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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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in ein Gefäß mit reinem Wasser gehängt, so zeigt sich alsbald das Bestreben der Flüssigkeiten, ein Gleichgewicht in ihrer Dichtigkeit herzustellen. Ein Theil des Wassers dringt durch die Blase zur Zuckerlösung (Endosmose), ein Theil der Zuckerlösung geht durch die Blase zum Wasser üb er (Exosmose). So auch bei anderen unter sich mischbaren Flüssigkeiten. Auch im lebenden Organismus der Thiere und Pflanzen sehen wir die End. und Er. thätig, u. sie spielt eine wichtige Rolle bei dem Stoffumsätze in den Capillargefäßen und dem Ernährungsprocesse.


Endospermium, griech. Während sich der Pflanzenkeim entwickelt, geht Zellenbildung im Keimsack von außen nach innen und ein Theil dieses gebildeten Zellgewebes, soweit es nicht von dem werdenden Keim verdrängt ist, bleibt noch am reisen Samen erkennbar. Dies ist das E.


Endymion, myth., ein schöner Jüngling, von Jupiter auf seinen Wunsch (nach andern zur Strafe), oder von Diana mit ewiger Jugend und ewigem Schlaf begabt; dunkler, wohl vorhellenischer Mythus, wie auch E. nach Elis, dann wieder nach Karien versetzt wird.


En echarpe (frz. an escharp), im Kriegswesen das schräg gerichtete Feuer.


En echec, en echelon, en echiquier, s. echec, echelon, echiquier.


Energie, griech.-deutsch, Thatkraft.


Energumenen, griech.-deutsch, s. Besessene.


Enervation, lat.-dtsch., Entnervung.


En escarpins (frz. an eskarpäng), zierlich beschuht.


En Espagnol (frz. an Espanjohl), als Spanier.


En espalier (frz. an espalieh), am Geländer; in Doppelreihe.


En espece (frz. an espähs), in klingender Münze.


En eventail (frz. an ewangtallj), in Fächerform.


En face (frz. ang fahß), von vorn gesehen.


En famille, frz., in Familie.


Enfantin (Angfangtäng), Barthelemy Prosper, geb. 1796 zu Paris, Zögling der polytechnisch. Schule, 1825 Director der Hypothekenkasse, später ein Haupt der St. Simonisten, 1832 wegen Verletzung der Sitte zu 1jährigem Gefängniß und Geldstrafe verurtheilt, 1833 in Aegypten, wo er keinen Boden für seine Lehre fand, später Postmeister, jetzt Angestellter bei der Nordbahn; schrieb in das St. Simonistische Blatt "Producteur" und "Ueber die Colonisation Algiers".


En faveur (frz. ang fawöhr), zu Gunsten.


Enfiliren, frz.-deutsch, einfädeln, anreihen; eine Truppe oder ein Werk der Länge nach mit Geschützfeuer bestreichen; eine solche Batterie heißt Enfilirbatterie, das Feuer Enfilade, die bestrichene Linie Enfilement; Enfilade auch: eine Reihe in einander gehender Zimmer.


Enfin (frz. angfäng), endlich; überhaupt, kurz.


Enfoncement (frz. anfongßmang), Vertiefung, Hintergrund; enfoncer, (angfongseh), einbohren, durchbrechen.


En front (ang frong), voran, in der ersten Reihe, von vornen.


Engadin, das Innthal in Graubünden von der Maloya bis Finstermünz, 18 Stunden lang, überall durch Hochgebirge von den Thälern des Rhein- und Pogebietes abgeschlossen (Pässe: Albula, Bernina, Septimer, Julier, Maloya etc.), das hochgelegenste größere Alpenthal, daher kalt, besonders das obere E. (von den Innquellen bis Pontalt), in welchem bei einer Höhe über dem Meere von 5500' oft die Gerste nicht reif wird; im untern E. wird Getreide gebaut, doch ist auch hier Viehzucht das Hauptgewerbe der Einwohner. Diese mögen 12,000 betragen, sprechen das Ladin, sind Romanen und strenge Reformirte, einfach, doch speculirend. Besonders aus dem obern E. wandert ein Theil der männlichen Bevölkerung in die weite Welt, um als Chocolade-, Kaffewirthe, Kaufleute etc. Vermögen zu erwerben; vielen gelingt es und sie kehren wieder heim, bauen in ihrem Thale schöne Häuser (die Leop. von Buch überraschten) und beschließen ihr Leben in der Heimat, die nach ihnen selbst "neun Monat Winter hat und drei Monat kalt ist".

