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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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castra, das Heerlager bei den Römern, s. Lager.


Castrum doloris (Trauerbühne), frz. chapelle ardente (Schmerzenkapelle), heißt die Kapelle oder das Gemach, in welchem sich das Trauer- oder Schaugerüst (Katafalk, Sarkophag) befindet, das zu Ehren einer verstorbenen Person fürstlichen oder doch hohen Ranges errichtet und mit deren Insignien, Orden, Waffen u. s. f. ausgeschmückt wird. Die Anwesenheit der Leiche ist dabei so wenig nothwendig, wie bei dem Trauergerüste, welches in kathol. Kirchen bei Abhaltung der Exequien eines Verstorbenen oder an Allerseelen aufgestellt wird.


Casu, lat., durch Zufall, zufällig; casual, gelegentlich, zufällig; Casualien, Amtsverrichtungen, die nicht regelmäßig wiederkehren, außergewöhnliche; Casualismus, die Annahme, daß der Zufall der Grund aller Dinge und Begebenheiten sei; Casualisten, Anhänger dieser Ansicht; Casualität, Zufälligkeit; casualiter, zufällig.


Casualreden, geistliche Reden, welche bei außergewöhnlichen Ereignissen und besonderen Veranlassungen gehalten werden.


Casuell, dasselbe was casual.


Casuistik, die Bestimmung der religiösen Pflicht in zweifelhaften Fällen. Vergl. Moral.


Casus, Beugungsformen, Fälle, nennt die Grammatik die verschiedenen Formen eines Nomens, um dadurch die Beziehungen auszudrücken, in welche es im Zusammenhang der Rede als Satztheil, gekommen ist. Die deutsche Sprache hat 4, die griech. 5, die latein. 6, das Sanscrit 8. Man unterscheidet im allgemeinen: C. recti, unabhängige, Nominativ und Vocativ, und C. obliqui, die andern, weil sie zu den Theilen des Satzes in einem abhängigen, meistens objectivem, Verhältnisse stehen.


Casus, im Rechtswesen zufälliger Schaden. Niemand hat für den Zufall d. h. für ein Ereigniß, das ihm nicht zugerechnet werden kann, einzustehen: casus a nullo praestatur. Die Gefahr des Zufalls trägt in der Regel der, dessen Sache oder Rechtsverhältniß vom Zufall betroffen wird, daher: casum sentit dominus.


Catalani, Angelica, geb. 1784 im Kirchenstaat, schon als Kind wegen ihres Gesanges bewundert, trat im 16. Jahre in den Theatern Italiens auf, dann in Lissabon, Madrid, Paris und London, wo sie überall zu begeisterter Bewunderung hinriß und sich dabei ungeheure Summen erwarb; in London hatte sie jährlich 96000 Frcs., neben 2 Benefizconcerten je zu 30000 Frcs. 1814 übernahm sie die Leitung der ital. Oper in Paris, erlitt jedoch bedeutenden Verlust dabei. Von 1818-28 machte sie wiederholt Kunstreisen durch Europa, zog sich 1830 auf eine Villa bei Florenz zurück, und st. 1849 an der Cholera in Paris, wohin sie im nämlichen Jahre vor den Unruhen in Toscana geflüchtet.


Catalaunische Felder (campi Catalaunici), die Ebene um Chalons sur Marne (Catalaunum) Walplatz der großen Schlacht zwischen Attila und den verbündeten Römern, Westgothen, Alanen etc. 451; s. Attila.


Catalonien (span. Catalunna), soll von den Gothen und Alanen benannt sein, nordöstl. Provinz Spaniens, an das Mittelmeer, Aragonien, Frankreich und Valencia gränzend mit den Provinzen Tarragona, Gerona, Barcelona und Lerida, 573 #M. groß mit 1900000 E. C. ist durchgehends gebirgig u. von dem Ebro, dem Llobregat und Ter bewässert; es ist trefflich angebaut, liefert Reis, Mais, Weizen, Wein, Südfrüchte und das gewöhnliche Obst. Aus dem Mineralreiche gewinnt man Eisen, Kupfer, Schwefel, Steinsalz u. Marmor. Die Bewohner sind sehr industriell, namentlich in der Baumwollenfabrikation, daher der Handelsverkehr sehr lebhaft ist; sie zeichnen sich auch durch unbezwingliche Tapferkeit aus, sind sehr hartnäckig und unruhig geworden schwer zu bändigen. Hauptorte sind: Barcelona, Mataro, Rosas, Tarragona, Tortosa, Hostalrich, Urgel, Figueras, Gerona, Lerida, Ripol, Solsona etc. - C. gehörte zu der Hispania Tarraconensis der Römer, wurde dann gothisch, arabisch, 788 durch Karl den

castra, das Heerlager bei den Römern, s. Lager.


