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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in eigene Bataillone formirt, oder in kleineren Abtheilungen den Compagnien und Bataillonen beigegeben. In neuester Zeit zeigt sich bei vielen Staaten das Streben. ein ansehnliches Corps aus lauter B. herzustellen, besonders seitdem die Büchse schneller geladen u. durch eine eigene Vorrichtung länger rein gehalten wird, so daß sie mehr Schüsse als früher abgeben kann, bevor sie verschleimt ist; die taktischen Folgen dieser Einrichtung lassen sich noch nicht bestimmen.


Bückeburg, Haupt- u. Residenzstadt des Fürstenthums Schaumburg-Lippe, an der Aue und der Eisenbahn von Hannover nach Minden, mit 4000 E., einem Schloß, Gymnasium, 3 Kirchen; in der Nähe das Steinkohlenbergwerk Sülbeck und das Bad Eilsen.


Bücketband, gebauchtes Band, im Gegensatz zu Schmalband, in Hamburg und Bremen Tonnenmaß für Butter etc., ersteres 280 bis 300, letzteres 220 bis 224 Pfd.


Bückler, Johann, Schinderhannes, sehr populärer Räuberhauptmann, geb. 1779 im hess. Dorfe Unstädten, später im Dienste des Scharfrichters von Bärenbach, verübte zuerst Viehdiebstähle, gesellte sich sodann zu einer Diebsbande, später zum schwarzen Peter, wurde endlich Anführer einer eigenen Bande und plünderte hauptsächlich Juden aus, wenn sie nicht Sicherheitskarten von ihm hatten. Gefangen entkam er dreimal; zuletzt wurde er in Wolfenhausen von einem Streifcommando ergriffen und 1803 in Mainz guillotinirt.


Büdesheim, Dorf in Rheinhessen, 1500 E.; Weinbau (Büdesheimer).


Büdingen, großherzogl. hess. Stadt, Provinz Oberhessen, mit 3100 E., Leinen- und Strumpfwebereien, einigem Handel. Schloß des Grafen Isenburg-B.


Büdner, die kleinsten Hausbesitzer in Mecklenburg und Pommern.


Büffel (Bos Bubalus), eine Rinderart, ausgezeichnet durch große, rückwärts gestellte Hörner u. stark gewölbte kraushaarige Stirne. Er hat kurze, aber sehr kräftige Beine, eine trockene, wenig behaarte Haut, und übertrifft an Größe den Hausochsen; seine Farbe ist schwarz oder grau. Der B. stammt aus Indien, und kam im Mittelalter nach Griechenland u. Italien. Schon sein Aussehen verräth seine Wildheit, und im freien Zustand ist er ein furchtbares, oft den Löwen u. Tiger überwältigendes Thier, aber auch gezähmt noch schwer zu bändigen und bedarf deßhalb des Nasenrings. Er liebt sumpfiges Land, wo er von den gröbsten Sumpfpflanzen lebt, und sich gerne bis an die Nase in Schlamm versenkt. An Stärke, besonders im Zuge, ersetzt er 2 Pferde. Sein Fleisch ist schlecht, besser soll die Milch sein. - Der Cap'sche B. (Bos Caffer), in Südafrika, ein furchtbares Geschöpf, dem vorigen ähnlich, aber noch kräftiger und wilder, und von den Kaffern sehr gefürchtet. Er erreicht eine Länge von 8 und eine Höhe von über 5'.


Bühl, Amtsstadt im bad. Mittelrheinkreise, 3000 E., Weinbau, Türkischroth- und Blaufärberei, Saffianfabrikation; stark besuchte Märkte, Handel mit Hanf und Flachs.


Bühne, erhöhter Raum; Gerüste, auf dem etwas vorgehen soll, das mehrere sehen sollen; Gerüste für die Zuschauer; gleichbedeutend mit Theater (s. d. A.); bei den verschiedenen Gewerben u. Geschäften bezeichnet B. einen Raum, der eine besondere Bestimmung hat.


Bührlen, Friedrich Ludwig, Schriftsteller, geb. 1777 zu Ulm, studirte zu Würzburg die Rechte, ward 1809 Landgerichtsassessor in Eichstädt, 1810 in Söflingen bei Ulm, 1811 Registrator zu Stuttgart und später Kanzleirath bei der Rechnungskammer. Schrieb Romane, Novellen und Reiseschilderungen, darunter "Lebensansichten", Stuttgart 1814; "Bilder aus dem Schwarzwalde" 1828-31; "Erzählungen und Miscellen", 2 Bde., 1817-20; "Neue Erzählungen" 1823-25; "der Flüchtling", 2 Bde., 1836; "Prima Donna", 2 Bde., 1844.


Bülach, Stadt im Kanton Zürich an der Glatt, 1650 E., in fruchtbarer Gegend.


