Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.dem Umsturze der Constitution. Als 1820 eine neue Revolution ausbrach, erklärte sich E. für die Constitution, fand aber keinen Glauben und wurde 1822 als Anstifter einer militärischen Gegenrevolution erdrosselt. Eliot (Iliöt), John, der Apostel der Indianer Nordamerikas, denen er seit 1646 predigte. Er half bei, daß 1649 die Gesellschaft zur Verbreitung des Christenthums königliche Anstalt wurde, lieferte 1663 eine Bibelübersetzung in der Sprache der Natiks in Virginien u. zählte 1670 bereits 5000 Bekehrte, trotz der Mißgunst der zahlreichen Einwanderer, welche in Altengland von der Episcopalkirche verfolgt worden waren. Erst 1679 erhielten die Episcopalen in Boston eine Kirche, dagegen blieb die Gesellschaft für Verbreitung des Christenthums unermüdlich, wurde reichlich unterstützt, 1699 mit einer ähnlichen vereiniget, sandte fortan Missionäre in alle Colonien und entwickelte namentlich in Ostindien eine großartige Thätigkeit. Eliot, engl. Familie in Devonshire, aus der mehre Mitglieder in der engl. Geschichte genannt werden; Ed. Granville, Lord E., war unter Wellington 1828-30, und 1841 unter Peel im Ministerium. Eliphius, St., Martyrer zu Toul 362 n. Chr.; Gedächtnißtag 16. Oct. Eliquiren, lat.-dtsch., ausschmelzen; Eliquation, Ausschmelzung. Elis, Landschaft im Peloponnes, von dem jonischen Meere, Achaja, Arkadien und Messenien begränzt, in das hohle, pisatische und triphylische E. eingetheilt, fruchtbar und wohlangebaut. Da in E. der Festplatz Olympia war, so genoß es lange Zeit vollständige Anerkennung seiner Neutralität und hatte eben deßwegen keine ummauerten Städte. Elisa (hebr. Gott ist Hilfe), oder Elisäus, war der Jünger des Elias und Erbe des Prophetengeistes seines Meisters. Sein Wirken wird im 2. B. der Kön. 2-13 theils chronologisch, theils dem innern Zusammenhange nach geordnet erzählt. Von 896 bis mindestens 840 v. Chr. predigte er seinem Volke und Fremdlingen vorherrschend die Macht, Güte und Barmherzigkeit Jehovas und verrichtete viele Wunder. Noch zu Hieronymus Zeit wurde das Grab des E. in Samaria gezeigt. Vgl. die Bollandisten unterm 14. Juni. Elisabeth (d. h. die Verehrerin Gottes), von Aaron abstammend, Verwandte der Mutter des Herrn, Mutter Johannes des Täufers (Luk. 1,5 etc.). Elisabeth, die Heilige, Landgräfin von Thüringen u. Hessen, die Stammutter des fürstl. hess. Hauses, war die 1207 zu Presburg geb. Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Erst 4s. kam sie auf die Wartburg, wurde mit dem 11 j. Sohne des Landgrafen Hermann, Ludwig, verlobt und die Ehe trotz den Ränken der Schwiegermutter 1221 vollzogen. Von ihrer überaus großen Wohlthätigkeit und Frömmigkeit erzählen viele Stiftungen, Thatsachen und Legenden. Als sie im Hungerjahr 1225 in Ludwigs Abwesenheit 64000 Goldgulden austheilte, klagten die Hofbeamten, aber Ludwig meinte: "Almosen werden uns nicht zu Grunde richten!" Der Papst zeichnete sie aus, mit Franz von Assisi stand sie im Briefwechsel. Nachdem sie Ludwigen einen Sohn und drei Töchter geboren, st. er 1227 zu Otranto auf einem Zuge ins gelobte Land. Sein Bruder, Heinrich Raspe, riß die Regierung an sich und ließ sich bereden, E.en mit ihren Kindern im Winter von der Wartburg zu treiben und den Eisenachern zu verbieten, ihr irgendwie zu helfen. Sie fand im Kloster Kitzingen, alsdann auf dem Schlosse Bottein Zuflucht durch ihre Verwandten, bis Ludwigs zurückkehrende Gefährten bewirkten, daß Heinrich Raspe sie wieder feierlich in die Wartburg einziehen ließ. Nachdem sie Marburg als Wittwensitz und 500 Mark Silber als jährl. Leibgeding erhalten, wurde sie Franziskanerin, gründete einen Spital und führte unter der Leitung Konrads von Marburg ein sehr strenges ascetisches Leben, bis sie schon 1231 starb, ohne die Einladung des Vaters nach Ungarn angenommen zu haben. Bereits 1235 wurde sie canonisirt, Landgraf Konrad, ihr