Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Erinus, s. Primulaceae.


Eriophorum, Wollgras, aus der Familie der Cyperaceae, auffallend durch lange seideartige Haare beim Verblühen; ihr Vorkommen zeigt Torfgrund an.


Eriphyle, myth., Gemahlin des Amphiaraus, bewog, durch ein kostbares Halsband bestochen, ihren Mann gegen Theben mit auszuziehen, obwohl er als Prophet seinen Tod voraussah; dafür wurde sie später von ihrem Sohne Alkmäon erschlagen.


Eris, in der griech. Mythologie die Zwietracht stiftende Göttin, am bekanntesten durch den goldenen Apfel mit der Inschrift "der Schönsten", welchen sie bei der Hochzeit der Thetis auf den Tisch warf, und dadurch den Streit der Juno, Minerva und Venus, mittelbar den trojan. Krieg veranlaßte; s. Paris.


Eristiker, griech.-deutsch, Zänker, Disputirsüchtige, Beiname der megarischen Schule.


Erithalis, s. Rubiaceae.


Eriwan, russ.-asiat. Provinz, 1828 von den Persern in dem Frieden von Turkmantschai abgetreten, 240 #M. groß mit etwa 400000 E., theils Armeniern theils Kurden; die wichtigsten Plätze sind E. und Etschmiazin. - E., Hauptstadt am Abflusse des Gökdschesees, mit 15000 E., starker Citadelle, prächtigen orientalischen Bauten, bedeutendem Handel, Baumwolle- und Reisbau; 13. Octbr. 1827 von Paskewitsch durch Capitulation genommen.


Erkältung (Refrigeratio), die durch Einwirkung von Kälte auf den Körper bewirkte Störung der Hautfunktion. Letztere besteht in fortwährender unmerklicher Ausdünstung von Feuchtigkeit; wird die dazu nöthige Hautwärme durch Kälte schnell zurückgedrängt, so verschließen sich die Poren der Haut krampfhaft, u. die Ausdünstung ist unterbrochen. Folgen: Entzündungen, Rheumatismen, Katarrhe. Am leichtesten wird E. bewirkt durch Zugwind, schnelle Abkühlung mit kaltem Wasser, besonders bei schwitzender Haut. Manche Personen sind besonders geneigt zu E.en durch natürliche Reizbarkeit der Haut oder durch Verweichlichung. Die Behandlung der E. erfordert im Anfange äußere Wärme, innerlich warme Theeaufgüsse; die entstandene Krankheit aber ist nach ihrer Natur zu behandeln. Bei Anlage zu E. entweder Abhärtung durch kalte Waschungen oder auch Schutz der Haut durch warme. besonders Flanellkleidung.


Erkel, Franz, ausgezeichneter Componist, geb. 1810 zu Gyula in Ungarn, 1834 Musikdirektor bei der kaschauer Operngesellschaft, seit 1837 an der Pesther Nationalbühne. Die Oper "Hunyady Laszlo" wurde von den Ungarn mit Enthusiasmus aufgenommen.


Erkelenz, preuß. Stadt an der Eisenbahn von Aachen nach Düsseldorf, mit 2250 E., Leinen- u. Bandweberei, Spitzenklöppelei, Fruchthandel.


