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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Kunstreise und nannte sich Duca (Herzog) von der erkauften Herrschaft S. Dorato; st. 1783.


Caffarelli du Falga, Louis, geb. 1756, bei dem Ausbruch der Revolution bereits Offizier, machte den ägypt. Feldzug als Befehlshaber des Ingenieurcorps mit und fiel den 1. April 1799 vor St. Jean d'Acre. Sein Bruder August. geb. 1766. diente in allen Kriegen von 1792-1815, war der einzige General, der auch 1813 mit Glück focht (in Spanien gegen die Engländer), begleitete 1814 die Kaiserin Marie Louise nach Wien, trat 1815 zu Napoleon über, lebte später zurückgezogen, bis ihn Louis Philipp 1831 zum Pair machte, st. 1849.


Caffee, s. Kaffe; Caffein, s. Kaffein.


Caffis, Caffire, Getreidemaß in Spanien und der Berberei von 14420 bis 18051 par. Kubikzoll Inhalt.


Caffiso, Oelmaß in Messina = 595,88 par. Kubikzoll.


Cafla, arab. Gold- und Silbergewicht = 654/5 holl. As.


Cafusos, Mischlingsrace in Südamerika von Indianern und Negern.


Cagayan, nördl. Provinz auf der span. Philippineninsel Manila, fruchtbar, wohlbewässert, von Malaien bewohnt, die Landbau und Viehzucht treiben.


Cage (frz. Cahsch), ein Käfig; in Taschenuhren der Raum zwischen beiden Platinen, wo die Räder liegen.


Cagliareso (Caljareso), sardinische Kupfermünze, etwas mehr als 1 Pfg.


Cagliari (Caljari), Hauptstadt der Insel Sardinien, an einer großen Bucht, Sitz der Provinzialbehörden, eines Erzbischofs, mit 32000 E., Citadelle; 38 Kirchen, darunter die prächtige Kathedrale; Universität wenig besucht; guter Hafen, Handel mit Wein, Oel, Getreide und anderen Erzeugnissen der Insel.


Cagliari, Paolo Veronese, geb. 1530 zu Verona, einer der ausgezeichnetsten Maler der venetian. Schule, prachtliebend, im Colorit blühend und mannigfach, in der Composition voll Leben und Ideen, lebte meistens in Venedig, wo sich die meisten seiner Werke finden; sein berühmtestes jedoch, die Hochzeit von Kana, ist im Museum zu Paris; er st. 1588.


Cagliaria (Catjaria), sardinisches Längenmaß = 80,29 par. Linien.


Cagliostro (Kaliostro), Alexander Graf von, nannte sich der Abenteurer Giuseppe Balsamo von Palermo, geb. 1743, der 13jährig den Eltern entlief, sich beim Ordensapotheker eines Klosters einige Kenntnisse erwarb und wegen schlechter Aufführung aus dem Kloster entfernt wurde. Er machte sich als Zeichner in seiner Vaterstadt durch Lüderlichkeiten aller Art so berüchtigt, daß er 26jährig dieselbe abermals verlassen mußte, trieb sich als Charlatan in der Türkei herum, kehrte 1770 zurück, heirathete die schöne Lorenza Feliciani, durchzog mit ihr als Arzt, Alchymist, Freimaurer und Geisterbeschwörer einen großen Theil Europas und wußte sich durch seine Lebenstinktur und Geisterbeschwörungen lange Zeit Zutritt in die höchsten Gesellschaften und große Summen zu erwerben. 1786 saß er in der Bastille, weil er in die berüchtigte Halsbandgeschichte schwer verwickelt war und ging 1787 aus Frankreich verwiesen nach Rom, während die von ihm früher aus Mitau entführte Elise v. d. Recke den Betrüger öffentlich entlarvte. Wegen Versuchen, in Rom selbst eine Freimaurerloge zu stiften, wurde er 1791 zum Tode verurtheilt und dann zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er st. 1795 im Kerker, seine Gefährtin büßte ihre Sünden in einem Kloster; die später zu Paris erschienenen "memoires authentiques" sind unecht.


Cagnola (Canjola), geb. 1759 zu Mailand, ital. Baumeister, unter anderen erbaute er den Arco della pace in Mailand, der jedoch erst nach seinem Tode 1838 vollendet wurde, einen Bogen für die Porta Ticinese, den Glockenthurm von Urgnano etc.; st. 1833.


Cagots (frz. Cagoh), eigenthümliche Menschenrace in den franz. Pyrenäen. unbekannter Abkunft (die Ableitung von canis Gothus, gothischer Hund, ist ungegründet), eine herumschweifende Lebensweise führend, mit einem erblichen Aussatze behaftet; sie sind verachtet, verrichten

Kunstreise und nannte sich Duca (Herzog) von der erkauften Herrschaft S. Dorato; st. 1783.


