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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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8 Aemter u. Würden verlieh. Als dieser 1733 st. erlangte B. durch Ueberbringung der Kroninsignien Polens die Gunst Augusts III., durch alle Künste eines vollendeten Höflings u. die Heirath mit einer Vertrauten der Königin immer höhere Stellen, trat 1738 nach Sulkowskys Sturz an die Spitze aller Geschäfte und wurde 1747 mit Beibehaltung der meisten früheren Würden und mit einem jährl. Gehalte von 52000 Thlrn. erster Minister. Als solcher schaltete er mit der ganzen Willkühr eines Großwessiers und brachte Sachsen besonders durch maßlose Verschwendung und unersättliche Habsucht an den Rand des Verderbens. Seine Politik trug Vieles zum Ausbruche des 7jähr. Krieges bei und während Sachsen unsäglich litt, nachdem es Friedrich II. en depot genommen, schwelgte B. mit dem Könige in Warschau. Beide kehrten 1763 krank nach Dresden zurück, der König st. und sein Günstling folgte ihm schon im Oktober desselben Jahres. Er hatte Kunst und Wissenschaft unterstützt und seine 62000 Bücher wurden um 60000 Thlr. der Dresdener Bibliothek einverleibt. - Sein ältester Sohn Friedrich Aloys, Graf von, geb. in Dresden 1739, wurde 19jährig bereits poln. Kronfeldherr und Feldzeugmeister, machte den 7jähr. Krieg als Freiwilliger bei den Oesterreichern mit, kam 1763 in kurze Ungnade, wurde Starost und Gouverneur von Warschau und Kaminiek und st. 1793 zu Berlin, wo er 8 Jahre zurückgezogen gelebt. Durch seine treffliche Mutter hatte er eine gute Erziehung erhalten, war ein vollendeter Weltmann und dennoch ein edler Charakter, dessen Theaterstücke, Uebersetzungen und anonyme Schriften (z. B. über die Duelle, Pforta 1786) längst vergessen sind. - Hans Moriz, der 1739 zu Wiedernau geb. Bruderssohn des Ministers, wurde in Leipzig von Gellert besungen und Kronegks Freund, versah später Gesandtschaftsposten. wurde Landeshauptmann in Thüringen, 1764 bevollmächtigter Minister zu Paris, später in London u. st. 1793. Er erwarb sich Verdienste um die höhere Uhrenmacherkunst, Vervollkommnung astronomischer Werkzeuge u. durch eine Menge eigener astronomischer Beobachtungen. - Karl Friedrich Moriz Paul Graf von, der 1772 geb. Sohn des Obersten von B., wurde früh mit Göthe, Herder und Wieland bekannt, 1800 Kammerherr des Prinzen Heinrich von Preußen, 1813 Major im Generalstab, 1815 Generalintendant der kgl. Schauspiele in Berlin. Er begründete das dramatische Wochenblatt, sorgte für bessere Kostüme, Decorationen und Schauspieler und für eine würdige Stellung der Bühnendichter; st. 1837.


Brühl, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln. mit 3000 E., und dem schönen Schlosse Augustenruh, an der Bonn-Kölner Eisenbahn. 1809 erhielt es Marschall Davoust von Napoleon als Fürstenthum Eckmühl.


Brueis (frz. Brüäh), Franz Paul, Graf von, geb. 1760 zu Uzes, diente in der Marine und führte als Admiral 1798 die franz. Flotte nach Aegypten u. verlor in der Schlacht von Abukir den 1. August sein Leben.


Brüllaffe (Mycetes), eine Gattung Affen, von ihrer fürchterlichen Stimme so genannt. Sie haben einen höchst sonderbaren Stimmapparat, der in einer knöchernen aus dem Zungenbeine gebildeten Blase besteht. Durch diese Schallblase erhält die Stimme eine ungeheure Stärke. Der Schwanz ist ein nach unten unbehaarter langer Greifschwanz. Der Daumen der Vorderhände wenig entgegensetzbar. Sie leben in Südamerika, in Truppen von 3-20 und haben ungefähr die Größe eines Fuchses. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie auf Bäumen, auf denen sie besonders morgens und abends ihre furchtbare Stimme im Concerte durch die Wildniß erschallen lassen. Ihr Wesen ist langsam und traurig und ihre Hauptnahrung Blätter und Knospen. Der rothe B. (M. Seniculus), oben kastanienbraun, mit schwarzem Gesicht und starkem Bart, wird häufig zu uns gebracht. - Der schwarze B. (M. niger), das Männchen glänzend schwarz, das Weibchen graugelb.


