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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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County (Kaunti), engl., Grafschaft.


Coup (frz. Ku), Schlag, Streich; C. d'etat, Staatsstreich; C. de main (-mäng), Handstreich, Ueberrumplung; C. d'oeil, rascher Ueberblick; C. de theatre, Theaterstreich, eine überraschende Handlung (mit spöttischer Nebenbedeutung).


Coupage (Kupahsch), das Verschneiden, besonders des Weins auf dem Fasse.


Coupang, Gold- und Silbergewicht auf Sumatra = 1994/5 holl. As.


Coupe (Kuhb), Sack, veraltetes Getreidemaß in der wälschen Schweiz.


Coupe (frz. Kupeh), Tanztritt, bei dem der Fuß gebogen wird; ein halbgedeckter Wagen; eine besondere Abtheilung in einem größeren Wagen.


Coupestöße, beim Stoßfechten der Uebergang aus der Hochquart od. Hochsecond in die Tiefquart od. Tiefseconde; daher coupiren, so stoßen; beim Kartenspiele abheben; vom Terrain, durchschneiden; in der Musik, die Noten abstoßen.


Couplet (frz. Kuplä), Strophe eines Liedes; in der Musik eine Art von Variationen.


Coupon, Kupo, Rechnungsmünze auf den Sundainseln = 5 Sgr. 21/4 Pf. = 15 kr. C.-M.


Coupons (frz. Kupongs), Zins-C., die dem auf den Inhaber lautenden Schuldscheine eines Staates oder einer Actiengesellschaft beigedruckten Hebungsscheine oder Quittungen, welche bei der Erhebung der Zinse jedesmal ausgeschnitten werden.


Coupure (frz. Kupür), Durchstich.


Couque (frz. Kuhk), veraltetes Getreidemaß in Niedernavarra = 1920 par. Kubikzoll.


Cour (frz. Kuhr), der Hof, die Aufwartung bei Hofe; der Gerichtshof (z. B. C. d'appel etc.); C. d'amour, Minnehöfe, s. Minne.


Courage (frz. Kurasch), Muth; courageux (frz. kuraschöh), muthig.


Couramment (frz. kurammang), geläufig.


Courant, frz., umlaufend, gangbar, üblich; C., das umlaufende, gesetzlich ausgemünzte Geld im Gegensatz zu Rechnungsmünzen u. Papiergeld; Grob-C., die großen Silbermünzen eines Münzfußes.


Courbette, frz., in der Reitkunst die bogenförmigen Sprünge des Pferdes, wenn es beide Vorderfüße hebt u. fast zu gleicher Zeit mit den Hinterfüßen nachsetzt; davon courbettiren.


Courbevoie (frz. Kurbwoah), Dorf eine Meile von Paris mit mehr als 6000 E., chemischen Fabriken, Niederlagen von Wein, Seife, Zucker etc.


Courbiere (Kurbiähr), Guillaume Rene, Baron de l'Homme, geb. 1733 zu Gröningen in Holland, seit 1757 in preuß. Diensten, wurde General und 1798 Gouverneur von Graudenz; 1807 hielt er Graudenz gegen die Franzosen und damit Westpreußen, wurde nach dem Frieden Feldmarschall u. st. 23. Juli 1811.


Courier, Kurier, Eilbote von Monarchen, Gesandtschaften, Ministerien.


Courier (frz. Kurieh), Paul Louis, geb. 1773 zu Paris, studierte mit Vorliebe die griech. Sprache und trat 1792 in die Armee; er zeichnete sich aus und wurde Offizier, benutzte aber nebenher in Bonapartes italien. Feldzügen seine freie Zeit zur Vergleichung griech. Handschriften in den italien. Bibliotheken. Durch seine Freimüthigkeit war er Napoleon und dessen Generalen sehr unangenehm und man gab ihm 1809 nach der Schlacht von Wagram gerne den Abschied. Er lebte nun seit 1812 zurückgezogen auf seinem Landgute bei Tours, edirte den Longus und übersetzte griech. Schriftsteller, trat aber seit 1815 als politischer Schriftsteller hervor. Er schrieb gegen die Politik der Restauration und dies mit einer Schärfe, Klarheit und seinen Ironie, mit so wenig künstlicher Effectmacherei, daß er in dieser schriftstellerischen Richtung noch von keinem anderen Franzosen erreicht ist. Den 10. April 1825 wurde er unweit seines Wohnortes von seinem Forstwarte erschossen; man argwöhnte anfänglich einen politischen Mord, der gerichtliche Prozeß jedoch beseitigte diese Annahme, klärte aber die Ursache des Verbrechens nicht auf. Seine Flugschriften erschienen gesammelt als "Memoires, correspondance


County (Kaunti), engl., Grafschaft.


