefer gehenden Latinisten unentbehrlich ist.


Face (frz. fahß), das Gesicht; die vordere Fläche; bei Schanzen die dem Feinde zugekehrte Seite.


Facetien, lat. facetiae, Witzworte etc.


Facetten (fass-), eckig geschliffene Flächen auf Edelsteinen, Glasflüssen etc.


Fach, eingeschlossener, von einem größeren Raume abgeschlossener Ort, z. B. bei Schränken, Häusern, Verpfählungen zum Fischfang etc.; einzelne Wissenschaft, Kunst, Lehrgegenstand.


Fachingen, nass. Dorf an der Lahn, durch seine Mineralquellen bekannt, s. Badekuren.


Fachsystem, Eintheilung der Schüler in Klassen nach ihren Fortschritten in den einzelnen Fächern; Fachlehrersystem, die Ordnung im höhern Unterricht, der gemäß ein Lehrer dasselbe Fach in allen Klassen lehrt; Gegensatz zum Klassen- u. Klassenlehrersystem.


Fachwerk, so viel wie Riegelwand.


Fachwissenschaft, Berufswissenschaft.


Facies, lat., Gesicht; facial, was zum

Bdn. und gab selbst 139 Werke heraus. Seine „Bibliotheca graeca“ Hamb. 1705 bis 28, 14 Bde., ward von Harleß fortgesetzt, Hamb. 1790–1809, der Index dazu erschien in Leipz. 1833. Die „Bibl. latina“ (Hamb. 1697) gab Ernesti (Lpzg. 1773–77, 3 Bde.), die für die Geschichte der christl. Literatur wichtige „Bibliographia antiquaria“, Hamb. 1713, Schafshausen 1760 heraus, die „Bibl. mediae et infimae aetatis“ Hamb. 1734, 5 Bde., wurde von Mansi bearbeitet, Padua 1754, 6 Bde. – F. Johann Andreas, geb. 1696, gest. 1769, Rector zu Nordhausen, lieferte einen „Abriß einer allg. Historie der Gelehrsamkeit“, Leipz. 1751–54, 3 Bde.


Fabricius, Joh. Christian, berühmter Entomolog, geb. 1743 zu Tondern, Schüler Linnés, gest. 1808 als Prof. der Naturgeschichte zu Kiel. Hauptsächl. verdient durch seine systemat. Eintheilung der Insekten, indem er, die Idee Linnés ausführend, dieselben nach den Organen des Mundes ordnete, und so den Grund zu einer neuen entomologischen Systematik legte. „Systema entomologiae“ Kopenh. 1775, spätere Umarbeitung 1792–94, 4 Bde.; „Supplementum entomologiae“ 1797; „Philosophica entomologia“ 1788.


Fabrik, vom lat. fabrica, bezeichnet jetzt eine gewerbl. Anstalt, wo die Hervorbringung von Waaren im großen Maßstabe betrieben wird. Der Inhaber heißt Fabrikant, das Product Fabrikat, das Geschäft Fabrikation, fabriziren. Die Fabriken sind die Grundbedingung, auf welcher gegenw. die Blüte jeder Industrie beruht, andererseits aber hat die neueste Zeit klar bewiesen, daß sie der socialen Ordnung unter Umständen sehr gefährlich werden können.


Fabrikgericht, s. Prudhommes.


Fabroni, Angelo, geb. 1732 zu Marradi in Toscana, Erzieher d. Söhne des Großh. Leopold, sehr verdient um die Literaturgeschichte seines Vaterlandes durch ein großes, lat. geschriebenes Werk (Pisa 1778–1805); st. 1803.


Fabula, s. Fabel.


Fabvier (Fawieh), Charles, Baron de, geb. 1783 zu Pont à Mousson, Soldat seit 1804, half 1807 Constantinopel befestigen, versuchte hierauf eine Organisation der pers. Artillerie, wurde 1809 Hauptmann, war 1812 als Marmonts Adjutant bei Salamanca, machte die Feldzüge in Rußland, Deutschland u. Frankreich mit u. unterzeichnete 1814 als Oberst die Capitulation von Paris. 1823 ging er nach Griechenland, versuchte aber vergeblich die griech. Infanterie zu regulieren; seine Unternehmungen mißlangen sämmtlich, woran zum Theil griech. Verrath Schuld trug. 1829 kehrte er nach Frankreich zurück, betheiligte sich etwas bei der Julirevolution, trat aber bald wieder vom polit. Schauplatze ab; ebenso that er nach der Februarrevolution.


Façade (frz. fassahd), die äußere Seite eines Gebäudes, vorzugsweise die nach der Straße hingerichtete.


Facciolati (Fatscholati), Giacomo, geb. 1682 zu Torreglia bei Padua, gest. 1769 zu Padua als Generaldirector der Studien, ausgezeichneter Latinist; gab mit seinem Schüler Forcellini das Calepinische „Lexicon septem linguarum“ heraus (Padua 1718) u. ist der eigentl. Urheber des von Forcellini vollendeten großen lat. Lexicons, das jedem tiefer gehenden Latinisten unentbehrlich ist.


Face (frz. fahß), das Gesicht; die vordere Fläche; bei Schanzen die dem Feinde zugekehrte Seite.


Facetien, lat. facetiae, Witzworte etc.


Facetten (fass–), eckig geschliffene Flächen auf Edelsteinen, Glasflüssen etc.


Fach, eingeschlossener, von einem größeren Raume abgeschlossener Ort, z. B. bei Schränken, Häusern, Verpfählungen zum Fischfang etc.; einzelne Wissenschaft, Kunst, Lehrgegenstand.


