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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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und geheime Polizei und strafte die neuen Aufstände mit blutiger Strenge. Als mit der Thronbesteigung Pius IX. die ital. Revolutionspartei zuerst unter der Firma des constitutionellen Liberalismus zu arbeiten begann, trat ihm C. entschieden entgegen, als aber auch der König der allgemeinen Bewegung folgte, suchte sich C., wiewohl vergeblich, mit der siegreichen Partei zu versöhnen. Nach dem Siege der Revolution in Palermo ließ ihn der König plötzlich verhaften und nach Frankreich in die Verbannung abführen. Die neue Wendung der Dinge führte ihn zwar nach Neapel zurück, doch wurde er nicht wieder angestellt.


Carrick (engl. Kärrik), ein Reitrock mit mehreren kurzen Mantelkrägen.


Carrickfergus (Kärrikferrghöß), irische Stadt in der Prov. Ulster, Grafschaft Antrim, an der Bai Belfast-Lough, mit 9500 E., stark besuchten Seebädern, Baumwoll- und Leinewebereien, Fisch- und Austernfang.


Carrick-on-Suir (Kärrik-önn-Suhr), Stadt in Irland, Prov. Munster, Grafschaft Tipperary, am Suir, mit 7500 E., einem kleinen Hafen, Fabrikation von Wollenwaaren, Leder, starkem Getreidehandel.


Carrier (Carieh), Jean Baptiste, geb. 1756 zu Yolay bei Aurillac, war 1789 ein unbekannter Procurator, 1792 Mitglied des Nationalconvents, stimmte seiner Ansicht getreu, daß 1/3 der Franzosen die Köpfe verlieren müßten, und handelte darnach als Commissär mit unbeschränkten Vollmachten ausgerüstet, zuerst in der aufgeregten Normandie und vom 8. Oct. 1793 an in Nantes. Er organisirte nach der Niederlage der Vendeer bei Savenay den Mord im großen, beschäftigte die "Compagnie Marats" Tag und Nacht mit Guillotiniren, dem massenhaften Niederschießen, dem Ausführen der "Noyaden und republik. Hochzeiten", während er sich schändlichen Ausschweifungen hingab. Man schätzt die Zahl der durch C. Gemordeten u. Umgekommenen auf 15000, und gewiß bleibt, daß das Wasser der Loire durch Leichname untrinkbar gemacht wurde. Als Robespierre die Gräuel der Schreckensherrschaft seinen Werkzeugen aufbürden wollte, mußte C. nach Paris und einige Helfershelfer wurden hingerichtet, doch erst nach dem 9. Thermidor wurde C. der Proceß gemacht u. er am 16. Dec. 1794 guillotinirt - weil er im Sinne einer Contrerevolution gemordet habe. Vergeblich berief sich C. darauf, daß in Nantes nur geschehen sei, was gleichzeitig an andern Orten geschah, daß die Generale Befehl gehabt, alle Vendeer niederzumetzeln u. deren Dörfer zu verbrennen und die "höllischen Colonnen" dies gethan hätten. Er st. mit dem Muthe eines wahnsinnigen Revolutionärs und der Versicherung, lediglich erhaltene Aufträge durchgeführt zu haben.


Carriere, Moritz, geb. 1817 zu Griedel in Hessen-Darmstadt, 1849 Professor der Philosophie in Gießen, seit 1853 in München. Schriften: "Die Religion in ihrem Begriffe, ihrer weltgeschichtlichen Entwicklung und Vollendung" 1841; "Der Kölner Dom als freie deutsche Kirche" 1843; "Die philosophische Weltanschauung der Reformationszeit" 1847; "Die letzte Nacht der Girondisten" 1849; "Religiöse Reden u. Betrachtungen für das deutsche Volk" 1850.


Carriere (frz. Carriähr), der volle Schnelllauf eines Pferdes, der gestreckteste Galop; die dienstliche Laufbahn eines Menschen.


Carrieres-Charenton (Carriär-Scharangtong), franz. Dorf, 1 Stunde südl. von Paris, an der Seine, mit 1200 E., bedeutender Eisengießerei, großen Weinlagern u. Fabrikation von Weinessig.


Carriole (frz. Carriohl), Kariol, ein kleiner, leichter, zweirädriger Wagen. Cariolpost, die früher reitende Post, die sich jetzt der C. bedient.


Carrirt, frz., gewürfelt, besonders bei Zeugen gebraucht.


Carro, Caro, Wein- und Getreidemaß in Italien, in Brescia und Bergamo für Getreide = 83520, für Wein = 27760,12, in Neapel für Getreide = 1002411/4, für Wein 527772/3, in Sardinien für Wein = 28440 par. Kubikzoll.


