Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.bei Surius und den Bollandisten findet und 1289 das Leben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, das sehr oft abgeschrieben und gedruckt wurde. Dietrich von Niem od. Neheim im Stift Paderborn, Geistlicher und leidenschaftlicher Reformfreund, welchen selbst Schröckh der Parteilichkeit beschuldiget; nach Verlust seiner Pfründe durch das Kapitel in Bonn wurde er Sekretär Gregors XI. zu Avignon, nach 1377 zu Rom Protonotar und Abbreviator. Während des Schisma hielt er zum rechtmäßigen Papste Bonifaz XI., konnte die ihm übertragenen Bisthümer Verden und Cambray nicht gegen die Gegenbischöfe behaupten, blieb in Rom, kam 1414 mit Johann XXIII. zum Concil nach Constanz und st. 1417 daselbst. Schrieb über Reform, Investitur, eine Geschichte der Päpste von Nikolaus IV. bis auf Urban V. und Johannes XXIII., welch letzterer "Invectiva in diffugientem a concilio Joannem" folgten. Das in den Index gesetzte Werk: "de schismate" oder "historiarum sui temporis libri IV" fand ganz und stückweise große Verbreitung. Dietrich, Adam, geb. 1711 zu Ziegenhain bei Jena, gest. 1782, Bauer, botanischer Autodidacte, der Ziegenhainer Botanikus genannt; denselben Namen behaupteten dessen Sohn Johann Adam, geb. 1739, gest. 1794, seine Enkel Johann Michael, geb. 1767, gest. 1836; Friedrich Gottlieb, geb. 1769, gest. 1850 als Garteninspector in Eisenach; schrieb: "Vollständiges Wörterbuch der Gärtnerei und Botanik", 2. Aufl. 1824; "Handlexikon der Gärtnerei und Botanik" 1830; "Handbuch der ökonomischen Gartenbestellung", Hamburg 1828. - Dav. Frdr. Nathanael D., geb. 1800, Gärtner am botanischen Garten zu Jena, schrieb: "Deutsche Flora", Jena 1826-30; "Forstflora" 1828; "Handbuch der Botanik" 1828. Dietrich, Christian Wilhelm Ernst, deutscher Maler, geb. zu Weimar 1712, bildete sich in Dresden, später in Italien, wo er besonders die niederländ. Meisterwerke studierte, ward nach seiner Rückkehr Hofmaler u. Professor an der Akademie. Nicht frei von dem verdorbenen Geschmack seiner Zeit, den er zwar zu verbessern strebte, zeichnete er sich besonders durch Nachahmung der Manieren großer Meister aus. Hinterließ viele u. sehr beliebte Gemälde (die meisten zu Dresden), Radirungen und Handzeichnungen; st. 1774. Dietrichstein, altes gräfliches, in einer Linie fürstliches Geschlecht in Oesterreich, reich begütert, leitet seinen Ursprung von den Grafen von Zeltschach und Friesach im Save- und Gurkthale her. Der erste urkundliche Ahne ist Reinpert, gest. 1004; die Stammburg lag bei Feldkirchen, im Villacher Kreise. Die Söhne des Pankraz von D., Franz und Sigismund, stifteten zu Ende des 15, Jahrh. die Weichselstätt-Rabensteinische und Hollenburg-Finkensteinische Linie; die erstere ist dem Erlöschen nahe, die Hollenburg-Finkensteinische theilte sich wieder in die Hollenburgische Linie, 1825 erloschen, und die noch blühende Nikolsburgische, fürstliche Linie. Letzterer gehören an: Sigmund von D., Freund Kaisers Max I., ausgezeichneter Kriegsmann, von diesem zum Freiherrn und Obersterblandmundschenken in Kärnthen und Oberstlandjägermeister in Steyermark erhoben, st. 1540. Sein Sohn Adam erwarb 1575 die mährische Herrschaft Nikolsburg, wurde 1587 von Kaiser Rudolf II. in den Grafenstand erhoben; er war