Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

in nassem Grunde aber gedeiht er nicht. Als Hochwald verlangt er eine 100-120jährige, als Niederwald eine 25-30jährige Umtriebszeit, und dabei gehört er unter die schnellwüchsigen Laubhölzer. Die Anzucht des Bergahorns geschieht immer aus Samen. Das Bergahornholz ist weiß, marmorirt, von dichtem Gefüge und nimmt eine schöne Politur an, wird deßhalb von Kunstschreinern, Wagnern, Drechslern, Holzschneidern und insbesondere von Instrumentenmachern sehr gesucht. Getrocknet ist der Kubikfuß bis zu 50 Pfd. schwer. Das sog. franz. Ahornholz ist recht knorrig und verschlungen gewachsener Berg-Ahorn-Maser. - Dem vorigen in allem, namentlich aber in der Behandlung sehr ähnlich, ist der Spitz-A. (A. platanoides), die Blätter sind beiderseits gleich grün, die Blumen- u. Fruchtbüschel stehen aufwärts, und besonders kenntlich wird diese Art durch den weißen Milchsaft, welcher hervorquillt, wo ein Blattstiel abgebrochen wird. Er wächst schnell und erträgt bei Hochwaldbetrieb eine 70jährige, im Niederwald eine 25jährige Umtriebszeit. Das getrocknete Holz wiegt gegen 44 Pfd. der Kubikfuß, ist etwas härter, aber auch gröber als von der vorigen Art, nichtsdestoweniger aber ein ausgezeichnetes Wagnerholz. - Der Maßholder oder Feld-A. (A. campestre L.) ist die bei uns bekannteste Art, wird höchstens 30 Fuß hoch und hat eine ganz rissige Rinde. Das Holz verhält sich wie beim Berg-A., ist noch dichter und keiner, und wird häufig zu eingelegten Arbeiten und zu Guitarren verwendet. Er läßt sich auch unter der Scheere halten, weßhalb er zu lebendigen Hecken dienen kann, übrigens mit weniger Vortheil als der Weißdorn. - Unter den ausländischen Arten ist der Zucker-A. (A. sacharinum W.) die interessanteste. Er bildet in Nordamerika von Canada bis zu dem Mainestaat zum größten Theil die Waldungen. Aus seinem Holzsaft wird mittelst Kochens und Abdampfens eine ganz guter Zucker gewonnen (5-6 Pfd. vom einzelnen Baum in einem Frühjahr, und es kann derselbe ohne Nachtheil 6 Jahre hintereinander angebohrt werden). A. rubrum, der rothe A. ebenfalls in Nordamerika einheimisch und dort ein sehr wichtiger und nützlicher Baum, wird bei uns in Landschaftsgärten bisweilen getroffen; ebenso A. nigrum, striatum u. Negundo (der eschenblättrige A.), in Pensylvanien einheimisch.


Ahowai, Schellenbaum, zu den Lorbeeren gehörig, in Brasilien einheimisch, unangenehm riechendes Holz, giftige Fruchtkerne.


Ahr, im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, Nebenfluß des Rheins. Das Ahrthal erzeugt angenehmen, blaßrothen Wein, den sogen. Ahrbleicher, besonders bei Ahrweiler, der Kreisstadt, 3000 E.


Ahrberg, ehem. eichstädtisches bischöfl. Amt; Marktfl. im bayer. Landgericht Herrieden, Schloß.


Ahremberg s. Aremberg.


Ahrensböck, holstein. Flecken, mit ehemaligem Karthäuserkloster.


Ahriman, das böse Wesen in der Religion der Perser, der Gegner des guten, Ormuzd, dem er mit seinen dienenden Geistern, den Dews, feindselig entgegenwirkt; er schuf alle schädlichen Pflanzen und Thiere und verführte auch die Menschen zum Abfalle von Ormuzd. Am Ende der Zeit aber wird er sammt den Dews besiegt und mit Ormuzd versöhnt und verschwindet mit demselben im allgemeinen Weltuntergange, wo nur das Urwesen, aus dem alles hervorgegangen, Zeruane Akarene, übrig bleibt.