Erkenntniß, die, lat. cognitio, frz. connaissance, engl. knowledge, heißt im allgemeinen die genaue und namentlich auf wissenschaftlichem Wege gewonnene Kenntniß von einem Gegenstande, näher das Erfassen desselben in seinem Wesen, in seinen Beziehungen zu seiner Art u. Gattung und zum All der Dinge, kurz in seiner Wahrheit oder Idee. Die E. hat verschiedene Stufen u. Grade, über welche man noch sehr uneins ist und zwar 1) weil Erkennen und Handeln, der intellectuelle u. moralische Mensch, in einem ebenso tiefen als unläugbaren Zusammenhange stehen und sich gegenseitig bedingen; 2) weil Salomos Klage über die Unzulänglichkeit u. Nichtigkeit alles menschlichen Erkennens sich bis heute mehr od. minder reichlich an allen Theorien und Systemen bewährt hat; 3) weil es bis heute noch an einer genügenden E.theorie oder Lehre von den Gesetzen des E. vermögens und den Vorgängen, wodurch das Erkennen vermittelt wird, fehlt. Am durchgängigsten ist der Unterschied von Erfahrungs-E., E. a posteriori, die ihren Stoff aus dem Gebiete der äußern und innern Erfahrung holt, Verstandes- oder Vernunft-E., E. a priori, welche durch Schlüsse vom Gegebenen u. Sichtbaren auf das Unsichtbare, Ewige u. Wahre folgert u. speculative od. intuitive E., deren Quell die unmittelbare innere Anschauung des Gemüthes und deren Gegenstand vorherrschend das Uebersinnliche und Jenseitige ist. Die von Kant angenommenen


Erinus, s. Primulaceae.


Eriophorum, Wollgras, aus der Familie der Cyperaceae, auffallend durch lange seideartige Haare beim Verblühen; ihr Vorkommen zeigt Torfgrund an.


Eriphyle, myth., Gemahlin des Amphiaraus, bewog, durch ein kostbares Halsband bestochen, ihren Mann gegen Theben mit auszuziehen, obwohl er als Prophet seinen Tod voraussah; dafür wurde sie später von ihrem Sohne Alkmäon erschlagen.


Eris, in der griech. Mythologie die Zwietracht stiftende Göttin, am bekanntesten durch den goldenen Apfel mit der Inschrift „der Schönsten“, welchen sie bei der Hochzeit der Thetis auf den Tisch warf, und dadurch den Streit der Juno, Minerva und Venus, mittelbar den trojan. Krieg veranlaßte; s. Paris.


Eristiker, griech.-deutsch, Zänker, Disputirsüchtige, Beiname der megarischen Schule.


Erithalis, s. Rubiaceae.


Eriwan, russ.-asiat. Provinz, 1828 von den Persern in dem Frieden von Turkmantschai abgetreten, 240 □M. groß mit etwa 400000 E., theils Armeniern theils Kurden; die wichtigsten Plätze sind E. und Etschmiazin. – E., Hauptstadt am Abflusse des Gökdschesees, mit 15000 E., starker Citadelle, prächtigen orientalischen Bauten, bedeutendem Handel, Baumwolle- und Reisbau; 13. Octbr. 1827 von Paskewitsch durch Capitulation genommen.


Erkältung (Refrigeratio), die durch Einwirkung von Kälte auf den Körper bewirkte Störung der Hautfunktion. Letztere besteht in fortwährender unmerklicher Ausdünstung von Feuchtigkeit; wird die dazu nöthige Hautwärme durch Kälte schnell zurückgedrängt, so verschließen sich die Poren der Haut krampfhaft, u. die Ausdünstung ist unterbrochen. Folgen: Entzündungen, Rheumatismen, Katarrhe. Am leichtesten wird E. bewirkt durch Zugwind, schnelle Abkühlung mit kaltem Wasser, besonders bei schwitzender Haut. Manche Personen sind besonders geneigt zu E.en durch natürliche Reizbarkeit der Haut oder durch Verweichlichung. Die Behandlung der E. erfordert im Anfange äußere Wärme, innerlich warme Theeaufgüsse; die entstandene Krankheit aber ist nach ihrer Natur zu behandeln. Bei Anlage zu E. entweder Abhärtung durch kalte Waschungen oder auch Schutz der Haut durch warme. besonders Flanellkleidung.


Erkel, Franz, ausgezeichneter Componist, geb. 1810 zu Gyula in Ungarn, 1834 Musikdirektor bei der kaschauer Operngesellschaft, seit 1837 an der Pesther Nationalbühne. Die Oper „Hunyady Laszlo“ wurde von den Ungarn mit Enthusiasmus aufgenommen.


Erkelenz, preuß. Stadt an der Eisenbahn von Aachen nach Düsseldorf, mit 2250 E., Leinen- u. Bandweberei, Spitzenklöppelei, Fruchthandel.


