Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.in der Grafschaft Sutherland, mit 3500 E., Hafen, prachtvoller Kathedrale. Dornstetten, württemberg. Stadt auf dem Schwarzwalde mit 1200 E., Strohflechterei. Doroch, ungar. Haiduckenflecken im Szabolcser Comitat, mit 6600 E. Dorosma, ungar. Marktflecken in Klein-Kumanien mit 8300 E., Feldbau und Fischerei. Dorothea, griech. Eigennamen; D., die heilige, eine Jungfrau aus Cäsarea in Cappadocien, welche 304 den Martyrtod erduldete; Gedächtnißtag 6. Febr. Eine andere D. war eine Bäuerin in Preußen, welche einen Handwerker in Danzig heirathete, sich 44jährig in eine Zelle des Domes zu Marienwerder zurückzog, um nach einer ihr angeblich von Christus geoffenbarten besonderen Regel zu leben u. 1394 st. Sie wurde vom Volke als die Schutzheilige Preußens verehrt, ihr 1404 eingeleiteter Seligsprechungsprozeß abgebrochen. Dorow, Wilhelm, geb. 1790 zu Königsberg, focht 1813 als Freiwilliger, wurde Hofrath und im Ministerium des Auswärtigen angestellt, st. 1846; schrieb über die röm. und german. Alterthümer in der Rheinprovinz u. Westfalen, über Etrurien etc. "Facsimile und Handschriften", 4 Bde., Berlin 1836-38; "Erlebtes von 1813-20", Leipzig 1843; "Briefe berühmter Staatsmänner", Leipzig 1844; "Denkschriften und Briefe", Berlin 1836-41. Dorpat, russ. Stadt im Gouvernement Livland mit 13500 E., beträchtlichem Verkehr u. sehr gut ausgestatteter Universität. D. war Hansestadt, wurde 1582 poln., 1625 schwed., 1704 russisch. Die Universität verdankt ihre Stiftung dem König Gustav Adolf, ging 1710 ein, wurde von Kaiser Paul I. neu errichtet und von Alexander I. im Jahr 1802 organisirt und dotirt; die jetzige Regierung nahm ihr den vorherrschend deutschen Charakter. Dorsal, lat. dorsalis, was zum Rücken, dorsum, gehört. Dorsch (Gadus Callarias), eine Fischart der Gattung Schellfisch (Gadus) aus der Ordnung der Kehlflosser, dem Kabeljau ähnlich gefleckt, aber kleiner, Oberkiefer länger als Unterkiefer, Rückenflossen 3. Lebt in der Ostsee u. Nordsee, hat sehr geschätztes Fleisch. Dorset (Dahrset), engl. Grafschaft am Kanal, 463/4 #M. groß mit 180000 E., einer der fruchtbarsten und reichsten Ackerbaubezirke Englands; Hauptstadt Dorchester. Von ihr führte die engl. Familie Sackville den Herzogstitel. Dorsetteen (-settihn), engl. Wollenzeug mit seidenem Einschlag. Dorsten, preuß. Stadt im westfälischen Reg.-Bez. Münster mit 3200 E., Leinen- u. Wollentuchweberei, Färberei, Viehzucht, Holzhandel. Dortmund, Kreisstadt im Reg.-Bez. Arnsberg der preuß. Provinz Westfalen, an der Köln-Mindner und Bergisch-Märkischen Eisenbahn, 13500 E., lebhaftem Verkehr, berühmter Gußstahlfabrik, Nägel-, Tabakfabriken, Leinen- u. Sammetmanufakturen, Bierbrauereien; in der Nähe Steinkohlengruben und Eisenhüttenwerke. - D. wurde durch Karl d. Gr. Stadt, frühe Reichsstadt, Mitglied der Hansa, Sitz eines kaiserl. Hofgerichts, eines Hauptfreistuhls des Vehmgerichts; in ihrer besten Zeit hatte D. 50000 E., war Stapelplatz für den Handel Antwerpens und kam im 17. Jahrh. wie alle deutschen Städte herunter. 1803 wurde D. nassauoranisch, dann großherzogl. bergisch, königl. westfälisch, 1815 preußisch. D.er Receß 1609, s. Jülich-Kleve. Dos, lat., Mitgift, Heirathsgut, das dem Manne zur Bestreitung der ehelichen Lasten eingebracht oder zugesichert wird. Rührt sie vom Vater her, so heißt sie d. profectitia, von anderer Seite d. adventitia; aus freiem Willen d. voluntaria oder zufolge Gesetz d. necessaria. - Alles Weibervermögen außer der d. heißt Parapherealvermögen, an dem der Mann nur so viel Recht hat als die Frau ihm einräumt. - Im System der vollen ehelichen Gütergemeinschaft hat die d. keinen Platz. Dos a dos (frz. Dosado), beim Tanze: Rücken