Ahwas, pers. Landschaft in d. Prov. Khusistan, am pers. Meerb. und der türk. Gränze; Hptst., 5000 E., Höhlenwohnungen und Ruinen.


Ai, Stadt der Kananiter, von Josua durch List erobert und zerstört; später wieder bevölkert.


Ai s. Faulthier.


Aicardo, Baumstr., von dem mehrere der herrl. Bauwerke in Genua herrühren, st. 1625; die von ihm angefangene große Wasserleitung vollendete sein Sohn Jakob, ebenfalls großer Architekt, st. 1650.


Aicha, Stadt im Bunzlauer Kreise in Böhmen, in der Nähe ein Basaltriegel (Teufelsmauer genannt), eine Stunde lang. 2. Flecken im tyrol. Pusterthal; zwischen Sterzing u. Botzen starke Festungswerke, welche den tyrol. Centralpaß vertheidigen, von 1833-38 erbaut.

in nassem Grunde aber gedeiht er nicht. Als Hochwald verlangt er eine 100–120jährige, als Niederwald eine 25–30jährige Umtriebszeit, und dabei gehört er unter die schnellwüchsigen Laubhölzer. Die Anzucht des Bergahorns geschieht immer aus Samen. Das Bergahornholz ist weiß, marmorirt, von dichtem Gefüge und nimmt eine schöne Politur an, wird deßhalb von Kunstschreinern, Wagnern, Drechslern, Holzschneidern und insbesondere von Instrumentenmachern sehr gesucht. Getrocknet ist der Kubikfuß bis zu 50 Pfd. schwer. Das sog. franz. Ahornholz ist recht knorrig und verschlungen gewachsener Berg-Ahorn-Maser. – Dem vorigen in allem, namentlich aber in der Behandlung sehr ähnlich, ist der Spitz-A. (A. platanoides), die Blätter sind beiderseits gleich grün, die Blumen- u. Fruchtbüschel stehen aufwärts, und besonders kenntlich wird diese Art durch den weißen Milchsaft, welcher hervorquillt, wo ein Blattstiel abgebrochen wird. Er wächst schnell und erträgt bei Hochwaldbetrieb eine 70jährige, im Niederwald eine 25jährige Umtriebszeit. Das getrocknete Holz wiegt gegen 44 Pfd. der Kubikfuß, ist etwas härter, aber auch gröber als von der vorigen Art, nichtsdestoweniger aber ein ausgezeichnetes Wagnerholz. – Der Maßholder oder Feld-A. (A. campestre L.) ist die bei uns bekannteste Art, wird höchstens 30 Fuß hoch und hat eine ganz rissige Rinde. Das Holz verhält sich wie beim Berg-A., ist noch dichter und keiner, und wird häufig zu eingelegten Arbeiten und zu Guitarren verwendet. Er läßt sich auch unter der Scheere halten, weßhalb er zu lebendigen Hecken dienen kann, übrigens mit weniger Vortheil als der Weißdorn. – Unter den ausländischen Arten ist der Zucker-A. (A. sacharinum W.) die interessanteste. Er bildet in Nordamerika von Canada bis zu dem Mainestaat zum größten Theil die Waldungen. Aus seinem Holzsaft wird mittelst Kochens und Abdampfens eine ganz guter Zucker gewonnen (5–6 Pfd. vom einzelnen Baum in einem Frühjahr, und es kann derselbe ohne Nachtheil 6 Jahre hintereinander angebohrt werden). A. rubrum, der rothe A. ebenfalls in Nordamerika einheimisch und dort ein sehr wichtiger und nützlicher Baum, wird bei uns in Landschaftsgärten bisweilen getroffen; ebenso A. nigrum, striatum u. Negundo (der eschenblättrige A.), in Pensylvanien einheimisch.


Ahowai, Schellenbaum, zu den Lorbeeren gehörig, in Brasilien einheimisch, unangenehm riechendes Holz, giftige Fruchtkerne.


Ahr, im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, Nebenfluß des Rheins. Das Ahrthal erzeugt angenehmen, blaßrothen Wein, den sogen. Ahrbleicher, besonders bei Ahrweiler, der Kreisstadt, 3000 E.


