Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

1632 zu Bourges, trat in seinem 16. Jahre in den Orden der Jesuiten, wurde Professor an der Akademie seiner Vaterstadt. 1668 Seelsorger und Prediger in Paris, wo er sich den Ruhm eines der ersten Kanzelredner von Frankreich erwarb; st. 13. Mai 1704. Seine Schriften erschienen in neurevidirter Auflage Paris 1838.


Bourdaloue (frz. Burdaluh), eine Art franz. Leinwand, buntgewirkt.


Bourdon (frz. Burdong), ein Principalregister in der Orgel von 16-32'. Brummbaß; B. nennen die Franzosen auch die großen Glocken.


Bourdon (Burdong), Sebastian, franz. Maler und Kupferstecher, geb. 1616 zu Marseille, bildete sich bei seinem Vater, einem Glasmaler, und in Italien. 1652 ward er Hofmaler der Königin Christine von Schweden, nach deren Tode er nach Paris zurückkehrte und 1671 st. In Italien copirte er Cl. Lorrains und Sacchis Werke. Als sein bestes Werk gilt die Kreuzigung Petri, gegenwärtig im Louvre.


Bourdon de l'Oise (Burdong de l'Oas), Franc. Louis, zuerst Procurator am Parlamente zu Paris, dann Revolutionär und wüthender Jakobiner, kam durch List in den Convent, änderte später sein System u. trug viel zum Sturze der Terroristen bei, ging in den Rath der Fünfhundert über. wurde aber, weil er sich dem Directorium nicht fügte, 1797 nach Cayenne verbannt, wo er bald starb.


Bourdon de la Crosniere (Burdong de la Cronjähr), Leonard, zuerst Vorsteher einer Erziehungsanstalt, dann gleichfalls Jakobiner, beim Processe des Königs eines der häßlichsten Conventsmitglieder. zerfiel später mit Robespierre und spielte eine sehr verächtliche Rolle nach dem Sturze der Schreckensmänner. Nach dem 18. Fructidor wurde er wieder Pädagog und st. 1805.


Bourg (Buhrg), B.en-Bresse. Hauptstadt im franz. Depart. Ain, mit 12000 E., Sitz der Depart.-Behörden.


Bourgeois (frz. Burschoah), eine besondere Art Lettern, Borgis.


Bourgeoisie (frz. Buhrschoasie), die Klasse der Gewerbe- u. Handeltreibenden, gegenüber dem Adel, den Bauern, den Taglöhnern, Handwerksgesellen und Fabrikarbeitern, dem gesammten Proletariate; neuester Zeit im Mißcredit wegen der Eifersucht gegen höhere Stände und Persönlichkeiten, die doch von ihr nachgeahmt werden. wegen ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung, wenn dieselbe ihre Autorität geltend macht, wegen ihrer Abneigung gegen das offen hervortretende religiöse Leben, wegen Geldstolz, wegen koketter Wohlthätigkeit.


Bourges (Bursch), Hauptstadt des franz. Depart. Cher, in schöner Gegend, am Zusammenflusse des Auron und der Eure, alte Stadt mit 80 Thürmen um die starke Ringmauer, mit einer herrlichen Kathedrale im byzantinischen Styl, schönem Rathhaus u. Schloß. B. zählt 25000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, königl. Gerichtshofes, eines Handelsgerichts, mit Akademie, Seminar u. öffentlicher Bibliothek; Fabriken in Tuch, Baumwollen- und Eisenwaaren. - B. ist das alte gallische Avaricum, die festeste Stadt der Bituriger. unter Augustus der Hauptort der Provinz Aquitania I. Im Mittelalter eine eigene Landschaft unter Vicomten kam es 1100 durch Kauf an Philipp J. B. sah 7 Synoden innerhalb seiner Mauern, die Bituricensischen genannt, die wichtigste 1438 unter Vorsitz Königs Karl VII., wo das Concil von Basel von der gallicanischen Kirche bestätigt wurde.


Bourggraves, Burggrafen, nannte man nach einem Drama Victor Hugos spottweise die Häupter der orleanistischen und legitimistischen Partei, z. B. die Herren Thiers, Montalembert, Dupin, Barrot, Berryer etc., welche, nachdem ihnen der Schrecken der Februarrevolution aus den Gliedern gewichen war, das republikmüde Frankreich in den Hafen ihrer Parteiherrschaft zu führen gedachten, aber von Louis Napoleon sanft oder unsanft eines anderen belehrt wurden.


Bourgogne (Burgonj), s. Burgund.


