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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dalekarlier sind kräftig, einfach, kriegerisch, selbstständigen Charakters und haben in der schwed. Geschichte oft eine sehr ehrenvolle Rolle gespielt; sie unterstützten namentlich die Könige gegen den Adel, der aus Schweden ein zweites Polen gemacht hätte.


Dalelf, Fluß in Dalekarlien, mündet unterhalb Gefle in den bottnischen Meerbusen; die D. bildet schöne Wasserfälle.


Daleminzen, sorbischer Slavenstamm von der Elbe bis Chemnitz wohnend, 927 von Heinrich I. unterworfen, verschmolz im 12. Jahrh. mit den Deutschen.


Daler, schwed. Thaler; der Reichsdaler = 1 Thlr. 15 Sgr. 94/5 Pfg. = 2 fl. 15 kr. C.-M.; der Kupferdaler = 2 Sgr. 51/2 Pfg. = 7 kr. C.-M.; der Silberd. = 3 Kupferd.


Dalhousie (Dalhusi), altadelige schottische Familie; James D., gegenwärtig Generalgouverneur von Ostindien, ist 1812 geb., ein torystischer, talentvoller Staatsmann.


Dalin, Olof, der erste schwed. Schriftsteller von Bedeutung, Historiker und Dichter, geb. 1708 zu Winberga in Halland, wurde 1747 königl. Bibliothekar, 1749 Erzieher des Kronprinzen, später Reichshistoriograph, Kanzleirath, und st. 1763 als Hofkanzler. Poetische Werke: "Svenska Friheten", Stockholm 1742; ein episches Gedicht, "Brynilda", eine Tragödie, 1739. Kleinere Schriften: "Poetiska arbeten", 2 Bde., 1782. Als Historiker erwarb er sich Ruhm durch seine "Svea rikes historia", 4 Bde., Stockholm 1747-62; deutsch, Wismar 1756-63.


Dalk, türk. Reisewagen.


Dalkeith (Dählkihsh), schott. Stadt südöstl. von Edinburgh mit 7000 E., Fabriken für Seide, Leder, Hüte, Seife, Talglichter. In der Nähe das Schloß des Herzogs von Buccleuch mit Park.


Dalmatica, ein langes Obergewand mit weiten aber kurzen Aermeln, das besonders in Dalmatien statt der röm. Tunica sowie im Mittelalter vielfach getragen wurde; ferner heißt D. oder Levitonarium das dem Meßgewande hinsichtlich der Farbe stets gleiche, hinsichtlich des Schnittes ähnliche Obergewand mit kurzen, ungeschlossenen Oberärmeln, welches Papst Sylvester I. den röm., Symmachus den gallischen Diaconen während des feierlichen Gottesdienstes statt der Planeta oder Casula über der Albe und Stole zu tragen erlaubte und seit Gregor d. Gr. allgemein in Gebrauch kam; endlich hieß D. auch ein Stück der Krönungskleidung der deutschen Kaiser.


Dalmatien, Königreich, kais. österr. Kronland, ein schmales Küstengebiet das östl. Ufer des adriat. Meeres entlang, an die kroat. Militärgränze, die Türkei, Montenegro stoßend, 222, 3 #M. groß (1851), mit 393715 E., in 15 Städten, 32 Marktflecken, 868 Dörfern, 71452 Häusern und 93452 Familien; die E. sind Dalmatiner und Morlacken mit Ausnahme von 30000 Italienern, 1000 Albanesen, 500 Juden, die Religion die katholische. Das ganze Küstenland wird von parallelen Gebirgszügen, den Ausläufern der Alpen, der Länge nach durchzogen; das Wellebithgebirge macht die Gränze gegen Kroatien und wird von einer trefflichen Bergstraße (größte Höhe 3189') überstiegen. Das Klima ist warm, gesund; weil das Gebirge klüftiger, wasserdurchlassender Kalkstein ist, so ist Wassermangel eine ziemlich allgemeine Klage, besonders da das Gebirge in der venetian. Zeit seiner Wälder entblößt wurde; die 4 bedeutendsten Flüsse sind die Zermagna, Kerka, Cetina u. die schiffbare Narenta, welche aus dem Innern durch Querthäler an die Küste hervorbrechen. Wegen seiner geringen Bewässerung und seiner Kalkwände hat D. wenig Ackerland und erzeugt nicht hinlänglich seinen Bedarf an Getreide; auch Rinder und Pferde sind nicht zahlreich und klein, um so häufiger Esel und Ziegen. Mandeln, Granaten, Lorbeern, besonders aber Feigen und Oliven gedeihen, ebenso treffliche Weinsorten; Fischfang (Sardellen und Makrelen) und Küstenfahrt ist ein beträchtlicher Erwerbszweig; seit einigen Jahren kommt auch der Seidebau immer mehr in Aufnahme. Der Bergbau wird auf Eisen, Asphalt, Gyps und Braunkohle betrieben; Meersalz werden jährlich ungefähr 50000 Ctr. gewonnen. Ausgeführt werden besonders: Feigen, Oel,

Dalekarlier sind kräftig, einfach, kriegerisch, selbstständigen Charakters und haben in der schwed. Geschichte oft eine sehr ehrenvolle Rolle gespielt; sie unterstützten namentlich die Könige gegen den Adel, der aus Schweden ein zweites Polen gemacht hätte.


