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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Chagos (Tschagos), Archipel und dessen Hauptinsel im ind. Ocean, südl. von Malediven, fruchtbar, seit 1791 französisch.


Chagrin (frz. Schagräng), Aerger, Verdruß, Kummer.


Chagrin (Schagräng), festes aus Pferde- u. Eselshäuten bereitetes Leder, das sich leicht färben läßt, mit kleinen körnigen Erhebungen auf der Haarseite; diese entstehen dadurch, daß man die nassen ausgespannten Felle dort mit dem Samen des Chenopodium album bestreut, diesen mit den Füßen einpreßt, nach dem Trocknen denselben abschüttelt und die Unebenheiten mit einem scharfen Instrumente wegnimmt. Tataren, Armenier und Russen liefern den besten C.


Chaillot, s. Paris.


Chain (Tschehn), Kette, engl. Feldmaß = 89171/2, schott. = 99982/5 par. Linie.


Chaine (frz. Schän), Kette, in verschiedenen Bedeutungen.


Chaise d'or (Schäs dor), altfranz. Goldmünze = 5 Thlr. = 7 fl. 18 kr. C.-M.


Chaise longue (Schäs longh), Kanapee, das nur eine Kopflehne hat.


Chalabre (Schalabr), franz. Stadt im Depart. Aude, 3000 E., wichtige Tuchfabriken.


Chaland (frz. Schalang), der Kundmann; chalandise, Kundschaft; chalandiren, sich Kundschaft erwerben.


Chalaza, eigentlich Hagel, das sog. Gerstenkorn am Augenlide; in dem Ei die Schnüre, mit denen das Eigelb durch das Eiweiß hindurch an der Eischale befestigt ist; der innere Nabel der Samenkörner.


Chalcedon , alte Stadt in Bithynien, Konstantinopel gegenüber, 685 v. Chr. von den Megarern gegründet, später von den osman. Türken zerstört. Auf der allgemeinen Synode zu C. 451 n. Chr. wurde die Häresie des Eutyches verworfen (Monophysitismus) und der kirchliche Glaubenssatz ausgesprochen, daß in der Person Christi die göttliche und menschliche Natur unvermischt und unzertrennlich vereinigt sind.


Chalcedon, Mineral zur Sippschaft des Quarzes gehörend; er findet sich derb und krystallisirt in Rhomboedern; ferner kugelig, traubig, nierenförmig, als Versteinerungsmittel etc. Die grauen, weißen, gelben und braunen Stücke heißen gemeiner C.; Stücke, an welchen weiße und lichtgraue Farbenstreifen mit dunkleren wechseln, tragen den Namen Onyx; Stücke mit moos- oder baumförmigen Zeichnungen nennt man Mochhasteine, und milchweiße nennen die Künstler Cacholong. Man findet den C. in Höhlen der Mandelsteine des basaltischen Gebirgs, so auf Island und den Färöern, bei Vicenza; sodann in den Mandelsteinen und Porphyren, welche in der unter dem Namen des Todtliegenden bekannten Gebirgsbildung vorkommen, wie bei Oberstein in Rheinpreußen, bei Baden und Oppenau im Schwarzwalde, bei Chemnitz in Sachsen, ferner auf Blei-, Silber- und Eisengängen in Ungarn, Siebenbürgen und Kärnthen. Der Farbe nach werden noch folgende Abänderungen unterschieden: a. Plasma; lauch und grasgrün gefärbter C. Diese schöne Abänderung hat sich bis jetzt nur verarbeitet zu Cameen und Intaglios in den Ruinen Roms gefunden. b. Carneol; blutroth, röthlichbraun u. röthlichgelb. Die schönsten Carneole kommen in stumpfeckigen Stücken aus dem Orient. Auch in Sibirien, in dem Fassathale, im Schwarzwalde, in Böhmen, Sachsen und Ungarn wird er gefunden. c. Heliotrop; lauchgrün mit rothen Punkten. Kommt aus der Bucharei und aus Sibirien.


Chalcis, alte Hauptstadt der Insel Euböa, jetzt Egripo oder Negroponte, an der Meerenge des Euripus gelegen, einst reich und stark bevölkert, unterlag frühe der Nachbarstadt Athen.


Chalcidice, die macedon. Halbinsel zwischen dem thermaischen und strymon. Meerbusen, in 3 Landzungen: Pallene, Sithonia und die des Berges Athos auslaufend.


Chaldäa, im weiteren Sinn gleichbedeutend mit Babylonien; sodann Landschaft in Armenien am obern Tigris, ebenso wird später eine Landschaft am mittleren Euphrat, endlich am untern Euphrat, östl. von demselben bis an die


Chagos (Tschagos), Archipel und dessen Hauptinsel im ind. Ocean, südl. von Malediven, fruchtbar, seit 1791 französisch.


