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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Maler, Mitglied der Kunstakademien von Berlin und München, geb. 1809 zu Bockenem in Hannover, bildete sich auf der Akademie zu Berlin, später in Düsseldorf unter Schadow. Nach mehrjährigem Aufenthalte in Italien malte er in Verbindung mit anderen Künstlern die großartigen Frescogemälde in der St. Apollinariskirche bei Remagen am Rhein und erhielt darauf Aufträge von dem König von Preußen.


Degerando (Descherangdo), Joseph Marie, Baron von, geb. 1772 zu Lyon, unter Napoleon I. Generalsecretär beim Ministerium des Innern, dann Staatsrath, nach der Restauration Vicepräsident desselben u. Pair; st. 1842. Außer "des signes et de l'art de penser" Paris 1800, 4 Bde., schrieb D. eine geistreiche vergleichende Geschichte der Philosophie, welche Tennemann übersetzte, Marburg 1806-7, 2 Bde., und philanthropische Schriften, unter welchen "le visiteur du pauvre" an Schelle einen Uebersetzer erhielt, Quedlinburg 1831.


Deggendorf, bayer. Stadt u. Landgerichtssitz im Kreise Niederbayern an der Donau, in sehr schöner Gegend, mit 3500 E., Brauereien, Gerbereien, Getreide- und Flachsbau, Getreide- und Viehhandel, Töpferwaaren, Fabrikation von Seide, Papier, chemischen Artikeln; große Wallfahrt.


Degorgiren (frz.-deutsch, degorsch-), ausräumen, lüften; degorgirte Kleider, weitausgeschnittene Kleider.


Degoaut (frz. Deguh), Eckel, Widerwillen; degoutant, widerlich; degoutiren, Eckel, Widerwillen erregen.


De grace (frz. dö Graß), mit Gunst.


Degradation, lat., frz. u. engl., Herabsetzung, näher im Gegensatze zur Beförderung, zum Avancement, die Zurückversetzung von einer höheren Rangstufe in eine niedere. Die dauernde od. zeitweilige, häufig mit anderen Strafen verbundene und von Rechtswegen beschimpfende D. spielte schon in den Heeren der alten Römer als gradus dejectio eine Hauptrolle und wurde gegen gemeine Soldaten als Versetzung zu einer minder angesehenen Waffe, in dieser und anderer Weise gegen Unteroffiziere, Offiziere und Ritter angewendet. Heutzutage wird nur noch in den russ. Heeren selbst der General zum Gemeinen degradirt, in den deutschen tritt bei Offizieren gewöhnlich die Cassation, ignominiosa missio der Römer, ein. Kirchenrechtlich ist seit dem 6. Jahrh. die D. die schwerste Strafe der Geistlichen, immerwährende Suspension, wobei dem Betroffenen vom Bischof öffentlich und stückweise alle Insignien seiner Würde genommen u. derselbe aller Functionen seines Standes unfähig erklärt wird, jedoch nicht vollkommen in den Laienstand zurücktritt, weil die Priesterweihe einen unzerstörbaren Charakter (character indelebilis) verleiht.


Degraissiren (frz.-deutsch, degräss-), vom Fette reinigen.


De gravi causa, lat., aus wichtiger Ursache.


Degraviren, lat., belästigen.


Degre, frz., der geographische Grad (s. Grad), die Grundlage der französ. Längemaßen.


Degrossiren, frz.-deutsch, aus dem Groben arbeiten; Gold od. Silber verfeinern.


Deguignes (frz. Degüinj), Joseph, geb. 1721, an der königl. Bibliothek secretaire interprete, Professor des Syrischen, gest. 1800, sehr verdienter Orientalist besonders durch "Histoire des Huns des Turcs des Mongols et des autres Tatares occidentaux", Paris 1758.


Deguisiren (degüs-), verkleiden; bemänteln; deguisement (-güsmang), Verkleidung; Verstellung.


De gustibus non est disputandum, lat. Sprichwort: über den Geschmack kann man nicht streiten.


Degustiren, lat., verkosten, prüfen.


Degutt, das aus der Birkenrinde destillirte brenzliche Oel; s. Birke.


Dehiscent, lat., aufspringend (von Samenkapseln); Dehiscenz, das Aufspringen.


