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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Departements Calvados an der schiffbaren Orne, 45280 E., große Industrie in Spitzen aller Art. Strümpfen, Wollen- u. Baumwollentuch, Leinen, Leder, Tapeten, Porzellan, Papier; lebhafter Land- und Seehandel, Messe.


Cälatur, halberhabene, getriebene Arbeit.


Cäre, altetrur. Stadt nordwestl. von Rom. mit diesem frühe verbündet und zuerst mit dem Bürgerrechte beschenkt; von C. leitet man auch das Wort Caerimoniae ab. Jetzt Cervete, wo in neuester Zeit uralte Gräber entdeckt wurden.


Caerleon, uralte Stadt am Usk in der Grafschaft Monmouth, 1250 E., mit vielen Alterthümern; in der Volkssage Residenz des Königs Arthur.


Caermarthen (Carmarschen), südl. Grafschaft im engl. Wales. 45 #M. groß mit 115000 E., gebirgig, wenig fruchtbar, aber reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn, Blei, Bausteinen. C., Hauptstadt mit 10500 E., Fabriken für Tauwerk, Eisenwaaren; Schiffbau, Fischerei.


Caernarvon (Carnarwönn), nördl. Grafschaft im engl. Wales, 23 #M. groß mit 74000 E.; sehr gebirgig. nicht zum Ackerbau, aber zur Viehzucht geeignet; etwas Bergbau, starke Fischerei. C., die Hauptstadt, 11000 E., lebhafter Seehandel; alte Festungswerke aus den Walliser Kriegen. Burg Eduards I.


Caesalpinieae, Gruppe der großen natürlichen Pflanzenfamilie der hülsenfrüchtigen Gewächse (Leguminosae), besonders merkwürdig durch ihre Reichhaltigkeit an Gattungen u. Arten, welche Stoffe enthalten, die als Abführmittel wirken, vermuthlich in Folge eines großen Gehalts von Extractivstoff nebst essigsaurem Kali. Hieher gehört der Tamarindus indica, der den officinellen Tamarindenbrei liefert; verschiedene Arten von Cassia, Sträucher der heißeren Zonen, welche bald im Fruchtbrei, wie bei C. Fistula, bald in den Blättern, wie bei C. Canceolata und Senna, Sennesblätter, abführende Eigenschaften besitzen; der Johannisbrotbaum, Ceratonia Siliqua, dessen Früchte als die sogenannten Karoben officinell sind. Die Moringa pterygosperma liefert die Behennüsse, die Copaifera officinalis und multijuga Copaivbalsam. Jonesia pinnata ist vielleicht der wohlriechendste Baum in ganz Indien. Viele Arten von Caesalpinia liefern Farbhölzer, welche als Fernambuck- od. Brasilienholz (Caesalpinia echinata) u. als Sappanholz (C. Sappan) bedeutende Handelsartikel sind. Von Hymenaea Curbaril endlich kommt der feinste Kopallak. - Die Ziergärtnerei liebt aus den C. die Gleditschia triacanthos, die Cercis Siliquastrum und canadensis, erstere mit rosenrothen, letztere mit grünlichen Schmetterlingsblüthen, die vor den Blättern erscheinen; kleinere Bäume, ersterer als Judasbaum bekannt, die Warmhauspflanzen Poinciana pulcherrima. Colvillea racemosa, doppeltsiederblätteriger Baum aus Madagascar, mit purpurrothen gelbgesäumten Blumen in Trauben.


Cäsalpinus, eigentl. Cesalpini, Andreas, geb. 1519 zu Arezzo, st. 1603 als Leibarzt Clemens VIII.; er beschrieb zuerst genau den kleinen Kreislauf des Blutes und theilte die Pflanzen nach Blüthen und Früchten in Klassen ein.


Cäsar , Familie des röm. Geschlechts der Julier, die erst im letzten Jahrh. der Republik einige Consuln und Feldherrn hervorbrachte, in Cajus Julius C. aber der Republik den ersten Herrn gab. Er wurde den 6. Juli 100 v. Chr. geb., erhielt in seiner Jugend die Bildung eines vornehmen Römers u. lebte ausschweifend, wie dies bei den meisten der Fall war. Er heirathete Cinnas Tochter, welche ihm die Julia gebar, entzog sich dem Zorne des Dictators Sulla durch mehrjährigen Aufenthalt in Griechenland und Kleinasien, wo er bereits Proben seiner Kühnheit und Klugheit ablegte. Zurückgekehrt betrat er die Laufbahn der höheren Aemter, wurde Quästor, Aedil und Prätor und that Schritte, welche ihn als Nachfolger der Gracchen u. des Marius erscheinen ließen. C. erkannte, daß die Republik durch Sulla nur scheinbar wiederhergestellt war; eigentliche Volksversammlungen gab es keine mehr, seitdem alle Italiener röm. Bürger waren; die Republik bestand eigentlich nur in der aristokratischen Mehrheit

Departements Calvados an der schiffbaren Orne, 45280 E., große Industrie in Spitzen aller Art. Strümpfen, Wollen- u. Baumwollentuch, Leinen, Leder, Tapeten, Porzellan, Papier; lebhafter Land- und Seehandel, Messe.


