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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Drohung, die, wird strafrechtlich, wenn der Drohende einen widerrechtlichen Vortheil erzwingt od. dadurch ein bestimmtes Verbrechen od. Vergehen beabsichtigt.


Droit (frz. droa), Recht; Auflage; d. d'aubaine, s. Aubaine; d.s reunis, in Frankreich die Abgaben von allen geistigen Getränken, Tabak, Pulver, Salz, Spielkarten, Wagen, Gold- u. Silberwaaren etc., 1804 von Napoleon eingeführt, tragen bei 200 Mill. Fr. ein.


Droitwich (Dreutuitsch), engl. Stadt in der Grafschaft Worcester mit 3500 E.; reichen Salinen.


Drole (frz. Drohl), Schalk; d. rie, neckischer Streich.


Drome, Nebenfluß der Rhone, entspringt in den Alpen der Dauphine, mündet bei Livron, ist nicht schiffbar, gibt dem Departem. D. den Namen. Dasselbe umfaßt 119 #M. mit 327000 E. in 4 Arrondissements, 28 Cantons, 362 Gemeinden. Im Gebirge starke Viehzucht, an der Rhone Getreide-, Wein-, Obst- und Seidebau; Fabrikation unbedeutend. Hauptstadt Valence.


Dromedar, s. Kamel.


Dronero sardin. Stadt unweit Coni, mit 6900 E., Seidebau u. Leineweberei.


Dronte, s. Dudu.


Drontheim, die 4. Stadt Norwegens, mit einem guten Hafen, sehr lebhaftem Handel mit den norweg. Landeserzeugnissen, 15000 E., der Festung Munkholm. Von D. ging im 11. Jahrh. durch König Olaf die Bekehrung Norwegens aus; es war später Erzbisthum und hat aus dieser Zeit eine schöne Kathedrale, die jedoch in der Reformation sehr gelitten hat.


Droschke, ursprünglich russ. vierräderiges Fuhrwerk, niedrig, die Räder mit Kothledern gedeckt.


Droseraceae, Sonnenthaugewächse, Familie meist niedriger Pflänzchen auf sumpfig torfigen Wiesen mit rosettenförmig am Grunde stehenden Blättern und einem blattlosen Schafte, der eine Aehre nur im schärfsten Sonnenschein geöffneter Blumen trägt. Alle Arten haben die Blätter oberseits mit einer Menge langer, rother, klebriger Drüsenhaare besetzt, und die jungen Blätter sind schneckenartig einwärts aufgerollt. Die Blätter unserer einheimischen Arten Drosera rotundifolia und augustifolia machen die Milch gerinnen, im Uebrigen aber wird auf die medicinischen Qualitäten nicht viel Gewicht gelegt, obschon die Homöopathie sich derselben in mehreren Fällen bedient. Hieher gehört auch Dionaea muscipula und die schöne weiße Parnassia palustris.


Drosometer, griech.-deutsch, Thaumesser, Vorrichtung, die Menge des gefallenen Thaues zu messen; man nimmt flockige Körper, z. B. Wolle, setzt sie dem Thau aus und wenn sie den Thau eingesogen haben, vergleicht man ihr Gewicht mit dem früheren.


Drossel (Turdus), Singvogel, mit gestrecktem, pfriemenförmigem Schnabel, an der Spitze schwach ausgeschnitten; die erste Schwungfeder sehr kurz, die dritte od. vierte am längsten. Die D.n sind über die ganze Erde verbreitet, in kalten Gegenden Zugvögel, haben eine sehr angenehme, melodienreiche Stimme und leckeres Fleisch. Arten: Schwarz-D., Amsel (T. merula), am verbreitetsten u. bekanntesten. - Die Sing-D., Zippe (T. musicus), olivengrau, unter den Flügeln rostgelb, übertrifft die Amsel als Sänger. - Die Wachholder-D., Krametsvogel (T. pilaris), Kopf und Nacken aschgrau, Rücken rothbraun, die Brust dunkel mit vielen schwarzen Flecken; im Sommer im Norden, kommt im Winter oft in ungeheueren Schaaren zu uns. - Die Mistel-D., Ziemer (T. viscivorus), die größte europäische Art, bei 12'', oben olivengrau, unten weiß, an der Brust mit schwarzbraunen Flecken. - Die Wein-D., Roth-D. (T. iliacus), die kleinste in Deutschland, oben braun, unter den Flügeln rostroth, über dem Auge ein gelblicher Fleck; im Norden Europas, kommt zu uns als Zugvogel im October und März. - Die Ring-D., Schildamsel (T. torquatus), 11'' lang, braunschwarz mit weißlichen Federrändern u. weißem Halbmond auf der Brust; im Norden, bei uns Strichvogel. - Die Blau-D. (T. cyanus), Männchen blaugrau, wie Pflaumenduft, auf Gebirgen des südl. Europa, vorzüglicher Sänger. - Die


Drohung, die, wird strafrechtlich, wenn der Drohende einen widerrechtlichen Vortheil erzwingt od. dadurch ein bestimmtes Verbrechen od. Vergehen beabsichtigt.


