Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.eines im Kloster ergrauten Greises daran fest, ein Brief des Papstes Leo d. Gr., worin dieser über die beiden Naturen in Christo sich so klar und richtig aussprach, daß der Inhalt rasch symbolische Giltigkeit erlangte, bekehrte den E. nicht. Die Räubersynode von 449 verschaffte ihm Einfluß, das Concil von Chalcedon 451 gänzliche Niederlage; er st. nach 454, wahrscheinlich als Verbannter. Seine Anhänger, die Eutychianer, verloren sich bald in der allgem. Bezeichnung der Monophysiten (s. d. Art.). Eutychianus, Heiliger und Papst etwa von 274-83; er soll eigenhändig 342 Martyrer begraben haben, ist aber wenig bekannt. Zwei ihm zugeschriebenen Decretalbriefe an die Bischöfe von Bätica und Sicilien unächt. Gedächtnißtag 7. Dezbr. Eutychius, arabisch: Said Ibn Batrik, geb. zu Fostat in Aegypten, berühmter Arzt, 933-50 Patriarch der Melchiten zu Alexandrien. Schrieb Annalen als "Zusammenstellung der Edelsteine", welche von Adam bis 940 nach Chr. reichen. Sprache arabisch u. Inhalt vielfach auch, insofern E. der Einbildungskraft zuviel Rechte einräumte. Arab. und latein. Auszug von Selden, London 1642, vollständig von Pocock, Oxford 1658. E. schrieb auch eine Geschichte Siciliens seit der Saracenenherrschaft und gegen die Jakobiten eine "Disputatio inter Heterodoxos et Christianos". Eva, d. h. Leben, die Stammmutter des Menschengeschlechts. Evacuation, lat.-deutsch, Ausleerung; evacuiren, ausleeren, räumen. Evagrius, genannt Scholasticus, geb. 536-37 zu Epiphania in Syrien, leistete als Sachwalter zu Antiochia dem Patriarchen Gregor erhebliche Dienste, wurde Quästor, Präfect u. st. nach 594 hochangesehen. Erhalten ist sein Hauptwerk, eine Kirchengeschichte, deren 6 Bücher von 431-594 reichen und den Socrates und Theodoret mit nur etwas zuviel Leichtgläubigkeit ergänzen u. fortsetzen. Erste Ausgabe von Robert Stephanus ex unico manuscripto Bibliothecae regiae, Paris 1544, Fol., vortrefflich ergänzt von H. Valesius, ebdsbst. 1659 bis 73, 2. Aufl. 1677, 3 Fol. Evalesciren, lat.-deutsch, stärker werden; im Preise steigen. Evalvation, lat.-deutsch, Schätzung u. Werthangabe; in der Arithmetik die Bestimmung eines Bruches nach dessen Betrag; davon evalviren. Evander, myth., kam aus dem arkad. Pallantium an den Tiber u. baute sich auf dem Hügel an, der später der palatinische genannt wurde (die italien. Sage ist von den spätern Griechen zur Unkenntlichkeit entstellt, denn sie wollten Rom als eine griech. Colonie darstellen). Evanescenz, lat.-deutsch, das Entschwinden, Vergehen; davon evanesciren. Evangeliarium, lat., das Evangelienbuch, welches die nunmehr im Missale vereinigten Abschnitte od. Perikopen der Evangelien für die einzelnen Messen enthielt. Evangelistarium, Anhang zum E., der das Nachschlagen in letzterem erleichtert. Evangelium, griech., gute Botschaft, bezeichnet die Offenbarung Christi und deren Verkündigung, näher die Verkündigung, welche die Merkmale der wahren Lehre an sich trägt, endlich den geschichtlichen Theil der Offenbarung, die 4 Evangelien sammt der Apostelgeschichte. Matthäus schrieb das seinige um 50 n. Chr. in aramäischer oder hebr. Sprache