Dehn, Siegfried Wilh., geb. 1799 zu Altona, studierte zuerst Rechtswissenschaft, betrieb daneben mit Eifer Musik, und bildete sich später in Berlin unter Bernhard Klein zu einem der gründlichsten neueren Musikgelehrten. Schrieb eine "Theoretisch-praktische Harmonielehre", Berlin 1840, und setzte von

Maler, Mitglied der Kunstakademien von Berlin und München, geb. 1809 zu Bockenem in Hannover, bildete sich auf der Akademie zu Berlin, später in Düsseldorf unter Schadow. Nach mehrjährigem Aufenthalte in Italien malte er in Verbindung mit anderen Künstlern die großartigen Frescogemälde in der St. Apollinariskirche bei Remagen am Rhein und erhielt darauf Aufträge von dem König von Preußen.


Degerando (Descherangdo), Joseph Marie, Baron von, geb. 1772 zu Lyon, unter Napoleon I. Generalsecretär beim Ministerium des Innern, dann Staatsrath, nach der Restauration Vicepräsident desselben u. Pair; st. 1842. Außer „des signes et de lʼart de penser“ Paris 1800, 4 Bde., schrieb D. eine geistreiche vergleichende Geschichte der Philosophie, welche Tennemann übersetzte, Marburg 1806–7, 2 Bde., und philanthropische Schriften, unter welchen „le visiteur du pauvre“ an Schelle einen Uebersetzer erhielt, Quedlinburg 1831.


Deggendorf, bayer. Stadt u. Landgerichtssitz im Kreise Niederbayern an der Donau, in sehr schöner Gegend, mit 3500 E., Brauereien, Gerbereien, Getreide- und Flachsbau, Getreide- und Viehhandel, Töpferwaaren, Fabrikation von Seide, Papier, chemischen Artikeln; große Wallfahrt.


Degorgiren (frz.-deutsch, degorsch–), ausräumen, lüften; degorgirte Kleider, weitausgeschnittene Kleider.


Dégoût (frz. Deguh), Eckel, Widerwillen; degoutant, widerlich; degoutiren, Eckel, Widerwillen erregen.


De grace (frz. dö Graß), mit Gunst.


Degradation, lat., frz. u. engl., Herabsetzung, näher im Gegensatze zur Beförderung, zum Avancement, die Zurückversetzung von einer höheren Rangstufe in eine niedere. Die dauernde od. zeitweilige, häufig mit anderen Strafen verbundene und von Rechtswegen beschimpfende D. spielte schon in den Heeren der alten Römer als gradus dejectio eine Hauptrolle und wurde gegen gemeine Soldaten als Versetzung zu einer minder angesehenen Waffe, in dieser und anderer Weise gegen Unteroffiziere, Offiziere und Ritter angewendet. Heutzutage wird nur noch in den russ. Heeren selbst der General zum Gemeinen degradirt, in den deutschen tritt bei Offizieren gewöhnlich die Cassation, ignominiosa missio der Römer, ein. Kirchenrechtlich ist seit dem 6. Jahrh. die D. die schwerste Strafe der Geistlichen, immerwährende Suspension, wobei dem Betroffenen vom Bischof öffentlich und stückweise alle Insignien seiner Würde genommen u. derselbe aller Functionen seines Standes unfähig erklärt wird, jedoch nicht vollkommen in den Laienstand zurücktritt, weil die Priesterweihe einen unzerstörbaren Charakter (character indelebilis) verleiht.


Degraissiren (frz.-deutsch, degräss–), vom Fette reinigen.


De gravi causa, lat., aus wichtiger Ursache.


Degraviren, lat., belästigen.


Degré, frz., der geographische Grad (s. Grad), die Grundlage der französ. Längemaßen.


Degrossiren, frz.-deutsch, aus dem Groben arbeiten; Gold od. Silber verfeinern.


Deguignes (frz. Degüinj), Joseph, geb. 1721, an der königl. Bibliothek secrétaire interprète, Professor des Syrischen, gest. 1800, sehr verdienter Orientalist besonders durch „Histoire des Huns des Turcs des Mongols et des autres Tatares occidentaux“, Paris 1758.


Deguisiren (degüs–), verkleiden; bemänteln; déguisement (–güsmang), Verkleidung; Verstellung.


De gustibus non est disputandum, lat. Sprichwort: über den Geschmack kann man nicht streiten.


Degustiren, lat., verkosten, prüfen.


Degutt, das aus der Birkenrinde destillirte brenzliche Oel; s. Birke.


Dehiscent, lat., aufspringend (von Samenkapseln); Dehiscenz, das Aufspringen.