Castrum doloris (Trauerbühne), frz. chapelle ardente (Schmerzenkapelle), heißt die Kapelle oder das Gemach, in welchem sich das Trauer- oder Schaugerüst (Katafalk, Sarkophag) befindet, das zu Ehren einer verstorbenen Person fürstlichen oder doch hohen Ranges errichtet und mit deren Insignien, Orden, Waffen u. s. f. ausgeschmückt wird. Die Anwesenheit der Leiche ist dabei so wenig nothwendig, wie bei dem Trauergerüste, welches in kathol. Kirchen bei Abhaltung der Exequien eines Verstorbenen oder an Allerseelen aufgestellt wird.


Casu, lat., durch Zufall, zufällig; casual, gelegentlich, zufällig; Casualien, Amtsverrichtungen, die nicht regelmäßig wiederkehren, außergewöhnliche; Casualismus, die Annahme, daß der Zufall der Grund aller Dinge und Begebenheiten sei; Casualisten, Anhänger dieser Ansicht; Casualität, Zufälligkeit; casualiter, zufällig.


Casualreden, geistliche Reden, welche bei außergewöhnlichen Ereignissen und besonderen Veranlassungen gehalten werden.


Casuell, dasselbe was casual.


Casuistik, die Bestimmung der religiösen Pflicht in zweifelhaften Fällen. Vergl. Moral.


Casus, Beugungsformen, Fälle, nennt die Grammatik die verschiedenen Formen eines Nomens, um dadurch die Beziehungen auszudrücken, in welche es im Zusammenhang der Rede als Satztheil, gekommen ist. Die deutsche Sprache hat 4, die griech. 5, die latein. 6, das Sanscrit 8. Man unterscheidet im allgemeinen: C. recti, unabhängige, Nominativ und Vocativ, und C. obliqui, die andern, weil sie zu den Theilen des Satzes in einem abhängigen, meistens objectivem, Verhältnisse stehen.


Casus, im Rechtswesen zufälliger Schaden. Niemand hat für den Zufall d. h. für ein Ereigniß, das ihm nicht zugerechnet werden kann, einzustehen: casus a nullo praestatur. Die Gefahr des Zufalls trägt in der Regel der, dessen Sache oder Rechtsverhältniß vom Zufall betroffen wird, daher: casum sentit dominus.


Catalani, Angelica, geb. 1784 im Kirchenstaat, schon als Kind wegen ihres Gesanges bewundert, trat im 16. Jahre in den Theatern Italiens auf, dann in Lissabon, Madrid, Paris und London, wo sie überall zu begeisterter Bewunderung hinriß und sich dabei ungeheure Summen erwarb; in London hatte sie jährlich 96000 Frcs., neben 2 Benefizconcerten je zu 30000 Frcs. 1814 übernahm sie die Leitung der ital. Oper in Paris, erlitt jedoch bedeutenden Verlust dabei. Von 1818–28 machte sie wiederholt Kunstreisen durch Europa, zog sich 1830 auf eine Villa bei Florenz zurück, und st. 1849 an der Cholera in Paris, wohin sie im nämlichen Jahre vor den Unruhen in Toscana geflüchtet.


Catalaunische Felder (campi Catalaunici), die Ebene um Chalons sur Marne (Catalaunum) Walplatz der großen Schlacht zwischen Attila und den verbündeten Römern, Westgothen, Alanen etc. 451; s. Attila.


Catalonien (span. Catalunna), soll von den Gothen und Alanen benannt sein, nordöstl. Provinz Spaniens, an das Mittelmeer, Aragonien, Frankreich und Valencia gränzend mit den Provinzen Tarragona, Gerona, Barcelona und Lerida, 573 □M. groß mit 1900000 E. C. ist durchgehends gebirgig u. von dem Ebro, dem Llobregat und Ter bewässert; es ist trefflich angebaut, liefert Reis, Mais, Weizen, Wein, Südfrüchte und das gewöhnliche Obst. Aus dem Mineralreiche gewinnt man Eisen, Kupfer, Schwefel, Steinsalz u. Marmor. Die Bewohner sind sehr industriell, namentlich in der Baumwollenfabrikation, daher der Handelsverkehr sehr lebhaft ist; sie zeichnen sich auch durch unbezwingliche Tapferkeit aus, sind sehr hartnäckig und unruhig geworden schwer zu bändigen. Hauptorte sind: Barcelona, Mataro, Rosas, Tarragona, Tortosa, Hostalrich, Urgel, Figueras, Gerona, Lerida, Ripol, Solsona etc. – C. gehörte zu der Hispania Tarraconensis der Römer, wurde dann gothisch, arabisch, 788 durch Karl den

