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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Brillantfeuer, Satz zu Luftfeuerwerk aus Mehlpulver mit Eisenspänen bestehend, die beim Abbrennen weißglühende, hellglänzende Funken geben.


Brillantkäfer (Entimus), brasilian. Rüsselkäfer, mit Furchen und Grübchen, in denen sich prachtvoll glänzende kleine Schuppen befinden.


Brillat Savarin (frz. Brillja Sawaräng), geb. 1755 zu Belley, in der Revolution Föderalist, und deßwegen Flüchtling, wurde später Armencommissär, zuletzt Mitglied des Kassationshofs, st. 1826. Schrieb anonym die geistreichen "Vues et projets d'economie et politique" 1802; "Physiologie du goaut" 1840 von Balzac herausgegeben, der ihn in seiner "Physiologie du mariage" nachahmte.


Brille (von Beryll, welches im Mittelalter nicht bloß den Halbedelstein Beryll, sondern überhaupt durchsichtige Steine bezeichnete). Augengläser zur Unterstützung des Gesichtssinnes, wenn derselbe durch Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit leidet; im ersten Falle müssen die Gläser convex, im anderen concav zugeschliffen sein, und je nach der Beschaffenheit des Auges muß die Convexität oder Concavität des Glases gemindert oder gemehrt sein. Die sogen. Conservationsbrillen haben gefärbte Gläser und die Bestimmung, schwache Augen vor der grellen Einwirkung des Lichts zu schützen. Die Erfindung der B.n kommt wahrscheinlich den Arabern zu: in dem Abendlande kennt sie bereits Roger Bacon und 1482 gab es Brillenmacher in Nürnberg.


Brillenducaten, dän. Goldmünze = 1/4 - 1/2 Ducaten von Christian IV. geprägt mit einer Brille auf dem Avers zum Hohne für die, welche Norwegen das Gold abgesprochen hatten.


Brillenschlange (Naja), eine Gattung aus der Familie der giftigen Schlangen, mit Schildern auf dem Kopf und einer durch Zurücktreten der Rippen entstehenden Halsscheibe. Die ind. B. (N. tripudians), in Ostindien, eine sehr schöne Schlange von 2-3 Länge und einer brillenähnlichen Zeichnung auf der Halsscheibe. Sie gehört zu den giftigsten Schlangen Indiens, wird aber dennoch von den ind. Gauklern abgerichtet. Die ägyptische B. (N. Haje), grünlich, mit weniger ausgedehntem Halse, fast der vorigen ähnlich. Durch einen Druck im Nacken versetzen sie die ägyptischen Gaukler in eine Art Starrkrampf, wodurch sie steif wie ein Stock wird.


Brillenthaler, braunschw. lüneburg. Schaumünze = 1 Thlr. 12 Sgr. = 2 fl. 24 kr. C.-M.


Brillon, franz. Dorf unweit Bar le Duc. wichtige Eisenbergwerke.


Brilon, preuß. Stadt in Westfalen an der Mönne, 3900 E., Leinweberei, Eisen- u. Blechwaarenfabrikation, Eisen- und Galmeibergwerke. B. war einstens eine blühende Hansestadt.


Brincoli, italien., Rechenpfennige, Spielmarken.


Brindisi, neapolit. Stadt am adriat. Meere mit Hafen und Rhede, 6500 E., Bischofssitz, das alte Brundusium, griech., dann röm. Kolonie, eine der blühendsten Städte Italiens, Ueberfahrtsort nach Griechenland. Im Mittelalter wurde der Hafen vernachlässigt und geflissentlich durch die Venetianer verdorben.


Brindley (Brindli), geb. 1716 zu Tunsted in Derby, gest. 1772, engl. Ingenieur, der Erbauer des Bridgewater Kanals, leitete auch die Austrocknung der Sümpfe in Lincolnshire, die Herstellung der Docks in Liverpool u. andere großartige Werke.


Brink, in Niedersachsen ein beraster Platz, besonders ein Hügel, wo die Bauern zusammen kommen. Brinksitzer, die Besitzer der kleinen oder Unterthanenhäuser, die nicht zur Dorfgemeinde Gehörigen.


Brinkmann, Karl Gustav, Baron von, geb. 1764, Schwede, diente als Diplomate und Reichsrath, st. 1848. B. war auch lyrischer und didactischer Dichter; "Gedichte von Selmar" 1789; "Philosophische Ansichten und Gedichte" anonym 1801; "Die Welt des Genius" 1821.


Brins (frz. Bräng), Hanftuch aus der Champagne.


Brinvilliers (Brängwillje), Marie Madeleine, Marquise de, berüchtigte Giftmischerin in Paris, hingerichtet den 16. Juli 1676; sie war äußerlich religiös,


Brillantfeuer, Satz zu Luftfeuerwerk aus Mehlpulver mit Eisenspänen bestehend, die beim Abbrennen weißglühende, hellglänzende Funken geben.


