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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Erkalten als Tafeln herausgenommen. Die C. ist erhitzend aber nährend; in Spanien trinkt man gewöhnlich C. statt Kasse.


Choczim (Kotschim), seit 1812 russ. Stadt in Bessarabien, am Dniestr, Festung, Arsenal und Pulvermagazin; 11000 E., die bedeutenden Handel treiben. In den früheren Türkenkriegen war C. ein sehr wichtiger Platz; Sieg der Polen über die Türken 1621 am 14. Septbr.; 1673 am 11. Novbr.; Eroberung durch ein österr.-russ. Corps 1788.


Choda bende, pers. Silbermünze = 2 Sgr. = 6 kr. C.-M.


Chodkjewicz (Kodkjäwitsch), Iwan Karol, adeliger Litthauer, geb. 1560, lernte in der damaligen Kriegsschule aller tüchtigen Feldherren, dem span.-niederländ. Kriege, focht als poln. Feldherr siegreich gegen Türken u. Schweden; nur der Feldzug zu Gunsten des falschen Demetrius nach Rußland mißlang; er st. 1621. - Alexander, Graf C., einer seiner Nachkommen, sehr reich, Freund der Wissenschaften, Chemiker u. Dramatiker, errichtete 1812 auf seine Kosten ein Infanterieregiment gegen Rußland, wurde später General und Woiwode, 1825 aber wegen Theilnahme an der Verschwörung in Rußland nach Sibirien abgeführt.


Chodowieczki (Kodowjätzki), Daniel Nikolaus, geb. 1726 in Danzig, gest. 1801 in Berlin, trefflicher Zeichner u. Kupferstecher, außerordentlich fruchtbar (gegen 3000 Stücke), indem er Vignetten und Kupfer zu Almanachen und den Ausgaben deutscher Dichter lieferte, verfertigte besonders gute Charakterbilder der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit. Auch sein Bruder Gottfried C., gest. 1781, und sein Sohn Wilhelm C., gest. 1805, waren gute Zeichner und Kupferstecher.


Chodziesen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Bromberg, Großherzogthum Posen, 3500 E., darunter ein Drittheil Juden, welche Leinen- u. Tuchfabrikation, Färberei und Gerberei betreiben.


Chodzko, Leonhard, Litthauer, geb. 1800, 1819 Sekretär des Fürsten Michael Oginski, den er auf seinen Reisen begleitete, während der poln. Revolution von 1830-31 diplomatischer Agent der poln. Regierung in Paris, später Mitglied des Nationalcomites der ausgewanderten Polen, thätiger historisch-politischer Schriftsteller. Schriften: "Observations sur la Pologne et les Polonais", Paris 1829, die Einleitung zu Oginskis Memoiren, die C. herausgab; "Histoire des legions polonaises sous le commandement du general Dombrowski", Paris 1829; "Les Polonais en Italie", Paris 1830; "Esquisse chronologique de la literature polonaise", Paris 1829; redigirt "Pologne historique, literaire, monumentale et pittoresque"; gab neu heraus "Tableau de la Pologne ancienne et moderne par Maltebrun", Paris 1830.


Chönix, griech. Maß, 4 Kotylen haltend, 1/48 des Medimnos, die tägliche Ration Getreide für den Mann.


Chörilos von Samos, ein Freund Herodots, verließ in seinem Heldengedichte Perseis den mythischen Stoff und besang den Sieg der Athener über Xerxes. Dieser oder ein anderer C., welcher etwa 523-483 v. Chr. blühte, dichtete Tragödien u. besonders Satyrdramen. Sämmtliche Bruchstücke gab A. F. Mäcke heraus (Leipz. 1817) und vermehrte sie mit seinen "Additamenta", Bonn 1827, 4. Ueber einen C. aus Iasos, Gefährten Alexanders d. Gr., scherzt Horaz, weil er in seinem Leben nicht über 7 Verse hinausgekommen sei.


Choiseul (Schoasöhl), altadeliges franz. Geschlecht, von den Grafen der Champagne abstammend, in 3 Hauptzweige getheilt: 1) C. Beaupre, erloschen 1785; 2) C. Gouffier, C. Daillecourt, C. Stainville; 3) C. Marquis de Praslin, seit 1672 Duc de Praslin (vergl. Praslin). Die bedeutendsten Männer aus der Familie C. sind: Cesar, Comte de C. du Plessis-Praslin, geb. 1598, zeichnete sich in den Kriegen gegen Savoien, Spanien u. die Fronde aus und war auch als Staatsmann und Freund Mazarins thätig, wurde Herzog und Pair, st. 1675; von ihm Memoiren von 1621-71, Paris 1676. - C. Amboise (Angboahs), Etienne Francois Duc de, geb. 1719, diente zuerst als Soldat, dann als Gesandter an mehreren

Erkalten als Tafeln herausgenommen. Die C. ist erhitzend aber nährend; in Spanien trinkt man gewöhnlich C. statt Kasse.