Droit (frz. droa), Recht; Auflage; d. dʼaubaine, s. Aubaine; d.s réunis, in Frankreich die Abgaben von allen geistigen Getränken, Tabak, Pulver, Salz, Spielkarten, Wagen, Gold- u. Silberwaaren etc., 1804 von Napoleon eingeführt, tragen bei 200 Mill. Fr. ein.


Droitwich (Dreutuitsch), engl. Stadt in der Grafschaft Worcester mit 3500 E.; reichen Salinen.


Drôle (frz. Drohl), Schalk; d. rie, neckischer Streich.


Drôme, Nebenfluß der Rhone, entspringt in den Alpen der Dauphiné, mündet bei Livron, ist nicht schiffbar, gibt dem Departem. D. den Namen. Dasselbe umfaßt 119 □M. mit 327000 E. in 4 Arrondissements, 28 Cantons, 362 Gemeinden. Im Gebirge starke Viehzucht, an der Rhone Getreide-, Wein-, Obst- und Seidebau; Fabrikation unbedeutend. Hauptstadt Valence.


Dromedar, s. Kamel.


Dronero sardin. Stadt unweit Coni, mit 6900 E., Seidebau u. Leineweberei.


Dronte, s. Dudu.


Drontheim, die 4. Stadt Norwegens, mit einem guten Hafen, sehr lebhaftem Handel mit den norweg. Landeserzeugnissen, 15000 E., der Festung Munkholm. Von D. ging im 11. Jahrh. durch König Olaf die Bekehrung Norwegens aus; es war später Erzbisthum und hat aus dieser Zeit eine schöne Kathedrale, die jedoch in der Reformation sehr gelitten hat.


Droschke, ursprünglich russ. vierräderiges Fuhrwerk, niedrig, die Räder mit Kothledern gedeckt.


Droseraceae, Sonnenthaugewächse, Familie meist niedriger Pflänzchen auf sumpfig torfigen Wiesen mit rosettenförmig am Grunde stehenden Blättern und einem blattlosen Schafte, der eine Aehre nur im schärfsten Sonnenschein geöffneter Blumen trägt. Alle Arten haben die Blätter oberseits mit einer Menge langer, rother, klebriger Drüsenhaare besetzt, und die jungen Blätter sind schneckenartig einwärts aufgerollt. Die Blätter unserer einheimischen Arten Drosera rotundifolia und augustifolia machen die Milch gerinnen, im Uebrigen aber wird auf die medicinischen Qualitäten nicht viel Gewicht gelegt, obschon die Homöopathie sich derselben in mehreren Fällen bedient. Hieher gehört auch Dionaea muscipula und die schöne weiße Parnassia palustris.


Drosometer, griech.-deutsch, Thaumesser, Vorrichtung, die Menge des gefallenen Thaues zu messen; man nimmt flockige Körper, z. B. Wolle, setzt sie dem Thau aus und wenn sie den Thau eingesogen haben, vergleicht man ihr Gewicht mit dem früheren.


Drossel (Turdus), Singvogel, mit gestrecktem, pfriemenförmigem Schnabel, an der Spitze schwach ausgeschnitten; die erste Schwungfeder sehr kurz, die dritte od. vierte am längsten. Die D.n sind über die ganze Erde verbreitet, in kalten Gegenden Zugvögel, haben eine sehr angenehme, melodienreiche Stimme und leckeres Fleisch. Arten: Schwarz-D., Amsel (T. merula), am verbreitetsten u. bekanntesten. – Die Sing-D., Zippe (T. musicus), olivengrau, unter den Flügeln rostgelb, übertrifft die Amsel als Sänger. – Die Wachholder-D., Krametsvogel (T. pilaris), Kopf und Nacken aschgrau, Rücken rothbraun, die Brust dunkel mit vielen schwarzen Flecken; im Sommer im Norden, kommt im Winter oft in ungeheueren Schaaren zu uns. – Die Mistel-D., Ziemer (T. viscivorus), die größte europäische Art, bei 12'', oben olivengrau, unten weiß, an der Brust mit schwarzbraunen Flecken. – Die Wein-D., Roth-D. (T. iliacus), die kleinste in Deutschland, oben braun, unter den Flügeln rostroth, über dem Auge ein gelblicher Fleck; im Norden Europas, kommt zu uns als Zugvogel im October und März. – Die Ring-D., Schildamsel (T. torquatus), 11'' lang, braunschwarz mit weißlichen Federrändern u. weißem Halbmond auf der Brust; im Norden, bei uns Strichvogel. – Die Blau-D. (T. cyanus), Männchen blaugrau, wie Pflaumenduft, auf Gebirgen des südl. Europa, vorzüglicher Sänger. – Die