Carro, Jean de, geb. zu Genf 1770,

und geheime Polizei und strafte die neuen Aufstände mit blutiger Strenge. Als mit der Thronbesteigung Pius IX. die ital. Revolutionspartei zuerst unter der Firma des constitutionellen Liberalismus zu arbeiten begann, trat ihm C. entschieden entgegen, als aber auch der König der allgemeinen Bewegung folgte, suchte sich C., wiewohl vergeblich, mit der siegreichen Partei zu versöhnen. Nach dem Siege der Revolution in Palermo ließ ihn der König plötzlich verhaften und nach Frankreich in die Verbannung abführen. Die neue Wendung der Dinge führte ihn zwar nach Neapel zurück, doch wurde er nicht wieder angestellt.


Carrick (engl. Kärrik), ein Reitrock mit mehreren kurzen Mantelkrägen.


Carrickfergus (Kärrikferrghöß), irische Stadt in der Prov. Ulster, Grafschaft Antrim, an der Bai Belfast-Lough, mit 9500 E., stark besuchten Seebädern, Baumwoll- und Leinewebereien, Fisch- und Austernfang.


Carrick-on-Suir (Kärrik-önn-Suhr), Stadt in Irland, Prov. Munster, Grafschaft Tipperary, am Suir, mit 7500 E., einem kleinen Hafen, Fabrikation von Wollenwaaren, Leder, starkem Getreidehandel.


Carrier (Carieh), Jean Baptiste, geb. 1756 zu Yolay bei Aurillac, war 1789 ein unbekannter Procurator, 1792 Mitglied des Nationalconvents, stimmte seiner Ansicht getreu, daß 1/3 der Franzosen die Köpfe verlieren müßten, und handelte darnach als Commissär mit unbeschränkten Vollmachten ausgerüstet, zuerst in der aufgeregten Normandie und vom 8. Oct. 1793 an in Nantes. Er organisirte nach der Niederlage der Vendéer bei Savenay den Mord im großen, beschäftigte die „Compagnie Marats“ Tag und Nacht mit Guillotiniren, dem massenhaften Niederschießen, dem Ausführen der „Noyaden und republik. Hochzeiten“, während er sich schändlichen Ausschweifungen hingab. Man schätzt die Zahl der durch C. Gemordeten u. Umgekommenen auf 15000, und gewiß bleibt, daß das Wasser der Loire durch Leichname untrinkbar gemacht wurde. Als Robespierre die Gräuel der Schreckensherrschaft seinen Werkzeugen aufbürden wollte, mußte C. nach Paris und einige Helfershelfer wurden hingerichtet, doch erst nach dem 9. Thermidor wurde C. der Proceß gemacht u. er am 16. Dec. 1794 guillotinirt – weil er im Sinne einer Contrerevolution gemordet habe. Vergeblich berief sich C. darauf, daß in Nantes nur geschehen sei, was gleichzeitig an andern Orten geschah, daß die Generale Befehl gehabt, alle Vendéer niederzumetzeln u. deren Dörfer zu verbrennen und die „höllischen Colonnen“ dies gethan hätten. Er st. mit dem Muthe eines wahnsinnigen Revolutionärs und der Versicherung, lediglich erhaltene Aufträge durchgeführt zu haben.


Carrière, Moritz, geb. 1817 zu Griedel in Hessen-Darmstadt, 1849 Professor der Philosophie in Gießen, seit 1853 in München. Schriften: „Die Religion in ihrem Begriffe, ihrer weltgeschichtlichen Entwicklung und Vollendung“ 1841; „Der Kölner Dom als freie deutsche Kirche“ 1843; „Die philosophische Weltanschauung der Reformationszeit“ 1847; „Die letzte Nacht der Girondisten“ 1849; „Religiöse Reden u. Betrachtungen für das deutsche Volk“ 1850.


Carrière (frz. Carriähr), der volle Schnelllauf eines Pferdes, der gestreckteste Galop; die dienstliche Laufbahn eines Menschen.


Carrières-Charenton (Carriär-Scharangtong), franz. Dorf, 1 Stunde südl. von Paris, an der Seine, mit 1200 E., bedeutender Eisengießerei, großen Weinlagern u. Fabrikation von Weinessig.


Carriole (frz. Carriohl), Kariol, ein kleiner, leichter, zweirädriger Wagen. Cariolpost, die früher reitende Post, die sich jetzt der C. bedient.


Carrirt, frz., gewürfelt, besonders bei Zeugen gebraucht.


Carro, Caro, Wein- und Getreidemaß in Italien, in Brescia und Bergamo für Getreide = 83520, für Wein = 27760,12, in Neapel für Getreide = 1002411/4, für Wein 527772/3, in Sardinien für Wein = 28440 par. Kubikzoll.