Dehn, Siegfried Wilh., geb. 1799 zu Altona, studierte zuerst Rechtswissenschaft, betrieb daneben mit Eifer Musik, und bildete sich später in Berlin unter Bernhard Klein zu einem der gründlichsten neueren Musikgelehrten. Schrieb eine „Theoretisch-praktische Harmonielehre“, Berlin 1840, und setzte von

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[305/0306] Maler, Mitglied der Kunstakademien von Berlin und München, geb. 1809 zu Bockenem in Hannover, bildete sich auf der Akademie zu Berlin, später in Düsseldorf unter Schadow. Nach mehrjährigem Aufenthalte in Italien malte er in Verbindung mit anderen Künstlern die großartigen Frescogemälde in der St. Apollinariskirche bei Remagen am Rhein und erhielt darauf Aufträge von dem König von Preußen. Degerando (Descherangdo), Joseph Marie, Baron von, geb. 1772 zu Lyon, unter Napoleon I. Generalsecretär beim Ministerium des Innern, dann Staatsrath, nach der Restauration Vicepräsident desselben u. Pair; st. 1842. Außer „des signes et de lʼart de penser“ Paris 1800, 4 Bde., schrieb D. eine geistreiche vergleichende Geschichte der Philosophie, welche Tennemann übersetzte, Marburg 1806–7, 2 Bde., und philanthropische Schriften, unter welchen „le visiteur du pauvre“ an Schelle einen Uebersetzer erhielt, Quedlinburg 1831. Deggendorf, bayer. Stadt u. Landgerichtssitz im Kreise Niederbayern an der Donau, in sehr schöner Gegend, mit 3500 E., Brauereien, Gerbereien, Getreide- und Flachsbau, Getreide- und Viehhandel, Töpferwaaren, Fabrikation von Seide, Papier, chemischen Artikeln; große Wallfahrt. Degorgiren (frz.-deutsch, degorsch–), ausräumen, lüften; degorgirte Kleider, weitausgeschnittene Kleider. Dégoût (frz. Deguh), Eckel, Widerwillen; degoutant, widerlich; degoutiren, Eckel, Widerwillen erregen. De grace (frz. dö Graß), mit Gunst. Degradation, lat., frz. u. engl., Herabsetzung, näher im Gegensatze zur Beförderung, zum Avancement, die Zurückversetzung von einer höheren Rangstufe in eine niedere. Die dauernde od. zeitweilige, häufig mit anderen Strafen verbundene und von Rechtswegen beschimpfende D. spielte schon in den Heeren der alten Römer als gradus dejectio eine Hauptrolle und wurde gegen gemeine Soldaten als Versetzung zu einer minder angesehenen Waffe, in dieser und anderer Weise gegen Unteroffiziere, Offiziere und Ritter angewendet. Heutzutage wird nur noch in den russ. Heeren selbst der General zum Gemeinen degradirt, in den deutschen tritt bei Offizieren gewöhnlich die Cassation, ignominiosa missio der Römer, ein. Kirchenrechtlich ist seit dem 6. Jahrh. die D. die schwerste Strafe der Geistlichen, immerwährende Suspension, wobei dem Betroffenen vom Bischof öffentlich und stückweise alle Insignien seiner Würde genommen u. derselbe aller Functionen seines Standes unfähig erklärt wird, jedoch nicht vollkommen in den Laienstand zurücktritt, weil die Priesterweihe einen unzerstörbaren Charakter (character indelebilis) verleiht. Degraissiren (frz.-deutsch, degräss–), vom Fette reinigen. De gravi causa, lat., aus wichtiger Ursache. Degraviren, lat., belästigen. Degré, frz., der geographische Grad (s. Grad), die Grundlage der französ. Längemaßen. Degrossiren, frz.-deutsch, aus dem Groben arbeiten; Gold od. Silber verfeinern. Deguignes (frz. Degüinj), Joseph, geb. 1721, an der königl. Bibliothek secrétaire interprète, Professor des Syrischen, gest. 1800, sehr verdienter Orientalist besonders durch „Histoire des Huns des Turcs des Mongols et des autres Tatares occidentaux“, Paris 1758. Deguisiren (degüs–), verkleiden; bemänteln; déguisement (–güsmang), Verkleidung; Verstellung. De gustibus non est disputandum, lat. Sprichwort: über den Geschmack kann man nicht streiten. Degustiren, lat., verkosten, prüfen. Degutt, das aus der Birkenrinde destillirte brenzliche Oel; s. Birke. Dehiscent, lat., aufspringend (von Samenkapseln); Dehiscenz, das Aufspringen. Dehn, Siegfried Wilh., geb. 1799 zu Altona, studierte zuerst Rechtswissenschaft, betrieb daneben mit Eifer Musik, und bildete sich später in Berlin unter Bernhard Klein zu einem der gründlichsten neueren Musikgelehrten. Schrieb eine „Theoretisch-praktische Harmonielehre“, Berlin 1840, und setzte von

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/306>, abgerufen am 22.11.2024.