Dalelf, Fluß in Dalekarlien, mündet unterhalb Gefle in den bottnischen Meerbusen; die D. bildet schöne Wasserfälle.


Daleminzen, sorbischer Slavenstamm von der Elbe bis Chemnitz wohnend, 927 von Heinrich I. unterworfen, verschmolz im 12. Jahrh. mit den Deutschen.


Daler, schwed. Thaler; der Reichsdaler = 1 Thlr. 15 Sgr. 94/5 Pfg. = 2 fl. 15 kr. C.-M.; der Kupferdaler = 2 Sgr. 51/2 Pfg. = 7 kr. C.-M.; der Silberd. = 3 Kupferd.


Dalhousie (Dalhusi), altadelige schottische Familie; James D., gegenwärtig Generalgouverneur von Ostindien, ist 1812 geb., ein torystischer, talentvoller Staatsmann.


Dalin, Olof, der erste schwed. Schriftsteller von Bedeutung, Historiker und Dichter, geb. 1708 zu Winberga in Halland, wurde 1747 königl. Bibliothekar, 1749 Erzieher des Kronprinzen, später Reichshistoriograph, Kanzleirath, und st. 1763 als Hofkanzler. Poetische Werke: „Svenska Friheten“, Stockholm 1742; ein episches Gedicht, „Brynilda“, eine Tragödie, 1739. Kleinere Schriften: „Poetiska arbeten“, 2 Bde., 1782. Als Historiker erwarb er sich Ruhm durch seine „Svea rikes historia“, 4 Bde., Stockholm 1747–62; deutsch, Wismar 1756–63.


Dalk, türk. Reisewagen.


Dalkeith (Dählkihsh), schott. Stadt südöstl. von Edinburgh mit 7000 E., Fabriken für Seide, Leder, Hüte, Seife, Talglichter. In der Nähe das Schloß des Herzogs von Buccleuch mit Park.


Dalmatica, ein langes Obergewand mit weiten aber kurzen Aermeln, das besonders in Dalmatien statt der röm. Tunica sowie im Mittelalter vielfach getragen wurde; ferner heißt D. oder Levitonarium das dem Meßgewande hinsichtlich der Farbe stets gleiche, hinsichtlich des Schnittes ähnliche Obergewand mit kurzen, ungeschlossenen Oberärmeln, welches Papst Sylvester I. den röm., Symmachus den gallischen Diaconen während des feierlichen Gottesdienstes statt der Planeta oder Casula über der Albe und Stole zu tragen erlaubte und seit Gregor d. Gr. allgemein in Gebrauch kam; endlich hieß D. auch ein Stück der Krönungskleidung der deutschen Kaiser.


Dalmatien, Königreich, kais. österr. Kronland, ein schmales Küstengebiet das östl. Ufer des adriat. Meeres entlang, an die kroat. Militärgränze, die Türkei, Montenegro stoßend, 222, 3 □M. groß (1851), mit 393715 E., in 15 Städten, 32 Marktflecken, 868 Dörfern, 71452 Häusern und 93452 Familien; die E. sind Dalmatiner und Morlacken mit Ausnahme von 30000 Italienern, 1000 Albanesen, 500 Juden, die Religion die katholische. Das ganze Küstenland wird von parallelen Gebirgszügen, den Ausläufern der Alpen, der Länge nach durchzogen; das Wellebithgebirge macht die Gränze gegen Kroatien und wird von einer trefflichen Bergstraße (größte Höhe 3189') überstiegen. Das Klima ist warm, gesund; weil das Gebirge klüftiger, wasserdurchlassender Kalkstein ist, so ist Wassermangel eine ziemlich allgemeine Klage, besonders da das Gebirge in der venetian. Zeit seiner Wälder entblößt wurde; die 4 bedeutendsten Flüsse sind die Zermagna, Kerka, Cetina u. die schiffbare Narenta, welche aus dem Innern durch Querthäler an die Küste hervorbrechen. Wegen seiner geringen Bewässerung und seiner Kalkwände hat D. wenig Ackerland und erzeugt nicht hinlänglich seinen Bedarf an Getreide; auch Rinder und Pferde sind nicht zahlreich und klein, um so häufiger Esel und Ziegen. Mandeln, Granaten, Lorbeern, besonders aber Feigen und Oliven gedeihen, ebenso treffliche Weinsorten; Fischfang (Sardellen und Makrelen) und Küstenfahrt ist ein beträchtlicher Erwerbszweig; seit einigen Jahren kommt auch der Seidebau immer mehr in Aufnahme. Der Bergbau wird auf Eisen, Asphalt, Gyps und Braunkohle betrieben; Meersalz werden jährlich ungefähr 50000 Ctr. gewonnen. Ausgeführt werden besonders: Feigen, Oel,