Cälatur, halberhabene, getriebene Arbeit.


Cäre, altetrur. Stadt nordwestl. von Rom. mit diesem frühe verbündet und zuerst mit dem Bürgerrechte beschenkt; von C. leitet man auch das Wort Caerimoniae ab. Jetzt Cervete, wo in neuester Zeit uralte Gräber entdeckt wurden.


Caerleon, uralte Stadt am Usk in der Grafschaft Monmouth, 1250 E., mit vielen Alterthümern; in der Volkssage Residenz des Königs Arthur.


Caermarthen (Carmarschen), südl. Grafschaft im engl. Wales. 45 □M. groß mit 115000 E., gebirgig, wenig fruchtbar, aber reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn, Blei, Bausteinen. C., Hauptstadt mit 10500 E., Fabriken für Tauwerk, Eisenwaaren; Schiffbau, Fischerei.


Caernarvon (Carnarwönn), nördl. Grafschaft im engl. Wales, 23 □M. groß mit 74000 E.; sehr gebirgig. nicht zum Ackerbau, aber zur Viehzucht geeignet; etwas Bergbau, starke Fischerei. C., die Hauptstadt, 11000 E., lebhafter Seehandel; alte Festungswerke aus den Walliser Kriegen. Burg Eduards I.


Caesalpinieae, Gruppe der großen natürlichen Pflanzenfamilie der hülsenfrüchtigen Gewächse (Leguminosae), besonders merkwürdig durch ihre Reichhaltigkeit an Gattungen u. Arten, welche Stoffe enthalten, die als Abführmittel wirken, vermuthlich in Folge eines großen Gehalts von Extractivstoff nebst essigsaurem Kali. Hieher gehört der Tamarindus indica, der den officinellen Tamarindenbrei liefert; verschiedene Arten von Cassia, Sträucher der heißeren Zonen, welche bald im Fruchtbrei, wie bei C. Fistula, bald in den Blättern, wie bei C. Canceolata und Senna, Sennesblätter, abführende Eigenschaften besitzen; der Johannisbrotbaum, Ceratonia Siliqua, dessen Früchte als die sogenannten Karoben officinell sind. Die Moringa pterygosperma liefert die Behennüsse, die Copaifera officinalis und multijuga Copaivbalsam. Jonesia pinnata ist vielleicht der wohlriechendste Baum in ganz Indien. Viele Arten von Caesalpinia liefern Farbhölzer, welche als Fernambuck- od. Brasilienholz (Caesalpinia echinata) u. als Sappanholz (C. Sappan) bedeutende Handelsartikel sind. Von Hymenaea Curbaril endlich kommt der feinste Kopallak. – Die Ziergärtnerei liebt aus den C. die Gleditschia triacanthos, die Cercis Siliquastrum und canadensis, erstere mit rosenrothen, letztere mit grünlichen Schmetterlingsblüthen, die vor den Blättern erscheinen; kleinere Bäume, ersterer als Judasbaum bekannt, die Warmhauspflanzen Poinciana pulcherrima. Colvillea racemosa, doppeltsiederblätteriger Baum aus Madagascar, mit purpurrothen gelbgesäumten Blumen in Trauben.


Cäsalpinus, eigentl. Cesalpini, Andreas, geb. 1519 zu Arezzo, st. 1603 als Leibarzt Clemens VIII.; er beschrieb zuerst genau den kleinen Kreislauf des Blutes und theilte die Pflanzen nach Blüthen und Früchten in Klassen ein.


Cäsar , Familie des röm. Geschlechts der Julier, die erst im letzten Jahrh. der Republik einige Consuln und Feldherrn hervorbrachte, in Cajus Julius C. aber der Republik den ersten Herrn gab. Er wurde den 6. Juli 100 v. Chr. geb., erhielt in seiner Jugend die Bildung eines vornehmen Römers u. lebte ausschweifend, wie dies bei den meisten der Fall war. Er heirathete Cinnas Tochter, welche ihm die Julia gebar, entzog sich dem Zorne des Dictators Sulla durch mehrjährigen Aufenthalt in Griechenland und Kleinasien, wo er bereits Proben seiner Kühnheit und Klugheit ablegte. Zurückgekehrt betrat er die Laufbahn der höheren Aemter, wurde Quästor, Aedil und Prätor und that Schritte, welche ihn als Nachfolger der Gracchen u. des Marius erscheinen ließen. C. erkannte, daß die Republik durch Sulla nur scheinbar wiederhergestellt war; eigentliche Volksversammlungen gab es keine mehr, seitdem alle Italiener röm. Bürger waren; die Republik bestand eigentlich nur in der aristokratischen Mehrheit

