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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Schleimhaut des Kehlkopfs u. der Luftröhre, mit bald folgendem gerinnbarem und die Luftwege verschließendem Exsudat, was die Krankheit ebenso gefährlich als in ihren Erscheinungen furchtbar macht. Sie tritt oft plötzlich auf, oft nach katarrhalischen Vorläufern, und macht den ersten Anfall besonders gern in der Nacht, mit Aufschrecken u. grobbellendem Husten des Kindes. Damit steigert sich das Fieber u. wird in hohem Grad entzündlich, die Stimme wird heiser, das Einathmen immer mühsamer, mit zischendem, pfeifendem Ton u. vieler Angst, u. die Berührung des Kehlkopfes schmerzhaft. - Nicht selten sind auch die Mandeln und der Rachen croupös entzündet. Mit dem folgenden Tage können diese Erscheinungen an Stärke bedeutend nachlassen, oft bis zu anscheinendem Wohlbefinden, aber die nächste Nacht bringt den Anfall verstärkt wieder, die Erscheinungen werden anhaltend, und binnen wenigen Tagen ist die Ausschwitzung in den Luftwegen erfolgt. Wendet es sich von da an (freilich selten genug) noch zur Besserung, so wird der Husten feuchter und es kommt Auswurf eines dicken, eitrigen Schleimes, mit Stücken oder Röhrchen der ausgeschwitzten Membran vermischt. Geht es aber dem Tode zu, so wird das Athmungsgeräusch sägend, Schwerathmigkeit und Angst erreichen den höchsten Grad, der Kopf beugt sich rückwärts, und unter kalten Schweißen, verstelltem Gesichte, angstvollem Anklammern an die Umgebung, erfolgt der qualvolle Erstickungstod. Dies ist der gewöhnliche Ausgang bei schon etwas weiter fortgeschrittener Krankheit, und was ärztliche Hilfe nicht in den ersten 24-36 Stunden thut, ist meistens vergebens. Die Hauptmittel der Behandlung sind Blutegel an den Hals, Brechmittel, Calomel, Hautreize etc.


Croupaden (frz. Krup-), in der Reitkunst Sprünge, wobei das Pferd das Kreuz, die Croupe, krümmt.


Croupier (frz. Krupieh), bei den Hazardspielen der Gehilfe des Bankier; ein ungenannter Theilnehmer einer Vereinshandlung.


Crown (Kraun), Krone, engl. Silbermünze = 5 Schilling (= 1 Thlr. 17 Sgr. = fl. 2. 17 kr.); als 1/4 des goldenen Pfund Sterl. = 1 Thlr. 211/2 Sgr. = fl. 2. 30 kr. C.-M.


Crownglas, s. Glas.


Croy (Kroa), altes niederl. Adelsgeschlecht, das jetzt in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angesessen ist, theilte sich in die Linien Arschot, Chimay, Havre, Dülmen. Durch Reichsdeputationsschluß von 1803 wurde ein Herzog von C. für seine auf dem linken Rheinufer von den Franzosen weggenommenen Güter durch das bischöflich-münster'sche Amt Dülmen entschädigt und durch die Wiener Crongreßacte preußischer Standesherr.


Crozat (frz. Krosah), Antoine, Marquis du Chatel, geb. zu Toulouse 1655, erhielt von Ludwig XIV. das Monopol des Handels nach der Louisiana und wurde Gründer dieser Colonie. Sein Sohn, Joseph Antoine, Baron de Thiers, Staatsrath, Requetenmeister etc. sammelte Gemälde u. geschnittene Steine und beschrieb sein Cabinet als Cabinet de C. Er st. 1740, sein Cabinet wurde nach seinem letzten Willen versteigert und der Erlös an die Armen vertheilt.