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[269/0270] Dalekarlier sind kräftig, einfach, kriegerisch, selbstständigen Charakters und haben in der schwed. Geschichte oft eine sehr ehrenvolle Rolle gespielt; sie unterstützten namentlich die Könige gegen den Adel, der aus Schweden ein zweites Polen gemacht hätte. Dalelf, Fluß in Dalekarlien, mündet unterhalb Gefle in den bottnischen Meerbusen; die D. bildet schöne Wasserfälle. Daleminzen, sorbischer Slavenstamm von der Elbe bis Chemnitz wohnend, 927 von Heinrich I. unterworfen, verschmolz im 12. Jahrh. mit den Deutschen. Daler, schwed. Thaler; der Reichsdaler = 1 Thlr. 15 Sgr. 94/5 Pfg. = 2 fl. 15 kr. C.-M.; der Kupferdaler = 2 Sgr. 51/2 Pfg. = 7 kr. C.-M.; der Silberd. = 3 Kupferd. Dalhousie (Dalhusi), altadelige schottische Familie; James D., gegenwärtig Generalgouverneur von Ostindien, ist 1812 geb., ein torystischer, talentvoller Staatsmann. Dalin, Olof, der erste schwed. Schriftsteller von Bedeutung, Historiker und Dichter, geb. 1708 zu Winberga in Halland, wurde 1747 königl. Bibliothekar, 1749 Erzieher des Kronprinzen, später Reichshistoriograph, Kanzleirath, und st. 1763 als Hofkanzler. Poetische Werke: „Svenska Friheten“, Stockholm 1742; ein episches Gedicht, „Brynilda“, eine Tragödie, 1739. Kleinere Schriften: „Poetiska arbeten“, 2 Bde., 1782. Als Historiker erwarb er sich Ruhm durch seine „Svea rikes historia“, 4 Bde., Stockholm 1747–62; deutsch, Wismar 1756–63. Dalk, türk. Reisewagen. Dalkeith (Dählkihsh), schott. Stadt südöstl. von Edinburgh mit 7000 E., Fabriken für Seide, Leder, Hüte, Seife, Talglichter. In der Nähe das Schloß des Herzogs von Buccleuch mit Park. Dalmatica, ein langes Obergewand mit weiten aber kurzen Aermeln, das besonders in Dalmatien statt der röm. Tunica sowie im Mittelalter vielfach getragen wurde; ferner heißt D. oder Levitonarium das dem Meßgewande hinsichtlich der Farbe stets gleiche, hinsichtlich des Schnittes ähnliche Obergewand mit kurzen, ungeschlossenen Oberärmeln, welches Papst Sylvester I. den röm., Symmachus den gallischen Diaconen während des feierlichen Gottesdienstes statt der Planeta oder Casula über der Albe und Stole zu tragen erlaubte und seit Gregor d. Gr. allgemein in Gebrauch kam; endlich hieß D. auch ein Stück der Krönungskleidung der deutschen Kaiser. Dalmatien, Königreich, kais. österr. Kronland, ein schmales Küstengebiet das östl. Ufer des adriat. Meeres entlang, an die kroat. Militärgränze, die Türkei, Montenegro stoßend, 222, 3 □M. groß (1851), mit 393715 E., in 15 Städten, 32 Marktflecken, 868 Dörfern, 71452 Häusern und 93452 Familien; die E. sind Dalmatiner und Morlacken mit Ausnahme von 30000 Italienern, 1000 Albanesen, 500 Juden, die Religion die katholische. Das ganze Küstenland wird von parallelen Gebirgszügen, den Ausläufern der Alpen, der Länge nach durchzogen; das Wellebithgebirge macht die Gränze gegen Kroatien und wird von einer trefflichen Bergstraße (größte Höhe 3189') überstiegen. Das Klima ist warm, gesund; weil das Gebirge klüftiger, wasserdurchlassender Kalkstein ist, so ist Wassermangel eine ziemlich allgemeine Klage, besonders da das Gebirge in der venetian. Zeit seiner Wälder entblößt wurde; die 4 bedeutendsten Flüsse sind die Zermagna, Kerka, Cetina u. die schiffbare Narenta, welche aus dem Innern durch Querthäler an die Küste hervorbrechen. Wegen seiner geringen Bewässerung und seiner Kalkwände hat D. wenig Ackerland und erzeugt nicht hinlänglich seinen Bedarf an Getreide; auch Rinder und Pferde sind nicht zahlreich und klein, um so häufiger Esel und Ziegen. Mandeln, Granaten, Lorbeern, besonders aber Feigen und Oliven gedeihen, ebenso treffliche Weinsorten; Fischfang (Sardellen und Makrelen) und Küstenfahrt ist ein beträchtlicher Erwerbszweig; seit einigen Jahren kommt auch der Seidebau immer mehr in Aufnahme. Der Bergbau wird auf Eisen, Asphalt, Gyps und Braunkohle betrieben; Meersalz werden jährlich ungefähr 50000 Ctr. gewonnen. Ausgeführt werden besonders: Feigen, Oel,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/270>, abgerufen am 23.11.2024.