Caffarelli du Falga, Louis, geb. 1756, bei dem Ausbruch der Revolution bereits Offizier, machte den ägypt. Feldzug als Befehlshaber des Ingenieurcorps mit und fiel den 1. April 1799 vor St. Jean dʼAcre. Sein Bruder August. geb. 1766. diente in allen Kriegen von 1792–1815, war der einzige General, der auch 1813 mit Glück focht (in Spanien gegen die Engländer), begleitete 1814 die Kaiserin Marie Louise nach Wien, trat 1815 zu Napoleon über, lebte später zurückgezogen, bis ihn Louis Philipp 1831 zum Pair machte, st. 1849.


Caffee, s. Kaffe; Caffëin, s. Kaffëin.


Caffis, Caffire, Getreidemaß in Spanien und der Berberei von 14420 bis 18051 par. Kubikzoll Inhalt.


Caffiso, Oelmaß in Messina = 595,88 par. Kubikzoll.


Cafla, arab. Gold- und Silbergewicht = 654/5 holl. As.


Cafusos, Mischlingsrace in Südamerika von Indianern und Negern.


Cagayan, nördl. Provinz auf der span. Philippineninsel Manila, fruchtbar, wohlbewässert, von Malaien bewohnt, die Landbau und Viehzucht treiben.


Cage (frz. Cahsch), ein Käfig; in Taschenuhren der Raum zwischen beiden Platinen, wo die Räder liegen.


Cagliareso (Caljareso), sardinische Kupfermünze, etwas mehr als 1 Pfg.


Cagliari (Caljari), Hauptstadt der Insel Sardinien, an einer großen Bucht, Sitz der Provinzialbehörden, eines Erzbischofs, mit 32000 E., Citadelle; 38 Kirchen, darunter die prächtige Kathedrale; Universität wenig besucht; guter Hafen, Handel mit Wein, Oel, Getreide und anderen Erzeugnissen der Insel.


Cagliari, Paolo Veronese, geb. 1530 zu Verona, einer der ausgezeichnetsten Maler der venetian. Schule, prachtliebend, im Colorit blühend und mannigfach, in der Composition voll Leben und Ideen, lebte meistens in Venedig, wo sich die meisten seiner Werke finden; sein berühmtestes jedoch, die Hochzeit von Kana, ist im Museum zu Paris; er st. 1588.


Cagliaria (Catjaria), sardinisches Längenmaß = 80,29 par. Linien.


Cagliostro (Kaliostro), Alexander Graf von, nannte sich der Abenteurer Giuseppe Balsamo von Palermo, geb. 1743, der 13jährig den Eltern entlief, sich beim Ordensapotheker eines Klosters einige Kenntnisse erwarb und wegen schlechter Aufführung aus dem Kloster entfernt wurde. Er machte sich als Zeichner in seiner Vaterstadt durch Lüderlichkeiten aller Art so berüchtigt, daß er 26jährig dieselbe abermals verlassen mußte, trieb sich als Charlatan in der Türkei herum, kehrte 1770 zurück, heirathete die schöne Lorenza Feliciani, durchzog mit ihr als Arzt, Alchymist, Freimaurer und Geisterbeschwörer einen großen Theil Europas und wußte sich durch seine Lebenstinktur und Geisterbeschwörungen lange Zeit Zutritt in die höchsten Gesellschaften und große Summen zu erwerben. 1786 saß er in der Bastille, weil er in die berüchtigte Halsbandgeschichte schwer verwickelt war und ging 1787 aus Frankreich verwiesen nach Rom, während die von ihm früher aus Mitau entführte Elise v. d. Recke den Betrüger öffentlich entlarvte. Wegen Versuchen, in Rom selbst eine Freimaurerloge zu stiften, wurde er 1791 zum Tode verurtheilt und dann zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er st. 1795 im Kerker, seine Gefährtin büßte ihre Sünden in einem Kloster; die später zu Paris erschienenen „mémoires authentiques“ sind unecht.


Cagnola (Canjola), geb. 1759 zu Mailand, ital. Baumeister, unter anderen erbaute er den Arco della pace in Mailand, der jedoch erst nach seinem Tode 1838 vollendet wurde, einen Bogen für die Porta Ticinese, den Glockenthurm von Urgnano etc.; st. 1833.