Cruciferae, kreuzblumige Pflanzen, so benannt, weil die 4 Blumenblätter einander genau gegenüber oder im Kreuz stehen. Eine sehr deutlich u. bestimmt charakterisirte Familie, die vorzugsweise in unserer nördlich gemäßigten Zone in einer großen Mannigfaltigkeit von Formen vorkommt. Die meisten sind ein- oder zweijährige Kräuter mit senkrechten, einfachen, bisweilen rübenförmigen Wurzeln. Staubgefäße haben die Blumen immer sechs, vier davon länger als die zwei übrigen, deßhalb von Linne alle in seiner Klasse Tetradynamia vereinigt. Die Frucht ist eine längere oder weniger lange Schote (Siliqua und Silicula, woher die beiden Ordnungen der Linne'schen Klasse Siliquosae und Siliculosae heißen). - Fast alle hieher gehörigen Pflanzen zeichnen sich durch Gehalt an schwefelhaltigem ätherischem Oel, der ihnen eine flüchtige Schärfe verleiht, aus; viele haben einen beißenden Geschmack und Geruch, manche sind

Schleimhaut des Kehlkopfs u. der Luftröhre, mit bald folgendem gerinnbarem und die Luftwege verschließendem Exsudat, was die Krankheit ebenso gefährlich als in ihren Erscheinungen furchtbar macht. Sie tritt oft plötzlich auf, oft nach katarrhalischen Vorläufern, und macht den ersten Anfall besonders gern in der Nacht, mit Aufschrecken u. grobbellendem Husten des Kindes. Damit steigert sich das Fieber u. wird in hohem Grad entzündlich, die Stimme wird heiser, das Einathmen immer mühsamer, mit zischendem, pfeifendem Ton u. vieler Angst, u. die Berührung des Kehlkopfes schmerzhaft. – Nicht selten sind auch die Mandeln und der Rachen croupös entzündet. Mit dem folgenden Tage können diese Erscheinungen an Stärke bedeutend nachlassen, oft bis zu anscheinendem Wohlbefinden, aber die nächste Nacht bringt den Anfall verstärkt wieder, die Erscheinungen werden anhaltend, und binnen wenigen Tagen ist die Ausschwitzung in den Luftwegen erfolgt. Wendet es sich von da an (freilich selten genug) noch zur Besserung, so wird der Husten feuchter und es kommt Auswurf eines dicken, eitrigen Schleimes, mit Stücken oder Röhrchen der ausgeschwitzten Membran vermischt. Geht es aber dem Tode zu, so wird das Athmungsgeräusch sägend, Schwerathmigkeit und Angst erreichen den höchsten Grad, der Kopf beugt sich rückwärts, und unter kalten Schweißen, verstelltem Gesichte, angstvollem Anklammern an die Umgebung, erfolgt der qualvolle Erstickungstod. Dies ist der gewöhnliche Ausgang bei schon etwas weiter fortgeschrittener Krankheit, und was ärztliche Hilfe nicht in den ersten 24–36 Stunden thut, ist meistens vergebens. Die Hauptmittel der Behandlung sind Blutegel an den Hals, Brechmittel, Calomel, Hautreize etc.


Croupaden (frz. Krup–), in der Reitkunst Sprünge, wobei das Pferd das Kreuz, die Croupe, krümmt.


Croupier (frz. Krupieh), bei den Hazardspielen der Gehilfe des Bankier; ein ungenannter Theilnehmer einer Vereinshandlung.


Crown (Kraun), Krone, engl. Silbermünze = 5 Schilling (= 1 Thlr. 17 Sgr. = fl. 2. 17 kr.); als 1/4 des goldenen Pfund Sterl. = 1 Thlr. 211/2 Sgr. = fl. 2. 30 kr. C.-M.


Crownglas, s. Glas.


Croy (Kroa), altes niederl. Adelsgeschlecht, das jetzt in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angesessen ist, theilte sich in die Linien Arschot, Chimay, Havré, Dülmen. Durch Reichsdeputationsschluß von 1803 wurde ein Herzog von C. für seine auf dem linken Rheinufer von den Franzosen weggenommenen Güter durch das bischöflich-münsterʼsche Amt Dülmen entschädigt und durch die Wiener Crongreßacte preußischer Standesherr.


Crozat (frz. Krosah), Antoine, Marquis du Chatel, geb. zu Toulouse 1655, erhielt von Ludwig XIV. das Monopol des Handels nach der Louisiana und wurde Gründer dieser Colonie. Sein Sohn, Joseph Antoine, Baron de Thiers, Staatsrath, Requêtenmeister etc. sammelte Gemälde u. geschnittene Steine und beschrieb sein Cabinet als Cabinet de C. Er st. 1740, sein Cabinet wurde nach seinem letzten Willen versteigert und der Erlös an die Armen vertheilt.