Bourgogne (Burgonj). Louis, Herzog von. geb. 1682 zu Versailles, Enkel Ludwigs XIV., Dauphin von Frankreich, dessen Unbändigkeit und wilde Leidenschaftlichkeit

1632 zu Bourges, trat in seinem 16. Jahre in den Orden der Jesuiten, wurde Professor an der Akademie seiner Vaterstadt. 1668 Seelsorger und Prediger in Paris, wo er sich den Ruhm eines der ersten Kanzelredner von Frankreich erwarb; st. 13. Mai 1704. Seine Schriften erschienen in neurevidirter Auflage Paris 1838.


Bourdaloue (frz. Burdaluh), eine Art franz. Leinwand, buntgewirkt.


Bourdon (frz. Burdong), ein Principalregister in der Orgel von 16–32'. Brummbaß; B. nennen die Franzosen auch die großen Glocken.


Bourdon (Burdong), Sebastian, franz. Maler und Kupferstecher, geb. 1616 zu Marseille, bildete sich bei seinem Vater, einem Glasmaler, und in Italien. 1652 ward er Hofmaler der Königin Christine von Schweden, nach deren Tode er nach Paris zurückkehrte und 1671 st. In Italien copirte er Cl. Lorrains und Sacchis Werke. Als sein bestes Werk gilt die Kreuzigung Petri, gegenwärtig im Louvre.


Bourdon de l'Oise (Burdong de lʼOas), Franç. Louis, zuerst Procurator am Parlamente zu Paris, dann Revolutionär und wüthender Jakobiner, kam durch List in den Convent, änderte später sein System u. trug viel zum Sturze der Terroristen bei, ging in den Rath der Fünfhundert über. wurde aber, weil er sich dem Directorium nicht fügte, 1797 nach Cayenne verbannt, wo er bald starb.


Bourdon de la Crosniere (Burdong de la Cronjähr), Leonard, zuerst Vorsteher einer Erziehungsanstalt, dann gleichfalls Jakobiner, beim Processe des Königs eines der häßlichsten Conventsmitglieder. zerfiel später mit Robespierre und spielte eine sehr verächtliche Rolle nach dem Sturze der Schreckensmänner. Nach dem 18. Fructidor wurde er wieder Pädagog und st. 1805.


Bourg (Buhrg), B.en-Bresse. Hauptstadt im franz. Depart. Ain, mit 12000 E., Sitz der Depart.-Behörden.


Bourgeois (frz. Burschoah), eine besondere Art Lettern, Borgis.


Bourgeoisie (frz. Buhrschoasie), die Klasse der Gewerbe- u. Handeltreibenden, gegenüber dem Adel, den Bauern, den Taglöhnern, Handwerksgesellen und Fabrikarbeitern, dem gesammten Proletariate; neuester Zeit im Mißcredit wegen der Eifersucht gegen höhere Stände und Persönlichkeiten, die doch von ihr nachgeahmt werden. wegen ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung, wenn dieselbe ihre Autorität geltend macht, wegen ihrer Abneigung gegen das offen hervortretende religiöse Leben, wegen Geldstolz, wegen koketter Wohlthätigkeit.


Bourges (Bursch), Hauptstadt des franz. Depart. Cher, in schöner Gegend, am Zusammenflusse des Auron und der Eure, alte Stadt mit 80 Thürmen um die starke Ringmauer, mit einer herrlichen Kathedrale im byzantinischen Styl, schönem Rathhaus u. Schloß. B. zählt 25000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, königl. Gerichtshofes, eines Handelsgerichts, mit Akademie, Seminar u. öffentlicher Bibliothek; Fabriken in Tuch, Baumwollen- und Eisenwaaren. – B. ist das alte gallische Avaricum, die festeste Stadt der Bituriger. unter Augustus der Hauptort der Provinz Aquitania I. Im Mittelalter eine eigene Landschaft unter Vicomten kam es 1100 durch Kauf an Philipp J. B. sah 7 Synoden innerhalb seiner Mauern, die Bituricensischen genannt, die wichtigste 1438 unter Vorsitz Königs Karl VII., wo das Concil von Basel von der gallicanischen Kirche bestätigt wurde.


Bourggraves, Burggrafen, nannte man nach einem Drama Victor Hugos spottweise die Häupter der orleanistischen und legitimistischen Partei, z. B. die Herren Thiers, Montalembert, Dupin, Barrot, Berryer etc., welche, nachdem ihnen der Schrecken der Februarrevolution aus den Gliedern gewichen war, das republikmüde Frankreich in den Hafen ihrer Parteiherrschaft zu führen gedachten, aber von Louis Napoleon sanft oder unsanft eines anderen belehrt wurden.


Bourgogne (Burgonj), s. Burgund.


