Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Athener, Argiver, Korinther, Euböer und Lokrer gegen Sparta. Agesilaus wurde zurückberufen und lieferte ohne bedeutenden Erfolg die blutige Schlacht bei Koronea, und da auch die spartan. Flotte unter Pisander gegen die persische, welche der Athener Konon befehligte, unterlegen war, vermochte Agesilaus kaum das Feld gegen die vielen Feinde Spartas zu behaupten. Nach der Schlacht von Leuktra rettete er Sparta gegen Epaminondas und Pelopidas, focht bei Mantinea, und als die Erschöpfung Griechenlands die andern Städte zum Frieden bewog, bequemte er sich bloß zu einem Waffenstillstande. Um dem erschöpften Sparta Geld zu verschaffen unternahm er einen Feldzug nach Aegypten zur Unterstützung der Empörer Tachos und Nektanabis. Er erfocht einige Vortheile und schiffte sich mit reicher Beute und vielen Geschenken ein, starb jedoch im Hafen des Menelaus an der afrikan. Küste, wohin der Sturm ihn verschlagen hatte, 360 v. Chr., im 37. Jahre seiner Regierung, 82jährig. Agesipolis hießen 3 spartan. Könige, von denen aber nur der erste, 394-380, historisch-merkwürdig ist; er bezwang Mantinea und widerstrebte den ehrgeizigen Entwürfen des Agesilaus, seines Mitkönigs; er starb vor Olynth. Aggenus Urbicus, Schriftsteller unter den spätern Cäsaren, commentirte S. Jul. Frontinus über die Agrimensur. In dem Auszuge der sog. Pandekten der Agrimensoren ist eine Abhandlung von ihm erhalten. Aggerhus, das bevölkertste Stift Norwegens, 1502 M. groß mit 460000 E., hat noch Feldbau, viele Wälder, Bergwerke auf Silber, Eisen, Kupfer, Kobalt und Alaun. Hauptstadt Christiania. Aggiustamente (Adschi..), ital., in der Musik: genau, pünktlich. Agglomeriren, anhäufen, zusammenballen, s. conglomeriren. Agglutiniren (verkleben, verleimen), in der Medicin Wunden und Geschwüre durch klebrige Arzneimittel decken; auch die durch Risse, Schnitte u. s. w. gelösten Theile mit dem Gliede wieder vereinigen. Aggrandiren, Aggrandissement, aus dem Französ., vergrößern, Vergrößerung. Aggraviren, aus dem Lat., erschweren; Aggravation, Erschwerung. Aggrediren, aus d. Lat., angreifen; Aggression, Angriff; aggressive, angriffsweise. Aggregat, Anhäufung und Verbindung von Bestandtheilen, die weder einen logischen, noch chemischen, noch organischen Zusammenhang haben, daher gibt es Aggregate von Worten und Sätzen, von Zahlen, von Flüssigkeiten, Mineralien, Metallen u. s. w.; das Aggregat entsteht durch mechanische Ursachen und Willkür. Aggregiren, anreihen, beigeben; militär. Ausdruck: einen Offizier einem Truppentheile überzählig beigeben, bis eine Stelle für ihn offen wird. Aggressiv, angriffsweise, angreifend. Aggstein, Dorf und Burg im Kreise ob dem Wienerwald, sagenberühmt. Aggtelek, Flecken in der Gömörer Gespanschaft mit der Tropfsteinhöhle Baradlo, einer der auszeichnetsten ihrer Art. Aghrim, Dorf in der irischen Grafschaft Galway; Sieg Wilhelms III. über Jakob II. 1691. Agil, beweglich, flink, davon Agilität. Agilolf, Stammvater der bayer. Herzoge, welche deßwegen Agilolfinger heißen. Der erste historisch sichere ist Garibald I., gest. 595; ihm folgten Thassilo I., Garibald II., Theodo I., Theodo II., Hugibert, Thassilo II., der von Karl d. Gr. besiegt und gefangen gesetzt wurde (788). Durch Guntold, Garibalds J. Sohn, der Theodolinden zu den Lombarden begleitete und Herzog von Asti wurde, kamen die Agilolfinger nach Italien, und Guntolds Sohn, Aribert I., wurde Lombardenkönig (656); diese lombard. Agilolfinger endeten aber schon nach einem halben Jahrhundert. Agilulf, Lombardenkönig und Gemahl Theodolindens von 590-616. Agincourt (spr. Aschäncur), J. B. Louis de, Kunstliebhaber und Kunstkenner, 1730 zu Beauvais geb., machte sich besonders um die Kunstgeschichte des Mittelalters verdient; starb 1814 in Rom. (Seine Geschichte der Kunst nach Monumenten vom 4. Jahrh. bis zum