Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

oft auffallende Aehnlichkeit mit letzterem mag ihren Grund darin haben, daß sich in der Religion Brahmas Reste der Uroffenbarung erhielten und Indien von Christi Zeit an der Berührung mit dem Christenthum nicht fremd blieb. Der B. mit allen Zweigen stimmt hinsichtlich der Dogmatik so sehr mit dem Brahmaismus überein, daß er nur eine Reformation desselben genannt werden kann. Aber er anerkannte die göttliche Autorität der Vedas nicht, sondern verwarf die Kasteneintheilung sammt den Ausschweifungen des Schiwakultus und stellte sich dadurch auf den Standpunkt des Rationalismus. Die Folge davon war ein blutiger Religionskrieg der sonst duldsamen Indier, welcher um Christi Zeit die Buddhisten aus ganz Indien diesseits des Ganges vertilgte und vertrieb. Das Prinzip der Sittenlehre des B. ist Nächstenliebe, welcher die wilden Horden Hochasiens zähmte und im Lamaismus am schärfsten ausgesprochen wurde. Sie lehrt nicht 5, sondern 11 Verbote: nicht tödten, nicht stehlen, nicht eines Anderen Weib gewaltsam nehmen, kein falsches Zeugniß geben, nicht lügen, nicht schworen, keine schändlichen Worte gebrauchen, nicht habsüchtig, nicht rachsüchtig sein, keinem Aberglauben d. h. falschen Göttern huldigen und keine berauschenden Getränke trinken. Die Lamas, Bonzen, Rahanen, Talapoinen, Gunnis d. h. Priester leben ehelos in Klöstern, jeder 5. Knabe einer Familie muß für den heiligen Dienst erzogen werden u. damit nach der Stufe eines großen Büßers d. h. eines ganz in Gott Versenkten ringen. Der Oberpriester, Dalai Lama zu Laissa. ist fortwährende Verkörperung Buddhas, der nicht stirbt, sondern nur die Hülle wechselt u. grundsätzlich auch weltlicher Herrscher, weil alle Staatsämter mit Priestern besetzt sind. - Uebrigens ist der B. heute noch ausgearteter als die Religion der Braminen; er vergöttert die Natur, macht einzelne Menschen zu Göttern, indem Götter in die Leiber derselben eingewandert sein sollen u. überläßt die Volksmassen dem abgeschmacktesten und verderblichsten Fetischdienst.


Budgerock, eine Münze in Maskate und Arabien, aus Eisen oder Kupfer, = 13/4 Pfg. = 1/2 kr. C.-M.


Budget (engl. Bödschet, frz. Büdsche), eigentlich ein Beutel, Tasche, sodann im Staats-Finanzwesen der Voranschlag des Jahresbedarfs, Berechnung aller vom Staate zu bestreitenden Ausgaben, sowie Angabe der Mittel, dieselben zu decken (Ausgabe- und Einnahme-B.). Das B. wird von der Regierung entworfen, und in repräsentativen Staaten den Ständen zur Berathung vorgelegt.


Budissin, s. Bautzen.


Budjadinger und Staderland, der nördlichste Landstrich des Großherzogthums Oldenburg im Kreise Ovelgönne, mit 16000 E., meist fruchtbares Marschland; man baut Getreide, Obst u. Gartenfrüchte, treibt Viehzucht u. Fischerei; vordem einer der friesischen Freistaaten.


Budosch, d. h. Stinkberg, erloschener Vulkan in Siebenbürgen. Comitat Oberweißenburg, mit Schwefelhöhlen.


Budschak, der südlichste Theil Bessarabiens, im Besitze der Russen, Ackerbau und Viehzucht sind von großer Bedeutung.


Budschia, Bugia, Stadt in der franz. afrikan. Provinz Konstantine, 25 M. östl. von Algier, an der gleichnamigen Bucht des Mittelmeeres, schlecht gebaut aber mit guter Rhede u. 4 Forts, 1833 von den Franzosen erobert; Bergbau auf Eisen und einiger Handel mit den arabischen und kabylischen Stämmen.