ein ausgezeichneter Staatsmann u. nahm an den wichtigsten Verhandlungen Antheil. Dessen Sohn Franz von D., geb. 1570, der eigentliche Gründer der Größe des Hauses D., studierte in Prag u. Rom, wurde 1599 Cardinal u. Bischof von Olmütz, führte Mähren zum kathol. Glauben zurück, diente den Kaisern Rudolf II., Mathias I. und Ferdinand II. als Rath, Vermittler und Gesandter und bewies dabei eben so viel Klugheit als Ehrenfestigkeit, schlug einen Einfall des Steph. Boczkai zurück, führte die mähr. Hilfsvölker im Türkenkriege an, beschützte gleichzeitig Wissenschaft und Kunst, baute Kirchen und Schulen, legte Bibliotheken an u. übte unzählige Werke der Menschenliebe. Da für lohnte ihn das Volk durch allgemeine Liebe, Ferdinand II. 1622 durch die Erhebung in den Reichsfürstenstand, welche bei Surius und den Bollandisten findet und 1289 das Leben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, das sehr oft abgeschrieben und gedruckt wurde. Dietrich von Niem od. Neheim im Stift Paderborn, Geistlicher und leidenschaftlicher Reformfreund, welchen selbst Schröckh der Parteilichkeit beschuldiget; nach Verlust seiner Pfründe durch das Kapitel in Bonn wurde er Sekretär Gregors XI. zu Avignon, nach 1377 zu Rom Protonotar und Abbreviator. Während des Schisma hielt er zum rechtmäßigen Papste Bonifaz XI., konnte die ihm übertragenen Bisthümer Verden und Cambray nicht gegen die Gegenbischöfe behaupten, blieb in Rom, kam 1414 mit Johann XXIII. zum Concil nach Constanz und st. 1417 daselbst. Schrieb über Reform, Investitur, eine Geschichte der Päpste von Nikolaus IV. bis auf Urban V. und Johannes XXIII., welch letzterer „Invectiva in diffugientem a concilio Joannem“ folgten. Das in den Index gesetzte Werk: „de schismate“ oder „historiarum sui temporis libri IV“ fand ganz und stückweise große Verbreitung. Dietrich, Adam, geb. 1711 zu Ziegenhain bei Jena, gest. 1782, Bauer, botanischer Autodidacte, der Ziegenhainer Botanikus genannt; denselben Namen behaupteten dessen Sohn Johann Adam, geb. 1739, gest. 1794, seine Enkel Johann Michael, geb. 1767, gest. 1836; Friedrich Gottlieb, geb. 1769, gest. 1850 als Garteninspector in Eisenach; schrieb: „Vollständiges Wörterbuch der Gärtnerei und Botanik“, 2. Aufl. 1824; „Handlexikon der Gärtnerei und Botanik“ 1830; „Handbuch der ökonomischen Gartenbestellung“, Hamburg 1828. – Dav. Frdr. Nathanael D., geb. 1800, Gärtner am botanischen Garten zu Jena, schrieb: „Deutsche Flora“, Jena 1826–30; „Forstflora“ 1828; „Handbuch der Botanik“ 1828. Dietrich, Christian Wilhelm Ernst, deutscher Maler, geb. zu Weimar 1712, bildete sich in Dresden, später in Italien, wo er besonders die niederländ. Meisterwerke studierte, ward nach seiner Rückkehr Hofmaler u. Professor an der Akademie. Nicht frei von dem verdorbenen Geschmack seiner Zeit, den er zwar zu verbessern strebte, zeichnete er sich besonders durch Nachahmung der Manieren großer Meister aus. Hinterließ viele u. sehr beliebte Gemälde (die meisten zu Dresden), Radirungen und Handzeichnungen; st. 1774. Dietrichstein, altes gräfliches, in einer Linie fürstliches Geschlecht in Oesterreich, reich begütert, leitet seinen Ursprung von den Grafen von Zeltschach und Friesach im Save- und Gurkthale her. Der erste urkundliche Ahne ist Reinpert, gest. 1004; die Stammburg