gegen Rücken. Dosch, in Aegypten die Geburtsfeier Mohammeds. Dos d'ane (frz. Dodahn), Eselsrücken, Spitzbogen, hart unter der Spitze in der Grafschaft Sutherland, mit 3500 E., Hafen, prachtvoller Kathedrale. Dornstetten, württemberg. Stadt auf dem Schwarzwalde mit 1200 E., Strohflechterei. Doroch, ungar. Haiduckenflecken im Szabolcser Comitat, mit 6600 E. Dorosma, ungar. Marktflecken in Klein-Kumanien mit 8300 E., Feldbau und Fischerei. Dorothea, griech. Eigennamen; D., die heilige, eine Jungfrau aus Cäsarea in Cappadocien, welche 304 den Martyrtod erduldete; Gedächtnißtag 6. Febr. Eine andere D. war eine Bäuerin in Preußen, welche einen Handwerker in Danzig heirathete, sich 44jährig in eine Zelle des Domes zu Marienwerder zurückzog, um nach einer ihr angeblich von Christus geoffenbarten besonderen Regel zu leben u. 1394 st. Sie wurde vom Volke als die Schutzheilige Preußens verehrt, ihr 1404 eingeleiteter Seligsprechungsprozeß abgebrochen. Dorow, Wilhelm, geb. 1790 zu Königsberg, focht 1813 als Freiwilliger, wurde Hofrath und im Ministerium des Auswärtigen angestellt, st. 1846; schrieb über die röm. und german. Alterthümer in der Rheinprovinz u. Westfalen, über Etrurien etc. „Facsimile und Handschriften“, 4 Bde., Berlin 1836–38; „Erlebtes von 1813–20“, Leipzig 1843; „Briefe berühmter Staatsmänner“, Leipzig 1844; „Denkschriften und Briefe“, Berlin 1836–41. Dorpat, russ. Stadt im Gouvernement Livland mit 13500 E., beträchtlichem Verkehr u. sehr gut ausgestatteter Universität. D. war Hansestadt, wurde 1582 poln., 1625 schwed., 1704 russisch. Die Universität verdankt ihre Stiftung dem König Gustav Adolf, ging 1710 ein, wurde von Kaiser Paul I. neu errichtet und von Alexander I. im Jahr 1802 organisirt und dotirt; die jetzige Regierung nahm ihr den vorherrschend deutschen Charakter. Dorsal, lat. dorsalis, was zum Rücken, dorsum, gehört. Dorsch (Gadus Callarias), eine Fischart der Gattung Schellfisch (Gadus) aus der Ordnung der Kehlflosser, dem Kabeljau ähnlich gefleckt, aber kleiner, Oberkiefer länger als Unterkiefer, Rückenflossen 3. Lebt in der Ostsee u. Nordsee, hat sehr geschätztes Fleisch. Dorset (Dahrset), engl. Grafschaft am Kanal, 463/4 □M. groß mit 180000 E., einer der fruchtbarsten und reichsten Ackerbaubezirke Englands; Hauptstadt Dorchester. Von ihr führte die engl. Familie Sackville den Herzogstitel. Dorsetteen (–settihn), engl. Wollenzeug mit seidenem Einschlag. Dorsten, preuß. Stadt im westfälischen Reg.-Bez. Münster mit 3200 E., Leinen- u. Wollentuchweberei, Färberei, Viehzucht, Holzhandel. Dortmund, Kreisstadt im Reg.-Bez. Arnsberg der preuß. Provinz Westfalen, an der Köln-Mindner und Bergisch-Märkischen Eisenbahn, 13500 E., lebhaftem Verkehr, berühmter Gußstahlfabrik, Nägel-, Tabakfabriken, Leinen- u. 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Sammetmanufakturen, Bierbrauereien; in der Nähe Steinkohlengruben und Eisenhüttenwerke. – D. wurde durch Karl d. Gr. Stadt, frühe Reichsstadt, Mitglied der Hansa, Sitz eines kaiserl. Hofgerichts, eines Hauptfreistuhls des Vehmgerichts; in ihrer besten Zeit hatte D. 50000 E., war Stapelplatz für den Handel Antwerpens und kam im 17. Jahrh. wie alle deutschen Städte herunter. 1803 wurde D. nassauoranisch, dann großherzogl. bergisch, königl. westfälisch, 1815 preußisch. D.er Receß 1609, s. Jülich-Kleve.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dos</hi>, lat., Mitgift, Heirathsgut, das dem Manne zur Bestreitung der ehelichen Lasten eingebracht oder zugesichert wird. 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in der Grafschaft Sutherland, mit 3500 E., Hafen, prachtvoller Kathedrale.
Dornstetten, württemberg. Stadt auf dem Schwarzwalde mit 1200 E., Strohflechterei.