Budweis (böhmisch Budinjewice), Kreisstadt in Böhmen an der bereits schiffbaren Moldau und Ausgangspunkt der von Gmunden in Oberösterreich kommenden Pferdeeisenbahn, hat bedeutenden Transithandel, ist Sitz eines Bisthums, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bergcommissariats, Salzamts, einer Handel- und Gewerbekammer, mit Tuch-, Steingut- und Bleistiftfabrikation, ohne Militär 12680 E.; in der Nähe ein Silber- und Steinkohlenbergwerk. - Der Kreis B. ist 159 #M. groß mit 582000 Einw., größtentheils Deutschen, ist fruchtbar an Getreide, reich an Eisen u. Silber; die Industrie liefert Glas-, Eisen-, Baumwollenwaaren und Papier.

oft auffallende Aehnlichkeit mit letzterem mag ihren Grund darin haben, daß sich in der Religion Brahmas Reste der Uroffenbarung erhielten und Indien von Christi Zeit an der Berührung mit dem Christenthum nicht fremd blieb. Der B. mit allen Zweigen stimmt hinsichtlich der Dogmatik so sehr mit dem Brahmaismus überein, daß er nur eine Reformation desselben genannt werden kann. Aber er anerkannte die göttliche Autorität der Vedas nicht, sondern verwarf die Kasteneintheilung sammt den Ausschweifungen des Schiwakultus und stellte sich dadurch auf den Standpunkt des Rationalismus. Die Folge davon war ein blutiger Religionskrieg der sonst duldsamen Indier, welcher um Christi Zeit die Buddhisten aus ganz Indien diesseits des Ganges vertilgte und vertrieb. Das Prinzip der Sittenlehre des B. ist Nächstenliebe, welcher die wilden Horden Hochasiens zähmte und im Lamaismus am schärfsten ausgesprochen wurde. Sie lehrt nicht 5, sondern 11 Verbote: nicht tödten, nicht stehlen, nicht eines Anderen Weib gewaltsam nehmen, kein falsches Zeugniß geben, nicht lügen, nicht schworen, keine schändlichen Worte gebrauchen, nicht habsüchtig, nicht rachsüchtig sein, keinem Aberglauben d. h. falschen Göttern huldigen und keine berauschenden Getränke trinken. Die Lamas, Bonzen, Rahanen, Talapoinen, Gunnis d. h. Priester leben ehelos in Klöstern, jeder 5. Knabe einer Familie muß für den heiligen Dienst erzogen werden u. damit nach der Stufe eines großen Büßers d. h. eines ganz in Gott Versenkten ringen. Der Oberpriester, Dalai Lama zu Laissa. ist fortwährende Verkörperung Buddhas, der nicht stirbt, sondern nur die Hülle wechselt u. grundsätzlich auch weltlicher Herrscher, weil alle Staatsämter mit Priestern besetzt sind. – Uebrigens ist der B. heute noch ausgearteter als die Religion der Braminen; er vergöttert die Natur, macht einzelne Menschen zu Göttern, indem Götter in die Leiber derselben eingewandert sein sollen u. überläßt die Volksmassen dem abgeschmacktesten und verderblichsten Fetischdienst.


Budgerock, eine Münze in Maskate und Arabien, aus Eisen oder Kupfer, = 13/4 Pfg. = 1/2 kr. C.-M.


Budget (engl. Bödschet, frz. Büdsche), eigentlich ein Beutel, Tasche, sodann im Staats-Finanzwesen der Voranschlag des Jahresbedarfs, Berechnung aller vom Staate zu bestreitenden Ausgaben, sowie Angabe der Mittel, dieselben zu decken (Ausgabe- und Einnahme-B.). Das B. wird von der Regierung entworfen, und in repräsentativen Staaten den Ständen zur Berathung vorgelegt.