Bülau, Friedrich, geb. 1805 zu Freiberg, seit 1833 Professor der Philosophie

in eigene Bataillone formirt, oder in kleineren Abtheilungen den Compagnien und Bataillonen beigegeben. In neuester Zeit zeigt sich bei vielen Staaten das Streben. ein ansehnliches Corps aus lauter B. herzustellen, besonders seitdem die Büchse schneller geladen u. durch eine eigene Vorrichtung länger rein gehalten wird, so daß sie mehr Schüsse als früher abgeben kann, bevor sie verschleimt ist; die taktischen Folgen dieser Einrichtung lassen sich noch nicht bestimmen.


Bückeburg, Haupt- u. Residenzstadt des Fürstenthums Schaumburg-Lippe, an der Aue und der Eisenbahn von Hannover nach Minden, mit 4000 E., einem Schloß, Gymnasium, 3 Kirchen; in der Nähe das Steinkohlenbergwerk Sülbeck und das Bad Eilsen.


Bücketband, gebauchtes Band, im Gegensatz zu Schmalband, in Hamburg und Bremen Tonnenmaß für Butter etc., ersteres 280 bis 300, letzteres 220 bis 224 Pfd.


Bückler, Johann, Schinderhannes, sehr populärer Räuberhauptmann, geb. 1779 im hess. Dorfe Unstädten, später im Dienste des Scharfrichters von Bärenbach, verübte zuerst Viehdiebstähle, gesellte sich sodann zu einer Diebsbande, später zum schwarzen Peter, wurde endlich Anführer einer eigenen Bande und plünderte hauptsächlich Juden aus, wenn sie nicht Sicherheitskarten von ihm hatten. Gefangen entkam er dreimal; zuletzt wurde er in Wolfenhausen von einem Streifcommando ergriffen und 1803 in Mainz guillotinirt.


Büdesheim, Dorf in Rheinhessen, 1500 E.; Weinbau (Büdesheimer).


Büdingen, großherzogl. hess. Stadt, Provinz Oberhessen, mit 3100 E., Leinen- und Strumpfwebereien, einigem Handel. Schloß des Grafen Isenburg-B.


Büdner, die kleinsten Hausbesitzer in Mecklenburg und Pommern.


Büffel (Bos Bubalus), eine Rinderart, ausgezeichnet durch große, rückwärts gestellte Hörner u. stark gewölbte kraushaarige Stirne. Er hat kurze, aber sehr kräftige Beine, eine trockene, wenig behaarte Haut, und übertrifft an Größe den Hausochsen; seine Farbe ist schwarz oder grau. Der B. stammt aus Indien, und kam im Mittelalter nach Griechenland u. Italien. Schon sein Aussehen verräth seine Wildheit, und im freien Zustand ist er ein furchtbares, oft den Löwen u. Tiger überwältigendes Thier, aber auch gezähmt noch schwer zu bändigen und bedarf deßhalb des Nasenrings. Er liebt sumpfiges Land, wo er von den gröbsten Sumpfpflanzen lebt, und sich gerne bis an die Nase in Schlamm versenkt. An Stärke, besonders im Zuge, ersetzt er 2 Pferde. Sein Fleisch ist schlecht, besser soll die Milch sein. – Der Capʼsche B. (Bos Caffer), in Südafrika, ein furchtbares Geschöpf, dem vorigen ähnlich, aber noch kräftiger und wilder, und von den Kaffern sehr gefürchtet. Er erreicht eine Länge von 8 und eine Höhe von über 5'.


Bühl, Amtsstadt im bad. Mittelrheinkreise, 3000 E., Weinbau, Türkischroth- und Blaufärberei, Saffianfabrikation; stark besuchte Märkte, Handel mit Hanf und Flachs.


Bühne, erhöhter Raum; Gerüste, auf dem etwas vorgehen soll, das mehrere sehen sollen; Gerüste für die Zuschauer; gleichbedeutend mit Theater (s. d. A.); bei den verschiedenen Gewerben u. Geschäften bezeichnet B. einen Raum, der eine besondere Bestimmung hat.


Bührlen, Friedrich Ludwig, Schriftsteller, geb. 1777 zu Ulm, studirte zu Würzburg die Rechte, ward 1809 Landgerichtsassessor in Eichstädt, 1810 in Söflingen bei Ulm, 1811 Registrator zu Stuttgart und später Kanzleirath bei der Rechnungskammer. Schrieb Romane, Novellen und Reiseschilderungen, darunter „Lebensansichten“, Stuttgart 1814; „Bilder aus dem Schwarzwalde“ 1828–31; „Erzählungen und Miscellen“, 2 Bde., 1817–20; „Neue Erzählungen“ 1823–25; „der Flüchtling“, 2 Bde., 1836; „Prima Donna“, 2 Bde., 1844.


Bülach, Stadt im Kanton Zürich an der Glatt, 1650 E., in fruchtbarer Gegend.