Chagrin (frz. Schagräng), Aerger, Verdruß, Kummer.


Chagrin (Schagräng), festes aus Pferde- u. Eselshäuten bereitetes Leder, das sich leicht färben läßt, mit kleinen körnigen Erhebungen auf der Haarseite; diese entstehen dadurch, daß man die nassen ausgespannten Felle dort mit dem Samen des Chenopodium album bestreut, diesen mit den Füßen einpreßt, nach dem Trocknen denselben abschüttelt und die Unebenheiten mit einem scharfen Instrumente wegnimmt. Tataren, Armenier und Russen liefern den besten C.


Chaillot, s. Paris.


Chain (Tschehn), Kette, engl. Feldmaß = 89171/2, schott. = 99982/5 par. Linie.


Chaine (frz. Schän), Kette, in verschiedenen Bedeutungen.


Chaise d'or (Schäs dor), altfranz. Goldmünze = 5 Thlr. = 7 fl. 18 kr. C.-M.


Chaise longue (Schäs longh), Kanapee, das nur eine Kopflehne hat.


Chalabre (Schalabr), franz. Stadt im Depart. Aude, 3000 E., wichtige Tuchfabriken.


Chaland (frz. Schalang), der Kundmann; chalandise, Kundschaft; chalandiren, sich Kundschaft erwerben.


Chalaza, eigentlich Hagel, das sog. Gerstenkorn am Augenlide; in dem Ei die Schnüre, mit denen das Eigelb durch das Eiweiß hindurch an der Eischale befestigt ist; der innere Nabel der Samenkörner.


Chalcedon , alte Stadt in Bithynien, Konstantinopel gegenüber, 685 v. Chr. von den Megarern gegründet, später von den osman. Türken zerstört. Auf der allgemeinen Synode zu C. 451 n. Chr. wurde die Häresie des Eutyches verworfen (Monophysitismus) und der kirchliche Glaubenssatz ausgesprochen, daß in der Person Christi die göttliche und menschliche Natur unvermischt und unzertrennlich vereinigt sind.


Chalcedon, Mineral zur Sippschaft des Quarzes gehörend; er findet sich derb und krystallisirt in Rhomboedern; ferner kugelig, traubig, nierenförmig, als Versteinerungsmittel etc. Die grauen, weißen, gelben und braunen Stücke heißen gemeiner C.; Stücke, an welchen weiße und lichtgraue Farbenstreifen mit dunkleren wechseln, tragen den Namen Onyx; Stücke mit moos- oder baumförmigen Zeichnungen nennt man Mochhasteine, und milchweiße nennen die Künstler Cacholong. Man findet den C. in Höhlen der Mandelsteine des basaltischen Gebirgs, so auf Island und den Färöern, bei Vicenza; sodann in den Mandelsteinen und Porphyren, welche in der unter dem Namen des Todtliegenden bekannten Gebirgsbildung vorkommen, wie bei Oberstein in Rheinpreußen, bei Baden und Oppenau im Schwarzwalde, bei Chemnitz in Sachsen, ferner auf Blei-, Silber- und Eisengängen in Ungarn, Siebenbürgen und Kärnthen. Der Farbe nach werden noch folgende Abänderungen unterschieden: a. Plasma; lauch und grasgrün gefärbter C. Diese schöne Abänderung hat sich bis jetzt nur verarbeitet zu Cameen und Intaglios in den Ruinen Roms gefunden. b. Carneol; blutroth, röthlichbraun u. röthlichgelb. Die schönsten Carneole kommen in stumpfeckigen Stücken aus dem Orient. Auch in Sibirien, in dem Fassathale, im Schwarzwalde, in Böhmen, Sachsen und Ungarn wird er gefunden. c. Heliotrop; lauchgrün mit rothen Punkten. Kommt aus der Bucharei und aus Sibirien.


Chalcis, alte Hauptstadt der Insel Euböa, jetzt Egripo oder Negroponte, an der Meerenge des Euripus gelegen, einst reich und stark bevölkert, unterlag frühe der Nachbarstadt Athen.


Chalcidice, die macedon. Halbinsel zwischen dem thermaischen und strymon. Meerbusen, in 3 Landzungen: Pallene, Sithonia und die des Berges Athos auslaufend.