Brillantkäfer (Entimus), brasilian. Rüsselkäfer, mit Furchen und Grübchen, in denen sich prachtvoll glänzende kleine Schuppen befinden.


Brillat Savarin (frz. Brillja Sawaräng), geb. 1755 zu Belley, in der Revolution Föderalist, und deßwegen Flüchtling, wurde später Armencommissär, zuletzt Mitglied des Kassationshofs, st. 1826. Schrieb anonym die geistreichen „Vues et projets dʼéconomie et politique“ 1802; „Physiologie du goût“ 1840 von Balzac herausgegeben, der ihn in seiner „Physiologie du mariage“ nachahmte.


Brille (von Beryll, welches im Mittelalter nicht bloß den Halbedelstein Beryll, sondern überhaupt durchsichtige Steine bezeichnete). Augengläser zur Unterstützung des Gesichtssinnes, wenn derselbe durch Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit leidet; im ersten Falle müssen die Gläser convex, im anderen concav zugeschliffen sein, und je nach der Beschaffenheit des Auges muß die Convexität oder Concavität des Glases gemindert oder gemehrt sein. Die sogen. Conservationsbrillen haben gefärbte Gläser und die Bestimmung, schwache Augen vor der grellen Einwirkung des Lichts zu schützen. Die Erfindung der B.n kommt wahrscheinlich den Arabern zu: in dem Abendlande kennt sie bereits Roger Bacon und 1482 gab es Brillenmacher in Nürnberg.


Brillenducaten, dän. Goldmünze = 1/41/2 Ducaten von Christian IV. geprägt mit einer Brille auf dem Avers zum Hohne für die, welche Norwegen das Gold abgesprochen hatten.


Brillenschlange (Naja), eine Gattung aus der Familie der giftigen Schlangen, mit Schildern auf dem Kopf und einer durch Zurücktreten der Rippen entstehenden Halsscheibe. Die ind. B. (N. tripudians), in Ostindien, eine sehr schöne Schlange von 2–3 Länge und einer brillenähnlichen Zeichnung auf der Halsscheibe. Sie gehört zu den giftigsten Schlangen Indiens, wird aber dennoch von den ind. Gauklern abgerichtet. Die ägyptische B. (N. Haje), grünlich, mit weniger ausgedehntem Halse, fast der vorigen ähnlich. Durch einen Druck im Nacken versetzen sie die ägyptischen Gaukler in eine Art Starrkrampf, wodurch sie steif wie ein Stock wird.


Brillenthaler, braunschw. lüneburg. Schaumünze = 1 Thlr. 12 Sgr. = 2 fl. 24 kr. C.-M.


Brillon, franz. Dorf unweit Bar le Duc. wichtige Eisenbergwerke.


Brilon, preuß. Stadt in Westfalen an der Mönne, 3900 E., Leinweberei, Eisen- u. Blechwaarenfabrikation, Eisen- und Galmeibergwerke. B. war einstens eine blühende Hansestadt.


Brincoli, italien., Rechenpfennige, Spielmarken.


Brindisi, neapolit. Stadt am adriat. Meere mit Hafen und Rhede, 6500 E., Bischofssitz, das alte Brundusium, griech., dann röm. Kolonie, eine der blühendsten Städte Italiens, Ueberfahrtsort nach Griechenland. Im Mittelalter wurde der Hafen vernachlässigt und geflissentlich durch die Venetianer verdorben.


Brindley (Brindli), geb. 1716 zu Tunsted in Derby, gest. 1772, engl. Ingenieur, der Erbauer des Bridgewater Kanals, leitete auch die Austrocknung der Sümpfe in Lincolnshire, die Herstellung der Docks in Liverpool u. andere großartige Werke.


Brink, in Niedersachsen ein beraster Platz, besonders ein Hügel, wo die Bauern zusammen kommen. Brinksitzer, die Besitzer der kleinen oder Unterthanenhäuser, die nicht zur Dorfgemeinde Gehörigen.


Brinkmann, Karl Gustav, Baron von, geb. 1764, Schwede, diente als Diplomate und Reichsrath, st. 1848. B. war auch lyrischer und didactischer Dichter; „Gedichte von Selmar“ 1789; „Philosophische Ansichten und Gedichte“ anonym 1801; „Die Welt des Genius“ 1821.


Brins (frz. Bräng), Hanftuch aus der Champagne.