früherer Verfolger, begann über ihrem Grabe einen herrlichen Dom zu bauen, worin ihre Gebeine ruhten, bis einer ihrer Nachkommen, der dem Umsturze der Constitution. Als 1820 eine neue Revolution ausbrach, erklärte sich E. für die Constitution, fand aber keinen Glauben und wurde 1822 als Anstifter einer militärischen Gegenrevolution erdrosselt. Eliot (Iliöt), John, der Apostel der Indianer Nordamerikas, denen er seit 1646 predigte. Er half bei, daß 1649 die Gesellschaft zur Verbreitung des Christenthums königliche Anstalt wurde, lieferte 1663 eine Bibelübersetzung in der Sprache der Natiks in Virginien u. zählte 1670 bereits 5000 Bekehrte, trotz der Mißgunst der zahlreichen Einwanderer, welche in Altengland von der Episcopalkirche verfolgt worden waren. Erst 1679 erhielten die Episcopalen in Boston eine Kirche, dagegen blieb die Gesellschaft für Verbreitung des Christenthums unermüdlich, wurde reichlich unterstützt, 1699 mit einer ähnlichen vereiniget, sandte fortan Missionäre in alle Colonien und entwickelte namentlich in Ostindien eine großartige Thätigkeit. Eliot, engl. Familie in Devonshire, aus der mehre Mitglieder in der engl. Geschichte genannt werden; Ed. Granville, Lord E., war unter Wellington 1828–30, und 1841 unter Peel im Ministerium. Eliphius, St., Martyrer zu Toul 362 n. Chr.; Gedächtnißtag 16. Oct. Eliquiren, lat.-dtsch., ausschmelzen; Eliquation, Ausschmelzung. Elis, Landschaft im Peloponnes, von dem jonischen Meere, Achaja, Arkadien und Messenien begränzt, in das hohle, pisatische und triphylische E. eingetheilt, fruchtbar und wohlangebaut. Da in E. der Festplatz Olympia war, so genoß es lange Zeit vollständige Anerkennung seiner Neutralität und hatte eben deßwegen keine ummauerten Städte. Elisa (hebr. Gott ist Hilfe), oder Elisäus, war der Jünger des Elias und Erbe des Prophetengeistes seines Meisters. Sein Wirken wird im 2. B. der Kön. 2–13 theils chronologisch, theils dem innern Zusammenhange nach geordnet erzählt. Von 896 bis mindestens 840 v. Chr. predigte er seinem Volke und Fremdlingen vorherrschend die Macht, Güte und Barmherzigkeit Jehovas und verrichtete viele Wunder. Noch zu Hieronymus Zeit wurde das Grab des E. in Samaria gezeigt. Vgl. die Bollandisten unterm 14. Juni. Elisabeth (d. h. die Verehrerin Gottes), von Aaron abstammend, Verwandte der Mutter des Herrn, Mutter Johannes des Täufers (Luk. 1,5 etc.). Elisabeth, die Heilige, Landgräfin von Thüringen u. Hessen, die Stammutter des fürstl. hess. Hauses, war die 1207 zu Presburg geb. Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Erst 4s. kam sie auf die Wartburg, wurde mit dem 11 j. Sohne des Landgrafen Hermann, Ludwig, verlobt und die Ehe trotz den Ränken der Schwiegermutter 1221 vollzogen. Von ihrer überaus großen Wohlthätigkeit und Frömmigkeit erzählen viele Stiftungen, Thatsachen und Legenden. Als sie im Hungerjahr 1225 in Ludwigs Abwesenheit 64000 Goldgulden austheilte, klagten die Hofbeamten, aber Ludwig meinte: „Almosen werden uns nicht zu Grunde richten!“ Der Papst zeichnete sie aus, mit Franz von Assisi stand sie im Briefwechsel. Nachdem sie Ludwigen einen Sohn und drei Töchter geboren, st. er 1227 zu Otranto auf einem Zuge ins gelobte Land. Sein Bruder, Heinrich Raspe, riß die Regierung an sich und ließ sich bereden, E.en mit ihren Kindern im Winter von der Wartburg zu treiben und den Eisenachern zu verbieten, ihr irgendwie zu helfen. Sie fand im Kloster Kitzingen, alsdann auf dem Schlosse Bottein Zuflucht durch ihre Verwandten, bis Ludwigs zurückkehrende Gefährten bewirkten, daß Heinrich Raspe sie wieder feierlich in die Wartburg einziehen ließ. Nachdem sie Marburg als Wittwensitz und 500 Mark Silber als jährl. Leibgeding erhalten, wurde sie Franziskanerin, gründete einen Spital und führte unter der Leitung Konrads von Marburg ein sehr strenges ascetisches Leben, bis sie schon 1231 starb, ohne die Einladung des Vaters nach Ungarn angenommen zu haben. 