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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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des großen Künstlers, geb. 1761 zu Pisa, 1789 auf Korsika angestellt, ging 1793 nach Paris, erhielt als Anhänger der Revolution vom Convent das Bürgerrecht. Nach Robespierres Sturz wurde er als dessen Freund gefangen, zwar bald wieder frei, aber später wegen Betheiligung an verschiedenen Umtrieben und der Verschwörung Babeufs zur Deportation verurtheilt, blieb jedoch unter Aufsicht in Frankreich. Später zog er sich nach Genf, dann nach Brüssel zurück und schrieb da seine "Conspiration de Babeuf" Brüssel 1828. In der Julirevolution kam er wieder nach Paris, wo er als Musiklehrer in Armuth starb, 1837.


Buoninsegna, ital. Maler. s. Duccio.


Buononcini (Buonontschini), Giov. Maria, aus Modena, bedeutender Componist und musikalischer Schriftsteller. Sein ältester Sohn, Giov. Battista B., geb. 1658, ging 1697 nach Wien, Berlin und später nach Rom, 1720 nach London, wo er mehrere Opern. eine zusammen mit Händel, componirte, lebte später in dürftigen Umständen in Paris und ward noch in hohem Alter in Venedig als Componist bei der Oper angestellt.


Buophthalmum, Ochsenauge, Pflanzengattung aus der Familie der Zusammengesetzten, mit zahlreichen in- u. ausländischen Arten.


Bupleurum, Hasenöhrchen, Pflanzengattung aus der Familie der Doldengewächse mit vielen einheimischen u. ausländischen Arten; das auf Aeckern sehr häufige rundblätterige B. war ehemals officinell.


Buquoi (Bükoah), adeliges Geschlecht aus der Picardie, das nach Belgien u. Oesterreich übersiedelte. B., Karl Bonaventura de Longueval. geb. 1551, bildete sich in der damaligen großen Schule, im niederländischen Kriege, zum Feldherrn, wurde 1613 Großbailli von Hennegau, trat 1618 in die Dienste des Kaisers. 1619 schlug er bei Thein in Böhmen den Grafen Mansfeld und befreite das von Thurn und Bethlen Gabor belagerte Wien. 1620 am 8. Nov. kommandirte er in der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag den rechten Flügel und entschied den Sieg. Hierauf unterwarf er Mähren, führte 1621 den Krieg in Ungarn, eroberte Preßburg u. fiel den 10. Juni bei einem Ausfalle der Ungarn.


Buquoi (Bükoah), Georg Franz Aug. de Longueval, Freiherr von Vaux, Graf von, k. k. Kämmerer, geb. 1781 zu Brüssel, bekannt als mathematischer, naturwissenschaftlicher und staatswissenschaftlicher Schriftsteller, bereiste die Schweiz, Frankreich und Italien, lebte dann auf seinen Gütern den Wissenschaften und der Aufsicht über seine Fabriken. Seine Glashütten liefern das schönste Krystallglas und das von ihm erfundene Hyalith. Seine Schriften ließ er auf eigene Kosten drucken; st. 1851 zu Prag.


Buräten oder Buriäten, ein Nomadenvolk mongolischen Stammes im südl. Theile des russ. Gouvernements Irkutsk. am Jenisei, Lena, Baikalsee, über 100000 Köpfe stark, geistig träge, ungefällig und mißtrauisch, kleiden sich in Leder u. Pelzwerk, treiben Jagd und Viehzucht. Seit 1644 unter russ. Oberherrschaft wählen sie ihre Fürsten selbst, welche aber von dem russ. Gouverneur bestätigt werden müssen. Ihre Religion ist eine besondere Form des Buddhismus, ihre Götzenbilder sind aus Holz, Blech und Fellen zusammengesetzt.


Burail (frz. Büralj'), ein Zeug von Seide mit Baumwolle oder Wolle, auch ganz seiden, glatt und geköpert.


Burat (frz. Bürah), halb wollener, halb floretseidener Stoff, in Frankreich und Deutschland verfertigt.


Buratine (frz. Büratin), eine Art halbseidener Zeug.


Burattini, in Italien die Marionetten.


Burbas, algierische Scheidemünze = 1/3 Pfg.


Burber, kleinste kupferne Scheidemünze in Aegypten = 1/5 Pfg.