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[749/0750] Departements Calvados an der schiffbaren Orne, 45280 E., große Industrie in Spitzen aller Art. Strümpfen, Wollen- u. Baumwollentuch, Leinen, Leder, Tapeten, Porzellan, Papier; lebhafter Land- und Seehandel, Messe. Cälatur, halberhabene, getriebene Arbeit. Cäre, altetrur. Stadt nordwestl. von Rom. mit diesem frühe verbündet und zuerst mit dem Bürgerrechte beschenkt; von C. leitet man auch das Wort Caerimoniae ab. Jetzt Cervete, wo in neuester Zeit uralte Gräber entdeckt wurden. Caerleon, uralte Stadt am Usk in der Grafschaft Monmouth, 1250 E., mit vielen Alterthümern; in der Volkssage Residenz des Königs Arthur. Caermarthen (Carmarschen), südl. Grafschaft im engl. Wales. 45 □M. groß mit 115000 E., gebirgig, wenig fruchtbar, aber reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn, Blei, Bausteinen. C., Hauptstadt mit 10500 E., Fabriken für Tauwerk, Eisenwaaren; Schiffbau, Fischerei. Caernarvon (Carnarwönn), nördl. Grafschaft im engl. Wales, 23 □M. groß mit 74000 E.; sehr gebirgig. nicht zum Ackerbau, aber zur Viehzucht geeignet; etwas Bergbau, starke Fischerei. C., die Hauptstadt, 11000 E., lebhafter Seehandel; alte Festungswerke aus den Walliser Kriegen. Burg Eduards I. Caesalpinieae, Gruppe der großen natürlichen Pflanzenfamilie der hülsenfrüchtigen Gewächse (Leguminosae), besonders merkwürdig durch ihre Reichhaltigkeit an Gattungen u. Arten, welche Stoffe enthalten, die als Abführmittel wirken, vermuthlich in Folge eines großen Gehalts von Extractivstoff nebst essigsaurem Kali. Hieher gehört der Tamarindus indica, der den officinellen Tamarindenbrei liefert; verschiedene Arten von Cassia, Sträucher der heißeren Zonen, welche bald im Fruchtbrei, wie bei C. Fistula, bald in den Blättern, wie bei C. Canceolata und Senna, Sennesblätter, abführende Eigenschaften besitzen; der Johannisbrotbaum, Ceratonia Siliqua, dessen Früchte als die sogenannten Karoben officinell sind. Die Moringa pterygosperma liefert die Behennüsse, die Copaifera officinalis und multijuga Copaivbalsam. Jonesia pinnata ist vielleicht der wohlriechendste Baum in ganz Indien. Viele Arten von Caesalpinia liefern Farbhölzer, welche als Fernambuck- od. Brasilienholz (Caesalpinia echinata) u. als Sappanholz (C. Sappan) bedeutende Handelsartikel sind. Von Hymenaea Curbaril endlich kommt der feinste Kopallak. – Die Ziergärtnerei liebt aus den C. die Gleditschia triacanthos, die Cercis Siliquastrum und canadensis, erstere mit rosenrothen, letztere mit grünlichen Schmetterlingsblüthen, die vor den Blättern erscheinen; kleinere Bäume, ersterer als Judasbaum bekannt, die Warmhauspflanzen Poinciana pulcherrima. Colvillea racemosa, doppeltsiederblätteriger Baum aus Madagascar, mit purpurrothen gelbgesäumten Blumen in Trauben. Cäsalpinus, eigentl. Cesalpini, Andreas, geb. 1519 zu Arezzo, st. 1603 als Leibarzt Clemens VIII.; er beschrieb zuerst genau den kleinen Kreislauf des Blutes und theilte die Pflanzen nach Blüthen und Früchten in Klassen ein. Cäsar , Familie des röm. Geschlechts der Julier, die erst im letzten Jahrh. der Republik einige Consuln und Feldherrn hervorbrachte, in Cajus Julius C. aber der Republik den ersten Herrn gab. Er wurde den 6. Juli 100 v. Chr. geb., erhielt in seiner Jugend die Bildung eines vornehmen Römers u. lebte ausschweifend, wie dies bei den meisten der Fall war. Er heirathete Cinnas Tochter, welche ihm die Julia gebar, entzog sich dem Zorne des Dictators Sulla durch mehrjährigen Aufenthalt in Griechenland und Kleinasien, wo er bereits Proben seiner Kühnheit und Klugheit ablegte. Zurückgekehrt betrat er die Laufbahn der höheren Aemter, wurde Quästor, Aedil und Prätor und that Schritte, welche ihn als Nachfolger der Gracchen u. des Marius erscheinen ließen. C. erkannte, daß die Republik durch Sulla nur scheinbar wiederhergestellt war; eigentliche Volksversammlungen gab es keine mehr, seitdem alle Italiener röm. Bürger waren; die Republik bestand eigentlich nur in der aristokratischen Mehrheit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/750>, abgerufen am 22.11.2024.