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[14/0015] und geheime Polizei und strafte die neuen Aufstände mit blutiger Strenge. Als mit der Thronbesteigung Pius IX. die ital. Revolutionspartei zuerst unter der Firma des constitutionellen Liberalismus zu arbeiten begann, trat ihm C. entschieden entgegen, als aber auch der König der allgemeinen Bewegung folgte, suchte sich C., wiewohl vergeblich, mit der siegreichen Partei zu versöhnen. Nach dem Siege der Revolution in Palermo ließ ihn der König plötzlich verhaften und nach Frankreich in die Verbannung abführen. Die neue Wendung der Dinge führte ihn zwar nach Neapel zurück, doch wurde er nicht wieder angestellt. Carrick (engl. Kärrik), ein Reitrock mit mehreren kurzen Mantelkrägen. Carrickfergus (Kärrikferrghöß), irische Stadt in der Prov. Ulster, Grafschaft Antrim, an der Bai Belfast-Lough, mit 9500 E., stark besuchten Seebädern, Baumwoll- und Leinewebereien, Fisch- und Austernfang. Carrick-on-Suir (Kärrik-önn-Suhr), Stadt in Irland, Prov. Munster, Grafschaft Tipperary, am Suir, mit 7500 E., einem kleinen Hafen, Fabrikation von Wollenwaaren, Leder, starkem Getreidehandel. Carrier (Carieh), Jean Baptiste, geb. 1756 zu Yolay bei Aurillac, war 1789 ein unbekannter Procurator, 1792 Mitglied des Nationalconvents, stimmte seiner Ansicht getreu, daß 1/3 der Franzosen die Köpfe verlieren müßten, und handelte darnach als Commissär mit unbeschränkten Vollmachten ausgerüstet, zuerst in der aufgeregten Normandie und vom 8. Oct. 1793 an in Nantes. Er organisirte nach der Niederlage der Vendéer bei Savenay den Mord im großen, beschäftigte die „Compagnie Marats“ Tag und Nacht mit Guillotiniren, dem massenhaften Niederschießen, dem Ausführen der „Noyaden und republik. Hochzeiten“, während er sich schändlichen Ausschweifungen hingab. Man schätzt die Zahl der durch C. Gemordeten u. Umgekommenen auf 15000, und gewiß bleibt, daß das Wasser der Loire durch Leichname untrinkbar gemacht wurde. Als Robespierre die Gräuel der Schreckensherrschaft seinen Werkzeugen aufbürden wollte, mußte C. nach Paris und einige Helfershelfer wurden hingerichtet, doch erst nach dem 9. Thermidor wurde C. der Proceß gemacht u. er am 16. Dec. 1794 guillotinirt – weil er im Sinne einer Contrerevolution gemordet habe. Vergeblich berief sich C. darauf, daß in Nantes nur geschehen sei, was gleichzeitig an andern Orten geschah, daß die Generale Befehl gehabt, alle Vendéer niederzumetzeln u. deren Dörfer zu verbrennen und die „höllischen Colonnen“ dies gethan hätten. Er st. mit dem Muthe eines wahnsinnigen Revolutionärs und der Versicherung, lediglich erhaltene Aufträge durchgeführt zu haben. Carrière, Moritz, geb. 1817 zu Griedel in Hessen-Darmstadt, 1849 Professor der Philosophie in Gießen, seit 1853 in München. Schriften: „Die Religion in ihrem Begriffe, ihrer weltgeschichtlichen Entwicklung und Vollendung“ 1841; „Der Kölner Dom als freie deutsche Kirche“ 1843; „Die philosophische Weltanschauung der Reformationszeit“ 1847; „Die letzte Nacht der Girondisten“ 1849; „Religiöse Reden u. Betrachtungen für das deutsche Volk“ 1850. Carrière (frz. Carriähr), der volle Schnelllauf eines Pferdes, der gestreckteste Galop; die dienstliche Laufbahn eines Menschen. Carrières-Charenton (Carriär-Scharangtong), franz. Dorf, 1 Stunde südl. von Paris, an der Seine, mit 1200 E., bedeutender Eisengießerei, großen Weinlagern u. Fabrikation von Weinessig. Carriole (frz. Carriohl), Kariol, ein kleiner, leichter, zweirädriger Wagen. Cariolpost, die früher reitende Post, die sich jetzt der C. bedient. Carrirt, frz., gewürfelt, besonders bei Zeugen gebraucht. Carro, Caro, Wein- und Getreidemaß in Italien, in Brescia und Bergamo für Getreide = 83520, für Wein = 27760,12, in Neapel für Getreide = 1002411/4, für Wein 527772/3, in Sardinien für Wein = 28440 par. Kubikzoll. Carro, Jean de, geb. zu Genf 1770,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/15>, abgerufen am 23.11.2024.