Burchell (Börtschell), W. I., engl. Reisender, besuchte vom Cap aus mehrere Jahre Südafrika, später Brasilien, werthvolle Sammlungen von Pflanzen mitbringend. Er schrieb "Travels in the interior of southern Africa", 2 Bde., London 1824. Nach ihm wurde eine

des großen Künstlers, geb. 1761 zu Pisa, 1789 auf Korsika angestellt, ging 1793 nach Paris, erhielt als Anhänger der Revolution vom Convent das Bürgerrecht. Nach Robespierres Sturz wurde er als dessen Freund gefangen, zwar bald wieder frei, aber später wegen Betheiligung an verschiedenen Umtrieben und der Verschwörung Babeufs zur Deportation verurtheilt, blieb jedoch unter Aufsicht in Frankreich. Später zog er sich nach Genf, dann nach Brüssel zurück und schrieb da seine „Conspiration de Babeuf“ Brüssel 1828. In der Julirevolution kam er wieder nach Paris, wo er als Musiklehrer in Armuth starb, 1837.


Buoninsegna, ital. Maler. s. Duccio.


Buononcini (Buonontschini), Giov. Maria, aus Modena, bedeutender Componist und musikalischer Schriftsteller. Sein ältester Sohn, Giov. Battista B., geb. 1658, ging 1697 nach Wien, Berlin und später nach Rom, 1720 nach London, wo er mehrere Opern. eine zusammen mit Händel, componirte, lebte später in dürftigen Umständen in Paris und ward noch in hohem Alter in Venedig als Componist bei der Oper angestellt.


Buophthalmum, Ochsenauge, Pflanzengattung aus der Familie der Zusammengesetzten, mit zahlreichen in- u. ausländischen Arten.


Bupleurum, Hasenöhrchen, Pflanzengattung aus der Familie der Doldengewächse mit vielen einheimischen u. ausländischen Arten; das auf Aeckern sehr häufige rundblätterige B. war ehemals officinell.


Buquoi (Bükoah), adeliges Geschlecht aus der Picardie, das nach Belgien u. Oesterreich übersiedelte. B., Karl Bonaventura de Longueval. geb. 1551, bildete sich in der damaligen großen Schule, im niederländischen Kriege, zum Feldherrn, wurde 1613 Großbailli von Hennegau, trat 1618 in die Dienste des Kaisers. 1619 schlug er bei Thein in Böhmen den Grafen Mansfeld und befreite das von Thurn und Bethlen Gabor belagerte Wien. 1620 am 8. Nov. kommandirte er in der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag den rechten Flügel und entschied den Sieg. Hierauf unterwarf er Mähren, führte 1621 den Krieg in Ungarn, eroberte Preßburg u. fiel den 10. Juni bei einem Ausfalle der Ungarn.


Buquoi (Bükoah), Georg Franz Aug. de Longueval, Freiherr von Vaux, Graf von, k. k. Kämmerer, geb. 1781 zu Brüssel, bekannt als mathematischer, naturwissenschaftlicher und staatswissenschaftlicher Schriftsteller, bereiste die Schweiz, Frankreich und Italien, lebte dann auf seinen Gütern den Wissenschaften und der Aufsicht über seine Fabriken. Seine Glashütten liefern das schönste Krystallglas und das von ihm erfundene Hyalith. Seine Schriften ließ er auf eigene Kosten drucken; st. 1851 zu Prag.


Buräten oder Buriäten, ein Nomadenvolk mongolischen Stammes im südl. Theile des russ. Gouvernements Irkutsk. am Jenisei, Lena, Baikalsee, über 100000 Köpfe stark, geistig träge, ungefällig und mißtrauisch, kleiden sich in Leder u. Pelzwerk, treiben Jagd und Viehzucht. Seit 1644 unter russ. Oberherrschaft wählen sie ihre Fürsten selbst, welche aber von dem russ. Gouverneur bestätigt werden müssen. Ihre Religion ist eine besondere Form des Buddhismus, ihre Götzenbilder sind aus Holz, Blech und Fellen zusammengesetzt.


Burail (frz. Büraljʼ), ein Zeug von Seide mit Baumwolle oder Wolle, auch ganz seiden, glatt und geköpert.


Burat (frz. Bürah), halb wollener, halb floretseidener Stoff, in Frankreich und Deutschland verfertigt.


Buratine (frz. Büratin), eine Art halbseidener Zeug.


Burattini, in Italien die Marionetten.


Burbas, algierische Scheidemünze = 1/3 Pfg.


Burber, kleinste kupferne Scheidemünze in Aegypten = 1/5 Pfg.