Ahrberg, ehem. eichstädtisches bischöfl. Amt; Marktfl. im bayer. Landgericht Herrieden, Schloß.


Ahremberg s. Aremberg.


Ahrensböck, holstein. Flecken, mit ehemaligem Karthäuserkloster.


Ahriman, das böse Wesen in der Religion der Perser, der Gegner des guten, Ormuzd, dem er mit seinen dienenden Geistern, den Dews, feindselig entgegenwirkt; er schuf alle schädlichen Pflanzen und Thiere und verführte auch die Menschen zum Abfalle von Ormuzd. Am Ende der Zeit aber wird er sammt den Dews besiegt und mit Ormuzd versöhnt und verschwindet mit demselben im allgemeinen Weltuntergange, wo nur das Urwesen, aus dem alles hervorgegangen, Zeruane Akarene, übrig bleibt.


Ahwas, pers. Landschaft in d. Prov. Khusistan, am pers. Meerb. und der türk. Gränze; Hptst., 5000 E., Höhlenwohnungen und Ruinen.


Ai, Stadt der Kananiter, von Josua durch List erobert und zerstört; später wieder bevölkert.


Ai s. Faulthier.


Aicardo, Baumstr., von dem mehrere der herrl. Bauwerke in Genua herrühren, st. 1625; die von ihm angefangene große Wasserleitung vollendete sein Sohn Jakob, ebenfalls großer Architekt, st. 1650.


