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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Caviar, ist der eingesalzene Rogen verschiedener Fischarten, hauptsächlich des Störs, Haufen, Sterlets, doch auch von andern Fischen. Der meiste kommt aus Rußland von den genannten Fischen, u. die beste Sorte aus Astrachan. Auch in Italien, Frankreich, Deutschland (besonders Preußen) wird er bereitet. Er wird in der Regel als Leckerei genossen zur Reizung des Appetits.


Cavillation, aus dem lat., Neckerei, Spott, verfängliche Frage; cavillös, spitzfindig.


Caviren bürgen; einen Stoß unterwärts pariren.


Cavität, aus dem lat., Höhlung.


Cavite, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz auf der span. Philippineninsel Lucon, Festung, sicherer Hafen, 5000 E., welche besonders Cigarren in den Handel liefern.


Cavore od. Cavour, sardin. Stadt südl. von Turin; 6000 E., Industrie in Seide; Marmor und Schieferbrüche.


Cavot, niederländ. Getreidemaß = 11731/4 par. Kubikzoll.


Cavour (Cawuhr), Camillo, Graf Benso de, geb. zu Turin 1809, Sohn eines Getreidehändlers, den Karl Albert zum Grafen machte; mit Graf Balbo 1847 Gründer der Zeitung "il risorgimento" (die Auferstehung), 1849 Deputirter, 1850 Handelsminister, 1851 auch Finanzminister, seit dem 4. Novbr. zugleich Ministerpräsident, durch seine Stellung der Chef der italien. Liberalen und Hauptwerkzeug der engl. Politik in ihren Absichten auf Italien.


Caxamarca (Cacha-), Provinz in Nordperu am gleichnamigen Flusse, mit Gold- u. Silberminen; Hauptstadt C., 11000 E., die Silber- u. Stahlarbeiten liefern und einen lebhaften Handelsverkehr unterhalten; Ruinen eines Incapalastes; die Incabäder, heiße Schwefelquellen.


Caxamarquillo (Cachamarkillo), Stadt in der peruan. Provinz Truxillo, am Amazonenfluß, 5000 E.; Silberminen.


Caxton (Cäkstn), William, reicher engl. Kaufmann in London, lernte während seines Aufenthaltes in den Niederlanden die neue Buchdruckerkunst kennen (1464) und brachte von Köln eine voll ständige Druckerei nach London. Sein erster Druck waren die "Histoires de Troyes" von Raoul le Fevre, die er wahrscheinlich 1471 in das Englische übersetzt druckte; diesen folgten Cessoli über das Schachspiel, und noch etwa 50 andere Drucke; C. st. 1491.


Cayenne, s. Whist; halbseidener, gestreifter Stoff zu Sommerkleidern, besonders in der Schweiz fabricirt.


Cayenne, Insel mit Stadt u. Fort an der Mündung des gleichnamigen Flusses, Hauptort der franz. Guyana, in ungesunder Gegend, etwa 6000 E.; Ausfuhr der Landeserzeugnisse: Baumwolle, Tabak, Farbholz, Zucker, Cacao, Rhum. Die Bewohner dieser franz. Colonie sind meistens freie Neger, Deportirte, landeinwärts Indianer; sie wurde 1626 gegründet, hat aber nie gedeihen wollen; 1809-14 war sie in engl. Händen. Wegen des ungesunden Klimas ist C. ein sehr gefürchteter Deportationsplatz der Franzosen.


Cayennepfeffer besteht aus den pulverisirten Früchten des Capsicum baccatum (s. d. Art.), Weizenmehl, Sauerteig, was mit einander gebacken und dann zerrieben wird.


Cayiren, in der Fechtkunst das Abgehen von der Klinge, um auf der entgegengesetzten Seite zu stoßen; s. Degagiren.


Caylus oder Caylux (Geihlüs), franz. Stadt in dem Departem. Tarn-Garonne mit 5400 E., lebhaftem Getreidehandel.


Caylus (Geihlüs), Anne Claude Philippe de Tubieres, Graf von, geb. 1692, diente zuerst als Offizier, gab sich sodann seit 1717 ganz dem Studium des Alterthums hin u. wurde der Begründer der griech. Kunstgeschichte. Er stellte Untersuchungen über ägypt., griech., etruskische, gallische Alterthümer an und beschäftigte sich zugleich als Maler und Kupferstecher; st. 1765. Von seiner Mutter Marthe Marguerite, der schönen Tante der Maintenon ist die interessante kleine Schrift "Mes souvenirs" Paris 1770, von Voltaire herausgegeben.


