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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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u. Mantua sowie das linke Rheinufer aufgab, dafür Venedig und die Lombardei bis an die Etsch erhielt; vgl. Oesterreich.


Campomanes, Pedro Rodriguez, Graf von, Asturier. geb. 1723, war 1788 Präsident des königl. Raths, Staatsrath, Director der königl. Akademie der Geschichte in Madrid, Arandas (s. d. A.) Gehilfe bei dessen Neuerungen und namentlich bei der Vertreibung der Jesuiten. Später wurde er entlassen und st. 1802. Schrieb über Industrie, Staatswirthschaft, Polizei, Volkserziehung.


Campo-Mayor, portugies, Festung an der span. Gränze, in der Provinz Alentejo, 5000 E.; Schmuggelhandel. 1709 Sieg der Spanier über die Engländer und Portugiesen; 1732 Zerstörung der Stadt durch ein auffliegendes Pulvermagazin.


Campo santo (heiliges Feld), ital. Name des Gottesackers; s. Pisa.


Campo santo, Dorf am Panaro im Modenesischen; hier im österr. Erbfolgekriege 8. Febr. 1743 Sieg der Oesterreicher über die Spanier.


Campsie (Cämbsie), schott. Marktflecken unweit Glasgow, 5700 E., Baumwollenfabrikation, Alaunbereitung. Die Hügelreihe der Campsie-Fells, vulkanischen Ursprungs, bis 1500' hoch.


Campus Martius, das Marsfeld in Rom, der Waffenübungsplatz.


Camp volant (frz. Cang wolang), fliegende Truppe, Streifcorps.


Camuccini (Camutschini), Vincenzo, Baron, geb. 1773 zu Rom, ausgezeichneter Maler, der die Manier des Franzosen David nach Italien verpflanzte; guter Portraitmaler und glücklich in der Wiederherstellung alter Gemälde; st. 1844 als Inspector der päpstlichen Gemäldegallerie.


Camus (frz. Camüh), Armand Gaston, geb. 1740, Jurist, Mitglied der Nationalversammlung, stimmte im Convente für den Tod des Königs; 1793 sollte er mit 5 andern Commissarien den General Dumouriez verhaften, wurde aber von diesem mit den andern den Oesterreichern ausgeliefert. Nach 2 Jahren wurde er gegen die Tochter Ludwigs XVI. ausgewechselt, war lange Präsident des Raths der Fünfhundert und st. 1804.


Camwood (Cämmwudd), engl. Name eines Rothholzes, von der Baphia nitida; s. Baphia.


Canada, brittische Provinz in Nordamerika, zwischen der Hudsonsbai, Labrador, dem Gebiet der Hudsonsbaigesellschaft, Neuwales, den ungeheuren öden Ländern gegen Westen, den vereinigten Staaten, Neubraunschweig und dem Golf von St. Lorenz. 16000 #M. groß, größtentheils Tiefland. Im Norden bildet ein 1500-2000' hoher Rücken die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen der Hudsonsbay u. denen des St. Lorenzstromes; die Halbinsel zwischen dem Ontario-, Erie- und Huronensee wird durch einen Höhenzug in einen östl. u. westl. Theil geschieden, letzterer ist die Waldebene von Ober-C. Ganz C. gehört zum Gebiete des Lorenzstromes, der für den Verkehr von außerordentlicher Wichtigkeit ist. Er bildet auch ein zusammenhängendes System der größten Süßwasserbecken der Erde: Obersee, Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontariosee. Das Klima C.s ist das gemäßigte mit sehr kalten Wintern, heißen Sommern u. meistens sehr kurzen Uebergangszeiten. C. erzeugt alle Getreidearten und Obst, die Viehzucht ist beträchtlich u. seine Waldungen sind unerschöpflich an Nadel- und Laubholz. An Wild ist Ueberfluß: Elenthier, Hirsch, Hase, Bär, Wolf, Fuchs, wilde Katze, Marder, Biber. Das Mineralreich liefert: Gold. Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Steinkohlen. Die Einwohnerzahl wird auf 1300000 angegeben. von denen etwa 850000 franz., der Rest engl., irischen. deutschen, indianischen Ursprungs ist. Die Franzosen sind ihrem Nationalcharakter nach von den europäischen sehr verschieden; eher phlegmatisch als sanguinisch, genügsam, am Alten festhängend, namentlich an der katholischen Kirche; selbst einige Reste des Feudalwesens haben sich erhalten. C. ist in Ober- und Unter-C. eingetheilt; die jetzt zu einer Provinz vereinigt sind; jenes ist in 20 Districte eingetheilt; welche in Countes und Townships zerfallen, dieses

u. Mantua sowie das linke Rheinufer aufgab, dafür Venedig und die Lombardei bis an die Etsch erhielt; vgl. Oesterreich.