Burchell (Börtschell), W. I., engl. Reisender, besuchte vom Cap aus mehrere Jahre Südafrika, später Brasilien, werthvolle Sammlungen von Pflanzen mitbringend. Er schrieb „Travels in the interior of southern Africa“, 2 Bde., London 1824. Nach ihm wurde eine

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[721/0722] des großen Künstlers, geb. 1761 zu Pisa, 1789 auf Korsika angestellt, ging 1793 nach Paris, erhielt als Anhänger der Revolution vom Convent das Bürgerrecht. Nach Robespierres Sturz wurde er als dessen Freund gefangen, zwar bald wieder frei, aber später wegen Betheiligung an verschiedenen Umtrieben und der Verschwörung Babeufs zur Deportation verurtheilt, blieb jedoch unter Aufsicht in Frankreich. Später zog er sich nach Genf, dann nach Brüssel zurück und schrieb da seine „Conspiration de Babeuf“ Brüssel 1828. In der Julirevolution kam er wieder nach Paris, wo er als Musiklehrer in Armuth starb, 1837. Buoninsegna, ital. Maler. s. Duccio. Buononcini (Buonontschini), Giov. Maria, aus Modena, bedeutender Componist und musikalischer Schriftsteller. Sein ältester Sohn, Giov. Battista B., geb. 1658, ging 1697 nach Wien, Berlin und später nach Rom, 1720 nach London, wo er mehrere Opern. eine zusammen mit Händel, componirte, lebte später in dürftigen Umständen in Paris und ward noch in hohem Alter in Venedig als Componist bei der Oper angestellt. Buophthalmum, Ochsenauge, Pflanzengattung aus der Familie der Zusammengesetzten, mit zahlreichen in- u. ausländischen Arten. Bupleurum, Hasenöhrchen, Pflanzengattung aus der Familie der Doldengewächse mit vielen einheimischen u. ausländischen Arten; das auf Aeckern sehr häufige rundblätterige B. war ehemals officinell. Buquoi (Bükoah), adeliges Geschlecht aus der Picardie, das nach Belgien u. Oesterreich übersiedelte. B., Karl Bonaventura de Longueval. geb. 1551, bildete sich in der damaligen großen Schule, im niederländischen Kriege, zum Feldherrn, wurde 1613 Großbailli von Hennegau, trat 1618 in die Dienste des Kaisers. 1619 schlug er bei Thein in Böhmen den Grafen Mansfeld und befreite das von Thurn und Bethlen Gabor belagerte Wien. 1620 am 8. Nov. kommandirte er in der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag den rechten Flügel und entschied den Sieg. Hierauf unterwarf er Mähren, führte 1621 den Krieg in Ungarn, eroberte Preßburg u. fiel den 10. Juni bei einem Ausfalle der Ungarn. Buquoi (Bükoah), Georg Franz Aug. de Longueval, Freiherr von Vaux, Graf von, k. k. Kämmerer, geb. 1781 zu Brüssel, bekannt als mathematischer, naturwissenschaftlicher und staatswissenschaftlicher Schriftsteller, bereiste die Schweiz, Frankreich und Italien, lebte dann auf seinen Gütern den Wissenschaften und der Aufsicht über seine Fabriken. Seine Glashütten liefern das schönste Krystallglas und das von ihm erfundene Hyalith. Seine Schriften ließ er auf eigene Kosten drucken; st. 1851 zu Prag. Buräten oder Buriäten, ein Nomadenvolk mongolischen Stammes im südl. Theile des russ. Gouvernements Irkutsk. am Jenisei, Lena, Baikalsee, über 100000 Köpfe stark, geistig träge, ungefällig und mißtrauisch, kleiden sich in Leder u. Pelzwerk, treiben Jagd und Viehzucht. Seit 1644 unter russ. Oberherrschaft wählen sie ihre Fürsten selbst, welche aber von dem russ. Gouverneur bestätigt werden müssen. Ihre Religion ist eine besondere Form des Buddhismus, ihre Götzenbilder sind aus Holz, Blech und Fellen zusammengesetzt. Burail (frz. Büraljʼ), ein Zeug von Seide mit Baumwolle oder Wolle, auch ganz seiden, glatt und geköpert. Burat (frz. Bürah), halb wollener, halb floretseidener Stoff, in Frankreich und Deutschland verfertigt. Buratine (frz. Büratin), eine Art halbseidener Zeug. Burattini, in Italien die Marionetten. Burbas, algierische Scheidemünze = 1/3 Pfg. Burber, kleinste kupferne Scheidemünze in Aegypten = 1/5 Pfg. Burchell (Börtschell), W. I., engl. Reisender, besuchte vom Cap aus mehrere Jahre Südafrika, später Brasilien, werthvolle Sammlungen von Pflanzen mitbringend. Er schrieb „Travels in the interior of southern Africa“, 2 Bde., London 1824. Nach ihm wurde eine

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/722>, abgerufen am 22.07.2024.