Cayor, Staat auf der Westküste


Caviar, ist der eingesalzene Rogen verschiedener Fischarten, hauptsächlich des Störs, Haufen, Sterlets, doch auch von andern Fischen. Der meiste kommt aus Rußland von den genannten Fischen, u. die beste Sorte aus Astrachan. Auch in Italien, Frankreich, Deutschland (besonders Preußen) wird er bereitet. Er wird in der Regel als Leckerei genossen zur Reizung des Appetits.


Cavillation, aus dem lat., Neckerei, Spott, verfängliche Frage; cavillös, spitzfindig.


Caviren bürgen; einen Stoß unterwärts pariren.


Cavität, aus dem lat., Höhlung.


Cavite, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz auf der span. Philippineninsel Luçon, Festung, sicherer Hafen, 5000 E., welche besonders Cigarren in den Handel liefern.


Cavore od. Cavour, sardin. Stadt südl. von Turin; 6000 E., Industrie in Seide; Marmor und Schieferbrüche.


Cavot, niederländ. Getreidemaß = 11731/4 par. Kubikzoll.


Cavour (Cawuhr), Camillo, Graf Benso de, geb. zu Turin 1809, Sohn eines Getreidehändlers, den Karl Albert zum Grafen machte; mit Graf Balbo 1847 Gründer der Zeitung „il risorgimento“ (die Auferstehung), 1849 Deputirter, 1850 Handelsminister, 1851 auch Finanzminister, seit dem 4. Novbr. zugleich Ministerpräsident, durch seine Stellung der Chef der italien. Liberalen und Hauptwerkzeug der engl. Politik in ihren Absichten auf Italien.


Caxamarca (Cacha–), Provinz in Nordperu am gleichnamigen Flusse, mit Gold- u. Silberminen; Hauptstadt C., 11000 E., die Silber- u. Stahlarbeiten liefern und einen lebhaften Handelsverkehr unterhalten; Ruinen eines Incapalastes; die Incabäder, heiße Schwefelquellen.


Caxamarquillo (Cachamarkillo), Stadt in der peruan. Provinz Truxillo, am Amazonenfluß, 5000 E.; Silberminen.


Caxton (Cäkstn), William, reicher engl. Kaufmann in London, lernte während seines Aufenthaltes in den Niederlanden die neue Buchdruckerkunst kennen (1464) und brachte von Köln eine voll ständige Druckerei nach London. Sein erster Druck waren die „Histoires de Troyes“ von Raoul le Fèvre, die er wahrscheinlich 1471 in das Englische übersetzt druckte; diesen folgten Cessoli über das Schachspiel, und noch etwa 50 andere Drucke; C. st. 1491.


Cayenne, s. Whist; halbseidener, gestreifter Stoff zu Sommerkleidern, besonders in der Schweiz fabricirt.


Cayenne, Insel mit Stadt u. Fort an der Mündung des gleichnamigen Flusses, Hauptort der franz. Guyana, in ungesunder Gegend, etwa 6000 E.; Ausfuhr der Landeserzeugnisse: Baumwolle, Tabak, Farbholz, Zucker, Cacao, Rhum. Die Bewohner dieser franz. Colonie sind meistens freie Neger, Deportirte, landeinwärts Indianer; sie wurde 1626 gegründet, hat aber nie gedeihen wollen; 1809–14 war sie in engl. Händen. Wegen des ungesunden Klimas ist C. ein sehr gefürchteter Deportationsplatz der Franzosen.


Cayennepfeffer besteht aus den pulverisirten Früchten des Capsicum baccatum (s. d. Art.), Weizenmehl, Sauerteig, was mit einander gebacken und dann zerrieben wird.


Cayiren, in der Fechtkunst das Abgehen von der Klinge, um auf der entgegengesetzten Seite zu stoßen; s. Degagiren.


Caylus oder Caylux (Geihlüs), franz. Stadt in dem Departem. Tarn-Garonne mit 5400 E., lebhaftem Getreidehandel.


Caylus (Geihlüs), Anne Claude Philippe de Tubières, Graf von, geb. 1692, diente zuerst als Offizier, gab sich sodann seit 1717 ganz dem Studium des Alterthums hin u. wurde der Begründer der griech. Kunstgeschichte. Er stellte Untersuchungen über ägypt., griech., etruskische, gallische Alterthümer an und beschäftigte sich zugleich als Maler und Kupferstecher; st. 1765. Von seiner Mutter Marthe Marguerite, der schönen Tante der Maintenon ist die interessante kleine Schrift „Mes souvenirs“ Paris 1770, von Voltaire herausgegeben.