Campomanes, Pedro Rodriguez, Graf von, Asturier. geb. 1723, war 1788 Präsident des königl. Raths, Staatsrath, Director der königl. Akademie der Geschichte in Madrid, Arandas (s. d. A.) Gehilfe bei dessen Neuerungen und namentlich bei der Vertreibung der Jesuiten. Später wurde er entlassen und st. 1802. Schrieb über Industrie, Staatswirthschaft, Polizei, Volkserziehung.


Campo-Mayor, portugies, Festung an der span. Gränze, in der Provinz Alentejo, 5000 E.; Schmuggelhandel. 1709 Sieg der Spanier über die Engländer und Portugiesen; 1732 Zerstörung der Stadt durch ein auffliegendes Pulvermagazin.


Campo santo (heiliges Feld), ital. Name des Gottesackers; s. Pisa.


Campo santo, Dorf am Panaro im Modenesischen; hier im österr. Erbfolgekriege 8. Febr. 1743 Sieg der Oesterreicher über die Spanier.


Campsie (Cämbsie), schott. Marktflecken unweit Glasgow, 5700 E., Baumwollenfabrikation, Alaunbereitung. Die Hügelreihe der Campsie-Fells, vulkanischen Ursprungs, bis 1500' hoch.


Campus Martius, das Marsfeld in Rom, der Waffenübungsplatz.


Camp volant (frz. Cang wolang), fliegende Truppe, Streifcorps.


Camuccini (Camutschini), Vincenzo, Baron, geb. 1773 zu Rom, ausgezeichneter Maler, der die Manier des Franzosen David nach Italien verpflanzte; guter Portraitmaler und glücklich in der Wiederherstellung alter Gemälde; st. 1844 als Inspector der päpstlichen Gemäldegallerie.


Camus (frz. Camüh), Armand Gaston, geb. 1740, Jurist, Mitglied der Nationalversammlung, stimmte im Convente für den Tod des Königs; 1793 sollte er mit 5 andern Commissarien den General Dumouriez verhaften, wurde aber von diesem mit den andern den Oesterreichern ausgeliefert. Nach 2 Jahren wurde er gegen die Tochter Ludwigs XVI. ausgewechselt, war lange Präsident des Raths der Fünfhundert und st. 1804.


Camwood (Cämmwudd), engl. Name eines Rothholzes, von der Baphia nitida; s. Baphia.


Canada, brittische Provinz in Nordamerika, zwischen der Hudsonsbai, Labrador, dem Gebiet der Hudsonsbaigesellschaft, Neuwales, den ungeheuren öden Ländern gegen Westen, den vereinigten Staaten, Neubraunschweig und dem Golf von St. Lorenz. 16000 □M. groß, größtentheils Tiefland. Im Norden bildet ein 1500–2000' hoher Rücken die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen der Hudsonsbay u. denen des St. Lorenzstromes; die Halbinsel zwischen dem Ontario-, Erie- und Huronensee wird durch einen Höhenzug in einen östl. u. westl. Theil geschieden, letzterer ist die Waldebene von Ober-C. Ganz C. gehört zum Gebiete des Lorenzstromes, der für den Verkehr von außerordentlicher Wichtigkeit ist. Er bildet auch ein zusammenhängendes System der größten Süßwasserbecken der Erde: Obersee, Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontariosee. Das Klima C.s ist das gemäßigte mit sehr kalten Wintern, heißen Sommern u. meistens sehr kurzen Uebergangszeiten. C. erzeugt alle Getreidearten und Obst, die Viehzucht ist beträchtlich u. seine Waldungen sind unerschöpflich an Nadel- und Laubholz. An Wild ist Ueberfluß: Elenthier, Hirsch, Hase, Bär, Wolf, Fuchs, wilde Katze, Marder, Biber. Das Mineralreich liefert: Gold. Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Steinkohlen. Die Einwohnerzahl wird auf 1300000 angegeben. von denen etwa 850000 franz., der Rest engl., irischen. deutschen, indianischen Ursprungs ist. Die Franzosen sind ihrem Nationalcharakter nach von den europäischen sehr verschieden; eher phlegmatisch als sanguinisch, genügsam, am Alten festhängend, namentlich an der katholischen Kirche; selbst einige Reste des Feudalwesens haben sich erhalten. C. ist in Ober- und Unter-C. eingetheilt; die jetzt zu einer Provinz vereinigt sind; jenes ist in 20 Districte eingetheilt; welche in Countes und Townships zerfallen, dieses