Erkenntniß, die, lat. cognitio, frz. connaissance, engl. knowledge, heißt im allgemeinen die genaue und namentlich auf wissenschaftlichem Wege gewonnene Kenntniß von einem Gegenstande, näher das Erfassen desselben in seinem Wesen, in seinen Beziehungen zu seiner Art u. Gattung und zum All der Dinge, kurz in seiner Wahrheit oder Idee. Die E. hat verschiedene Stufen u. Grade, über welche man noch sehr uneins ist und zwar 1) weil Erkennen und Handeln, der intellectuelle u. moralische Mensch, in einem ebenso tiefen als unläugbaren Zusammenhange stehen und sich gegenseitig bedingen; 2) weil Salomos Klage über die Unzulänglichkeit u. Nichtigkeit alles menschlichen Erkennens sich bis heute mehr od. minder reichlich an allen Theorien und Systemen bewährt hat; 3) weil es bis heute noch an einer genügenden E.theorie oder Lehre von den Gesetzen des E. vermögens und den Vorgängen, wodurch das Erkennen vermittelt wird, fehlt. Am durchgängigsten ist der Unterschied von Erfahrungs-E., E. a posteriori, die ihren Stoff aus dem Gebiete der äußern und innern Erfahrung holt, Verstandes- oder Vernunft-E., E. a priori, welche durch Schlüsse vom Gegebenen u. Sichtbaren auf das Unsichtbare, Ewige u. Wahre folgert u. speculative od. intuitive E., deren Quell die unmittelbare innere Anschauung des Gemüthes und deren Gegenstand vorherrschend das Uebersinnliche und Jenseitige ist. Die von Kant angenommenen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0599" n="598"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Erinus</hi>, s. <hi rendition="#i">Primulaceae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eriophorum</hi>, <hi rendition="#g">Wollgras</hi>, aus der Familie der <hi rendition="#i">Cyperaceae</hi>, auffallend durch lange seideartige Haare beim Verblühen; ihr Vorkommen zeigt Torfgrund an.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eriphyle</hi>, myth., Gemahlin des Amphiaraus, bewog, durch ein kostbares Halsband bestochen, ihren Mann gegen Theben mit auszuziehen, obwohl er als Prophet seinen Tod voraussah; dafür wurde sie später von ihrem Sohne Alkmäon erschlagen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eris</hi>, in der griech. Mythologie die Zwietracht stiftende Göttin, am bekanntesten durch den goldenen Apfel mit der Inschrift &#x201E;der Schönsten&#x201C;, welchen sie bei der Hochzeit der Thetis auf den Tisch warf, und dadurch den Streit der Juno, Minerva und Venus, mittelbar den trojan. Krieg veranlaßte; s. Paris.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eristiker</hi>, griech.-deutsch, Zänker, Disputirsüchtige, Beiname der megarischen Schule.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Erithalis</hi>, s. <hi rendition="#i">Rubiaceae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eriwan</hi>, russ.-asiat. Provinz, 1828 von den Persern in dem Frieden von Turkmantschai abgetreten, 240 &#x25A1;M. groß mit etwa 400000 E., theils Armeniern theils Kurden; die wichtigsten Plätze sind E. und Etschmiazin. &#x2013; E., Hauptstadt am Abflusse des Gökdschesees, mit 15000 E., starker Citadelle, prächtigen orientalischen Bauten, bedeutendem Handel, Baumwolle- und Reisbau; 13. Octbr. 