Doroch, ungar. Haiduckenflecken im Szabolcser Comitat, mit 6600 E.
Dorosma, ungar. Marktflecken in Klein-Kumanien mit 8300 E., Feldbau und Fischerei.
Dorothea, griech. Eigennamen; D., die heilige, eine Jungfrau aus Cäsarea in Cappadocien, welche 304 den Martyrtod erduldete; Gedächtnißtag 6. Febr. Eine andere D. war eine Bäuerin in Preußen, welche einen Handwerker in Danzig heirathete, sich 44jährig in eine Zelle des Domes zu Marienwerder zurückzog, um nach einer ihr angeblich von Christus geoffenbarten besonderen Regel zu leben u. 1394 st. Sie wurde vom Volke als die Schutzheilige Preußens verehrt, ihr 1404 eingeleiteter Seligsprechungsprozeß abgebrochen.
Dorow, Wilhelm, geb. 1790 zu Königsberg, focht 1813 als Freiwilliger, wurde Hofrath und im Ministerium des Auswärtigen angestellt, st. 1846; schrieb über die röm. und german. Alterthümer in der Rheinprovinz u. Westfalen, über Etrurien etc. „Facsimile und Handschriften“, 4 Bde., Berlin 1836–38; „Erlebtes von 1813–20“, Leipzig 1843; „Briefe berühmter Staatsmänner“, Leipzig 1844; „Denkschriften und Briefe“, Berlin 1836–41.
Dorpat, russ. Stadt im Gouvernement Livland mit 13500 E., beträchtlichem Verkehr u. sehr gut ausgestatteter Universität. D. war Hansestadt, wurde 1582 poln., 1625 schwed., 1704 russisch. Die Universität verdankt ihre Stiftung dem König Gustav Adolf, ging 1710 ein, wurde von Kaiser Paul I. neu errichtet und von Alexander I. im Jahr 1802 organisirt und dotirt; die jetzige Regierung nahm ihr den vorherrschend deutschen Charakter.
Dorsal, lat. dorsalis, was zum Rücken, dorsum, gehört.
Dorsch (Gadus Callarias), eine Fischart der Gattung Schellfisch (Gadus) aus der Ordnung der Kehlflosser, dem Kabeljau ähnlich gefleckt, aber kleiner, Oberkiefer länger als Unterkiefer, Rückenflossen 3. Lebt in der Ostsee u. Nordsee, hat sehr geschätztes Fleisch.
Dorset (Dahrset), engl. Grafschaft am Kanal, 463/4 □M. groß mit 180000 E., einer der fruchtbarsten und reichsten Ackerbaubezirke Englands; Hauptstadt Dorchester. Von ihr führte die engl. Familie Sackville den Herzogstitel.
Dorsetteen (–settihn), engl. Wollenzeug mit seidenem Einschlag.
Dorsten, preuß. Stadt im westfälischen Reg.-Bez. Münster mit 3200 E., Leinen- u. Wollentuchweberei, Färberei, Viehzucht, Holzhandel.
Dortmund, Kreisstadt im Reg.-Bez. Arnsberg der preuß. Provinz Westfalen, an der Köln-Mindner und Bergisch-Märkischen Eisenbahn, 13500 E., lebhaftem Verkehr, berühmter Gußstahlfabrik, Nägel-, Tabakfabriken, Leinen- u. Sammetmanufakturen, Bierbrauereien; in der Nähe Steinkohlengruben und Eisenhüttenwerke. – D. wurde durch Karl d. Gr. Stadt, frühe Reichsstadt, Mitglied der Hansa, Sitz eines kaiserl. Hofgerichts, eines Hauptfreistuhls des Vehmgerichts; in ihrer besten Zeit hatte D. 50000 E., war Stapelplatz für den Handel Antwerpens und kam im 17. Jahrh. wie alle deutschen Städte herunter. 1803 wurde D. nassauoranisch, dann großherzogl. bergisch, königl. westfälisch, 1815 preußisch. D.er Receß 1609, s. Jülich-Kleve.
Dos, lat., Mitgift, Heirathsgut, das dem Manne zur Bestreitung der ehelichen Lasten eingebracht oder zugesichert wird. Rührt sie vom Vater her, so heißt sie d. profectitia, von anderer Seite d. adventitia; aus freiem Willen d. voluntaria oder zufolge Gesetz d. necessaria. – Alles Weibervermögen außer der d. heißt Parapherealvermögen, an dem der Mann nur so viel Recht hat als die Frau ihm einräumt. – Im System der vollen ehelichen Gütergemeinschaft hat die d. keinen Platz.
Dos à dos (frz. Dosado), beim Tanze: Rücken gegen Rücken.
Dosch, in Aegypten die Geburtsfeier Mohammeds.
Dos d'âne (frz. Dodahn), Eselsrücken, Spitzbogen, hart unter der Spitze
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