Cayor, Staat auf der Westküste

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[38/0039] Caviar, ist der eingesalzene Rogen verschiedener Fischarten, hauptsächlich des Störs, Haufen, Sterlets, doch auch von andern Fischen. Der meiste kommt aus Rußland von den genannten Fischen, u. die beste Sorte aus Astrachan. Auch in Italien, Frankreich, Deutschland (besonders Preußen) wird er bereitet. Er wird in der Regel als Leckerei genossen zur Reizung des Appetits. Cavillation, aus dem lat., Neckerei, Spott, verfängliche Frage; cavillös, spitzfindig. Caviren bürgen; einen Stoß unterwärts pariren. Cavität, aus dem lat., Höhlung. Cavite, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz auf der span. Philippineninsel Luçon, Festung, sicherer Hafen, 5000 E., welche besonders Cigarren in den Handel liefern. Cavore od. Cavour, sardin. Stadt südl. von Turin; 6000 E., Industrie in Seide; Marmor und Schieferbrüche. Cavot, niederländ. Getreidemaß = 11731/4 par. Kubikzoll. Cavour (Cawuhr), Camillo, Graf Benso de, geb. zu Turin 1809, Sohn eines Getreidehändlers, den Karl Albert zum Grafen machte; mit Graf Balbo 1847 Gründer der Zeitung „il risorgimento“ (die Auferstehung), 1849 Deputirter, 1850 Handelsminister, 1851 auch Finanzminister, seit dem 4. Novbr. zugleich Ministerpräsident, durch seine Stellung der Chef der italien. Liberalen und Hauptwerkzeug der engl. Politik in ihren Absichten auf Italien. Caxamarca (Cacha–), Provinz in Nordperu am gleichnamigen Flusse, mit Gold- u. Silberminen; Hauptstadt C., 11000 E., die Silber- u. Stahlarbeiten liefern und einen lebhaften Handelsverkehr unterhalten; Ruinen eines Incapalastes; die Incabäder, heiße Schwefelquellen. Caxamarquillo (Cachamarkillo), Stadt in der peruan. Provinz Truxillo, am Amazonenfluß, 5000 E.; Silberminen. Caxton (Cäkstn), William, reicher engl. Kaufmann in London, lernte während seines Aufenthaltes in den Niederlanden die neue Buchdruckerkunst kennen (1464) und brachte von Köln eine voll ständige Druckerei nach London. Sein erster Druck waren die „Histoires de Troyes“ von Raoul le Fèvre, die er wahrscheinlich 1471 in das Englische übersetzt druckte; diesen folgten Cessoli über das Schachspiel, und noch etwa 50 andere Drucke; C. st. 1491. Cayenne, s. Whist; halbseidener, gestreifter Stoff zu Sommerkleidern, besonders in der Schweiz fabricirt. Cayenne, Insel mit Stadt u. Fort an der Mündung des gleichnamigen Flusses, Hauptort der franz. Guyana, in ungesunder Gegend, etwa 6000 E.; Ausfuhr der Landeserzeugnisse: Baumwolle, Tabak, Farbholz, Zucker, Cacao, Rhum. Die Bewohner dieser franz. Colonie sind meistens freie Neger, Deportirte, landeinwärts Indianer; sie wurde 1626 gegründet, hat aber nie gedeihen wollen; 1809–14 war sie in engl. Händen. Wegen des ungesunden Klimas ist C. ein sehr gefürchteter Deportationsplatz der Franzosen. Cayennepfeffer besteht aus den pulverisirten Früchten des Capsicum baccatum (s. d. Art.), Weizenmehl, Sauerteig, was mit einander gebacken und dann zerrieben wird. Cayiren, in der Fechtkunst das Abgehen von der Klinge, um auf der entgegengesetzten Seite zu stoßen; s. Degagiren. Caylus oder Caylux (Geihlüs), franz. Stadt in dem Departem. Tarn-Garonne mit 5400 E., lebhaftem Getreidehandel. Caylus (Geihlüs), Anne Claude Philippe de Tubières, Graf von, geb. 1692, diente zuerst als Offizier, gab sich sodann seit 1717 ganz dem Studium des Alterthums hin u. wurde der Begründer der griech. Kunstgeschichte. Er stellte Untersuchungen über ägypt., griech., etruskische, gallische Alterthümer an und beschäftigte sich zugleich als Maler und Kupferstecher; st. 1765. Von seiner Mutter Marthe Marguerite, der schönen Tante der Maintenon ist die interessante kleine Schrift „Mes souvenirs“ Paris 1770, von Voltaire herausgegeben. Cayor, Staat auf der Westküste

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/39>, abgerufen am 30.04.2024.