Bourgogne (Burgonj). Louis, Herzog von. geb. 1682 zu Versailles, Enkel Ludwigs XIV., Dauphin von Frankreich, dessen Unbändigkeit und wilde Leidenschaftlichkeit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0634" n="633"/>
1632 zu Bourges, trat in seinem 16. Jahre in den Orden der Jesuiten, wurde Professor an der Akademie seiner Vaterstadt. 1668 Seelsorger und Prediger in Paris, wo er sich den Ruhm eines der ersten Kanzelredner von Frankreich erwarb; st. 13. Mai 1704. Seine Schriften erschienen in neurevidirter Auflage Paris 1838.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourdaloue</hi> (frz. Burdaluh), eine Art franz. Leinwand, buntgewirkt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourdon</hi> (frz. Burdong), ein Principalregister in der Orgel von 16&#x2013;32'. Brummbaß; B. nennen die Franzosen auch die großen Glocken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourdon</hi> (Burdong), Sebastian, franz. Maler und Kupferstecher, geb. 1616 zu Marseille, bildete sich bei seinem Vater, einem Glasmaler, und in Italien. 1652 ward er Hofmaler der Königin Christine von Schweden, nach deren Tode er nach Paris zurückkehrte und 1671 st. In Italien copirte er Cl. Lorrains und Sacchis Werke. Als sein bestes Werk gilt die Kreuzigung Petri, gegenwärtig im Louvre.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourdon de l'Oise</hi> (Burdong de l&#x02BC;Oas), Franç. Louis, zuerst Procurator am Parlamente zu Paris, dann Revolutionär und wüthender Jakobiner, kam durch List in den Convent, änderte später sein System u. trug viel zum Sturze der Terroristen bei, ging in den Rath der Fünfhundert über. wurde aber, weil er sich dem Directorium nicht fügte, 1797 nach Cayenne verbannt, wo er bald starb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourdon de la Crosniere</hi> (Burdong de la Cronjähr), Leonard, zuerst Vorsteher einer Erziehungsanstalt, dann gleichfalls Jakobiner, beim Processe des Königs eines der häßlichsten Conventsmitglieder. zerfiel später mit Robespierre und spielte eine sehr verächtliche Rolle nach dem Sturze der Schreckensmänner. Nach dem 18. Fructidor wurde er wieder Pädagog und st. 1805.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourg</hi> (Buhrg), B.en-Bresse. Hauptstadt im franz. Depart. Ain, mit 12000 E., Sitz der Depart.-Behörden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourgeois</hi> (frz. Burschoah), eine besondere Art Lettern, Borgis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourgeoisie</hi> (frz. Buhrschoasie), die Klasse der Gewerbe- u. Handeltreibenden, gegenüber dem Adel, den Bauern, den Taglöhnern, Handwerksgesellen und Fabrikarbeitern, dem gesammten Proletariate; neuester Zeit im Mißcredit wegen der Eifersucht gegen höhere Stände und Persönlichkeiten, die doch von ihr nachgeahmt werden. wegen ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung, wenn dieselbe ihre Autorität geltend macht, wegen ihrer Abneigung gegen das offen hervortretende religiöse Leben, wegen Geldstolz, wegen koketter Wohlthätigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourges</hi> (Bursch), Hauptstadt des franz. Depart. Cher, in schöner Gegend, am Zusammenflusse des Auron und der Eure, alte Stadt mit 80 Thürmen um die starke Ringmauer, mit einer herrlichen Kathedrale im byzantinischen Styl, schönem Rathhaus u. Schloß. B. zählt 25000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, königl. Gerichtshofes, eines Handelsgerichts, mit Akademie, Seminar u. öffentlicher Bibliothek; Fabriken in Tuch, Baumwollen- und Eisenwaaren. &#x2013; B. ist das alte gallische Avaricum, die festeste Stadt der Bituriger. unter Augustus der Hauptort der Provinz Aquitania I. Im Mittelalter eine eigene Landschaft unter Vicomten kam es 1100 durch Kauf an Philipp J. B. sah 7 Synoden innerhalb seiner Mauern, die Bituricensischen genannt, die wichtigste 1438 unter Vorsitz Königs Karl VII., wo das Concil von Basel von der gallicanischen Kirche bestätigt wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourggraves</hi>, Burggrafen, nannte man nach einem Drama Victor Hugos spottweise die Häupter der orleanistischen und legitimistischen Partei, z. B. die Herren Thiers, Montalembert, Dupin, Barrot, Berryer etc., welche, nachdem ihnen der Schrecken der Februarrevolution aus den Gliedern gewichen war, das republikmüde Frankreich in den Hafen ihrer Parteiherrschaft zu führen gedachten, aber von Louis Napoleon sanft oder unsanft eines anderen belehrt wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourgogne</hi> (Burgonj), s. Burgund.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bourgogne</hi> (Burgonj). Louis, Herzog von. geb. 1682 zu Versailles, Enkel Ludwigs XIV., Dauphin von Frankreich, dessen Unbändigkeit und wilde Leidenschaftlichkeit