Aicha, Stadt im Bunzlauer Kreise in Böhmen, in der Nähe ein Basaltriegel (Teufelsmauer genannt), eine Stunde lang. 2. Flecken im tyrol. Pusterthal; zwischen Sterzing u. Botzen starke Festungswerke, welche den tyrol. Centralpaß vertheidigen, von 1833–38 erbaut.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0081" n="80"/>
in nassem Grunde aber gedeiht er nicht. Als Hochwald verlangt er eine 100&#x2013;120jährige, als Niederwald eine 25&#x2013;30jährige Umtriebszeit, und dabei gehört er unter die schnellwüchsigen Laubhölzer. Die Anzucht des Bergahorns geschieht immer aus Samen. Das Bergahornholz ist weiß, marmorirt, von dichtem Gefüge und nimmt eine schöne Politur an, wird deßhalb von Kunstschreinern, Wagnern, Drechslern, Holzschneidern und insbesondere von Instrumentenmachern sehr gesucht. Getrocknet ist der Kubikfuß bis zu 50 Pfd. schwer. Das sog. <hi rendition="#g">franz</hi>. Ahornholz ist recht knorrig und verschlungen gewachsener Berg-Ahorn-Maser. &#x2013; Dem vorigen in allem, namentlich aber in der Behandlung sehr ähnlich, ist der <hi rendition="#g">Spitz-A.</hi> <hi rendition="#i">(A. platanoides)</hi>, die Blätter sind beiderseits gleich grün, die Blumen- u. Fruchtbüschel stehen aufwärts, und besonders kenntlich wird diese Art durch den weißen Milchsaft, welcher hervorquillt, wo ein Blattstiel abgebrochen wird. Er wächst schnell und erträgt bei Hochwaldbetrieb eine 70jährige, im Niederwald eine 25jährige Umtriebszeit. Das getrocknete Holz wiegt gegen 44 Pfd. der Kubikfuß, ist etwas härter, aber auch gröber als von der vorigen Art, nichtsdestoweniger aber ein ausgezeichnetes Wagnerholz. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Maßholder</hi> oder <hi rendition="#g">Feld-A</hi>. (<hi rendition="#i">A. campestre L</hi>.) ist die bei uns bekannteste Art, wird höchstens 30 Fuß hoch und hat eine ganz rissige Rinde. Das Holz verhält sich wie beim Berg-A., ist noch dichter und keiner, und wird häufig zu eingelegten Arbeiten und zu Guitarren verwendet. Er läßt sich auch unter der Scheere halten, weßhalb er zu lebendigen Hecken dienen kann, übrigens mit weniger Vortheil als der Weißdorn. &#x2013; Unter den ausländischen Arten ist der <hi rendition="#g">Zucker</hi>-A. (<hi rendition="#i">A. sacharinum W</hi>.) die interessanteste. Er bildet in Nordamerika von Canada bis zu dem Mainestaat zum größten Theil die Waldungen. Aus seinem Holzsaft wird mittelst Kochens und Abdampfens eine ganz guter Zucker gewonnen (5&#x2013;6 Pfd. vom einzelnen Baum in einem Frühjahr, und es kann derselbe ohne Nachtheil 6 Jahre hintereinander angebohrt werden). <hi rendition="#i">A. rubrum</hi>, der rothe A. ebenfalls in Nordamerika einheimisch und dort ein sehr wichtiger und nützlicher Baum, wird bei uns in Landschaftsgärten bisweilen getroffen; ebenso <hi rendition="#i">A. nigrum, striatum</hi> u. <hi rendition="#i">Negundo</hi> (der <hi rendition="#g">eschenblättrige</hi> A.), in Pensylvanien einheimisch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahowai</hi>, Schellenbaum, zu den Lorbeeren gehörig, in Brasilien einheimisch, unangenehm riechendes Holz, giftige Fruchtkerne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahr</hi>, im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, Nebenfluß des Rheins. Das Ahrthal erzeugt angenehmen, blaßrothen Wein, den sogen. Ahrbleicher, besonders bei Ahrweiler, der Kreisstadt, 3000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahrberg</hi>, ehem. eichstädtisches bischöfl. Amt; Marktfl. im bayer. Landgericht Herrieden, Schloß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahremberg</hi> s. Aremberg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahrensböck</hi>, holstein. Flecken, mit ehemaligem Karthäuserkloster.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahriman</hi>, das böse Wesen in der Religion der Perser, der Gegner des guten, Ormuzd, dem er mit seinen dienenden Geistern, den Dews, feindselig entgegenwirkt; er schuf alle schädlichen Pflanzen und Thiere und verführte auch die Menschen zum Abfalle von Ormuzd. Am Ende der Zeit aber wird er sammt den Dews besiegt und mit Ormuzd versöhnt und verschwindet mit demselben im allgemeinen Weltuntergange, wo nur das Urwesen, aus dem alles hervorgegangen, Zeruane Akarene, übrig bleibt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ahwas</hi>, pers. Landschaft in d. Prov. Khusistan, am pers. Meerb. und der türk. Gränze; Hptst., 5000 E., Höhlenwohnungen und Ruinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ai</hi>, Stadt der Kananiter, von Josua durch List erobert und zerstört; später wieder bevölkert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ai</hi> s. Faulthier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aicardo</hi>, Baumstr., von dem mehrere der herrl. Bauwerke in Genua herrühren, st. 1625; die von ihm angefangene große Wasserleitung vollendete sein Sohn Jakob, ebenfalls großer Architekt, st. 1650.