Athener, Argiver, Korinther, Euböer und Lokrer gegen Sparta. Agesilaus wurde zurückberufen und lieferte ohne bedeutenden Erfolg die blutige Schlacht bei Koronea, und da auch die spartan. Flotte unter Pisander gegen die persische, welche der Athener Konon befehligte, unterlegen war, vermochte Agesilaus kaum das Feld gegen die vielen Feinde Spartas zu behaupten. Nach der Schlacht von Leuktra rettete er Sparta gegen Epaminondas und Pelopidas, focht bei Mantinea, und als die Erschöpfung Griechenlands die andern Städte zum Frieden bewog, bequemte er sich bloß zu einem Waffenstillstande. Um dem erschöpften Sparta Geld zu verschaffen unternahm er einen Feldzug nach Aegypten zur Unterstützung der Empörer Tachos und Nektanabis. Er erfocht einige Vortheile und schiffte sich mit reicher Beute und vielen Geschenken ein, starb jedoch im Hafen des Menelaus an der afrikan. Küste, wohin der Sturm ihn verschlagen hatte, 360 v. Chr., im 37. Jahre seiner Regierung, 82jährig. Agesipolis hießen 3 spartan. Könige, von denen aber nur der erste, 394–380, historisch-merkwürdig ist; er bezwang Mantinea und widerstrebte den ehrgeizigen Entwürfen des Agesilaus, seines Mitkönigs; er starb vor Olynth. Aggenus Urbicus, Schriftsteller unter den spätern Cäsaren, commentirte S. Jul. Frontinus über die Agrimensur. In dem Auszuge der sog. Pandekten der Agrimensoren ist eine Abhandlung von ihm erhalten. Aggerhus, das bevölkertste Stift Norwegens, 1502 M. groß mit 460000 E., hat noch Feldbau, viele Wälder, Bergwerke auf Silber, Eisen, Kupfer, Kobalt und Alaun. Hauptstadt Christiania. Aggiustamente (Adschi..), ital., in der Musik: genau, pünktlich. Agglomeriren, anhäufen, zusammenballen, s. conglomeriren. Agglutiniren (verkleben, verleimen), in der Medicin Wunden und Geschwüre durch klebrige Arzneimittel decken; auch die durch Risse, Schnitte u. s. w. gelösten Theile mit dem Gliede wieder vereinigen. Aggrandiren, Aggrandissement, aus dem Französ., vergrößern, Vergrößerung. 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Herzoge, welche deßwegen Agilolfinger heißen. Der erste historisch sichere ist Garibald I., gest. 595; ihm folgten Thassilo I., Garibald II., Theodo I., Theodo II., Hugibert, Thassilo II., der von Karl d. Gr. besiegt und gefangen gesetzt wurde (788). Durch Guntold, Garibalds J. Sohn, der Theodolinden zu den Lombarden begleitete und Herzog von Asti wurde, kamen die Agilolfinger nach Italien, und Guntolds Sohn, Aribert I., wurde Lombardenkönig (656); diese lombard. Agilolfinger endeten aber schon nach einem halben Jahrhundert. Agilulf, Lombardenkönig und Gemahl Theodolindens von 590–616. Agincourt (spr. Aschäncur), J. B. Louis de, Kunstliebhaber und Kunstkenner, 1730 zu Beauvais geb., machte sich besonders um die Kunstgeschichte des Mittelalters verdient; starb 1814 in Rom. (Seine Geschichte der Kunst nach Monumenten vom 4. 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Athener, Argiver, Korinther, Euböer und Lokrer gegen Sparta. Agesilaus wurde zurückberufen und lieferte ohne bedeutenden Erfolg die blutige Schlacht bei Koronea, und da auch die spartan. Flotte unter Pisander gegen die persische, welche der Athener Konon befehligte, unterlegen war, vermochte Agesilaus kaum das Feld gegen die vielen Feinde Spartas zu behaupten. Nach der Schlacht von Leuktra rettete er Sparta gegen Epaminondas und Pelopidas, focht bei Mantinea, und als die Erschöpfung Griechenlands die andern Städte zum Frieden bewog, bequemte er sich bloß zu einem Waffenstillstande. Um dem erschöpften Sparta Geld zu verschaffen unternahm er einen Feldzug nach Aegypten zur Unterstützung der Empörer Tachos und Nektanabis. Er erfocht einige Vortheile und schiffte sich mit reicher Beute und vielen Geschenken ein, starb jedoch im Hafen des Menelaus an der afrikan. Küste, wohin der Sturm ihn verschlagen hatte, 360 v. Chr., im 37. Jahre seiner Regierung, 82jährig.