Choczim (Kotschim), seit 1812 russ. Stadt in Bessarabien, am Dniestr, Festung, Arsenal und Pulvermagazin; 11000 E., die bedeutenden Handel treiben. In den früheren Türkenkriegen war C. ein sehr wichtiger Platz; Sieg der Polen über die Türken 1621 am 14. Septbr.; 1673 am 11. Novbr.; Eroberung durch ein österr.-russ. Corps 1788.


Choda bende, pers. Silbermünze = 2 Sgr. = 6 kr. C.-M.


Chodkjewicz (Kodkjäwitsch), Iwan Karol, adeliger Litthauer, geb. 1560, lernte in der damaligen Kriegsschule aller tüchtigen Feldherren, dem span.-niederländ. Kriege, focht als poln. Feldherr siegreich gegen Türken u. Schweden; nur der Feldzug zu Gunsten des falschen Demetrius nach Rußland mißlang; er st. 1621. – Alexander, Graf C., einer seiner Nachkommen, sehr reich, Freund der Wissenschaften, Chemiker u. Dramatiker, errichtete 1812 auf seine Kosten ein Infanterieregiment gegen Rußland, wurde später General und Woiwode, 1825 aber wegen Theilnahme an der Verschwörung in Rußland nach Sibirien abgeführt.


Chodowieczki (Kodowjätzki), Daniel Nikolaus, geb. 1726 in Danzig, gest. 1801 in Berlin, trefflicher Zeichner u. Kupferstecher, außerordentlich fruchtbar (gegen 3000 Stücke), indem er Vignetten und Kupfer zu Almanachen und den Ausgaben deutscher Dichter lieferte, verfertigte besonders gute Charakterbilder der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit. Auch sein Bruder Gottfried C., gest. 1781, und sein Sohn Wilhelm C., gest. 1805, waren gute Zeichner und Kupferstecher.


Chodziesen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Bromberg, Großherzogthum Posen, 3500 E., darunter ein Drittheil Juden, welche Leinen- u. Tuchfabrikation, Färberei und Gerberei betreiben.


Chodzko, Leonhard, Litthauer, geb. 1800, 1819 Sekretär des Fürsten Michael Oginski, den er auf seinen Reisen begleitete, während der poln. Revolution von 1830–31 diplomatischer Agent der poln. Regierung in Paris, später Mitglied des Nationalcomités der ausgewanderten Polen, thätiger historisch-politischer Schriftsteller. Schriften: „Observations sur la Pologne et les Polonais“, Paris 1829, die Einleitung zu Oginskis Memoiren, die C. herausgab; „Histoire des legions polonaises sous le commandement du general Dombrowski“, Paris 1829; „Les Polonais en Italie“, Paris 1830; „Esquisse chronologique de la literature polonaise“, Paris 1829; redigirt „Pologne historique, litéraire, monumentale et pittoresque“; gab neu heraus „Tableau de la Pologne ancienne et moderne par Maltebrun“, Paris 1830.


Chönix, griech. Maß, 4 Kotylen haltend, 1/48 des Medimnos, die tägliche Ration Getreide für den Mann.


Chörilos von Samos, ein Freund Herodots, verließ in seinem Heldengedichte Perseïs den mythischen Stoff und besang den Sieg der Athener über Xerxes. Dieser oder ein anderer C., welcher etwa 523–483 v. Chr. blühte, dichtete Tragödien u. besonders Satyrdramen. Sämmtliche Bruchstücke gab A. F. Mäcke heraus (Leipz. 1817) und vermehrte sie mit seinen „Additamenta“, Bonn 1827, 4. Ueber einen C. aus Iasos, Gefährten Alexanders d. Gr., scherzt Horaz, weil er in seinem Leben nicht über 7 Verse hinausgekommen sei.


Choiseul (Schoasöhl), altadeliges franz. Geschlecht, von den Grafen der Champagne abstammend, in 3 Hauptzweige getheilt: 1) C. Beaupré, erloschen 1785; 2) C. Gouffier, C. Daillecourt, C. Stainville; 3) C. Marquis de Praslin, seit 1672 Duc de Praslin (vergl. Praslin). Die bedeutendsten Männer aus der Familie C. sind: César, Comte de C. du Plessis-Praslin, geb. 1598, zeichnete sich in den Kriegen gegen Savoien, Spanien u. die Fronde aus und war auch als Staatsmann und Freund Mazarins thätig, wurde Herzog und Pair, st. 1675; von ihm Memoiren von 1621–71, Paris 1676. – C. Amboise (Angboahs), Etienne François Duc de, geb. 1719, diente zuerst als Soldat, dann als Gesandter an mehreren