Cruciferae, kreuzblumige Pflanzen, so benannt, weil die 4 Blumenblätter einander genau gegenüber oder im Kreuz stehen. Eine sehr deutlich u. bestimmt charakterisirte Familie, die vorzugsweise in unserer nördlich gemäßigten Zone in einer großen Mannigfaltigkeit von Formen vorkommt. Die meisten sind ein- oder zweijährige Kräuter mit senkrechten, einfachen, bisweilen rübenförmigen Wurzeln. Staubgefäße haben die Blumen immer sechs, vier davon länger als die zwei übrigen, deßhalb von Linné alle in seiner Klasse Tetradynamia vereinigt. Die Frucht ist eine längere oder weniger lange Schote (Siliqua und Silicula, woher die beiden Ordnungen der Linnéʼschen Klasse Siliquosae und Siliculosae heißen). – Fast alle hieher gehörigen Pflanzen zeichnen sich durch Gehalt an schwefelhaltigem ätherischem Oel, der ihnen eine flüchtige Schärfe verleiht, aus; viele haben einen beißenden Geschmack und Geruch, manche sind

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Schleimhaut des Kehlkopfs u. der Luftröhre, mit bald folgendem gerinnbarem und die Luftwege verschließendem Exsudat, was die Krankheit ebenso gefährlich als in ihren Erscheinungen furchtbar macht. Sie tritt oft plötzlich auf, oft nach katarrhalischen Vorläufern, und macht den ersten Anfall besonders gern in der Nacht, mit Aufschrecken u. grobbellendem Husten des Kindes. Damit steigert sich das Fieber u. wird in hohem Grad entzündlich, die Stimme wird heiser, das Einathmen immer mühsamer, mit zischendem, pfeifendem Ton u. vieler Angst, u. die Berührung des Kehlkopfes schmerzhaft. &#x2013; Nicht selten sind auch die Mandeln und der Rachen croupös entzündet. Mit dem folgenden Tage können diese Erscheinungen an Stärke bedeutend nachlassen, oft bis zu anscheinendem Wohlbefinden, aber die nächste Nacht bringt den Anfall verstärkt wieder, die Erscheinungen werden anhaltend, und binnen wenigen Tagen ist die Ausschwitzung in den Luftwegen erfolgt. Wendet es sich von da an (freilich selten genug) noch zur Besserung, so wird der Husten feuchter und es kommt Auswurf eines dicken, eitrigen Schleimes, mit Stücken oder Röhrchen der ausgeschwitzten Membran vermischt. Geht es aber dem Tode zu, so wird das Athmungsgeräusch sägend, Schwerathmigkeit und Angst erreichen den höchsten Grad, der Kopf beugt sich rückwärts, und unter kalten Schweißen, verstelltem Gesichte, angstvollem Anklammern an die Umgebung, erfolgt der qualvolle Erstickungstod. Dies ist der gewöhnliche Ausgang bei schon etwas weiter fortgeschrittener Krankheit, und was ärztliche Hilfe nicht in den ersten 24&#x2013;36 Stunden thut, ist meistens vergebens. Die Hauptmittel der Behandlung sind Blutegel an den Hals, Brechmittel, Calomel, Hautreize etc.</p><lb/>
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[238/0239] Schleimhaut des Kehlkopfs u. der Luftröhre, mit bald folgendem gerinnbarem und die Luftwege verschließendem Exsudat, was die Krankheit ebenso gefährlich als in ihren Erscheinungen furchtbar macht. Sie tritt oft plötzlich auf, oft nach katarrhalischen Vorläufern, und macht den ersten Anfall besonders gern in der Nacht, mit Aufschrecken u. grobbellendem Husten des Kindes. Damit steigert sich das Fieber u. wird in hohem Grad entzündlich, die Stimme wird heiser, das Einathmen immer mühsamer, mit zischendem, pfeifendem Ton u. vieler Angst, u. die Berührung des Kehlkopfes schmerzhaft. – Nicht selten sind auch die