Coup (frz. Ku), Schlag, Streich; C. dʼétat, Staatsstreich; C. de main (–mäng), Handstreich, Ueberrumplung; C. dʼoeil, rascher Ueberblick; C. de théâtre, Theaterstreich, eine überraschende Handlung (mit spöttischer Nebenbedeutung).


Coupage (Kupahsch), das Verschneiden, besonders des Weins auf dem Fasse.


Coupang, Gold- und Silbergewicht auf Sumatra = 1994/5 holl. As.


Coupe (Kuhb), Sack, veraltetes Getreidemaß in der wälschen Schweiz.


Coupé (frz. Kupeh), Tanztritt, bei dem der Fuß gebogen wird; ein halbgedeckter Wagen; eine besondere Abtheilung in einem größeren Wagen.


Coupéstöße, beim Stoßfechten der Uebergang aus der Hochquart od. Hochsecond in die Tiefquart od. Tiefseconde; daher coupiren, so stoßen; beim Kartenspiele abheben; vom Terrain, durchschneiden; in der Musik, die Noten abstoßen.


Couplet (frz. Kuplä), Strophe eines Liedes; in der Musik eine Art von Variationen.


Coupon, Kupo, Rechnungsmünze auf den Sundainseln = 5 Sgr. 21/4 Pf. = 15 kr. C.-M.


Coupons (frz. Kupongs), Zins-C., die dem auf den Inhaber lautenden Schuldscheine eines Staates oder einer Actiengesellschaft beigedruckten Hebungsscheine oder Quittungen, welche bei der Erhebung der Zinse jedesmal ausgeschnitten werden.


Coupure (frz. Kupür), Durchstich.


Couque (frz. Kuhk), veraltetes Getreidemaß in Niedernavarra = 1920 par. Kubikzoll.


Cour (frz. Kuhr), der Hof, die Aufwartung bei Hofe; der Gerichtshof (z. B. C. dʼappel etc.); C. dʼamour, Minnehöfe, s. Minne.


Courage (frz. Kurasch), Muth; courageux (frz. kuraschöh), muthig.


Couramment (frz. kurammang), geläufig.


Courant, frz., umlaufend, gangbar, üblich; C., das umlaufende, gesetzlich ausgemünzte Geld im Gegensatz zu Rechnungsmünzen u. Papiergeld; Grob-C., die großen Silbermünzen eines Münzfußes.


Courbette, frz., in der Reitkunst die bogenförmigen Sprünge des Pferdes, wenn es beide Vorderfüße hebt u. fast zu gleicher Zeit mit den Hinterfüßen nachsetzt; davon courbettiren.


Courbevoie (frz. Kurbwoah), Dorf eine Meile von Paris mit mehr als 6000 E., chemischen Fabriken, Niederlagen von Wein, Seife, Zucker etc.


Courbière (Kurbiähr), Guillaume René, Baron de lʼHomme, geb. 1733 zu Gröningen in Holland, seit 1757 in preuß. Diensten, wurde General und 1798 Gouverneur von Graudenz; 1807 hielt er Graudenz gegen die Franzosen und damit Westpreußen, wurde nach dem Frieden Feldmarschall u. st. 23. Juli 1811.


Courier, Kurier, Eilbote von Monarchen, Gesandtschaften, Ministerien.


Courier (frz. Kurieh), Paul Louis, geb. 1773 zu Paris, studierte mit Vorliebe die griech. Sprache und trat 1792 in die Armee; er zeichnete sich aus und wurde Offizier, benutzte aber nebenher in Bonapartes italien. Feldzügen seine freie Zeit zur Vergleichung griech. Handschriften in den italien. Bibliotheken. Durch seine Freimüthigkeit war er Napoleon und dessen Generalen sehr unangenehm und man gab ihm 1809 nach der Schlacht von Wagram gerne den Abschied. Er lebte nun seit 1812 zurückgezogen auf seinem Landgute bei Tours, edirte den Longus und übersetzte griech. Schriftsteller, trat aber seit 1815 als politischer Schriftsteller hervor. Er schrieb gegen die Politik der Restauration und dies mit einer Schärfe, Klarheit und seinen Ironie, mit so wenig künstlicher Effectmacherei, daß er in dieser schriftstellerischen Richtung noch von keinem anderen Franzosen erreicht ist. Den 10. April 1825 wurde er unweit seines Wohnortes von seinem Forstwarte erschossen; man argwöhnte anfänglich einen politischen Mord, der gerichtliche Prozeß jedoch beseitigte diese Annahme, klärte aber die Ursache des Verbrechens nicht auf. Seine Flugschriften erschienen gesammelt als „Mémoires, correspondance