Budissin, s. Bautzen.


Budjadinger und Staderland, der nördlichste Landstrich des Großherzogthums Oldenburg im Kreise Ovelgönne, mit 16000 E., meist fruchtbares Marschland; man baut Getreide, Obst u. Gartenfrüchte, treibt Viehzucht u. Fischerei; vordem einer der friesischen Freistaaten.


Budosch, d. h. Stinkberg, erloschener Vulkan in Siebenbürgen. Comitat Oberweißenburg, mit Schwefelhöhlen.


Budschak, der südlichste Theil Bessarabiens, im Besitze der Russen, Ackerbau und Viehzucht sind von großer Bedeutung.


Budschia, Bugia, Stadt in der franz. afrikan. Provinz Konstantine, 25 M. östl. von Algier, an der gleichnamigen Bucht des Mittelmeeres, schlecht gebaut aber mit guter Rhede u. 4 Forts, 1833 von den Franzosen erobert; Bergbau auf Eisen und einiger Handel mit den arabischen und kabylischen Stämmen.


Budweis (böhmisch Budinjewice), Kreisstadt in Böhmen an der bereits schiffbaren Moldau und Ausgangspunkt der von Gmunden in Oberösterreich kommenden Pferdeeisenbahn, hat bedeutenden Transithandel, ist Sitz eines Bisthums, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bergcommissariats, Salzamts, einer Handel- und Gewerbekammer, mit Tuch-, Steingut- und Bleistiftfabrikation, ohne Militär 12680 E.; in der Nähe ein Silber- und Steinkohlenbergwerk. – Der Kreis B. ist 159 □M. groß mit 582000 Einw., größtentheils Deutschen, ist fruchtbar an Getreide, reich an Eisen u. Silber; die Industrie liefert Glas-, Eisen-, Baumwollenwaaren und Papier.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0708" n="707"/>
oft auffallende Aehnlichkeit mit letzterem mag ihren Grund darin haben, daß sich in der Religion Brahmas Reste der Uroffenbarung erhielten und Indien von Christi Zeit an der Berührung mit dem Christenthum nicht fremd blieb. Der B. mit allen Zweigen stimmt hinsichtlich der Dogmatik so sehr mit dem Brahmaismus überein, daß er nur eine Reformation desselben genannt werden kann. Aber er anerkannte die göttliche Autorität der Vedas nicht, sondern verwarf die Kasteneintheilung sammt den Ausschweifungen des Schiwakultus und stellte sich dadurch auf den Standpunkt des Rationalismus. Die Folge davon war ein blutiger Religionskrieg der sonst duldsamen Indier, welcher um Christi Zeit die Buddhisten aus ganz Indien diesseits des Ganges vertilgte und vertrieb. Das Prinzip der Sittenlehre des B. ist Nächstenliebe, welcher die wilden Horden Hochasiens zähmte und im Lamaismus am schärfsten ausgesprochen wurde. Sie lehrt nicht 5, sondern 11 Verbote: nicht tödten, nicht stehlen, nicht eines Anderen Weib gewaltsam nehmen, kein falsches Zeugniß geben, nicht lügen, nicht schworen, keine schändlichen Worte gebrauchen, nicht habsüchtig, nicht rachsüchtig sein, keinem Aberglauben d. h. falschen Göttern huldigen und keine berauschenden Getränke trinken. Die Lamas, Bonzen, Rahanen, Talapoinen, Gunnis d. h. Priester leben ehelos in Klöstern, jeder 5. Knabe einer Familie muß für den heiligen Dienst erzogen werden u. damit nach der Stufe eines großen Büßers d. h. eines ganz in Gott Versenkten ringen. Der Oberpriester, Dalai Lama zu Laissa. ist fortwährende Verkörperung Buddhas, der nicht stirbt, sondern nur die Hülle wechselt u. grundsätzlich auch weltlicher Herrscher, weil alle Staatsämter mit Priestern besetzt sind. &#x2013; Uebrigens ist der B. heute noch ausgearteter als die Religion der Braminen; er vergöttert die Natur, macht einzelne Menschen