lag bei Feldkirchen, im Villacher Kreise. Die Söhne des Pankraz von D., Franz und Sigismund, stifteten zu Ende des 15, Jahrh. die Weichselstätt-Rabensteinische und Hollenburg-Finkensteinische Linie; die erstere ist dem Erlöschen nahe, die Hollenburg-Finkensteinische theilte sich wieder in die Hollenburgische Linie, 1825 erloschen, und die noch blühende Nikolsburgische, fürstliche Linie. Letzterer gehören an: Sigmund von D., Freund Kaisers Max I., ausgezeichneter Kriegsmann, von diesem zum Freiherrn und Obersterblandmundschenken in Kärnthen und Oberstlandjägermeister in Steyermark erhoben, st. 1540. Sein Sohn Adam erwarb 1575 die mährische Herrschaft Nikolsburg, wurde 1587 von Kaiser Rudolf II. in den Grafenstand erhoben; er war ein ausgezeichneter Staatsmann u. nahm an den wichtigsten Verhandlungen Antheil. Dessen Sohn Franz von D., geb. 1570, der eigentliche Gründer der Größe des Hauses D., studierte in Prag u. Rom, wurde 1599 Cardinal u. Bischof von Olmütz, führte Mähren zum kathol. Glauben zurück, diente den Kaisern Rudolf II., Mathias I. und Ferdinand II. als Rath, Vermittler und Gesandter und bewies dabei eben so viel Klugheit als Ehrenfestigkeit, schlug einen Einfall des Steph. Boczkai zurück, führte die mähr. Hilfsvölker im Türkenkriege an, beschützte gleichzeitig Wissenschaft und Kunst, baute Kirchen und Schulen, legte Bibliotheken an u. übte unzählige Werke der Menschenliebe. Da für lohnte ihn das Volk durch allgemeine Liebe, Ferdinand II. 1622 durch die Erhebung in den Reichsfürstenstand, welche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0388" n="387"/> bei Surius und den Bollandisten findet und 1289 das Leben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, das sehr oft abgeschrieben und gedruckt wurde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dietrich von Niem</hi> od. 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Hilfsvölker im Türkenkriege an, beschützte gleichzeitig Wissenschaft und Kunst, baute Kirchen und Schulen, legte Bibliotheken an u. übte unzählige Werke der Menschenliebe. Da für lohnte ihn das Volk durch allgemeine Liebe, Ferdinand II. 1622 durch die Erhebung in den Reichsfürstenstand, welche </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [387/0388]
bei Surius und den Bollandisten findet und 1289 das Leben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, das sehr oft abgeschrieben und gedruckt wurde.
Dietrich von Niem od. Neheim im Stift Paderborn, Geistlicher und leidenschaftlicher Reformfreund, welchen selbst Schröckh der Parteilichkeit beschuldiget; nach Verlust seiner Pfründe durch das Kapitel in Bonn wurde er Sekretär Gregors XI. zu Avignon, nach 1377 zu Rom Protonotar und Abbreviator. Während des Schisma hielt er zum rechtmäßigen Papste Bonifaz XI., konnte die ihm übertragenen Bisthümer Verden und Cambray nicht gegen die Gegenbischöfe behaupten, blieb in Rom, kam 1414 mit Johann XXIII. zum Concil nach Constanz und st. 1417 daselbst. Schrieb über Reform, Investitur, eine Geschichte der Päpste von Nikolaus IV. bis auf Urban V. und Johannes XXIII., welch letzterer „Invectiva in diffugientem a concilio Joannem“ folgten. Das in den Index gesetzte Werk: „de schismate“ oder „historiarum sui temporis libri IV“ fand ganz und stückweise große Verbreitung.