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[100/0101] Erkalten als Tafeln herausgenommen. Die C. ist erhitzend aber nährend; in Spanien trinkt man gewöhnlich C. statt Kasse. Choczim (Kotschim), seit 1812 russ. Stadt in Bessarabien, am Dniestr, Festung, Arsenal und Pulvermagazin; 11000 E., die bedeutenden Handel treiben. In den früheren Türkenkriegen war C. ein sehr wichtiger Platz; Sieg der Polen über die Türken 1621 am 14. Septbr.; 1673 am 11. Novbr.; Eroberung durch ein österr.-russ. Corps 1788. Choda bende, pers. Silbermünze = 2 Sgr. = 6 kr. C.-M. Chodkjewicz (Kodkjäwitsch), Iwan Karol, adeliger Litthauer, geb. 1560, lernte in der damaligen Kriegsschule aller tüchtigen Feldherren, dem span.-niederländ. Kriege, focht als poln. Feldherr siegreich gegen Türken u. Schweden; nur der Feldzug zu Gunsten des falschen Demetrius nach Rußland mißlang; er st. 1621. – Alexander, Graf C., einer seiner Nachkommen, sehr reich, Freund der Wissenschaften, Chemiker u. Dramatiker, errichtete 1812 auf seine Kosten ein Infanterieregiment gegen Rußland, wurde später General und Woiwode, 1825 aber wegen Theilnahme an der Verschwörung in Rußland nach Sibirien abgeführt. Chodowieczki (Kodowjätzki), Daniel Nikolaus, geb. 1726 in Danzig, gest. 1801 in Berlin, trefflicher Zeichner u. Kupferstecher, außerordentlich fruchtbar (gegen 3000 Stücke), indem er Vignetten und Kupfer zu Almanachen und den Ausgaben deutscher Dichter lieferte, verfertigte besonders gute Charakterbilder der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit. Auch sein Bruder Gottfried C., gest. 1781, und sein Sohn Wilhelm C., gest. 1805, waren gute Zeichner und Kupferstecher. Chodziesen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Bromberg, Großherzogthum Posen, 3500 E., darunter ein Drittheil Juden, welche Leinen- u. Tuchfabrikation, Färberei und Gerberei betreiben. Chodzko, Leonhard, Litthauer, geb. 1800, 1819 Sekretär des Fürsten Michael Oginski, den er auf seinen Reisen begleitete, während der poln. Revolution von 1830–31 diplomatischer Agent der poln. Regierung in Paris, später Mitglied des Nationalcomités der ausgewanderten Polen, thätiger historisch-politischer Schriftsteller. Schriften: „Observations sur la Pologne et les Polonais“, Paris 1829, die Einleitung zu Oginskis Memoiren, die C. herausgab; „Histoire des legions polonaises sous le commandement du general Dombrowski“, Paris 1829; „Les Polonais en Italie“, Paris 1830; „Esquisse chronologique de la literature polonaise“, Paris 1829; redigirt „Pologne historique, litéraire, monumentale et pittoresque“; gab neu heraus „Tableau de la Pologne ancienne et moderne par Maltebrun“, Paris 1830. Chönix, griech. Maß, 4 Kotylen haltend, 1/48 des Medimnos, die tägliche Ration Getreide für den Mann. Chörilos von Samos, ein Freund Herodots, verließ in seinem Heldengedichte Perseïs den mythischen Stoff und besang den Sieg der Athener über Xerxes. Dieser oder ein anderer C., welcher etwa 523–483 v. Chr. blühte, dichtete Tragödien u. besonders Satyrdramen. Sämmtliche Bruchstücke gab A. F. Mäcke heraus (Leipz. 1817) und vermehrte sie mit seinen „Additamenta“, Bonn 1827, 4. Ueber einen C. aus Iasos, Gefährten Alexanders d. Gr., scherzt Horaz, weil er in seinem Leben nicht über 7 Verse hinausgekommen sei. Choiseul (Schoasöhl), altadeliges franz. Geschlecht, von den Grafen der Champagne abstammend, in 3 Hauptzweige getheilt: 1) C. Beaupré, erloschen 1785; 2) C. Gouffier, C. Daillecourt, C. Stainville; 3) C. Marquis de Praslin, seit 1672 Duc de Praslin (vergl. Praslin). Die bedeutendsten Männer aus der Familie C. sind: César, Comte de C. du Plessis-Praslin, geb. 1598, zeichnete sich in den Kriegen gegen Savoien, Spanien u. die Fronde aus und war auch als Staatsmann und Freund Mazarins thätig, wurde Herzog und Pair, st. 1675; von ihm Memoiren von 1621–71, Paris 1676. – C. Amboise (Angboahs), Etienne François Duc de, geb. 1719, diente zuerst als Soldat, dann als Gesandter an mehreren

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/101>, abgerufen am 27.11.2024.