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[30/0031] castra, das Heerlager bei den Römern, s. Lager. Castrum doloris (Trauerbühne), frz. chapelle ardente (Schmerzenkapelle), heißt die Kapelle oder das Gemach, in welchem sich das Trauer- oder Schaugerüst (Katafalk, Sarkophag) befindet, das zu Ehren einer verstorbenen Person fürstlichen oder doch hohen Ranges errichtet und mit deren Insignien, Orden, Waffen u. s. f. ausgeschmückt wird. Die Anwesenheit der Leiche ist dabei so wenig nothwendig, wie bei dem Trauergerüste, welches in kathol. Kirchen bei Abhaltung der Exequien eines Verstorbenen oder an Allerseelen aufgestellt wird. Casu, lat., durch Zufall, zufällig; casual, gelegentlich, zufällig; Casualien, Amtsverrichtungen, die nicht regelmäßig wiederkehren, außergewöhnliche; Casualismus, die Annahme, daß der Zufall der Grund aller Dinge und Begebenheiten sei; Casualisten, Anhänger dieser Ansicht; Casualität, Zufälligkeit; casualiter, zufällig. Casualreden, geistliche Reden, welche bei außergewöhnlichen Ereignissen und besonderen Veranlassungen gehalten werden. Casuell, dasselbe was casual. Casuistik, die Bestimmung der religiösen Pflicht in zweifelhaften Fällen. Vergl. Moral. Casus, Beugungsformen, Fälle, nennt die Grammatik die verschiedenen Formen eines Nomens, um dadurch die Beziehungen auszudrücken, in welche es im Zusammenhang der Rede als Satztheil, gekommen ist. Die deutsche Sprache hat 4, die griech. 5, die latein. 6, das Sanscrit 8. Man unterscheidet im allgemeinen: C. recti, unabhängige, Nominativ und Vocativ, und C. obliqui, die andern, weil sie zu den Theilen des Satzes in einem abhängigen, meistens objectivem, Verhältnisse stehen. Casus, im Rechtswesen zufälliger Schaden. Niemand hat für den Zufall d. h. für ein Ereigniß, das ihm nicht zugerechnet werden kann, einzustehen: casus a nullo praestatur. Die Gefahr des Zufalls trägt in der Regel der, dessen Sache oder Rechtsverhältniß vom Zufall betroffen wird, daher: casum sentit dominus. Catalani, Angelica, geb. 1784 im Kirchenstaat, schon als Kind wegen ihres Gesanges bewundert, trat im 16. Jahre in den Theatern Italiens auf, dann in Lissabon, Madrid, Paris und London, wo sie überall zu begeisterter Bewunderung hinriß und sich dabei ungeheure Summen erwarb; in London hatte sie jährlich 96000 Frcs., neben 2 Benefizconcerten je zu 30000 Frcs. 1814 übernahm sie die Leitung der ital. Oper in Paris, erlitt jedoch bedeutenden Verlust dabei. Von 1818–28 machte sie wiederholt Kunstreisen durch Europa, zog sich 1830 auf eine Villa bei Florenz zurück, und st. 1849 an der Cholera in Paris, wohin sie im nämlichen Jahre vor den Unruhen in Toscana geflüchtet. Catalaunische Felder (campi Catalaunici), die Ebene um Chalons sur Marne (Catalaunum) Walplatz der großen Schlacht zwischen Attila und den verbündeten Römern, Westgothen, Alanen etc. 451; s. Attila. Catalonien (span. Catalunna), soll von den Gothen und Alanen benannt sein, nordöstl. Provinz Spaniens, an das Mittelmeer, Aragonien, Frankreich und Valencia gränzend mit den Provinzen Tarragona, Gerona, Barcelona und Lerida, 573 □M. groß mit 1900000 E. C. ist durchgehends gebirgig u. von dem Ebro, dem Llobregat und Ter bewässert; es ist trefflich angebaut, liefert Reis, Mais, Weizen, Wein, Südfrüchte und das gewöhnliche Obst. Aus dem Mineralreiche gewinnt man Eisen, Kupfer, Schwefel, Steinsalz u. Marmor. Die Bewohner sind sehr industriell, namentlich in der Baumwollenfabrikation, daher der Handelsverkehr sehr lebhaft ist; sie zeichnen sich auch durch unbezwingliche Tapferkeit aus, sind sehr hartnäckig und unruhig geworden schwer zu bändigen. Hauptorte sind: Barcelona, Mataro, Rosas, Tarragona, Tortosa, Hostalrich, Urgel, Figueras, Gerona, Lerida, Ripol, Solsona etc. – C. gehörte zu der Hispania Tarraconensis der Römer, wurde dann gothisch, arabisch, 788 durch Karl den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/31>, abgerufen am 30.04.2024.