Fachingen, nass. Dorf an der Lahn, durch seine Mineralquellen bekannt, s. Badekuren.


Fachsystem, Eintheilung der Schüler in Klassen nach ihren Fortschritten in den einzelnen Fächern; Fachlehrersystem, die Ordnung im höhern Unterricht, der gemäß ein Lehrer dasselbe Fach in allen Klassen lehrt; Gegensatz zum Klassen- u. Klassenlehrersystem.


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[653/0654] Bdn. und gab selbst 139 Werke heraus. Seine „Bibliotheca graeca“ Hamb. 1705 bis 28, 14 Bde., ward von Harleß fortgesetzt, Hamb. 1790–1809, der Index dazu erschien in Leipz. 1833. Die „Bibl. latina“ (Hamb. 1697) gab Ernesti (Lpzg. 1773–77, 3 Bde.), die für die Geschichte der christl. Literatur wichtige „Bibliographia antiquaria“, Hamb. 1713, Schafshausen 1760 heraus, die „Bibl. mediae et infimae aetatis“ Hamb. 1734, 5 Bde., wurde von Mansi bearbeitet, Padua 1754, 6 Bde. – F. Johann Andreas, geb. 1696, gest. 1769, Rector zu Nordhausen, lieferte einen „Abriß einer allg. Historie der Gelehrsamkeit“, Leipz. 1751–54, 3 Bde. Fabricius, Joh. Christian, berühmter Entomolog, geb. 1743 zu Tondern, Schüler Linnés, gest. 1808 als Prof. der Naturgeschichte zu Kiel. Hauptsächl. verdient durch seine systemat. Eintheilung der Insekten, indem er, die Idee Linnés ausführend, dieselben nach den Organen des Mundes ordnete, und so den Grund zu einer neuen entomologischen Systematik legte. „Systema entomologiae“ Kopenh. 1775, spätere Umarbeitung 1792–94, 4 Bde.; „Supplementum entomologiae“ 1797; „Philosophica entomologia“ 1788. Fabrik, vom lat. fabrica, bezeichnet jetzt eine gewerbl. Anstalt, wo die Hervorbringung von Waaren im großen Maßstabe betrieben wird. Der Inhaber heißt Fabrikant, das Product Fabrikat, das Geschäft Fabrikation, fabriziren. Die Fabriken sind die Grundbedingung, auf welcher gegenw. die Blüte jeder Industrie beruht, andererseits aber hat die neueste Zeit klar bewiesen, daß sie der socialen Ordnung unter Umständen sehr gefährlich werden können. Fabrikgericht, s. Prudhommes. Fabroni, Angelo, geb. 1732 zu Marradi in Toscana, Erzieher d. Söhne des Großh. Leopold, sehr verdient um die Literaturgeschichte seines Vaterlandes durch ein großes, lat. geschriebenes Werk (Pisa 1778–1805); st. 1803. Fabula, s. Fabel. Fabvier (Fawieh), Charles, Baron de, geb. 1783 zu Pont à Mousson, Soldat seit 1804, half 1807 Constantinopel befestigen, versuchte hierauf eine Organisation der pers. Artillerie, wurde 1809 Hauptmann, war 1812 als Marmonts Adjutant bei Salamanca, machte die Feldzüge in Rußland, Deutschland u. Frankreich mit u. unterzeichnete 1814 als Oberst die Capitulation von Paris. 1823 ging er nach Griechenland, versuchte aber vergeblich die griech. Infanterie zu regulieren; seine Unternehmungen mißlangen sämmtlich, woran zum Theil griech. Verrath Schuld trug. 1829 kehrte er nach Frankreich zurück, betheiligte sich etwas bei der Julirevolution, trat aber bald wieder vom polit. Schauplatze ab; ebenso that er nach der Februarrevolution. Façade (frz. fassahd), die äußere Seite eines Gebäudes, vorzugsweise die nach der Straße hingerichtete. Facciolati (Fatscholati), Giacomo, geb. 1682 zu Torreglia bei Padua, gest. 1769 zu Padua als Generaldirector der Studien, ausgezeichneter Latinist; gab mit seinem Schüler Forcellini das Calepinische „Lexicon septem linguarum“ heraus (Padua 1718) u. ist der eigentl. Urheber des von Forcellini vollendeten großen lat. Lexicons, das jedem tiefer gehenden Latinisten unentbehrlich ist. Face (frz. fahß), das Gesicht; die vordere Fläche; bei Schanzen die dem Feinde zugekehrte Seite. Facetien, lat. facetiae, Witzworte etc. Facetten (fass–), eckig geschliffene Flächen auf Edelsteinen, Glasflüssen etc. Fach, eingeschlossener, von einem größeren Raume abgeschlossener Ort, z. B. bei Schränken, Häusern, Verpfählungen zum Fischfang etc.; einzelne Wissenschaft, Kunst, Lehrgegenstand. Fachingen, nass. Dorf an der Lahn, durch seine Mineralquellen bekannt, s. Badekuren. Fachsystem, Eintheilung der Schüler in Klassen nach ihren Fortschritten in den einzelnen Fächern; Fachlehrersystem, die Ordnung im höhern Unterricht, der gemäß ein Lehrer dasselbe Fach in allen Klassen lehrt; Gegensatz zum Klassen- u. Klassenlehrersystem. Fachwerk, so viel wie Riegelwand. Fachwissenschaft, Berufswissenschaft. Facies, lat., Gesicht; facial, was zum

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/654>, abgerufen am 24.11.2024.