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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Vergeltung für den Juli 1830, wo die Bourgeoisie das Proletariat gegen Karl X. gehetzt hatte.


Aidos, Flecken im Paschalik Silistria mit warmen Bädern; in der Nähe der Balkanpaß Nadirderbend.


Aigen, Dorf mit Schloß, schönen Anlagen und Bad bei Salzburg; fürstlich Schwarzenbergisch. - Namen vieler österr. Ortschaften.


Aignan (spr. Aennjang), Fr., in den Kriegen der Fronde Verfechter der königl. Rechte Ludwigs XIV., st. 1687. 2. - Etienne, Jurist, Uebersetzer, Dichter, übersetzte die Iliade und Odyssee, den Vicar von Wakefield, schrieb die Tragödien Brunehild, Tod Ludwigs XVI. u. s. w.; st. 1824.


Aigrette (spr. Aegr.), der Federbusch, den einige Vögel, z. B. Reiher, Pfauen haben, davon 2. der Reiherbusch, Federbusch überhaupt u. ähnlicher Kopfschmuck, der auch aus Edelsteinen, namentlich Diamanten, bestehen kann.


Aigreur (spr. Aegrör), frz., eigentl. Säure, Verbitterung, Mißstimmung.


Aigue, aigues (spr. äg.) aus dem lat. aqua, aquae Wasser, Bad, daher


Aigue Perse, im Depart. Puy de Dome, 4000 E., Mineralquellen, Geburtsort des Michel de l'Hopital;


Aigues bonnes (Aeg bonn) im Depart. der Niederpyrenäen, Dorf mit Mineralquellen;


Aigues chaudes (Aeg schodd), Depart. der Niederpyrenäen, 4 warme und 1 kalte Mineralquelle;


Aigues mortes (Aeg mort), kleine Stadt mit 3500 E. im Depart. des Gard, 4 M. von Nismes, in weiter Sumpfebene, im Mittelalter noch ein Seehafen, wo Ludwig IX. sich zu seinen Kreuzzügen einschiffte, jetzt fast 1 Meile vom Meere entfernt. Kanäle: Grau du Roi, des Etanges, von Beaucaire. Seesalzbereitung.


Aiguille (spr. Aeguill) frz., Nadel; Bergspitze.


Aiguillon, Stadt im Depart. Lot und Garonne, 4000 E., Weinhandel. Von ihr hatte den Herzogstitel Vignerod de Richelieu, Minister in der letzten Zeit Ludwigs XV.; er verhinderte die Theilung Polens nicht, begünstigte dagegen die schwed. Revolution 1772. Ludwig XVI. entsetzte ihn des Ministeriums und verbannte ihn; st. 1780.


Ailhaud (spr. Aelho), Jean Ant. franz. Arzt. Erfinder des Ailhaudschen Pulvers (starkes Purgirmittel), das im vorigen Jahrhundert ungefähr den gleichen Ruf hatte wie in diesem die Morison'schen Pillen u. A. bereicherte; st. 1756.


Ailly (spr. Aeliji), Peter, gewöhnl. Peter ab Aliaco genannt, geb. 1360 zu Compiegne, Doctor der Sorbonne, Kanzler der Universität Paris, Beichtvater und Almosenier des Königs, zuletzt Bischof von Cambrai, während des großen Schismas einer der thätigsten Theologen und Staatsmänner. Johann XXIII. erhob ihn 1411 zum Cardinal und 1413 zum Legaten in Deutschland. A. wohnte dem Concil von Constanz bei und war gegen Huß am heftigsten; dagegen verfocht er den Grundsatz, daß das Concil über dem Papste stehe. Er st. als Legat Martins V. im J. 1519 oder 1525.


Aimable (spr. ämahl), frz., liebenswürdig.


Aimant (spr. ämang), frz., eigentl. liebend, der Magnet.


Aimar Vernai, Bauer aus der Dauphine, welcher vermittelst einer Wünschelruthe Wasser, Metalle, Mörder und Gemordete, Diebe und gestohlene Sachen entdecken wollte und großes Aufsehen erregte (um 1693).


Ain, hebr., Auge, Quelle, der Name vieler hebr. und arab. Orte.


Ain (spr. Aeng), Fluß am Jura entspringend, mündet ob Lyon nach 37stündigem Laufe in die Rhone, ist nur floßbar. Das Dep. der Ain, an die Schweiz und Savoyen gränzend, zu dem die Landschaft Gex gehört, treibt starker Acker- und Weinbau, hat 350000 E. Hptst. Bourg.


Ainmüller, Max Emman., 1807 in München geboren, sehr verdient um die Wiederbelebung der Glasmalerei die unter König Ludwigs I. Schutz zu München sich zur klassischen Schule ausbildete. A. erfand nicht bloß wesentliche Verbesserungen in der Technik dieser Kunst, sondern unter seiner Leitung wurden viele der ausgezeichnetsten Glasmalereien ausgeführt z. B. in den

Vergeltung für den Juli 1830, wo die Bourgeoisie das Proletariat gegen Karl X. gehetzt hatte.