Brüllow, Karl, berühmter Historienmaler, geb. 1800 zu Petersburg, malte in Italien sehr gelungene Copien nach

8 Aemter u. Würden verlieh. Als dieser 1733 st. erlangte B. durch Ueberbringung der Kroninsignien Polens die Gunst Augusts III., durch alle Künste eines vollendeten Höflings u. die Heirath mit einer Vertrauten der Königin immer höhere Stellen, trat 1738 nach Sulkowskys Sturz an die Spitze aller Geschäfte und wurde 1747 mit Beibehaltung der meisten früheren Würden und mit einem jährl. Gehalte von 52000 Thlrn. erster Minister. Als solcher schaltete er mit der ganzen Willkühr eines Großwessiers und brachte Sachsen besonders durch maßlose Verschwendung und unersättliche Habsucht an den Rand des Verderbens. Seine Politik trug Vieles zum Ausbruche des 7jähr. Krieges bei und während Sachsen unsäglich litt, nachdem es Friedrich II. en depôt genommen, schwelgte B. mit dem Könige in Warschau. Beide kehrten 1763 krank nach Dresden zurück, der König st. und sein Günstling folgte ihm schon im Oktober desselben Jahres. Er hatte Kunst und Wissenschaft unterstützt und seine 62000 Bücher wurden um 60000 Thlr. der Dresdener Bibliothek einverleibt. – Sein ältester Sohn Friedrich Aloys, Graf von, geb. in Dresden 1739, wurde 19jährig bereits poln. Kronfeldherr und Feldzeugmeister, machte den 7jähr. Krieg als Freiwilliger bei den Oesterreichern mit, kam 1763 in kurze Ungnade, wurde Starost und Gouverneur von Warschau und Kaminiek und st. 1793 zu Berlin, wo er 8 Jahre zurückgezogen gelebt. Durch seine treffliche Mutter hatte er eine gute Erziehung erhalten, war ein vollendeter Weltmann und dennoch ein edler Charakter, dessen Theaterstücke, Uebersetzungen und anonyme Schriften (z. B. über die Duelle, Pforta 1786) längst vergessen sind. – Hans Moriz, der 1739 zu Wiedernau geb. Bruderssohn des Ministers, wurde in Leipzig von Gellert besungen und Kronegks Freund, versah später Gesandtschaftsposten. wurde Landeshauptmann in Thüringen, 1764 bevollmächtigter Minister zu Paris, später in London u. st. 1793. Er erwarb sich Verdienste um die höhere Uhrenmacherkunst, Vervollkommnung astronomischer Werkzeuge u. durch eine Menge eigener astronomischer Beobachtungen. – Karl Friedrich Moriz Paul Graf von, der 1772 geb. Sohn des Obersten von B., wurde früh mit Göthe, Herder und Wieland bekannt, 1800 Kammerherr des Prinzen Heinrich von Preußen, 1813 Major im Generalstab, 1815 Generalintendant der kgl. Schauspiele in Berlin. Er begründete das dramatische Wochenblatt, sorgte für bessere Kostüme, Decorationen und Schauspieler und für eine würdige Stellung der Bühnendichter; st. 1837.


Brühl, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln. mit 3000 E., und dem schönen Schlosse Augustenruh, an der Bonn-Kölner Eisenbahn. 1809 erhielt es Marschall Davoust von Napoleon als Fürstenthum Eckmühl.


Brueis (frz. Brüäh), Franz Paul, Graf von, geb. 1760 zu Uzes, diente in der Marine und führte als Admiral 1798 die franz. Flotte nach Aegypten u. verlor in der Schlacht von Abukir den 1. August sein Leben.