und in 28 Kapiteln, Markus zu Rom in 16 Kapiteln. Der wissenschaftlich gebildete Lukas, welcher seit 53 n. Chr. fast immer mit Paulus zusammen war, schrieb das seinige zu Rom zwischen 59 bis 62 in 24 Kapiteln und chronologischer Ordnung und fügte die Apostelgeschichte bei, deren 28 Kapitel bis 62 n. Chr. reichen. Die 3 Evangelien stimmen vielfach mit einander überein, ja das des Markus ist mit Ausnahme von 27 Versen ganz bei Matthäus u. Lukas zu finden. Den Grund hiefür suchten Eichhorn in einem geschriebenen aramäischen Ur-E., Eckermann, Gieseler u. a. in einem mündlichen Ur-E., L. Hug, Griesbach, Wilke u. a. in gegenseitiger Benützung, während Bruno Bauer u. a. einen "schöpferischen Urevangelisten" entdeckt haben wollten, dessen eines im Kloster ergrauten Greises daran fest, ein Brief des Papstes Leo d. Gr., worin dieser über die beiden Naturen in Christo sich so klar und richtig aussprach, daß der Inhalt rasch symbolische Giltigkeit erlangte, bekehrte den E. nicht. Die Räubersynode von 449 verschaffte ihm Einfluß, das Concil von Chalcedon 451 gänzliche Niederlage; er st. nach 454, wahrscheinlich als Verbannter. Seine Anhänger, die Eutychianer, verloren sich bald in der allgem. Bezeichnung der Monophysiten (s. d. Art.). Eutychianus, Heiliger und Papst etwa von 274–83; er soll eigenhändig 342 Martyrer begraben haben, ist aber wenig bekannt. Zwei ihm zugeschriebenen Decretalbriefe an die Bischöfe von Bätica und Sicilien unächt. Gedächtnißtag 7. Dezbr. Eutychius, arabisch: Said Ibn Batrik, geb. zu Fostat in Aegypten, berühmter Arzt, 933–50 Patriarch der Melchiten zu Alexandrien. Schrieb Annalen als „Zusammenstellung der Edelsteine“, welche von Adam bis 940 nach Chr. reichen. Sprache arabisch u. Inhalt vielfach auch, insofern E. der Einbildungskraft zuviel Rechte einräumte. Arab. und latein. Auszug von Selden, London 1642, vollständig von Pocock, Oxford 1658. E. schrieb auch eine Geschichte Siciliens seit der Saracenenherrschaft und gegen die Jakobiten eine „Disputatio inter Heterodoxos et Christianos“. Eva, d. h. Leben, die Stammmutter des Menschengeschlechts. Evacuation, lat.-deutsch, Ausleerung; evacuiren, ausleeren, räumen. Evagrius, genannt Scholasticus, geb. 536–37 zu Epiphania in Syrien, leistete als Sachwalter zu Antiochia dem Patriarchen Gregor erhebliche Dienste, wurde Quästor, Präfect u. st. nach 594 hochangesehen. Erhalten ist sein Hauptwerk, eine Kirchengeschichte, deren 6 Bücher von 431–594 reichen und den Socrates und Theodoret mit nur etwas zuviel Leichtgläubigkeit ergänzen u. fortsetzen. Erste Ausgabe von Robert Stephanus ex unico manuscripto Bibliothecae regiae, Paris 1544, Fol., vortrefflich ergänzt von H. Valesius, ebdsbst. 1659 bis 73, 2. Aufl. 1677, 3 Fol. Evalesciren, lat.-deutsch, stärker werden; im Preise steigen. Evalvation, lat.-deutsch, Schätzung u. Werthangabe; in der Arithmetik die Bestimmung eines Bruches nach dessen Betrag; davon evalviren. Evander, myth., kam aus dem arkad. Pallantium an den Tiber u. baute sich auf dem Hügel an, der später der palatinische genannt wurde (die italien. Sage ist von den spätern Griechen zur Unkenntlichkeit entstellt, denn sie wollten Rom als eine griech. Colonie darstellen). Evanescenz, lat.