zu Göttern, indem Götter in die Leiber derselben eingewandert sein sollen u. überläßt die Volksmassen dem abgeschmacktesten und verderblichsten Fetischdienst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budgerock</hi>, eine Münze in Maskate und Arabien, aus Eisen oder Kupfer, = 1<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Pfg. = <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budget</hi> (engl. Bödschet, frz. Büdsche), eigentlich ein Beutel, Tasche, sodann im Staats-Finanzwesen der Voranschlag des Jahresbedarfs, Berechnung aller vom Staate zu bestreitenden Ausgaben, sowie Angabe der Mittel, dieselben zu decken (Ausgabe- und Einnahme-B.). Das B. wird von der Regierung entworfen, und in repräsentativen Staaten den Ständen zur Berathung vorgelegt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budissin</hi>, s. Bautzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budjadinger und Staderland</hi>, der nördlichste Landstrich des Großherzogthums Oldenburg im Kreise Ovelgönne, mit 16000 E., meist fruchtbares Marschland; man baut Getreide, Obst u. Gartenfrüchte, treibt Viehzucht u. Fischerei; vordem einer der friesischen Freistaaten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budosch</hi>, d. h. Stinkberg, erloschener Vulkan in Siebenbürgen. Comitat Oberweißenburg, mit Schwefelhöhlen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budschak</hi>, der südlichste Theil Bessarabiens, im Besitze der Russen, Ackerbau und Viehzucht sind von großer Bedeutung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budschia</hi>, Bugia, Stadt in der franz. afrikan. Provinz Konstantine, 25 M. östl. von Algier, an der gleichnamigen Bucht des Mittelmeeres, schlecht gebaut aber mit guter Rhede u. 4 Forts, 1833 von den Franzosen erobert; Bergbau auf Eisen und einiger Handel mit den arabischen und kabylischen Stämmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Budweis</hi> (böhmisch Budinjewice), Kreisstadt in Böhmen an der bereits schiffbaren Moldau und Ausgangspunkt der von Gmunden in Oberösterreich kommenden Pferdeeisenbahn, hat bedeutenden Transithandel, ist Sitz eines Bisthums, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bergcommissariats, Salzamts, einer Handel- und Gewerbekammer, mit Tuch-, Steingut- und Bleistiftfabrikation, ohne Militär 12680 E.; in der Nähe ein Silber- und Steinkohlenbergwerk. &#x2013; Der Kreis B. ist 159 &#x25A1;M. groß mit 582000 Einw., größtentheils Deutschen, ist fruchtbar an Getreide, reich an Eisen u. Silber; die Industrie liefert Glas-, Eisen-, Baumwollenwaaren und Papier.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[707/0708] oft auffallende Aehnlichkeit mit letzterem mag ihren Grund darin haben, daß sich in der Religion Brahmas Reste der Uroffenbarung erhielten und Indien von Christi Zeit an der Berührung mit dem Christenthum nicht fremd blieb. Der B. mit allen Zweigen stimmt hinsichtlich der Dogmatik so sehr mit dem Brahmaismus überein, daß er nur eine Reformation desselben genannt werden kann. Aber er anerkannte die göttliche Autorität der Vedas nicht, sondern verwarf die Kasteneintheilung sammt den Ausschweifungen des Schiwakultus und stellte sich dadurch auf den Standpunkt des Rationalismus. Die Folge davon war ein blutiger Religionskrieg der sonst duldsamen Indier, welcher um Christi Zeit die Buddhisten aus ganz Indien diesseits des Ganges vertilgte