Bülau, Friedrich, geb. 1805 zu Freiberg, seit 1833 Professor der Philosophie

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[709/0710] in eigene Bataillone formirt, oder in kleineren Abtheilungen den Compagnien und Bataillonen beigegeben. In neuester Zeit zeigt sich bei vielen Staaten das Streben. ein ansehnliches Corps aus lauter B. herzustellen, besonders seitdem die Büchse schneller geladen u. durch eine eigene Vorrichtung länger rein gehalten wird, so daß sie mehr Schüsse als früher abgeben kann, bevor sie verschleimt ist; die taktischen Folgen dieser Einrichtung lassen sich noch nicht bestimmen. Bückeburg, Haupt- u. Residenzstadt des Fürstenthums Schaumburg-Lippe, an der Aue und der Eisenbahn von Hannover nach Minden, mit 4000 E., einem Schloß, Gymnasium, 3 Kirchen; in der Nähe das Steinkohlenbergwerk Sülbeck und das Bad Eilsen. Bücketband, gebauchtes Band, im Gegensatz zu Schmalband, in Hamburg und Bremen Tonnenmaß für Butter etc., ersteres 280 bis 300, letzteres 220 bis 224 Pfd. Bückler, Johann, Schinderhannes, sehr populärer Räuberhauptmann, geb. 1779 im hess. Dorfe Unstädten, später im Dienste des Scharfrichters von Bärenbach, verübte zuerst Viehdiebstähle, gesellte sich sodann zu einer Diebsbande, später zum schwarzen Peter, wurde endlich Anführer einer eigenen Bande und plünderte hauptsächlich Juden aus, wenn sie nicht Sicherheitskarten von ihm hatten. Gefangen entkam er dreimal; zuletzt wurde er in Wolfenhausen von einem Streifcommando ergriffen und 1803 in Mainz guillotinirt. Büdesheim, Dorf in Rheinhessen, 1500 E.; Weinbau (Büdesheimer). Büdingen, großherzogl. hess. Stadt, Provinz Oberhessen, mit 3100 E., Leinen- und Strumpfwebereien, einigem Handel. Schloß des Grafen Isenburg-B. Büdner, die kleinsten Hausbesitzer in Mecklenburg und Pommern. Büffel (Bos Bubalus), eine Rinderart, ausgezeichnet durch große, rückwärts gestellte Hörner u. stark gewölbte kraushaarige Stirne. Er hat kurze, aber sehr kräftige Beine, eine trockene, wenig behaarte Haut, und übertrifft an Größe den Hausochsen; seine Farbe ist schwarz oder grau. Der B. stammt aus Indien, und kam im Mittelalter nach Griechenland u. Italien. Schon sein Aussehen verräth seine Wildheit, und im freien Zustand ist er ein furchtbares, oft den Löwen u. Tiger überwältigendes Thier, aber auch gezähmt noch schwer zu bändigen und bedarf deßhalb des Nasenrings. Er liebt sumpfiges Land, wo er von den gröbsten Sumpfpflanzen lebt, und sich gerne bis an die Nase in Schlamm versenkt. An Stärke, besonders im Zuge, ersetzt er 2 Pferde. Sein Fleisch ist schlecht, besser soll die Milch sein. – Der Capʼsche B. (Bos Caffer), in Südafrika, ein furchtbares Geschöpf, dem vorigen ähnlich, aber noch kräftiger und wilder, und von den Kaffern sehr gefürchtet. Er erreicht eine Länge von 8 und eine Höhe von über 5'. Bühl, Amtsstadt im bad. Mittelrheinkreise, 3000 E., Weinbau, Türkischroth- und Blaufärberei, Saffianfabrikation; stark besuchte Märkte, Handel mit Hanf und Flachs. Bühne, erhöhter Raum; Gerüste, auf dem etwas vorgehen soll, das mehrere sehen sollen; Gerüste für die Zuschauer; gleichbedeutend mit Theater (s. d. A.); bei den verschiedenen Gewerben u. Geschäften bezeichnet B. einen Raum, der eine besondere Bestimmung hat. Bührlen, Friedrich Ludwig, Schriftsteller, geb. 1777 zu Ulm, studirte zu Würzburg die Rechte, ward 1809 Landgerichtsassessor in Eichstädt, 1810 in Söflingen bei Ulm, 1811 Registrator zu Stuttgart und später Kanzleirath bei der Rechnungskammer. Schrieb Romane, Novellen und Reiseschilderungen, darunter „Lebensansichten“, Stuttgart 1814; „Bilder aus dem Schwarzwalde“ 1828–31; „Erzählungen und Miscellen“, 2 Bde., 1817–20; „Neue Erzählungen“ 1823–25; „der Flüchtling“, 2 Bde., 1836; „Prima Donna“, 2 Bde., 1844. Bülach, Stadt im Kanton Zürich an der Glatt, 1650 E., in fruchtbarer Gegend. Bülau, Friedrich, geb. 1805 zu Freiberg, seit 1833 Professor der Philosophie

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/710>, abgerufen am 22.11.2024.