-deutsch, das Entschwinden, Vergehen; davon evanesciren. Evangeliarium, lat., das Evangelienbuch, welches die nunmehr im Missale vereinigten Abschnitte od. Perikopen der Evangelien für die einzelnen Messen enthielt. Evangelistarium, Anhang zum E., der das Nachschlagen in letzterem erleichtert. Evangelium, griech., gute Botschaft, bezeichnet die Offenbarung Christi und deren Verkündigung, näher die Verkündigung, welche die Merkmale der wahren Lehre an sich trägt, endlich den geschichtlichen Theil der Offenbarung, die 4 Evangelien sammt der Apostelgeschichte. Matthäus schrieb das seinige um 50 n. Chr. in aramäischer oder hebr. Sprache und in 28 Kapiteln, Markus zu Rom in 16 Kapiteln. Der wissenschaftlich gebildete Lukas, welcher seit 53 n. Chr. fast immer mit Paulus zusammen war, schrieb das seinige zu Rom zwischen 59 bis 62 in 24 Kapiteln und chronologischer Ordnung und fügte die Apostelgeschichte bei, deren 28 Kapitel bis 62 n. Chr. reichen. Die 3 Evangelien stimmen vielfach mit einander überein, ja das des Markus ist mit Ausnahme von 27 Versen ganz bei Matthäus u. Lukas zu finden. Den Grund hiefür suchten Eichhorn in einem geschriebenen aramäischen Ur-E., Eckermann, Gieseler u. a. in einem mündlichen Ur-E., L. Hug, Griesbach, Wilke u. a. in gegenseitiger Benützung, während Bruno Bauer u. a. einen „schöpferischen Urevangelisten“ entdeckt haben wollten, dessen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0636" n="635"/> eines im Kloster ergrauten Greises daran fest, ein Brief des Papstes Leo d. Gr., worin dieser über die beiden Naturen in Christo sich so klar und richtig aussprach, daß der Inhalt rasch symbolische Giltigkeit erlangte, bekehrte den E. nicht. Die Räubersynode von 449 verschaffte ihm Einfluß, das Concil von Chalcedon 451 gänzliche Niederlage; er st. nach 454, wahrscheinlich als Verbannter. Seine Anhänger, die <hi rendition="#g">Eutychianer</hi>, verloren sich bald in der allgem. Bezeichnung der Monophysiten (s. d. 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Sprache und in 28 Kapiteln, Markus zu Rom in 16 Kapiteln. Der wissenschaftlich gebildete Lukas, welcher seit 53 n. Chr. fast immer mit Paulus zusammen war, schrieb das seinige zu Rom zwischen 59 bis 62 in 24 Kapiteln und chronologischer Ordnung und fügte die Apostelgeschichte bei, deren 28 Kapitel bis 62 n. Chr. reichen. Die 3 Evangelien stimmen vielfach mit einander überein, ja das des Markus ist mit Ausnahme von 27 Versen ganz bei Matthäus u. Lukas zu finden. Den Grund hiefür suchten Eichhorn in einem geschriebenen aramäischen Ur-E., Eckermann, Gieseler u. a. in einem mündlichen Ur-E., L. Hug, Griesbach, Wilke u. a. in gegenseitiger Benützung, während Bruno Bauer u. a. einen „schöpferischen Urevangelisten“ entdeckt haben wollten, dessen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [635/0636]
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Eutychianus, Heiliger und Papst etwa von 274–83; er soll eigenhändig 342 Martyrer begraben haben, ist aber wenig bekannt. Zwei ihm zugeschriebenen Decretalbriefe an die Bischöfe von Bätica und Sicilien unächt. Gedächtnißtag 7. Dezbr.
