Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

angestellt wurde. Er st. 1821 zu Wien. Von seinen Dichtungen sind besonders beliebt: "Giornata villereccia" 1773. "La conversazione", "Il governo pacifico", sowie seine Uebersetzung der Aeneide.


Bondtwerk, holländ., Pelzwerk.


Bondu, ein Land in Senegambien, mit der Hauptstadt Fatekonda. der Residenz des Königs. Es ist sehr fruchtbar und liefert besonders Baumwolle, Indigo, Gold und Eisen. Die Einw., mohammedanische Fullahs, vielleicht 1 Mill., treiben Handel und Gewerbe, sind friedfertig.


Bondy, geb. 1766, Präfekt zu Lyon unter Napoleon, half viel zum Wiederaufblühen dieser in der Revolution herabgekommenen Stadt, war 1815 bei der Commission. welche die Kapitulation zu Paris abschloß, während der Restauration öfter Deputirter, 1832 Pair.


Boner, Ulrich. Predigermönch in Bern in der 2. Hälfte des 15. Jahrh., hinterließ den "Edelstein", eine Sammlung von 100 gereimten Fabeln, deren Stoff er meist aus Avianus entlehnte, die sich aber durch selbstständige Bearbeitung, treffende Satyre und eine reine und treuherzige Sprache auszeichnen. Gottsched sammt den Schweizern hielt B. für den Fabeldichter aus der Minnesängerzeit und nannten ihn Riedenburg oder Rindenburg, bis Lessing den ächten Namen auffand. Von der ältesten 1461 in Bamberg durch Pfister erschienenen Ausgabe hat nur die Wolfenbüttler Bibliothek ein Exemplar. Den besten aus Handschriften berichtigten und mit einem Wörterbuch versehen Abdruck besorgte Beneke (Berlin 1816).


Bong, ein Fest in Japan, Lampenfest.


Bon genre (frz. Bong Schangr), das seine Benehmen.


Bon-grace (frz. Bonggraß), ein Sonnenschirm, auch großer Strohhut.


Bon gre, mal gre, frz., gern oder ungern, mit Willen oder wider Willen.


Bonheur (frz. Bonöhr). Glück.


Bon homme (frz. Bonomm), ein gutmüthiger Mensch, gewöhnlich aber mit der Nebenbedeutung der Einfältigkeit.


Bonhommie, Gutmüthigkeit, Leutseligkeit.


Boni, Onofrio, geb. 1750 in Toscana, gest. 1820, Kunst- und Alterthumskenner, war mit den ausgezeichnetsten Männern dieser Richtung. Borgia, Lanzi etc. befreundet, und schrieb mehrere vortreffliche antiquarische und ästhetische Abhandlungen.


Bonifacio, oder San B., Stadt und Festung in Corsika an der Meerenge gleichen Namens mit 3300 E., sicherem u. großem Hafen, starker Korallenfischerei u. einigem Handel. Die Stadt hat als Reste aus der Zeit ihres Glanzes noch einige treffliche Baudenkmale, namentlich schöne Kirchen.


Bonifacius. Apostel der Deutschen, wurde zwischen 680-83 zu Crediodunum (Kirton in Devonshire) geb. und Winfried getauft. Seiner Neigung ungern nachgebend, ließen ihn die wohlhabenden Eltern im Kloster Adelstancastre (Stadt Exeter) erziehen. in Nutshelle wurde er Benediktiner und als Lehrer der Klosterschule berühmt; 30jährig Priester ward er um seiner Beredtsamkeit und Gelehrsamkeit willen zu vielen Synoden beigezogen. 716 betrat B. Friesland als Glaubensbote, doch die Friesen kämpften gerade mit den Franken und er mußte nach England zurück. 718 reiste er nach Rom, wo ihm Papst Gregor II. am 15. Mai 719 den Missionsbrief für Deutschland ausstellte. Aus Italien kam er über Baiern u. Thüringen an den Rhein. dann nach Friesland u. von dort wiederum nach Thüringen u. nach der Gründung des ersten Klosters an der fränk. Saale, Hamelburg, ins Hessenland, wo er viele Tausende taufte. Deßhalb nach Rom eingeladen, wurde er 723 zum Bischof von Deutschland ohne bestimmten Sitz gewählt u. kehrte mit einem Schutzbriefe Karl Martells nach Hessen zurück, wo er 724 das frühere Hauptheiligthum des Volkes, die Thors- oder Donnerseiche fällte u. aus ihrem Stamme eine Kapelle des hl. Petrus bauen ließ. Die Sage hat B. unglaublich viele Thaten und Stiftungen um diese Zeit zugeschrieben, die sichersten und zugleich wichtigsten sind Gründung des Klosters Ohrdruf (724 bis 27) und Herbeirufung von Mitarbeitern aus England. Mit dem Aufblühen

angestellt wurde. Er st. 1821 zu Wien. Von seinen Dichtungen sind besonders beliebt: „Giornata villereccia“ 1773. „La conversazione“, „Il governo pacifico“, sowie seine Uebersetzung der Aeneide.


Bondtwerk, holländ., Pelzwerk.


Bondu, ein Land in Senegambien, mit der Hauptstadt Fatekonda. der Residenz des Königs. Es ist sehr fruchtbar und liefert besonders Baumwolle, Indigo, Gold und Eisen. Die Einw., mohammedanische Fullahs, vielleicht 1 Mill., treiben Handel und Gewerbe, sind friedfertig.


Bondy, geb. 1766, Präfekt zu Lyon unter Napoleon, half viel zum Wiederaufblühen dieser in der Revolution herabgekommenen Stadt, war 1815 bei der Commission. welche die Kapitulation zu Paris abschloß, während der Restauration öfter Deputirter, 1832 Pair.