und vertrieb. Das Prinzip der Sittenlehre des B. ist Nächstenliebe, welcher die wilden Horden Hochasiens zähmte und im Lamaismus am schärfsten ausgesprochen wurde. Sie lehrt nicht 5, sondern 11 Verbote: nicht tödten, nicht stehlen, nicht eines Anderen Weib gewaltsam nehmen, kein falsches Zeugniß geben, nicht lügen, nicht schworen, keine schändlichen Worte gebrauchen, nicht habsüchtig, nicht rachsüchtig sein, keinem Aberglauben d. h. falschen Göttern huldigen und keine berauschenden Getränke trinken. Die Lamas, Bonzen, Rahanen, Talapoinen, Gunnis d. h. Priester leben ehelos in Klöstern, jeder 5. Knabe einer Familie muß für den heiligen Dienst erzogen werden u. damit nach der Stufe eines großen Büßers d. h. eines ganz in Gott Versenkten ringen. Der Oberpriester, Dalai Lama zu Laissa. ist fortwährende Verkörperung Buddhas, der nicht stirbt, sondern nur die Hülle wechselt u. grundsätzlich auch weltlicher Herrscher, weil alle Staatsämter mit Priestern besetzt sind. – Uebrigens ist der B. heute noch ausgearteter als die Religion der Braminen; er vergöttert die Natur, macht einzelne Menschen zu Göttern, indem Götter in die Leiber derselben eingewandert sein sollen u. überläßt die Volksmassen dem abgeschmacktesten und verderblichsten Fetischdienst. Budgerock, eine Münze in Maskate und Arabien, aus Eisen oder Kupfer, = 13/4 Pfg. = 1/2 kr. C.-M. Budget (engl. Bödschet, frz. Büdsche), eigentlich ein Beutel, Tasche, sodann im Staats-Finanzwesen der Voranschlag des Jahresbedarfs, Berechnung aller vom Staate zu bestreitenden Ausgaben, sowie Angabe der Mittel, dieselben zu decken (Ausgabe- und Einnahme-B.). Das B. wird von der Regierung entworfen, und in repräsentativen Staaten den Ständen zur Berathung vorgelegt. Budissin, s. Bautzen. Budjadinger und Staderland, der nördlichste Landstrich des Großherzogthums Oldenburg im Kreise Ovelgönne, mit 16000 E., meist fruchtbares Marschland; man baut Getreide, Obst u. Gartenfrüchte, treibt Viehzucht u. Fischerei; vordem einer der friesischen Freistaaten. Budosch, d. h. Stinkberg, erloschener Vulkan in Siebenbürgen. Comitat Oberweißenburg, mit Schwefelhöhlen. Budschak, der südlichste Theil Bessarabiens, im Besitze der Russen, Ackerbau und Viehzucht sind von großer Bedeutung. Budschia, Bugia, Stadt in der franz. afrikan. Provinz Konstantine, 25 M. östl. von Algier, an der gleichnamigen Bucht des Mittelmeeres, schlecht gebaut aber mit guter Rhede u. 4 Forts, 1833 von den Franzosen erobert; Bergbau auf Eisen und einiger Handel mit den arabischen und kabylischen Stämmen. Budweis (böhmisch Budinjewice), Kreisstadt in Böhmen an der bereits schiffbaren Moldau und Ausgangspunkt der von Gmunden in Oberösterreich kommenden Pferdeeisenbahn, hat bedeutenden Transithandel, ist Sitz eines Bisthums, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bergcommissariats, Salzamts, einer Handel- und Gewerbekammer, mit Tuch-, Steingut- und Bleistiftfabrikation, ohne Militär 12680 E.; in der Nähe ein Silber- und Steinkohlenbergwerk. – Der Kreis B. ist 159 □M. groß mit 582000 Einw., größtentheils Deutschen, ist fruchtbar an Getreide, reich an Eisen u. Silber; die Industrie liefert Glas-, Eisen-, Baumwollenwaaren und Papier.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/708
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 707. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/708>, abgerufen am 22.11.2024.