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[774/0775] u. Mantua sowie das linke Rheinufer aufgab, dafür Venedig und die Lombardei bis an die Etsch erhielt; vgl. Oesterreich. Campomanes, Pedro Rodriguez, Graf von, Asturier. geb. 1723, war 1788 Präsident des königl. Raths, Staatsrath, Director der königl. Akademie der Geschichte in Madrid, Arandas (s. d. A.) Gehilfe bei dessen Neuerungen und namentlich bei der Vertreibung der Jesuiten. Später wurde er entlassen und st. 1802. Schrieb über Industrie, Staatswirthschaft, Polizei, Volkserziehung. Campo-Mayor, portugies, Festung an der span. Gränze, in der Provinz Alentejo, 5000 E.; Schmuggelhandel. 1709 Sieg der Spanier über die Engländer und Portugiesen; 1732 Zerstörung der Stadt durch ein auffliegendes Pulvermagazin. Campo santo (heiliges Feld), ital. Name des Gottesackers; s. Pisa. Campo santo, Dorf am Panaro im Modenesischen; hier im österr. Erbfolgekriege 8. Febr. 1743 Sieg der Oesterreicher über die Spanier. Campsie (Cämbsie), schott. Marktflecken unweit Glasgow, 5700 E., Baumwollenfabrikation, Alaunbereitung. Die Hügelreihe der Campsie-Fells, vulkanischen Ursprungs, bis 1500' hoch. Campus Martius, das Marsfeld in Rom, der Waffenübungsplatz. Camp volant (frz. Cang wolang), fliegende Truppe, Streifcorps. Camuccini (Camutschini), Vincenzo, Baron, geb. 1773 zu Rom, ausgezeichneter Maler, der die Manier des Franzosen David nach Italien verpflanzte; guter Portraitmaler und glücklich in der Wiederherstellung alter Gemälde; st. 1844 als Inspector der päpstlichen Gemäldegallerie. Camus (frz. Camüh), Armand Gaston, geb. 1740, Jurist, Mitglied der Nationalversammlung, stimmte im Convente für den Tod des Königs; 1793 sollte er mit 5 andern Commissarien den General Dumouriez verhaften, wurde aber von diesem mit den andern den Oesterreichern ausgeliefert. Nach 2 Jahren wurde er gegen die Tochter Ludwigs XVI. ausgewechselt, war lange Präsident des Raths der Fünfhundert und st. 1804. Camwood (Cämmwudd), engl. Name eines Rothholzes, von der Baphia nitida; s. Baphia. Canada, brittische Provinz in Nordamerika, zwischen der Hudsonsbai, Labrador, dem Gebiet der Hudsonsbaigesellschaft, Neuwales, den ungeheuren öden Ländern gegen Westen, den vereinigten Staaten, Neubraunschweig und dem Golf von St. Lorenz. 16000 □M. groß, größtentheils Tiefland. Im Norden bildet ein 1500–2000' hoher Rücken die Wasserscheide zwischen den Zuflüssen der Hudsonsbay u. denen des St. Lorenzstromes; die Halbinsel zwischen dem Ontario-, Erie- und Huronensee wird durch einen Höhenzug in einen östl. u. westl. Theil geschieden, letzterer ist die Waldebene von Ober-C. Ganz C. gehört zum Gebiete des Lorenzstromes, der für den Verkehr von außerordentlicher Wichtigkeit ist. Er bildet auch ein zusammenhängendes System der größten Süßwasserbecken der Erde: Obersee, Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontariosee. Das Klima C.s ist das gemäßigte mit sehr kalten Wintern, heißen Sommern u. meistens sehr kurzen Uebergangszeiten. C. erzeugt alle Getreidearten und Obst, die Viehzucht ist beträchtlich u. seine Waldungen sind unerschöpflich an Nadel- und Laubholz. An Wild ist Ueberfluß: Elenthier, Hirsch, Hase, Bär, Wolf, Fuchs, wilde Katze, Marder, Biber. Das Mineralreich liefert: Gold. Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Steinkohlen. Die Einwohnerzahl wird auf 1300000 angegeben. von denen etwa 850000 franz., der Rest engl., irischen. deutschen, indianischen Ursprungs ist. Die Franzosen sind ihrem Nationalcharakter nach von den europäischen sehr verschieden; eher phlegmatisch als sanguinisch, genügsam, am Alten festhängend, namentlich an der katholischen Kirche; selbst einige Reste des Feudalwesens haben sich erhalten. C. ist in Ober- und Unter-C. eingetheilt; die jetzt zu einer Provinz vereinigt sind; jenes ist in 20 Districte eingetheilt; welche in Countes und Townships zerfallen, dieses

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 774. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/775>, abgerufen am 22.11.2024.