1827 von Paskewitsch durch Capitulation genommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Erkältung</hi><hi rendition="#i">(Refrigeratio)</hi>, die durch Einwirkung von Kälte auf den Körper bewirkte Störung der Hautfunktion. Letztere besteht in fortwährender unmerklicher Ausdünstung von Feuchtigkeit; wird die dazu nöthige Hautwärme durch Kälte schnell zurückgedrängt, so verschließen sich die Poren der Haut krampfhaft, u. die Ausdünstung ist unterbrochen. Folgen: Entzündungen, Rheumatismen, Katarrhe. Am leichtesten wird E. bewirkt durch Zugwind, schnelle Abkühlung mit kaltem Wasser, besonders bei schwitzender Haut. Manche Personen sind besonders geneigt zu E.en durch natürliche Reizbarkeit der Haut oder durch Verweichlichung. Die Behandlung der E. erfordert im Anfange äußere Wärme, innerlich warme Theeaufgüsse; die entstandene Krankheit aber ist nach ihrer Natur zu behandeln. Bei Anlage zu E. entweder Abhärtung durch kalte Waschungen oder auch Schutz der Haut durch warme. besonders Flanellkleidung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Erkel</hi>, Franz, ausgezeichneter Componist, geb. 1810 zu Gyula in Ungarn, 1834 Musikdirektor bei der kaschauer Operngesellschaft, seit 1837 an der Pesther Nationalbühne. Die Oper &#x201E;<hi rendition="#i">Hunyady Laszlo</hi>&#x201C; wurde von den Ungarn mit Enthusiasmus aufgenommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Erkelenz</hi>, preuß. Stadt an der Eisenbahn von Aachen nach Düsseldorf, mit 2250 E., Leinen- u. Bandweberei, Spitzenklöppelei, Fruchthandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Erkenntniß</hi>, die, lat. <hi rendition="#i">cognitio</hi>, frz. <hi rendition="#i">connaissance</hi>, engl. <hi rendition="#i">knowledge</hi>, heißt im allgemeinen die genaue und namentlich auf wissenschaftlichem Wege gewonnene Kenntniß von einem Gegenstande, näher das Erfassen desselben in seinem Wesen, in seinen Beziehungen zu seiner Art u. Gattung und zum All der Dinge, kurz in seiner Wahrheit oder Idee. Die E. hat verschiedene Stufen u. Grade, über welche man noch sehr uneins ist und zwar 1) weil Erkennen und Handeln, der intellectuelle u. moralische Mensch, in einem ebenso tiefen als unläugbaren Zusammenhange stehen und sich gegenseitig bedingen; 2) weil Salomos Klage über die Unzulänglichkeit u. Nichtigkeit alles menschlichen Erkennens sich bis heute mehr od. minder reichlich an allen Theorien und Systemen bewährt hat; 3) weil es bis heute noch an einer genügenden E.<hi rendition="#g">theorie</hi> oder Lehre von den Gesetzen des E. vermögens und den Vorgängen, wodurch das Erkennen vermittelt wird, fehlt. Am durchgängigsten ist der Unterschied von Erfahrungs-E., E. <hi rendition="#i">a posteriori</hi>, die ihren Stoff aus dem Gebiete der äußern und innern Erfahrung holt, Verstandes- oder Vernunft-E., E. <hi rendition="#i">a priori</hi>, welche durch Schlüsse vom Gegebenen u. Sichtbaren auf das Unsichtbare, Ewige u. Wahre folgert u. <hi rendition="#g">speculative od. intuitive</hi> E., deren Quell die unmittelbare innere Anschauung des Gemüthes und deren Gegenstand vorherrschend das Uebersinnliche und Jenseitige ist. Die von Kant angenommenen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[598/0599] Erinus, s. Primulaceae. Eriophorum, Wollgras, aus der Familie der Cyperaceae, auffallend durch lange seideartige Haare beim Verblühen; ihr Vorkommen zeigt Torfgrund an. Eriphyle, myth., Gemahlin des Amphiaraus, bewog, durch ein kostbares Halsband bestochen, ihren Mann gegen Theben mit auszuziehen, obwohl er als Prophet seinen Tod voraussah; dafür wurde sie später von ihrem Sohne Alkmäon erschlagen. Eris, in der griech. Mythologie die Zwietracht stiftende Göttin, am bekanntesten durch den goldenen Apfel mit der Inschrift „der Schönsten“, welchen sie bei der Hochzeit der Thetis auf den Tisch warf, und dadurch den Streit der Juno, Minerva und Venus, mittelbar den trojan. Krieg veranlaßte; s. Paris. Eristiker, griech.