Agesipolis hießen 3 spartan. Könige, von denen aber nur der erste, 394–380, historisch-merkwürdig ist; er bezwang Mantinea und widerstrebte den ehrgeizigen Entwürfen des Agesilaus, seines Mitkönigs; er starb vor Olynth.
Aggenus Urbicus, Schriftsteller unter den spätern Cäsaren, commentirte S. Jul. Frontinus über die Agrimensur. In dem Auszuge der sog. Pandekten der Agrimensoren ist eine Abhandlung von ihm erhalten.
Aggerhus, das bevölkertste Stift Norwegens, 1502 M. groß mit 460000 E., hat noch Feldbau, viele Wälder, Bergwerke auf Silber, Eisen, Kupfer, Kobalt und Alaun. Hauptstadt Christiania.
Aggiustamente (Adschi..), ital., in der Musik: genau, pünktlich.
Agglomeriren, anhäufen, zusammenballen, s. conglomeriren.
Agglutiniren (verkleben, verleimen), in der Medicin Wunden und Geschwüre durch klebrige Arzneimittel decken; auch die durch Risse, Schnitte u. s. w. gelösten Theile mit dem Gliede wieder vereinigen.
Aggrandiren, Aggrandissement, aus dem Französ., vergrößern, Vergrößerung.
Aggraviren, aus dem Lat., erschweren; Aggravation, Erschwerung.
Aggrediren, aus d. Lat., angreifen; Aggression, Angriff; aggressive, angriffsweise.
Aggregat, Anhäufung und Verbindung von Bestandtheilen, die weder einen logischen, noch chemischen, noch organischen Zusammenhang haben, daher gibt es Aggregate von Worten und Sätzen, von Zahlen, von Flüssigkeiten, Mineralien, Metallen u. s. w.; das Aggregat entsteht durch mechanische Ursachen und Willkür.
Aggregiren, anreihen, beigeben; militär. Ausdruck: einen Offizier einem Truppentheile überzählig beigeben, bis eine Stelle für ihn offen wird.
Aggressiv, angriffsweise, angreifend.
Aggstein, Dorf und Burg im Kreise ob dem Wienerwald, sagenberühmt.
Aggtelek, Flecken in der Gömörer Gespanschaft mit der Tropfsteinhöhle Baradlo, einer der auszeichnetsten ihrer Art.
Aghrim, Dorf in der irischen Grafschaft Galway; Sieg Wilhelms III. über Jakob II. 1691.
Agil, beweglich, flink, davon Agilität.
Agilolf, Stammvater der bayer. Herzoge, welche deßwegen Agilolfinger heißen. Der erste historisch sichere ist Garibald I., gest. 595; ihm folgten Thassilo I., Garibald II., Theodo I., Theodo II., Hugibert, Thassilo II., der von Karl d. Gr. besiegt und gefangen gesetzt wurde (788). Durch Guntold, Garibalds J. Sohn, der Theodolinden zu den Lombarden begleitete und Herzog von Asti wurde, kamen die Agilolfinger nach Italien, und Guntolds Sohn, Aribert I., wurde Lombardenkönig (656); diese lombard. Agilolfinger endeten aber schon nach einem halben Jahrhundert.
Agilulf, Lombardenkönig und Gemahl Theodolindens von 590–616.
Agincourt (spr. Aschäncur), J. B. Louis de, Kunstliebhaber und Kunstkenner, 1730 zu Beauvais geb., machte sich besonders um die Kunstgeschichte des Mittelalters verdient; starb 1814 in Rom. (Seine Geschichte der Kunst nach Monumenten vom 4. Jahrh. bis zum
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