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Erst 1679 erhielten die Episcopalen in Boston eine Kirche, dagegen blieb die Gesellschaft für Verbreitung des Christenthums unermüdlich, wurde reichlich unterstützt, 1699 mit einer ähnlichen vereiniget, sandte fortan Missionäre in alle Colonien und entwickelte namentlich in Ostindien eine großartige Thätigkeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Eliot</hi>, engl. Familie in Devonshire, aus der mehre Mitglieder in der engl. Geschichte genannt werden; Ed. Granville, Lord E., war unter Wellington 1828–30, und 1841 unter Peel im Ministerium.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Eliphius, St.</hi>, Martyrer zu Toul 362 n. Chr.; Gedächtnißtag 16. 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Chr. predigte er seinem Volke und Fremdlingen vorherrschend die Macht, Güte und Barmherzigkeit Jehovas und verrichtete viele Wunder. Noch zu Hieronymus Zeit wurde das Grab des E. in Samaria gezeigt. Vgl. die Bollandisten unterm 14. Juni.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Elisabeth</hi> (d. h. die Verehrerin Gottes), von Aaron abstammend, Verwandte der Mutter des Herrn, Mutter Johannes des Täufers (Luk. 1,5 etc.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Elisabeth</hi>, die Heilige, Landgräfin von Thüringen u. Hessen, die Stammutter des fürstl. hess. Hauses, war die 1207 zu Presburg geb. Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Erst 4s. kam sie auf die Wartburg, wurde mit dem 11 j. Sohne des Landgrafen Hermann, Ludwig, verlobt und die Ehe trotz den Ränken der Schwiegermutter 1221 vollzogen. Von ihrer überaus großen Wohlthätigkeit und Frömmigkeit erzählen viele Stiftungen, Thatsachen und Legenden. Als sie im Hungerjahr 1225 in Ludwigs Abwesenheit 64000 Goldgulden austheilte, klagten die Hofbeamten, aber Ludwig meinte: „Almosen werden uns nicht zu Grunde richten!“ Der Papst zeichnete sie aus, mit Franz von Assisi stand sie im Briefwechsel. Nachdem sie Ludwigen einen Sohn und drei Töchter geboren, st. er 1227 zu Otranto auf einem Zuge ins gelobte Land. Sein Bruder, Heinrich Raspe, riß die Regierung an sich und ließ sich bereden, E.en mit ihren Kindern im Winter von der Wartburg zu treiben und den Eisenachern zu verbieten, ihr irgendwie zu helfen. Sie fand im Kloster Kitzingen, alsdann auf dem Schlosse Bottein Zuflucht durch ihre Verwandten, bis Ludwigs zurückkehrende Gefährten bewirkten, daß Heinrich Raspe sie wieder feierlich in die Wartburg einziehen ließ. Nachdem sie Marburg als Wittwensitz und 500 Mark Silber als jährl. Leibgeding erhalten, wurde sie Franziskanerin, gründete einen Spital und führte unter der Leitung Konrads von Marburg ein sehr strenges ascetisches Leben, bis sie schon 1231 starb, ohne die Einladung des Vaters nach Ungarn angenommen zu haben. Bereits 1235 wurde sie canonisirt, Landgraf Konrad, ihr früherer Verfolger, begann über ihrem Grabe einen herrlichen Dom zu bauen, worin ihre Gebeine ruhten, bis einer ihrer Nachkommen, der </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [541/0542]
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Eliot (Iliöt), John, der Apostel der Indianer Nordamerikas, denen er seit 1646 predigte. Er half bei, daß 1649 die Gesellschaft zur Verbreitung des Christenthums königliche Anstalt wurde, lieferte 1663 eine Bibelübersetzung in der Sprache der Natiks in Virginien u. zählte 1670 bereits 5000 Bekehrte, trotz der Mißgunst der zahlreichen Einwanderer, welche in Altengland von der Episcopalkirche verfolgt worden waren. Erst 1679 erhielten die Episcopalen in Boston eine Kirche, dagegen blieb die Gesellschaft für Verbreitung des Christenthums unermüdlich, wurde reichlich unterstützt, 1699 mit einer ähnlichen vereiniget, sandte fortan Missionäre in alle Colonien und entwickelte namentlich in Ostindien eine großartige Thätigkeit.