Cagots (frz. Cagoh), eigenthümliche Menschenrace in den franz. Pyrenäen. unbekannter Abkunft (die Ableitung von canis Gothus, gothischer Hund, ist ungegründet), eine herumschweifende Lebensweise führend, mit einem erblichen Aussatze behaftet; sie sind verachtet, verrichten

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[752/0753] Kunstreise und nannte sich Duca (Herzog) von der erkauften Herrschaft S. Dorato; st. 1783. Caffarelli du Falga, Louis, geb. 1756, bei dem Ausbruch der Revolution bereits Offizier, machte den ägypt. Feldzug als Befehlshaber des Ingenieurcorps mit und fiel den 1. April 1799 vor St. Jean dʼAcre. Sein Bruder August. geb. 1766. diente in allen Kriegen von 1792–1815, war der einzige General, der auch 1813 mit Glück focht (in Spanien gegen die Engländer), begleitete 1814 die Kaiserin Marie Louise nach Wien, trat 1815 zu Napoleon über, lebte später zurückgezogen, bis ihn Louis Philipp 1831 zum Pair machte, st. 1849. Caffee, s. Kaffe; Caffëin, s. Kaffëin. Caffis, Caffire, Getreidemaß in Spanien und der Berberei von 14420 bis 18051 par. Kubikzoll Inhalt. Caffiso, Oelmaß in Messina = 595,88 par. Kubikzoll. Cafla, arab. Gold- und Silbergewicht = 654/5 holl. As. Cafusos, Mischlingsrace in Südamerika von Indianern und Negern. Cagayan, nördl. Provinz auf der span. Philippineninsel Manila, fruchtbar, wohlbewässert, von Malaien bewohnt, die Landbau und Viehzucht treiben. Cage (frz. Cahsch), ein Käfig; in Taschenuhren der Raum zwischen beiden Platinen, wo die Räder liegen. Cagliareso (Caljareso), sardinische Kupfermünze, etwas mehr als 1 Pfg. Cagliari (Caljari), Hauptstadt der Insel Sardinien, an einer großen Bucht, Sitz der Provinzialbehörden, eines Erzbischofs, mit 32000 E., Citadelle; 38 Kirchen, darunter die prächtige Kathedrale; Universität wenig besucht; guter Hafen, Handel mit Wein, Oel, Getreide und anderen Erzeugnissen der Insel. Cagliari, Paolo Veronese, geb. 1530 zu Verona, einer der ausgezeichnetsten Maler der venetian. Schule, prachtliebend, im Colorit blühend und mannigfach, in der Composition voll Leben und Ideen, lebte meistens in Venedig, wo sich die meisten seiner Werke finden; sein berühmtestes jedoch, die Hochzeit von Kana, ist im Museum zu Paris; er st. 1588. Cagliaria (Catjaria), sardinisches Längenmaß = 80,29 par. Linien. Cagliostro (Kaliostro), Alexander Graf von, nannte sich der Abenteurer Giuseppe Balsamo von Palermo, geb. 1743, der 13jährig den Eltern entlief, sich beim Ordensapotheker eines Klosters einige Kenntnisse erwarb und wegen schlechter Aufführung aus dem Kloster entfernt wurde. Er machte sich als Zeichner in seiner Vaterstadt durch Lüderlichkeiten aller Art so berüchtigt, daß er 26jährig dieselbe abermals verlassen mußte, trieb sich als Charlatan in der Türkei herum, kehrte 1770 zurück, heirathete die schöne Lorenza Feliciani, durchzog mit ihr als Arzt, Alchymist, Freimaurer und Geisterbeschwörer einen großen Theil Europas und wußte sich durch seine Lebenstinktur und Geisterbeschwörungen lange Zeit Zutritt in die höchsten Gesellschaften und große Summen zu erwerben. 1786 saß er in der Bastille, weil er in die berüchtigte Halsbandgeschichte schwer verwickelt war und ging 1787 aus Frankreich verwiesen nach Rom, während die von ihm früher aus Mitau entführte Elise v. d. Recke den Betrüger öffentlich entlarvte. Wegen Versuchen, in Rom selbst eine Freimaurerloge zu stiften, wurde er 1791 zum Tode verurtheilt und dann zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er st. 1795 im Kerker, seine Gefährtin büßte ihre Sünden in einem Kloster; die später zu Paris erschienenen „mémoires authentiques“ sind unecht. Cagnola (Canjola), geb. 1759 zu Mailand, ital. Baumeister, unter anderen erbaute er den Arco della pace in Mailand, der jedoch erst nach seinem Tode 1838 vollendet wurde, einen Bogen für die Porta Ticinese, den Glockenthurm von Urgnano etc.; st. 1833. Cagots (frz. Cagoh), eigenthümliche Menschenrace in den franz. Pyrenäen. unbekannter Abkunft (die Ableitung von canis Gothus, gothischer Hund, ist ungegründet), eine herumschweifende Lebensweise führend, mit einem erblichen Aussatze behaftet; sie sind verachtet, verrichten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/753>, abgerufen am 22.11.2024.