Aïdos, Flecken im Paschalik Silistria mit warmen Bädern; in der Nähe der Balkanpaß Nadirderbend.


Aigen, Dorf mit Schloß, schönen Anlagen und Bad bei Salzburg; fürstlich Schwarzenbergisch. – Namen vieler österr. Ortschaften.


Aignan (spr. Aennjang), Fr., in den Kriegen der Fronde Verfechter der königl. Rechte Ludwigs XIV., st. 1687. 2. – Etienne, Jurist, Uebersetzer, Dichter, übersetzte die Iliade und Odyssee, den Vicar von Wakefield, schrieb die Tragödien Brunehild, Tod Ludwigs XVI. u. s. w.; st. 1824.


Aigrette (spr. Aegr.), der Federbusch, den einige Vögel, z. B. Reiher, Pfauen haben, davon 2. der Reiherbusch, Federbusch überhaupt u. ähnlicher Kopfschmuck, der auch aus Edelsteinen, namentlich Diamanten, bestehen kann.


Aigreur (spr. Aegrör), frz., eigentl. Säure, Verbitterung, Mißstimmung.


Aigue, aigues (spr. äg.) aus dem lat. aqua, aquae Wasser, Bad, daher


Aigue Perse, im Depart. Puy de Dôme, 4000 E., Mineralquellen, Geburtsort des Michel de lʼHopital;


Aigues bonnes (Aeg bonn) im Depart. der Niederpyrenäen, Dorf mit Mineralquellen;


Aigues chaudes (Aeg schodd), Depart. der Niederpyrenäen, 4 warme und 1 kalte Mineralquelle;


Aigues mortes (Aeg mort), kleine Stadt mit 3500 E. im Depart. des Gard, 4 M. von Nismes, in weiter Sumpfebene, im Mittelalter noch ein Seehafen, wo Ludwig IX. sich zu seinen Kreuzzügen einschiffte, jetzt fast 1 Meile vom Meere entfernt. Kanäle: Grau du Roi, des Etanges, von Beaucaire. Seesalzbereitung.


Aiguille (spr. Aeguill) frz., Nadel; Bergspitze.


Aiguillon, Stadt im Depart. Lot und Garonne, 4000 E., Weinhandel. Von ihr hatte den Herzogstitel Vignerod de Richelieu, Minister in der letzten Zeit Ludwigs XV.; er verhinderte die Theilung Polens nicht, begünstigte dagegen die schwed. Revolution 1772. Ludwig XVI. entsetzte ihn des Ministeriums und verbannte ihn; st. 1780.


Ailhaud (spr. Aelho), Jean Ant. franz. Arzt. Erfinder des Ailhaudschen Pulvers (starkes Purgirmittel), das im vorigen Jahrhundert ungefähr den gleichen Ruf hatte wie in diesem die Morisonʼschen Pillen u. A. bereicherte; st. 1756.


Ailly (spr. Aeliji), Peter, gewöhnl. Peter ab Aliaco genannt, geb. 1360 zu Compiegne, Doctor der Sorbonne, Kanzler der Universität Paris, Beichtvater und Almosenier des Königs, zuletzt Bischof von Cambrai, während des großen Schismas einer der thätigsten Theologen und Staatsmänner. Johann XXIII. erhob ihn 1411 zum Cardinal und 1413 zum Legaten in Deutschland. A. wohnte dem Concil von Constanz bei und war gegen Huß am heftigsten; dagegen verfocht er den Grundsatz, daß das Concil über dem Papste stehe. Er st. als Legat Martins V. im J. 1519 oder 1525.


Aimable (spr. ämahl), frz., liebenswürdig.


Aimant (spr. ämang), frz., eigentl. liebend, der Magnet.


Aimar Vernai, Bauer aus der Dauphiné, welcher vermittelst einer Wünschelruthe Wasser, Metalle, Mörder und Gemordete, Diebe und gestohlene Sachen entdecken wollte und großes Aufsehen erregte (um 1693).


Ain, hebr., Auge, Quelle, der Name vieler hebr. und arab. Orte.


Ain (spr. Aeng), Fluß am Jura entspringend, mündet ob Lyon nach 37stündigem Laufe in die Rhone, ist nur floßbar. Das Dep. der Ain, an die Schweiz und Savoyen gränzend, zu dem die Landschaft Gex gehört, treibt starker Acker- und Weinbau, hat 350000 E. Hptst. Bourg.