Mandeln und der Rachen croupös entzündet. Mit dem folgenden Tage können diese Erscheinungen an Stärke bedeutend nachlassen, oft bis zu anscheinendem Wohlbefinden, aber die nächste Nacht bringt den Anfall verstärkt wieder, die Erscheinungen werden anhaltend, und binnen wenigen Tagen ist die Ausschwitzung in den Luftwegen erfolgt. Wendet es sich von da an (freilich selten genug) noch zur Besserung, so wird der Husten feuchter und es kommt Auswurf eines dicken, eitrigen Schleimes, mit Stücken oder Röhrchen der ausgeschwitzten Membran vermischt. Geht es aber dem Tode zu, so wird das Athmungsgeräusch sägend, Schwerathmigkeit und Angst erreichen den höchsten Grad, der Kopf beugt sich rückwärts, und unter kalten Schweißen, verstelltem Gesichte, angstvollem Anklammern an die Umgebung, erfolgt der qualvolle Erstickungstod. Dies ist der gewöhnliche Ausgang bei schon etwas weiter fortgeschrittener Krankheit, und was ärztliche Hilfe nicht in den ersten 24–36 Stunden thut, ist meistens vergebens. Die Hauptmittel der Behandlung sind Blutegel an den Hals, Brechmittel, Calomel, Hautreize etc. Croupaden (frz. Krup–), in der Reitkunst Sprünge, wobei das Pferd das Kreuz, die Croupe, krümmt. Croupier (frz. Krupieh), bei den Hazardspielen der Gehilfe des Bankier; ein ungenannter Theilnehmer einer Vereinshandlung. Crown (Kraun), Krone, engl. Silbermünze = 5 Schilling (= 1 Thlr. 17 Sgr. = fl. 2. 17 kr.); als 1/4 des goldenen Pfund Sterl. = 1 Thlr. 211/2 Sgr. = fl. 2. 30 kr. C.-M. Crownglas, s. Glas. Croy (Kroa), altes niederl. Adelsgeschlecht, das jetzt in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angesessen ist, theilte sich in die Linien Arschot, Chimay, Havré, Dülmen. Durch Reichsdeputationsschluß von 1803 wurde ein Herzog von C. für seine auf dem linken Rheinufer von den Franzosen weggenommenen Güter durch das bischöflich-münsterʼsche Amt Dülmen entschädigt und durch die Wiener Crongreßacte preußischer Standesherr. Crozat (frz. Krosah), Antoine, Marquis du Chatel, geb. zu Toulouse 1655, erhielt von Ludwig XIV. das Monopol des Handels nach der Louisiana und wurde Gründer dieser Colonie. Sein Sohn, Joseph Antoine, Baron de Thiers, Staatsrath, Requêtenmeister etc. sammelte Gemälde u. geschnittene Steine und beschrieb sein Cabinet als Cabinet de C. Er st. 1740, sein Cabinet wurde nach seinem letzten Willen versteigert und der Erlös an die Armen vertheilt. Cruciferae, kreuzblumige Pflanzen, so benannt, weil die 4 Blumenblätter einander genau gegenüber oder im Kreuz stehen. Eine sehr deutlich u. bestimmt charakterisirte Familie, die vorzugsweise in unserer nördlich gemäßigten Zone in einer großen Mannigfaltigkeit von Formen vorkommt. Die meisten sind ein- oder zweijährige Kräuter mit senkrechten, einfachen, bisweilen rübenförmigen Wurzeln. Staubgefäße haben die Blumen immer sechs, vier davon länger als die zwei übrigen, deßhalb von Linné alle in seiner Klasse Tetradynamia vereinigt. Die Frucht ist eine längere oder weniger lange Schote (Siliqua und Silicula, woher die beiden Ordnungen der Linnéʼschen Klasse Siliquosae und Siliculosae heißen). – Fast alle hieher gehörigen Pflanzen zeichnen sich durch Gehalt an schwefelhaltigem ätherischem Oel, der ihnen eine flüchtige Schärfe verleiht, aus; viele haben einen beißenden Geschmack und Geruch, manche sind

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/239>, abgerufen am 23.11.2024.