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aicha</hi>, Stadt im Bunzlauer Kreise in Böhmen, in der Nähe ein Basaltriegel (Teufelsmauer genannt), eine Stunde lang. 2. Flecken im tyrol. Pusterthal; zwischen Sterzing u. Botzen starke Festungswerke, welche den tyrol. Centralpaß vertheidigen, von 1833&#x2013;38 erbaut.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0081] in nassem Grunde aber gedeiht er nicht. Als Hochwald verlangt er eine 100–120jährige, als Niederwald eine 25–30jährige Umtriebszeit, und dabei gehört er unter die schnellwüchsigen Laubhölzer. Die Anzucht des Bergahorns geschieht immer aus Samen. Das Bergahornholz ist weiß, marmorirt, von dichtem Gefüge und nimmt eine schöne Politur an, wird deßhalb von Kunstschreinern, Wagnern, Drechslern, Holzschneidern und insbesondere von Instrumentenmachern sehr gesucht. Getrocknet ist der Kubikfuß bis zu 50 Pfd. schwer. Das sog. franz. Ahornholz ist recht knorrig und verschlungen gewachsener Berg-Ahorn-Maser. – Dem vorigen in allem, namentlich aber in der Behandlung sehr ähnlich, ist der Spitz-A. (A. platanoides), die Blätter sind beiderseits gleich grün, die Blumen- u. Fruchtbüschel stehen aufwärts, und besonders kenntlich wird diese Art durch den weißen Milchsaft, welcher hervorquillt, wo ein Blattstiel abgebrochen wird. Er wächst schnell und erträgt bei Hochwaldbetrieb eine 70jährige, im Niederwald eine 25jährige Umtriebszeit. Das getrocknete Holz wiegt gegen 44 Pfd. der Kubikfuß, ist etwas härter, aber auch gröber als von der vorigen Art, nichtsdestoweniger aber ein ausgezeichnetes Wagnerholz. – Der Maßholder oder Feld-A. (A. campestre L.) ist die bei uns bekannteste Art, wird höchstens 30 Fuß hoch und hat eine ganz rissige Rinde. Das Holz verhält sich wie beim Berg-A., ist noch dichter und keiner, und wird häufig zu eingelegten Arbeiten und zu Guitarren verwendet. Er läßt sich auch unter der Scheere halten, weßhalb er zu lebendigen Hecken dienen kann, übrigens mit weniger Vortheil als der Weißdorn. – Unter den ausländischen Arten ist der Zucker-A. (A. sacharinum W.) die interessanteste. Er bildet in Nordamerika von Canada bis zu dem Mainestaat zum größten Theil die Waldungen. Aus seinem Holzsaft wird mittelst Kochens und Abdampfens eine ganz guter Zucker gewonnen (5–6 Pfd. vom einzelnen Baum in einem Frühjahr, und es kann derselbe ohne Nachtheil 6 Jahre hintereinander angebohrt werden). A. rubrum, der rothe A. ebenfalls in Nordamerika einheimisch und dort ein sehr wichtiger und nützlicher Baum, wird bei uns in Landschaftsgärten bisweilen getroffen; ebenso A. nigrum, striatum u. Negundo (der eschenblättrige A.), in Pensylvanien einheimisch. Ahowai, Schellenbaum, zu den Lorbeeren gehörig, in Brasilien einheimisch, unangenehm riechendes Holz, giftige Fruchtkerne. Ahr, im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, Nebenfluß des Rheins. Das Ahrthal erzeugt angenehmen, blaßrothen Wein, den sogen. Ahrbleicher, besonders bei Ahrweiler, der Kreisstadt, 3000 E. Ahrberg, ehem. eichstädtisches bischöfl. Amt; Marktfl. im bayer. Landgericht Herrieden, Schloß. Ahremberg s. Aremberg. Ahrensböck, holstein. Flecken, mit ehemaligem Karthäuserkloster. Ahriman, das böse Wesen in der Religion der Perser, der Gegner des guten, Ormuzd, dem er mit seinen dienenden Geistern, den Dews, feindselig entgegenwirkt; er schuf alle schädlichen Pflanzen und Thiere und verführte auch die Menschen zum Abfalle von Ormuzd. Am Ende der Zeit aber wird er sammt den Dews besiegt und mit Ormuzd versöhnt und verschwindet mit demselben im allgemeinen Weltuntergange, wo nur das Urwesen, aus dem alles hervorgegangen, Zeruane Akarene, übrig bleibt. Ahwas, pers. Landschaft in d. Prov. Khusistan, am pers. Meerb. und der türk. Gränze; Hptst., 5000 E., Höhlenwohnungen und Ruinen. Ai, Stadt der Kananiter, von Josua durch List erobert und zerstört; später wieder bevölkert. Ai s. Faulthier. Aicardo, Baumstr., von dem mehrere der herrl. Bauwerke in Genua herrühren, st. 1625; die von ihm angefangene große Wasserleitung vollendete sein Sohn Jakob, ebenfalls großer Architekt, st. 1650. Aicha, Stadt im Bunzlauer Kreise in Böhmen, in der Nähe ein Basaltriegel (Teufelsmauer genannt), eine Stunde lang. 2. Flecken im tyrol. Pusterthal; zwischen Sterzing u. Botzen starke Festungswerke, welche den tyrol. Centralpaß vertheidigen, von 1833–38 erbaut.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/81
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/81>, abgerufen am 28.11.2024.