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[633/0634] 1632 zu Bourges, trat in seinem 16. Jahre in den Orden der Jesuiten, wurde Professor an der Akademie seiner Vaterstadt. 1668 Seelsorger und Prediger in Paris, wo er sich den Ruhm eines der ersten Kanzelredner von Frankreich erwarb; st. 13. Mai 1704. Seine Schriften erschienen in neurevidirter Auflage Paris 1838. Bourdaloue (frz. Burdaluh), eine Art franz. Leinwand, buntgewirkt. Bourdon (frz. Burdong), ein Principalregister in der Orgel von 16–32'. Brummbaß; B. nennen die Franzosen auch die großen Glocken. Bourdon (Burdong), Sebastian, franz. Maler und Kupferstecher, geb. 1616 zu Marseille, bildete sich bei seinem Vater, einem Glasmaler, und in Italien. 1652 ward er Hofmaler der Königin Christine von Schweden, nach deren Tode er nach Paris zurückkehrte und 1671 st. In Italien copirte er Cl. Lorrains und Sacchis Werke. Als sein bestes Werk gilt die Kreuzigung Petri, gegenwärtig im Louvre. Bourdon de l'Oise (Burdong de lʼOas), Franç. Louis, zuerst Procurator am Parlamente zu Paris, dann Revolutionär und wüthender Jakobiner, kam durch List in den Convent, änderte später sein System u. trug viel zum Sturze der Terroristen bei, ging in den Rath der Fünfhundert über. wurde aber, weil er sich dem Directorium nicht fügte, 1797 nach Cayenne verbannt, wo er bald starb. Bourdon de la Crosniere (Burdong de la Cronjähr), Leonard, zuerst Vorsteher einer Erziehungsanstalt, dann gleichfalls Jakobiner, beim Processe des Königs eines der häßlichsten Conventsmitglieder. zerfiel später mit Robespierre und spielte eine sehr verächtliche Rolle nach dem Sturze der Schreckensmänner. Nach dem 18. Fructidor wurde er wieder Pädagog und st. 1805. Bourg (Buhrg), B.en-Bresse. Hauptstadt im franz. Depart. Ain, mit 12000 E., Sitz der Depart.-Behörden. Bourgeois (frz. Burschoah), eine besondere Art Lettern, Borgis. Bourgeoisie (frz. Buhrschoasie), die Klasse der Gewerbe- u. Handeltreibenden, gegenüber dem Adel, den Bauern, den Taglöhnern, Handwerksgesellen und Fabrikarbeitern, dem gesammten Proletariate; neuester Zeit im Mißcredit wegen der Eifersucht gegen höhere Stände und Persönlichkeiten, die doch von ihr nachgeahmt werden. wegen ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung, wenn dieselbe ihre Autorität geltend macht, wegen ihrer Abneigung gegen das offen hervortretende religiöse Leben, wegen Geldstolz, wegen koketter Wohlthätigkeit. Bourges (Bursch), Hauptstadt des franz. Depart. Cher, in schöner Gegend, am Zusammenflusse des Auron und der Eure, alte Stadt mit 80 Thürmen um die starke Ringmauer, mit einer herrlichen Kathedrale im byzantinischen Styl, schönem Rathhaus u. Schloß. B. zählt 25000 E., ist Sitz eines Erzbischofs, königl. Gerichtshofes, eines Handelsgerichts, mit Akademie, Seminar u. öffentlicher Bibliothek; Fabriken in Tuch, Baumwollen- und Eisenwaaren. – B. ist das alte gallische Avaricum, die festeste Stadt der Bituriger. unter Augustus der Hauptort der Provinz Aquitania I. Im Mittelalter eine eigene Landschaft unter Vicomten kam es 1100 durch Kauf an Philipp J. B. sah 7 Synoden innerhalb seiner Mauern, die Bituricensischen genannt, die wichtigste 1438 unter Vorsitz Königs Karl VII., wo das Concil von Basel von der gallicanischen Kirche bestätigt wurde. Bourggraves, Burggrafen, nannte man nach einem Drama Victor Hugos spottweise die Häupter der orleanistischen und legitimistischen Partei, z. B. die Herren Thiers, Montalembert, Dupin, Barrot, Berryer etc., welche, nachdem ihnen der Schrecken der Februarrevolution aus den Gliedern gewichen war, das republikmüde Frankreich in den Hafen ihrer Parteiherrschaft zu führen gedachten, aber von Louis Napoleon sanft oder unsanft eines anderen belehrt wurden. Bourgogne (Burgonj), s. Burgund. Bourgogne (Burgonj). Louis, Herzog von. geb. 1682 zu Versailles, Enkel Ludwigs XIV., Dauphin von Frankreich, dessen Unbändigkeit und wilde Leidenschaftlichkeit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/634
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/634>, abgerufen am 22.11.2024.