in ein Gefäß mit reinem Wasser gehängt, so zeigt sich alsbald das Bestreben der Flüssigkeiten, ein Gleichgewicht in ihrer Dichtigkeit herzustellen. Ein Theil des Wassers dringt durch die Blase zur Zuckerlösung (Endosmose), ein Theil der Zuckerlösung geht durch die Blase zum Wasser üb er (Exosmose). So auch bei anderen unter sich mischbaren Flüssigkeiten. Auch im lebenden Organismus der Thiere und Pflanzen sehen wir die End. und Er. thätig, u. sie spielt eine wichtige Rolle bei dem Stoffumsätze in den Capillargefäßen und dem Ernährungsprocesse.


Endospermium, griech. Während sich der Pflanzenkeim entwickelt, geht Zellenbildung im Keimsack von außen nach innen und ein Theil dieses gebildeten Zellgewebes, soweit es nicht von dem werdenden Keim verdrängt ist, bleibt noch am reisen Samen erkennbar. Dies ist das E.


Endymion, myth., ein schöner Jüngling, von Jupiter auf seinen Wunsch (nach andern zur Strafe), oder von Diana mit ewiger Jugend und ewigem Schlaf begabt; dunkler, wohl vorhellenischer Mythus, wie auch E. nach Elis, dann wieder nach Karien versetzt wird.


En écharpe (frz. an escharp), im Kriegswesen das schräg gerichtete Feuer.


En échec, en échelon, en échiquier, s. échec, échelon, échiquier.


Energie, griech.-deutsch, Thatkraft.


Energumenen, griech.-deutsch, s. Besessene.


Enervation, lat.-dtsch., Entnervung.


En escarpins (frz. an eskarpäng), zierlich beschuht.


En Espagnol (frz. an Espanjohl), als Spanier.


En espalier (frz. an espalieh), am Geländer; in Doppelreihe.


En espèce (frz. an espähs), in klingender Münze.


En éventail (frz. an ewangtallj), in Fächerform.


En face (frz. ang fahß), von vorn gesehen.


En famille, frz., in Familie.


Enfantin (Angfangtäng), Barthélemy Prosper, geb. 1796 zu Paris, Zögling der polytechnisch. Schule, 1825 Director der Hypothekenkasse, später ein Haupt der St. Simonisten, 1832 wegen Verletzung der Sitte zu 1jährigem Gefängniß und Geldstrafe verurtheilt, 1833 in Aegypten, wo er keinen Boden für seine Lehre fand, später Postmeister, jetzt Angestellter bei der Nordbahn; schrieb in das St. Simonistische Blatt „Producteur“ und „Ueber die Colonisation Algiers“.


En faveur (frz. ang fawöhr), zu Gunsten.


Enfiliren, frz.-deutsch, einfädeln, anreihen; eine Truppe oder ein Werk der Länge nach mit Geschützfeuer bestreichen; eine solche Batterie heißt Enfilirbatterie, das Feuer Enfilade, die bestrichene Linie Enfilement; Enfilade auch: eine Reihe in einander gehender Zimmer.


Enfin (frz. angfäng), endlich; überhaupt, kurz.


Enfoncement (frz. anfongßmang), Vertiefung, Hintergrund; enfoncer, (angfongseh), einbohren, durchbrechen.


En front (ang frong), voran, in der ersten Reihe, von vornen.


Engadin, das Innthal in Graubünden von der Maloya bis Finstermünz, 18 Stunden lang, überall durch Hochgebirge von den Thälern des Rhein- und Pogebietes abgeschlossen (Pässe: Albula, Bernina, Septimer, Julier, Maloya etc.), das hochgelegenste größere Alpenthal, daher kalt, besonders das obere E. (von den Innquellen bis Pontalt), in welchem bei einer Höhe über dem Meere von 5500' oft die Gerste nicht reif wird; im untern E. wird Getreide gebaut, doch ist auch hier Viehzucht das Hauptgewerbe der Einwohner. Diese mögen 12,000 betragen, sprechen das Ladin, sind Romanen und strenge Reformirte, einfach, doch speculirend. Besonders aus dem obern E. wandert ein Theil der männlichen Bevölkerung in die weite Welt, um als Chocolade-, Kaffewirthe, Kaufleute etc. Vermögen zu erwerben; vielen gelingt es und sie kehren wieder heim, bauen in ihrem Thale schöne Häuser (die Leop. von Buch überraschten) und beschließen ihr Leben in der Heimat, die nach ihnen selbst „neun Monat Winter hat und drei Monat kalt ist“.