Eliot, engl. Familie in Devonshire, aus der mehre Mitglieder in der engl. Geschichte genannt werden; Ed. Granville, Lord E., war unter Wellington 1828–30, und 1841 unter Peel im Ministerium.
Eliphius, St., Martyrer zu Toul 362 n. Chr.; Gedächtnißtag 16. Oct.
Eliquiren, lat.-dtsch., ausschmelzen; Eliquation, Ausschmelzung.
Elis, Landschaft im Peloponnes, von dem jonischen Meere, Achaja, Arkadien und Messenien begränzt, in das hohle, pisatische und triphylische E. eingetheilt, fruchtbar und wohlangebaut. Da in E. der Festplatz Olympia war, so genoß es lange Zeit vollständige Anerkennung seiner Neutralität und hatte eben deßwegen keine ummauerten Städte.
Elisa (hebr. Gott ist Hilfe), oder Elisäus, war der Jünger des Elias und Erbe des Prophetengeistes seines Meisters. Sein Wirken wird im 2. B. der Kön. 2–13 theils chronologisch, theils dem innern Zusammenhange nach geordnet erzählt. Von 896 bis mindestens 840 v. Chr. predigte er seinem Volke und Fremdlingen vorherrschend die Macht, Güte und Barmherzigkeit Jehovas und verrichtete viele Wunder. Noch zu Hieronymus Zeit wurde das Grab des E. in Samaria gezeigt. Vgl. die Bollandisten unterm 14. Juni.
Elisabeth (d. h. die Verehrerin Gottes), von Aaron abstammend, Verwandte der Mutter des Herrn, Mutter Johannes des Täufers (Luk. 1,5 etc.).
Elisabeth, die Heilige, Landgräfin von Thüringen u. Hessen, die Stammutter des fürstl. hess. Hauses, war die 1207 zu Presburg geb. Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Erst 4s. kam sie auf die Wartburg, wurde mit dem 11 j. Sohne des Landgrafen Hermann, Ludwig, verlobt und die Ehe trotz den Ränken der Schwiegermutter 1221 vollzogen. Von ihrer überaus großen Wohlthätigkeit und Frömmigkeit erzählen viele Stiftungen, Thatsachen und Legenden. Als sie im Hungerjahr 1225 in Ludwigs Abwesenheit 64000 Goldgulden austheilte, klagten die Hofbeamten, aber Ludwig meinte: „Almosen werden uns nicht zu Grunde richten!“ Der Papst zeichnete sie aus, mit Franz von Assisi stand sie im Briefwechsel. Nachdem sie Ludwigen einen Sohn und drei Töchter geboren, st. er 1227 zu Otranto auf einem Zuge ins gelobte Land. Sein Bruder, Heinrich Raspe, riß die Regierung an sich und ließ sich bereden, E.en mit ihren Kindern im Winter von der Wartburg zu treiben und den Eisenachern zu verbieten, ihr irgendwie zu helfen. Sie fand im Kloster Kitzingen, alsdann auf dem Schlosse Bottein Zuflucht durch ihre Verwandten, bis Ludwigs zurückkehrende Gefährten bewirkten, daß Heinrich Raspe sie wieder feierlich in die Wartburg einziehen ließ. Nachdem sie Marburg als Wittwensitz und 500 Mark Silber als jährl. Leibgeding erhalten, wurde sie Franziskanerin, gründete einen Spital und führte unter der Leitung Konrads von Marburg ein sehr strenges ascetisches Leben, bis sie schon 1231 starb, ohne die Einladung des Vaters nach Ungarn angenommen zu haben. Bereits 1235 wurde sie canonisirt, Landgraf Konrad, ihr früherer Verfolger, begann über ihrem Grabe einen herrlichen Dom zu bauen, worin ihre Gebeine ruhten, bis einer ihrer Nachkommen, der
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