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[451/0452] Drohung, die, wird strafrechtlich, wenn der Drohende einen widerrechtlichen Vortheil erzwingt od. dadurch ein bestimmtes Verbrechen od. Vergehen beabsichtigt. Droit (frz. droa), Recht; Auflage; d. dʼaubaine, s. Aubaine; d.s réunis, in Frankreich die Abgaben von allen geistigen Getränken, Tabak, Pulver, Salz, Spielkarten, Wagen, Gold- u. Silberwaaren etc., 1804 von Napoleon eingeführt, tragen bei 200 Mill. Fr. ein. Droitwich (Dreutuitsch), engl. Stadt in der Grafschaft Worcester mit 3500 E.; reichen Salinen. Drôle (frz. Drohl), Schalk; d. rie, neckischer Streich. Drôme, Nebenfluß der Rhone, entspringt in den Alpen der Dauphiné, mündet bei Livron, ist nicht schiffbar, gibt dem Departem. D. den Namen. Dasselbe umfaßt 119 □M. mit 327000 E. in 4 Arrondissements, 28 Cantons, 362 Gemeinden. Im Gebirge starke Viehzucht, an der Rhone Getreide-, Wein-, Obst- und Seidebau; Fabrikation unbedeutend. Hauptstadt Valence. Dromedar, s. Kamel. Dronero sardin. Stadt unweit Coni, mit 6900 E., Seidebau u. Leineweberei. Dronte, s. Dudu. Drontheim, die 4. Stadt Norwegens, mit einem guten Hafen, sehr lebhaftem Handel mit den norweg. Landeserzeugnissen, 15000 E., der Festung Munkholm. Von D. ging im 11. Jahrh. durch König Olaf die Bekehrung Norwegens aus; es war später Erzbisthum und hat aus dieser Zeit eine schöne Kathedrale, die jedoch in der Reformation sehr gelitten hat. Droschke, ursprünglich russ. vierräderiges Fuhrwerk, niedrig, die Räder mit Kothledern gedeckt. Droseraceae, Sonnenthaugewächse, Familie meist niedriger Pflänzchen auf sumpfig torfigen Wiesen mit rosettenförmig am Grunde stehenden Blättern und einem blattlosen Schafte, der eine Aehre nur im schärfsten Sonnenschein geöffneter Blumen trägt. Alle Arten haben die Blätter oberseits mit einer Menge langer, rother, klebriger Drüsenhaare besetzt, und die jungen Blätter sind schneckenartig einwärts aufgerollt. Die Blätter unserer einheimischen Arten Drosera rotundifolia und augustifolia machen die Milch gerinnen, im Uebrigen aber wird auf die medicinischen Qualitäten nicht viel Gewicht gelegt, obschon die Homöopathie sich derselben in mehreren Fällen bedient. Hieher gehört auch Dionaea muscipula und die schöne weiße Parnassia palustris. Drosometer, griech.-deutsch, Thaumesser, Vorrichtung, die Menge des gefallenen Thaues zu messen; man nimmt flockige Körper, z. B. Wolle, setzt sie dem Thau aus und wenn sie den Thau eingesogen haben, vergleicht man ihr Gewicht mit dem früheren. Drossel (Turdus), Singvogel, mit gestrecktem, pfriemenförmigem Schnabel, an der Spitze schwach ausgeschnitten; die erste Schwungfeder sehr kurz, die dritte od. vierte am längsten. Die D.n sind über die ganze Erde verbreitet, in kalten Gegenden Zugvögel, haben eine sehr angenehme, melodienreiche Stimme und leckeres Fleisch. Arten: Schwarz-D., Amsel (T. merula), am verbreitetsten u. bekanntesten. – Die Sing-D., Zippe (T. musicus), olivengrau, unter den Flügeln rostgelb, übertrifft die Amsel als Sänger. – Die Wachholder-D., Krametsvogel (T. pilaris), Kopf und Nacken aschgrau, Rücken rothbraun, die Brust dunkel mit vielen schwarzen Flecken; im Sommer im Norden, kommt im Winter oft in ungeheueren Schaaren zu uns. – Die Mistel-D., Ziemer (T. viscivorus), die größte europäische Art, bei 12'', oben olivengrau, unten weiß, an der Brust mit schwarzbraunen Flecken. – Die Wein-D., Roth-D. (T. iliacus), die kleinste in Deutschland, oben braun, unter den Flügeln rostroth, über dem Auge ein gelblicher Fleck; im Norden Europas, kommt zu uns als Zugvogel im October und März. – Die Ring-D., Schildamsel (T. torquatus), 11'' lang, braunschwarz mit weißlichen Federrändern u. weißem Halbmond auf der Brust; im Norden, bei uns Strichvogel. – Die Blau-D. (T. cyanus), Männchen blaugrau, wie Pflaumenduft, auf Gebirgen des südl. Europa, vorzüglicher Sänger. – Die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/452>, abgerufen am 22.11.2024.