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[559/0560] in ein Gefäß mit reinem Wasser gehängt, so zeigt sich alsbald das Bestreben der Flüssigkeiten, ein Gleichgewicht in ihrer Dichtigkeit herzustellen. Ein Theil des Wassers dringt durch die Blase zur Zuckerlösung (Endosmose), ein Theil der Zuckerlösung geht durch die Blase zum Wasser üb er (Exosmose). So auch bei anderen unter sich mischbaren Flüssigkeiten. Auch im lebenden Organismus der Thiere und Pflanzen sehen wir die End. und Er. thätig, u. sie spielt eine wichtige Rolle bei dem Stoffumsätze in den Capillargefäßen und dem Ernährungsprocesse. Endospermium, griech. Während sich der Pflanzenkeim entwickelt, geht Zellenbildung im Keimsack von außen nach innen und ein Theil dieses gebildeten Zellgewebes, soweit es nicht von dem werdenden Keim verdrängt ist, bleibt noch am reisen Samen erkennbar. Dies ist das E. Endymion, myth., ein schöner Jüngling, von Jupiter auf seinen Wunsch (nach andern zur Strafe), oder von Diana mit ewiger Jugend und ewigem Schlaf begabt; dunkler, wohl vorhellenischer Mythus, wie auch E. nach Elis, dann wieder nach Karien versetzt wird. En écharpe (frz. an escharp), im Kriegswesen das schräg gerichtete Feuer. En échec, en échelon, en échiquier, s. échec, échelon, échiquier. Energie, griech.-deutsch, Thatkraft. Energumenen, griech.-deutsch, s. Besessene. Enervation, lat.-dtsch., Entnervung. En escarpins (frz. an eskarpäng), zierlich beschuht. En Espagnol (frz. an Espanjohl), als Spanier. En espalier (frz. an espalieh), am Geländer; in Doppelreihe. En espèce (frz. an espähs), in klingender Münze. En éventail (frz. an ewangtallj), in Fächerform. En face (frz. ang fahß), von vorn gesehen. En famille, frz., in Familie. Enfantin (Angfangtäng), Barthélemy Prosper, geb. 1796 zu Paris, Zögling der polytechnisch. Schule, 1825 Director der Hypothekenkasse, später ein Haupt der St. Simonisten, 1832 wegen Verletzung der Sitte zu 1jährigem Gefängniß und Geldstrafe verurtheilt, 1833 in Aegypten, wo er keinen Boden für seine Lehre fand, später Postmeister, jetzt Angestellter bei der Nordbahn; schrieb in das St. Simonistische Blatt „Producteur“ und „Ueber die Colonisation Algiers“. En faveur (frz. ang fawöhr), zu Gunsten. Enfiliren, frz.-deutsch, einfädeln, anreihen; eine Truppe oder ein Werk der Länge nach mit Geschützfeuer bestreichen; eine solche Batterie heißt Enfilirbatterie, das Feuer Enfilade, die bestrichene Linie Enfilement; Enfilade auch: eine Reihe in einander gehender Zimmer. Enfin (frz. angfäng), endlich; überhaupt, kurz. Enfoncement (frz. anfongßmang), Vertiefung, Hintergrund; enfoncer, (angfongseh), einbohren, durchbrechen. En front (ang frong), voran, in der ersten Reihe, von vornen. Engadin, das Innthal in Graubünden von der Maloya bis Finstermünz, 18 Stunden lang, überall durch Hochgebirge von den Thälern des Rhein- und Pogebietes abgeschlossen (Pässe: Albula, Bernina, Septimer, Julier, Maloya etc.), das hochgelegenste größere Alpenthal, daher kalt, besonders das obere E. (von den Innquellen bis Pontalt), in welchem bei einer Höhe über dem Meere von 5500' oft die Gerste nicht reif wird; im untern E. wird Getreide gebaut, doch ist auch hier Viehzucht das Hauptgewerbe der Einwohner. Diese mögen 12,000 betragen, sprechen das Ladin, sind Romanen und strenge Reformirte, einfach, doch speculirend. Besonders aus dem obern E. wandert ein Theil der männlichen Bevölkerung in die weite Welt, um als Chocolade-, Kaffewirthe, Kaufleute etc. Vermögen zu erwerben; vielen gelingt es und sie kehren wieder heim, bauen in ihrem Thale schöne Häuser (die Leop. von Buch überraschten) und beschließen ihr Leben in der Heimat, die nach ihnen selbst „neun Monat Winter hat und drei Monat kalt ist“.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/560>, abgerufen am 22.11.2024.