Brüllaffe (Mycetes), eine Gattung Affen, von ihrer fürchterlichen Stimme so genannt. Sie haben einen höchst sonderbaren Stimmapparat, der in einer knöchernen aus dem Zungenbeine gebildeten Blase besteht. Durch diese Schallblase erhält die Stimme eine ungeheure Stärke. Der Schwanz ist ein nach unten unbehaarter langer Greifschwanz. Der Daumen der Vorderhände wenig entgegensetzbar. Sie leben in Südamerika, in Truppen von 3–20 und haben ungefähr die Größe eines Fuchses. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie auf Bäumen, auf denen sie besonders morgens und abends ihre furchtbare Stimme im Concerte durch die Wildniß erschallen lassen. Ihr Wesen ist langsam und traurig und ihre Hauptnahrung Blätter und Knospen. Der rothe B. (M. Seniculus), oben kastanienbraun, mit schwarzem Gesicht und starkem Bart, wird häufig zu uns gebracht. – Der schwarze B. (M. niger), das Männchen glänzend schwarz, das Weibchen graugelb.


Brüllow, Karl, berühmter Historienmaler, geb. 1800 zu Petersburg, malte in Italien sehr gelungene Copien nach

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8 Aemter u. Würden verlieh. Als dieser 1733 st. erlangte B. durch Ueberbringung der Kroninsignien Polens die Gunst Augusts III., durch alle Künste eines vollendeten Höflings u. die Heirath mit einer Vertrauten der Königin immer höhere Stellen, trat 1738 nach Sulkowskys Sturz an die Spitze aller Geschäfte und wurde 1747 mit Beibehaltung der meisten früheren Würden und mit einem jährl. Gehalte von 52000 Thlrn. erster Minister. Als solcher schaltete er mit der ganzen Willkühr eines Großwessiers und brachte Sachsen besonders durch maßlose Verschwendung und unersättliche Habsucht an den Rand des Verderbens. Seine Politik trug Vieles zum Ausbruche des 7jähr. Krieges bei und während Sachsen unsäglich litt, nachdem es Friedrich II. <hi rendition="#i">en depôt</hi> genommen, schwelgte B. mit dem Könige in Warschau. Beide kehrten 1763 krank nach Dresden zurück, der König st. und sein Günstling folgte ihm schon im Oktober desselben Jahres. Er hatte Kunst und Wissenschaft unterstützt und seine 62000 Bücher wurden um 60000 Thlr. der Dresdener Bibliothek einverleibt. &#x2013; Sein ältester Sohn Friedrich Aloys, Graf von, geb. in Dresden 1739, wurde 19jährig bereits poln. Kronfeldherr und Feldzeugmeister, machte den 7jähr. Krieg als Freiwilliger bei den Oesterreichern mit, kam 1763 in kurze Ungnade, wurde Starost und Gouverneur von Warschau und Kaminiek und st. 1793 zu Berlin, wo er 8 Jahre zurückgezogen gelebt. Durch seine treffliche Mutter hatte er eine gute Erziehung erhalten, war ein vollendeter Weltmann und dennoch ein edler Charakter, dessen Theaterstücke, Uebersetzungen und anonyme Schriften (z. B. über die Duelle, Pforta 1786) längst vergessen sind. &#x2013; Hans Moriz, der 1739 zu Wiedernau geb. Bruderssohn des Ministers, wurde in Leipzig von Gellert besungen und Kronegks Freund, versah später Gesandtschaftsposten. wurde Landeshauptmann in Thüringen, 1764 bevollmächtigter Minister zu Paris, später in London u. st. 1793. Er erwarb sich Verdienste um die höhere Uhrenmacherkunst, Vervollkommnung astronomischer Werkzeuge u. durch eine Menge eigener astronomischer Beobachtungen. &#x2013; Karl Friedrich Moriz Paul Graf von, der 1772 geb. Sohn des Obersten von B., wurde früh mit Göthe, Herder und Wieland bekannt, 1800 Kammerherr des Prinzen Heinrich von Preußen, 1813 Major im Generalstab, 1815 Generalintendant der kgl. Schauspiele in Berlin. Er begründete das dramatische Wochenblatt, sorgte für bessere Kostüme, Decorationen und Schauspieler und für eine würdige Stellung der Bühnendichter; st. 1837.</p><lb/>