Brinvilliers (Brängwillje), Marie Madeleine, Marquise de, berüchtigte Giftmischerin in Paris, hingerichtet den 16. Juli 1676; sie war äußerlich religiös,

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[671/0672] Brillantfeuer, Satz zu Luftfeuerwerk aus Mehlpulver mit Eisenspänen bestehend, die beim Abbrennen weißglühende, hellglänzende Funken geben. Brillantkäfer (Entimus), brasilian. Rüsselkäfer, mit Furchen und Grübchen, in denen sich prachtvoll glänzende kleine Schuppen befinden. Brillat Savarin (frz. Brillja Sawaräng), geb. 1755 zu Belley, in der Revolution Föderalist, und deßwegen Flüchtling, wurde später Armencommissär, zuletzt Mitglied des Kassationshofs, st. 1826. Schrieb anonym die geistreichen „Vues et projets dʼéconomie et politique“ 1802; „Physiologie du goût“ 1840 von Balzac herausgegeben, der ihn in seiner „Physiologie du mariage“ nachahmte. Brille (von Beryll, welches im Mittelalter nicht bloß den Halbedelstein Beryll, sondern überhaupt durchsichtige Steine bezeichnete). Augengläser zur Unterstützung des Gesichtssinnes, wenn derselbe durch Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit leidet; im ersten Falle müssen die Gläser convex, im anderen concav zugeschliffen sein, und je nach der Beschaffenheit des Auges muß die Convexität oder Concavität des Glases gemindert oder gemehrt sein. Die sogen. Conservationsbrillen haben gefärbte Gläser und die Bestimmung, schwache Augen vor der grellen Einwirkung des Lichts zu schützen. Die Erfindung der B.n kommt wahrscheinlich den Arabern zu: in dem Abendlande kennt sie bereits Roger Bacon und 1482 gab es Brillenmacher in Nürnberg. Brillenducaten, dän. Goldmünze = 1/4 – 1/2 Ducaten von Christian IV. geprägt mit einer Brille auf dem Avers zum Hohne für die, welche Norwegen das Gold abgesprochen hatten. Brillenschlange (Naja), eine Gattung aus der Familie der giftigen Schlangen, mit Schildern auf dem Kopf und einer durch Zurücktreten der Rippen entstehenden Halsscheibe. Die ind. B. (N. tripudians), in Ostindien, eine sehr schöne Schlange von 2–3 Länge und einer brillenähnlichen Zeichnung auf der Halsscheibe. Sie gehört zu den giftigsten Schlangen Indiens, wird aber dennoch von den ind. Gauklern abgerichtet. Die ägyptische B. (N. Haje), grünlich, mit weniger ausgedehntem Halse, fast der vorigen ähnlich. Durch einen Druck im Nacken versetzen sie die ägyptischen Gaukler in eine Art Starrkrampf, wodurch sie steif wie ein Stock wird. Brillenthaler, braunschw. lüneburg. Schaumünze = 1 Thlr. 12 Sgr. = 2 fl. 24 kr. C.-M. Brillon, franz. Dorf unweit Bar le Duc. wichtige Eisenbergwerke. Brilon, preuß. Stadt in Westfalen an der Mönne, 3900 E., Leinweberei, Eisen- u. Blechwaarenfabrikation, Eisen- und Galmeibergwerke. B. war einstens eine blühende Hansestadt. Brincoli, italien., Rechenpfennige, Spielmarken. Brindisi, neapolit. Stadt am adriat. Meere mit Hafen und Rhede, 6500 E., Bischofssitz, das alte Brundusium, griech., dann röm. Kolonie, eine der blühendsten Städte Italiens, Ueberfahrtsort nach Griechenland. Im Mittelalter wurde der Hafen vernachlässigt und geflissentlich durch die Venetianer verdorben. Brindley (Brindli), geb. 1716 zu Tunsted in Derby, gest. 1772, engl. Ingenieur, der Erbauer des Bridgewater Kanals, leitete auch die Austrocknung der Sümpfe in Lincolnshire, die Herstellung der Docks in Liverpool u. andere großartige Werke. Brink, in Niedersachsen ein beraster Platz, besonders ein Hügel, wo die Bauern zusammen kommen. Brinksitzer, die Besitzer der kleinen oder Unterthanenhäuser, die nicht zur Dorfgemeinde Gehörigen. Brinkmann, Karl Gustav, Baron von, geb. 1764, Schwede, diente als Diplomate und Reichsrath, st. 1848. B. war auch lyrischer und didactischer Dichter; „Gedichte von Selmar“ 1789; „Philosophische Ansichten und Gedichte“ anonym 1801; „Die Welt des Genius“ 1821. Brins (frz. Bräng), Hanftuch aus der Champagne. Brinvilliers (Brängwillje), Marie Madeleine, Marquise de, berüchtigte Giftmischerin in Paris, hingerichtet den 16. Juli 1676; sie war äußerlich religiös,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/672>, abgerufen am 22.11.2024.