Dietrich, Adam, geb. 1711 zu Ziegenhain bei Jena, gest. 1782, Bauer, botanischer Autodidacte, der Ziegenhainer Botanikus genannt; denselben Namen behaupteten dessen Sohn Johann Adam, geb. 1739, gest. 1794, seine Enkel Johann Michael, geb. 1767, gest. 1836; Friedrich Gottlieb, geb. 1769, gest. 1850 als Garteninspector in Eisenach; schrieb: „Vollständiges Wörterbuch der Gärtnerei und Botanik“, 2. Aufl. 1824; „Handlexikon der Gärtnerei und Botanik“ 1830; „Handbuch der ökonomischen Gartenbestellung“, Hamburg 1828. – Dav. Frdr. Nathanael D., geb. 1800, Gärtner am botanischen Garten zu Jena, schrieb: „Deutsche Flora“, Jena 1826–30; „Forstflora“ 1828; „Handbuch der Botanik“ 1828.
Dietrich, Christian Wilhelm Ernst, deutscher Maler, geb. zu Weimar 1712, bildete sich in Dresden, später in Italien, wo er besonders die niederländ. Meisterwerke studierte, ward nach seiner Rückkehr Hofmaler u. Professor an der Akademie. Nicht frei von dem verdorbenen Geschmack seiner Zeit, den er zwar zu verbessern strebte, zeichnete er sich besonders durch Nachahmung der Manieren großer Meister aus. Hinterließ viele u. sehr beliebte Gemälde (die meisten zu Dresden), Radirungen und Handzeichnungen; st. 1774.
Dietrichstein, altes gräfliches, in einer Linie fürstliches Geschlecht in Oesterreich, reich begütert, leitet seinen Ursprung von den Grafen von Zeltschach und Friesach im Save- und Gurkthale her. Der erste urkundliche Ahne ist Reinpert, gest. 1004; die Stammburg lag bei Feldkirchen, im Villacher Kreise. Die Söhne des Pankraz von D., Franz und Sigismund, stifteten zu Ende des 15, Jahrh. die Weichselstätt-Rabensteinische und Hollenburg-Finkensteinische Linie; die erstere ist dem Erlöschen nahe, die Hollenburg-Finkensteinische theilte sich wieder in die Hollenburgische Linie, 1825 erloschen, und die noch blühende Nikolsburgische, fürstliche Linie. Letzterer gehören an: Sigmund von D., Freund Kaisers Max I., ausgezeichneter Kriegsmann, von diesem zum Freiherrn und Obersterblandmundschenken in Kärnthen und Oberstlandjägermeister in Steyermark erhoben, st. 1540. Sein Sohn Adam erwarb 1575 die mährische Herrschaft Nikolsburg, wurde 1587 von Kaiser Rudolf II. in den Grafenstand erhoben; er war ein ausgezeichneter Staatsmann u. nahm an den wichtigsten Verhandlungen Antheil. Dessen Sohn Franz von D., geb. 1570, der eigentliche Gründer der Größe des Hauses D., studierte in Prag u. Rom, wurde 1599 Cardinal u. Bischof von Olmütz, führte Mähren zum kathol. Glauben zurück, diente den Kaisern Rudolf II., Mathias I. und Ferdinand II. als Rath, Vermittler und Gesandter und bewies dabei eben so viel Klugheit als Ehrenfestigkeit, schlug einen Einfall des Steph. Boczkai zurück, führte die mähr. Hilfsvölker im Türkenkriege an, beschützte gleichzeitig Wissenschaft und Kunst, baute Kirchen und Schulen, legte Bibliotheken an u. übte unzählige Werke der Menschenliebe. Da für lohnte ihn das Volk durch allgemeine Liebe, Ferdinand II. 1622 durch die Erhebung in den Reichsfürstenstand, welche
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