Ainmüller, Max Emman., 1807 in München geboren, sehr verdient um die Wiederbelebung der Glasmalerei die unter König Ludwigs I. Schutz zu München sich zur klassischen Schule ausbildete. A. erfand nicht bloß wesentliche Verbesserungen in der Technik dieser Kunst, sondern unter seiner Leitung wurden viele der ausgezeichnetsten Glasmalereien ausgeführt z. B. in den

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[82/0083] Vergeltung für den Juli 1830, wo die Bourgeoisie das Proletariat gegen Karl X. gehetzt hatte. Aïdos, Flecken im Paschalik Silistria mit warmen Bädern; in der Nähe der Balkanpaß Nadirderbend. Aigen, Dorf mit Schloß, schönen Anlagen und Bad bei Salzburg; fürstlich Schwarzenbergisch. – Namen vieler österr. Ortschaften. Aignan (spr. Aennjang), Fr., in den Kriegen der Fronde Verfechter der königl. Rechte Ludwigs XIV., st. 1687. 2. – Etienne, Jurist, Uebersetzer, Dichter, übersetzte die Iliade und Odyssee, den Vicar von Wakefield, schrieb die Tragödien Brunehild, Tod Ludwigs XVI. u. s. w.; st. 1824. Aigrette (spr. Aegr.), der Federbusch, den einige Vögel, z. B. Reiher, Pfauen haben, davon 2. der Reiherbusch, Federbusch überhaupt u. ähnlicher Kopfschmuck, der auch aus Edelsteinen, namentlich Diamanten, bestehen kann. Aigreur (spr. Aegrör), frz., eigentl. Säure, Verbitterung, Mißstimmung. Aigue, aigues (spr. äg.) aus dem lat. aqua, aquae Wasser, Bad, daher Aigue Perse, im Depart. Puy de Dôme, 4000 E., Mineralquellen, Geburtsort des Michel de lʼHopital; Aigues bonnes (Aeg bonn) im Depart. der Niederpyrenäen, Dorf mit Mineralquellen; Aigues chaudes (Aeg schodd), Depart. der Niederpyrenäen, 4 warme und 1 kalte Mineralquelle; Aigues mortes (Aeg mort), kleine Stadt mit 3500 E. im Depart. des Gard, 4 M. von Nismes, in weiter Sumpfebene, im Mittelalter noch ein Seehafen, wo Ludwig IX. sich zu seinen Kreuzzügen einschiffte, jetzt fast 1 Meile vom Meere entfernt. Kanäle: Grau du Roi, des Etanges, von Beaucaire. Seesalzbereitung. Aiguille (spr. Aeguill) frz., Nadel; Bergspitze. Aiguillon, Stadt im Depart. Lot und Garonne, 4000 E., Weinhandel. Von ihr hatte den Herzogstitel Vignerod de Richelieu, Minister in der letzten Zeit Ludwigs XV.; er verhinderte die Theilung Polens nicht, begünstigte dagegen die schwed. Revolution 1772. Ludwig XVI. entsetzte ihn des Ministeriums und verbannte ihn; st. 1780. Ailhaud (spr. Aelho), Jean Ant. franz. Arzt. Erfinder des Ailhaudschen Pulvers (starkes Purgirmittel), das im vorigen Jahrhundert ungefähr den gleichen Ruf hatte wie in diesem die Morisonʼschen Pillen u. A. bereicherte; st. 1756. Ailly (spr. Aeliji), Peter, gewöhnl. Peter ab Aliaco genannt, geb. 1360 zu Compiegne, Doctor der Sorbonne, Kanzler der Universität Paris, Beichtvater und Almosenier des Königs, zuletzt Bischof von Cambrai, während des großen Schismas einer der thätigsten Theologen und Staatsmänner. Johann XXIII. erhob ihn 1411 zum Cardinal und 1413 zum Legaten in Deutschland. A. wohnte dem Concil von Constanz bei und war gegen Huß am heftigsten; dagegen verfocht er den Grundsatz, daß das Concil über dem Papste stehe. Er st. als Legat Martins V. im J. 1519 oder 1525. Aimable (spr. ämahl), frz., liebenswürdig. Aimant (spr. ämang), frz., eigentl. liebend, der Magnet. Aimar Vernai, Bauer aus der Dauphiné, welcher vermittelst einer Wünschelruthe Wasser, Metalle, Mörder und Gemordete, Diebe und gestohlene Sachen entdecken wollte und großes Aufsehen erregte (um 1693). Ain, hebr., Auge, Quelle, der Name vieler hebr. und arab. Orte. Ain (spr. Aeng), Fluß am Jura entspringend, mündet ob Lyon nach 37stündigem Laufe in die Rhone, ist nur floßbar. Das Dep. der Ain, an die Schweiz und Savoyen gränzend, zu dem die Landschaft Gex gehört, treibt starker Acker- und Weinbau, hat 350000 E. Hptst. Bourg. Ainmüller, Max Emman., 1807 in München geboren, sehr verdient um die Wiederbelebung der Glasmalerei die unter König Ludwigs I. Schutz zu München sich zur klassischen Schule ausbildete. A. erfand nicht bloß wesentliche Verbesserungen in der Technik dieser Kunst, sondern unter seiner Leitung wurden viele der ausgezeichnetsten Glasmalereien ausgeführt z. B. in den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/83>, abgerufen am 21.05.2024.