Chaldäa, im weiteren Sinn gleichbedeutend mit Babylonien; sodann Landschaft in Armenien am obern Tigris, ebenso wird später eine Landschaft am mittleren Euphrat, endlich am untern Euphrat, östl. von demselben bis an die

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[56/0057] Chagos (Tschagos), Archipel und dessen Hauptinsel im ind. Ocean, südl. von Malediven, fruchtbar, seit 1791 französisch. Chagrin (frz. Schagräng), Aerger, Verdruß, Kummer. Chagrin (Schagräng), festes aus Pferde- u. Eselshäuten bereitetes Leder, das sich leicht färben läßt, mit kleinen körnigen Erhebungen auf der Haarseite; diese entstehen dadurch, daß man die nassen ausgespannten Felle dort mit dem Samen des Chenopodium album bestreut, diesen mit den Füßen einpreßt, nach dem Trocknen denselben abschüttelt und die Unebenheiten mit einem scharfen Instrumente wegnimmt. Tataren, Armenier und Russen liefern den besten C. Chaillot, s. Paris. Chain (Tschehn), Kette, engl. Feldmaß = 89171/2, schott. = 99982/5 par. Linie. Chaine (frz. Schän), Kette, in verschiedenen Bedeutungen. Chaise d'or (Schäs dor), altfranz. Goldmünze = 5 Thlr. = 7 fl. 18 kr. C.-M. Chaise longue (Schäs longh), Kanapee, das nur eine Kopflehne hat. Chalabre (Schalabr), franz. Stadt im Depart. Aude, 3000 E., wichtige Tuchfabriken. Chaland (frz. Schalang), der Kundmann; chalandise, Kundschaft; chalandiren, sich Kundschaft erwerben. Chalaza, eigentlich Hagel, das sog. Gerstenkorn am Augenlide; in dem Ei die Schnüre, mit denen das Eigelb durch das Eiweiß hindurch an der Eischale befestigt ist; der innere Nabel der Samenkörner. Chalcedon , alte Stadt in Bithynien, Konstantinopel gegenüber, 685 v. Chr. von den Megarern gegründet, später von den osman. Türken zerstört. Auf der allgemeinen Synode zu C. 451 n. Chr. wurde die Häresie des Eutyches verworfen (Monophysitismus) und der kirchliche Glaubenssatz ausgesprochen, daß in der Person Christi die göttliche und menschliche Natur unvermischt und unzertrennlich vereinigt sind. Chalcedon, Mineral zur Sippschaft des Quarzes gehörend; er findet sich derb und krystallisirt in Rhomboedern; ferner kugelig, traubig, nierenförmig, als Versteinerungsmittel etc. Die grauen, weißen, gelben und braunen Stücke heißen gemeiner C.; Stücke, an welchen weiße und lichtgraue Farbenstreifen mit dunkleren wechseln, tragen den Namen Onyx; Stücke mit moos- oder baumförmigen Zeichnungen nennt man Mochhasteine, und milchweiße nennen die Künstler Cacholong. Man findet den C. in Höhlen der Mandelsteine des basaltischen Gebirgs, so auf Island und den Färöern, bei Vicenza; sodann in den Mandelsteinen und Porphyren, welche in der unter dem Namen des Todtliegenden bekannten Gebirgsbildung vorkommen, wie bei Oberstein in Rheinpreußen, bei Baden und Oppenau im Schwarzwalde, bei Chemnitz in Sachsen, ferner auf Blei-, Silber- und Eisengängen in Ungarn, Siebenbürgen und Kärnthen. Der Farbe nach werden noch folgende Abänderungen unterschieden: a. Plasma; lauch und grasgrün gefärbter C. Diese schöne Abänderung hat sich bis jetzt nur verarbeitet zu Cameen und Intaglios in den Ruinen Roms gefunden. b. Carneol; blutroth, röthlichbraun u. röthlichgelb. Die schönsten Carneole kommen in stumpfeckigen Stücken aus dem Orient. Auch in Sibirien, in dem Fassathale, im Schwarzwalde, in Böhmen, Sachsen und Ungarn wird er gefunden. c. Heliotrop; lauchgrün mit rothen Punkten. Kommt aus der Bucharei und aus Sibirien. Chalcis, alte Hauptstadt der Insel Euböa, jetzt Egripo oder Negroponte, an der Meerenge des Euripus gelegen, einst reich und stark bevölkert, unterlag frühe der Nachbarstadt Athen. Chalcidice, die macedon. Halbinsel zwischen dem thermaischen und strymon. Meerbusen, in 3 Landzungen: Pallene, Sithonia und die des Berges Athos auslaufend. Chaldäa, im weiteren Sinn gleichbedeutend mit Babylonien; sodann Landschaft in Armenien am obern Tigris, ebenso wird später eine Landschaft am mittleren Euphrat, endlich am untern Euphrat, östl. von demselben bis an die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/57>, abgerufen am 05.12.2024.