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[687/0688] 8 Aemter u. Würden verlieh. Als dieser 1733 st. erlangte B. durch Ueberbringung der Kroninsignien Polens die Gunst Augusts III., durch alle Künste eines vollendeten Höflings u. die Heirath mit einer Vertrauten der Königin immer höhere Stellen, trat 1738 nach Sulkowskys Sturz an die Spitze aller Geschäfte und wurde 1747 mit Beibehaltung der meisten früheren Würden und mit einem jährl. Gehalte von 52000 Thlrn. erster Minister. Als solcher schaltete er mit der ganzen Willkühr eines Großwessiers und brachte Sachsen besonders durch maßlose Verschwendung und unersättliche Habsucht an den Rand des Verderbens. Seine Politik trug Vieles zum Ausbruche des 7jähr. Krieges bei und während Sachsen unsäglich litt, nachdem es Friedrich II. en depôt genommen, schwelgte B. mit dem Könige in Warschau. Beide kehrten 1763 krank nach Dresden zurück, der König st. und sein Günstling folgte ihm schon im Oktober desselben Jahres. Er hatte Kunst und Wissenschaft unterstützt und seine 62000 Bücher wurden um 60000 Thlr. der Dresdener Bibliothek einverleibt. – Sein ältester Sohn Friedrich Aloys, Graf von, geb. in Dresden 1739, wurde 19jährig bereits poln. Kronfeldherr und Feldzeugmeister, machte den 7jähr. Krieg als Freiwilliger bei den Oesterreichern mit, kam 1763 in kurze Ungnade, wurde Starost und Gouverneur von Warschau und Kaminiek und st. 1793 zu Berlin, wo er 8 Jahre zurückgezogen gelebt. Durch seine treffliche Mutter hatte er eine gute Erziehung erhalten, war ein vollendeter Weltmann und dennoch ein edler Charakter, dessen Theaterstücke, Uebersetzungen und anonyme Schriften (z. B. über die Duelle, Pforta 1786) längst vergessen sind. – Hans Moriz, der 1739 zu Wiedernau geb. Bruderssohn des Ministers, wurde in Leipzig von Gellert besungen und Kronegks Freund, versah später Gesandtschaftsposten. wurde Landeshauptmann in Thüringen, 1764 bevollmächtigter Minister zu Paris, später in London u. st. 1793. Er erwarb sich Verdienste um die höhere Uhrenmacherkunst, Vervollkommnung astronomischer Werkzeuge u. durch eine Menge eigener astronomischer Beobachtungen. – Karl Friedrich Moriz Paul Graf von, der 1772 geb. Sohn des Obersten von B., wurde früh mit Göthe, Herder und Wieland bekannt, 1800 Kammerherr des Prinzen Heinrich von Preußen, 1813 Major im Generalstab, 1815 Generalintendant der kgl. Schauspiele in Berlin. Er begründete das dramatische Wochenblatt, sorgte für bessere Kostüme, Decorationen und Schauspieler und für eine würdige Stellung der Bühnendichter; st. 1837. Brühl, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln. mit 3000 E., und dem schönen Schlosse Augustenruh, an der Bonn-Kölner Eisenbahn. 1809 erhielt es Marschall Davoust von Napoleon als Fürstenthum Eckmühl. Brueis (frz. Brüäh), Franz Paul, Graf von, geb. 1760 zu Uzes, diente in der Marine und führte als Admiral 1798 die franz. Flotte nach Aegypten u. verlor in der Schlacht von Abukir den 1. August sein Leben. Brüllaffe (Mycetes), eine Gattung Affen, von ihrer fürchterlichen Stimme so genannt. Sie haben einen höchst sonderbaren Stimmapparat, der in einer knöchernen aus dem Zungenbeine gebildeten Blase besteht. Durch diese Schallblase erhält die Stimme eine ungeheure Stärke. Der Schwanz ist ein nach unten unbehaarter langer Greifschwanz. Der Daumen der Vorderhände wenig entgegensetzbar. Sie leben in Südamerika, in Truppen von 3–20 und haben ungefähr die Größe eines Fuchses. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie auf Bäumen, auf denen sie besonders morgens und abends ihre furchtbare Stimme im Concerte durch die Wildniß erschallen lassen. Ihr Wesen ist langsam und traurig und ihre Hauptnahrung Blätter und Knospen. Der rothe B. (M. Seniculus), oben kastanienbraun, mit schwarzem Gesicht und starkem Bart, wird häufig zu uns gebracht. – Der schwarze B. (M. niger), das Männchen glänzend schwarz, das Weibchen graugelb. Brüllow, Karl, berühmter Historienmaler, geb. 1800 zu Petersburg, malte in Italien sehr gelungene Copien nach

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/688>, abgerufen am 22.11.2024.