-deutsch, Zänker, Disputirsüchtige, Beiname der megarischen Schule. Erithalis, s. Rubiaceae. Eriwan, russ.-asiat. Provinz, 1828 von den Persern in dem Frieden von Turkmantschai abgetreten, 240 □M. groß mit etwa 400000 E., theils Armeniern theils Kurden; die wichtigsten Plätze sind E. und Etschmiazin. – E., Hauptstadt am Abflusse des Gökdschesees, mit 15000 E., starker Citadelle, prächtigen orientalischen Bauten, bedeutendem Handel, Baumwolle- und Reisbau; 13. Octbr. 1827 von Paskewitsch durch Capitulation genommen. Erkältung (Refrigeratio), die durch Einwirkung von Kälte auf den Körper bewirkte Störung der Hautfunktion. Letztere besteht in fortwährender unmerklicher Ausdünstung von Feuchtigkeit; wird die dazu nöthige Hautwärme durch Kälte schnell zurückgedrängt, so verschließen sich die Poren der Haut krampfhaft, u. die Ausdünstung ist unterbrochen. Folgen: Entzündungen, Rheumatismen, Katarrhe. Am leichtesten wird E. bewirkt durch Zugwind, schnelle Abkühlung mit kaltem Wasser, besonders bei schwitzender Haut. Manche Personen sind besonders geneigt zu E.en durch natürliche Reizbarkeit der Haut oder durch Verweichlichung. Die Behandlung der E. erfordert im Anfange äußere Wärme, innerlich warme Theeaufgüsse; die entstandene Krankheit aber ist nach ihrer Natur zu behandeln. Bei Anlage zu E. entweder Abhärtung durch kalte Waschungen oder auch Schutz der Haut durch warme. besonders Flanellkleidung. Erkel, Franz, ausgezeichneter Componist, geb. 1810 zu Gyula in Ungarn, 1834 Musikdirektor bei der kaschauer Operngesellschaft, seit 1837 an der Pesther Nationalbühne. Die Oper „Hunyady Laszlo“ wurde von den Ungarn mit Enthusiasmus aufgenommen. Erkelenz, preuß. Stadt an der Eisenbahn von Aachen nach Düsseldorf, mit 2250 E., Leinen- u. Bandweberei, Spitzenklöppelei, Fruchthandel. Erkenntniß, die, lat. cognitio, frz. connaissance, engl. knowledge, heißt im allgemeinen die genaue und namentlich auf wissenschaftlichem Wege gewonnene Kenntniß von einem Gegenstande, näher das Erfassen desselben in seinem Wesen, in seinen Beziehungen zu seiner Art u. Gattung und zum All der Dinge, kurz in seiner Wahrheit oder Idee. Die E. hat verschiedene Stufen u. Grade, über welche man noch sehr uneins ist und zwar 1) weil Erkennen und Handeln, der intellectuelle u. moralische Mensch, in einem ebenso tiefen als unläugbaren Zusammenhange stehen und sich gegenseitig bedingen; 2) weil Salomos Klage über die Unzulänglichkeit u. Nichtigkeit alles menschlichen Erkennens sich bis heute mehr od. minder reichlich an allen Theorien und Systemen bewährt hat; 3) weil es bis heute noch an einer genügenden E.theorie oder Lehre von den Gesetzen des E. vermögens und den Vorgängen, wodurch das Erkennen vermittelt wird, fehlt. Am durchgängigsten ist der Unterschied von Erfahrungs-E., E. a posteriori, die ihren Stoff aus dem Gebiete der äußern und innern Erfahrung holt, Verstandes- oder Vernunft-E., E. a priori, welche durch Schlüsse vom Gegebenen u. Sichtbaren auf das Unsichtbare, Ewige u. Wahre folgert u. speculative od. intuitive E., deren Quell die unmittelbare innere Anschauung des Gemüthes und deren Gegenstand vorherrschend das Uebersinnliche und Jenseitige ist. Die von Kant angenommenen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/599
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/599>, abgerufen am 22.11.2024.