Eutychius, arabisch: Said Ibn Batrik, geb. zu Fostat in Aegypten, berühmter Arzt, 933–50 Patriarch der Melchiten zu Alexandrien. Schrieb Annalen als „Zusammenstellung der Edelsteine“, welche von Adam bis 940 nach Chr. reichen. Sprache arabisch u. Inhalt vielfach auch, insofern E. der Einbildungskraft zuviel Rechte einräumte. Arab. und latein. Auszug von Selden, London 1642, vollständig von Pocock, Oxford 1658. E. schrieb auch eine Geschichte Siciliens seit der Saracenenherrschaft und gegen die Jakobiten eine „Disputatio inter Heterodoxos et Christianos“.
Eva, d. h. Leben, die Stammmutter des Menschengeschlechts.
Evacuation, lat.-deutsch, Ausleerung; evacuiren, ausleeren, räumen.
Evagrius, genannt Scholasticus, geb. 536–37 zu Epiphania in Syrien, leistete als Sachwalter zu Antiochia dem Patriarchen Gregor erhebliche Dienste, wurde Quästor, Präfect u. st. nach 594 hochangesehen. Erhalten ist sein Hauptwerk, eine Kirchengeschichte, deren 6 Bücher von 431–594 reichen und den Socrates und Theodoret mit nur etwas zuviel Leichtgläubigkeit ergänzen u. fortsetzen. Erste Ausgabe von Robert Stephanus ex unico manuscripto Bibliothecae regiae, Paris 1544, Fol., vortrefflich ergänzt von H. Valesius, ebdsbst. 1659 bis 73, 2. Aufl. 1677, 3 Fol.
Evalesciren, lat.-deutsch, stärker werden; im Preise steigen.
Evalvation, lat.-deutsch, Schätzung u. Werthangabe; in der Arithmetik die Bestimmung eines Bruches nach dessen Betrag; davon evalviren.
Evander, myth., kam aus dem arkad. Pallantium an den Tiber u. baute sich auf dem Hügel an, der später der palatinische genannt wurde (die italien. Sage ist von den spätern Griechen zur Unkenntlichkeit entstellt, denn sie wollten Rom als eine griech. Colonie darstellen).
Evanescenz, lat.-deutsch, das Entschwinden, Vergehen; davon evanesciren.
Evangeliarium, lat., das Evangelienbuch, welches die nunmehr im Missale vereinigten Abschnitte od. Perikopen der Evangelien für die einzelnen Messen enthielt. Evangelistarium, Anhang zum E., der das Nachschlagen in letzterem erleichtert.
Evangelium, griech., gute Botschaft, bezeichnet die Offenbarung Christi und deren Verkündigung, näher die Verkündigung, welche die Merkmale der wahren Lehre an sich trägt, endlich den geschichtlichen Theil der Offenbarung, die 4 Evangelien sammt der Apostelgeschichte. Matthäus schrieb das seinige um 50 n. Chr. in aramäischer oder hebr. Sprache und in 28 Kapiteln, Markus zu Rom in 16 Kapiteln. Der wissenschaftlich gebildete Lukas, welcher seit 53 n. Chr. fast immer mit Paulus zusammen war, schrieb das seinige zu Rom zwischen 59 bis 62 in 24 Kapiteln und chronologischer Ordnung und fügte die Apostelgeschichte bei, deren 28 Kapitel bis 62 n. Chr. reichen. Die 3 Evangelien stimmen vielfach mit einander überein, ja das des Markus ist mit Ausnahme von 27 Versen ganz bei Matthäus u. Lukas zu finden. Den Grund hiefür suchten Eichhorn in einem geschriebenen aramäischen Ur-E., Eckermann, Gieseler u. a. in einem mündlichen Ur-E., L. Hug, Griesbach, Wilke u. a. in gegenseitiger Benützung, während Bruno Bauer u. a. einen „schöpferischen Urevangelisten“ entdeckt haben wollten, dessen
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