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[225/0226] County (Kaunti), engl., Grafschaft. Coup (frz. Ku), Schlag, Streich; C. dʼétat, Staatsstreich; C. de main (–mäng), Handstreich, Ueberrumplung; C. dʼoeil, rascher Ueberblick; C. de théâtre, Theaterstreich, eine überraschende Handlung (mit spöttischer Nebenbedeutung). Coupage (Kupahsch), das Verschneiden, besonders des Weins auf dem Fasse. Coupang, Gold- und Silbergewicht auf Sumatra = 1994/5 holl. As. Coupe (Kuhb), Sack, veraltetes Getreidemaß in der wälschen Schweiz. Coupé (frz. Kupeh), Tanztritt, bei dem der Fuß gebogen wird; ein halbgedeckter Wagen; eine besondere Abtheilung in einem größeren Wagen. Coupéstöße, beim Stoßfechten der Uebergang aus der Hochquart od. Hochsecond in die Tiefquart od. Tiefseconde; daher coupiren, so stoßen; beim Kartenspiele abheben; vom Terrain, durchschneiden; in der Musik, die Noten abstoßen. Couplet (frz. Kuplä), Strophe eines Liedes; in der Musik eine Art von Variationen. Coupon, Kupo, Rechnungsmünze auf den Sundainseln = 5 Sgr. 21/4 Pf. = 15 kr. C.-M. Coupons (frz. Kupongs), Zins-C., die dem auf den Inhaber lautenden Schuldscheine eines Staates oder einer Actiengesellschaft beigedruckten Hebungsscheine oder Quittungen, welche bei der Erhebung der Zinse jedesmal ausgeschnitten werden. Coupure (frz. Kupür), Durchstich. Couque (frz. Kuhk), veraltetes Getreidemaß in Niedernavarra = 1920 par. Kubikzoll. Cour (frz. Kuhr), der Hof, die Aufwartung bei Hofe; der Gerichtshof (z. B. C. dʼappel etc.); C. dʼamour, Minnehöfe, s. Minne. Courage (frz. Kurasch), Muth; courageux (frz. kuraschöh), muthig. Couramment (frz. kurammang), geläufig. Courant, frz., umlaufend, gangbar, üblich; C., das umlaufende, gesetzlich ausgemünzte Geld im Gegensatz zu Rechnungsmünzen u. Papiergeld; Grob-C., die großen Silbermünzen eines Münzfußes. Courbette, frz., in der Reitkunst die bogenförmigen Sprünge des Pferdes, wenn es beide Vorderfüße hebt u. fast zu gleicher Zeit mit den Hinterfüßen nachsetzt; davon courbettiren. Courbevoie (frz. Kurbwoah), Dorf eine Meile von Paris mit mehr als 6000 E., chemischen Fabriken, Niederlagen von Wein, Seife, Zucker etc. Courbière (Kurbiähr), Guillaume René, Baron de lʼHomme, geb. 1733 zu Gröningen in Holland, seit 1757 in preuß. Diensten, wurde General und 1798 Gouverneur von Graudenz; 1807 hielt er Graudenz gegen die Franzosen und damit Westpreußen, wurde nach dem Frieden Feldmarschall u. st. 23. Juli 1811. Courier, Kurier, Eilbote von Monarchen, Gesandtschaften, Ministerien. Courier (frz. Kurieh), Paul Louis, geb. 1773 zu Paris, studierte mit Vorliebe die griech. Sprache und trat 1792 in die Armee; er zeichnete sich aus und wurde Offizier, benutzte aber nebenher in Bonapartes italien. Feldzügen seine freie Zeit zur Vergleichung griech. Handschriften in den italien. Bibliotheken. Durch seine Freimüthigkeit war er Napoleon und dessen Generalen sehr unangenehm und man gab ihm 1809 nach der Schlacht von Wagram gerne den Abschied. Er lebte nun seit 1812 zurückgezogen auf seinem Landgute bei Tours, edirte den Longus und übersetzte griech. Schriftsteller, trat aber seit 1815 als politischer Schriftsteller hervor. Er schrieb gegen die Politik der Restauration und dies mit einer Schärfe, Klarheit und seinen Ironie, mit so wenig künstlicher Effectmacherei, daß er in dieser schriftstellerischen Richtung noch von keinem anderen Franzosen erreicht ist. Den 10. April 1825 wurde er unweit seines Wohnortes von seinem Forstwarte erschossen; man argwöhnte anfänglich einen politischen Mord, der gerichtliche Prozeß jedoch beseitigte diese Annahme, klärte aber die Ursache des Verbrechens nicht auf. Seine Flugschriften erschienen gesammelt als „Mémoires, correspondance

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/226>, abgerufen am 27.11.2024.