Boner, Ulrich. Predigermönch in Bern in der 2. Hälfte des 15. Jahrh., hinterließ den „Edelstein“, eine Sammlung von 100 gereimten Fabeln, deren Stoff er meist aus Avianus entlehnte, die sich aber durch selbstständige Bearbeitung, treffende Satyre und eine reine und treuherzige Sprache auszeichnen. Gottsched sammt den Schweizern hielt B. für den Fabeldichter aus der Minnesängerzeit und nannten ihn Riedenburg oder Rindenburg, bis Lessing den ächten Namen auffand. Von der ältesten 1461 in Bamberg durch Pfister erschienenen Ausgabe hat nur die Wolfenbüttler Bibliothek ein Exemplar. Den besten aus Handschriften berichtigten und mit einem Wörterbuch versehen Abdruck besorgte Beneke (Berlin 1816).


Bong, ein Fest in Japan, Lampenfest.


Bon genre (frz. Bong Schangr), das seine Benehmen.


Bon-grace (frz. Bonggraß), ein Sonnenschirm, auch großer Strohhut.


Bon gré, mal gré, frz., gern oder ungern, mit Willen oder wider Willen.


Bonheur (frz. Bonöhr). Glück.


Bon homme (frz. Bonomm), ein gutmüthiger Mensch, gewöhnlich aber mit der Nebenbedeutung der Einfältigkeit.


Bonhommie, Gutmüthigkeit, Leutseligkeit.


Boni, Onofrio, geb. 1750 in Toscana, gest. 1820, Kunst- und Alterthumskenner, war mit den ausgezeichnetsten Männern dieser Richtung. Borgia, Lanzi etc. befreundet, und schrieb mehrere vortreffliche antiquarische und ästhetische Abhandlungen.


Bonifacio, oder San B., Stadt und Festung in Corsika an der Meerenge gleichen Namens mit 3300 E., sicherem u. großem Hafen, starker Korallenfischerei u. einigem Handel. Die Stadt hat als Reste aus der Zeit ihres Glanzes noch einige treffliche Baudenkmale, namentlich schöne Kirchen.


Bonifacius. Apostel der Deutschen, wurde zwischen 680–83 zu Crediodunum (Kirton in Devonshire) geb. und Winfried getauft. Seiner Neigung ungern nachgebend, ließen ihn die wohlhabenden Eltern im Kloster Adelstancastre (Stadt Exeter) erziehen. in Nutshelle wurde er Benediktiner und als Lehrer der Klosterschule berühmt; 30jährig Priester ward er um seiner Beredtsamkeit und Gelehrsamkeit willen zu vielen Synoden beigezogen. 716 betrat B. Friesland als Glaubensbote, doch die Friesen kämpften gerade mit den Franken und er mußte nach England zurück. 718 reiste er nach Rom, wo ihm Papst Gregor II. am 15. Mai 719 den Missionsbrief für Deutschland ausstellte. Aus Italien kam er über Baiern u. Thüringen an den Rhein. dann nach Friesland u. von dort wiederum nach Thüringen u. nach der Gründung des ersten Klosters an der fränk. Saale, Hamelburg, ins Hessenland, wo er viele Tausende taufte. Deßhalb nach Rom eingeladen, wurde er 723 zum Bischof von Deutschland ohne bestimmten Sitz gewählt u. kehrte mit einem Schutzbriefe Karl Martells nach Hessen zurück, wo er 724 das frühere Hauptheiligthum des Volkes, die Thors- oder Donnerseiche fällte u. aus ihrem Stamme eine Kapelle des hl. Petrus bauen ließ. Die Sage hat B. unglaublich viele Thaten und Stiftungen um diese Zeit zugeschrieben, die sichersten und zugleich wichtigsten sind Gründung des Klosters Ohrdruf (724 bis 27) und Herbeirufung von Mitarbeitern aus England. Mit dem Aufblühen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0609" n="608"/>
angestellt wurde. Er st. 1821 zu Wien. Von seinen Dichtungen sind besonders beliebt: &#x201E;<hi rendition="#i">Giornata villereccia</hi>&#x201C; 1773. &#x201E;<hi rendition="#i">La conversazione</hi>&#x201C;, &#x201E;<hi rendition="#i">Il governo pacifico</hi>&#x201C;, sowie seine Uebersetzung der Aeneide.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bondtwerk</hi>, holländ., Pelzwerk.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bondu</hi>, ein Land in Senegambien, mit der Hauptstadt Fatekonda. der Residenz des Königs. Es ist sehr fruchtbar und liefert besonders Baumwolle, Indigo, Gold und Eisen. Die Einw., mohammedanische Fullahs, vielleicht 1 Mill., treiben Handel und Gewerbe, sind friedfertig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bondy</hi>, geb. 1766, Präfekt zu Lyon unter Napoleon, half viel zum Wiederaufblühen dieser in der Revolution herabgekommenen Stadt, war 1815 bei der Commission. welche die Kapitulation zu Paris abschloß, während der Restauration öfter Deputirter, 1832 Pair.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Boner</hi>, Ulrich. Predigermönch in Bern in der 2. Hälfte des 15. Jahrh., hinterließ den &#x201E;Edelstein&#x201C;, eine Sammlung von 100 gereimten Fabeln, deren Stoff er meist aus Avianus entlehnte, die sich aber durch selbstständige Bearbeitung, treffende Satyre und eine reine und treuherzige Sprache auszeichnen. Gottsched sammt den Schweizern hielt B. für den Fabeldichter aus der Minnesängerzeit und nannten ihn Riedenburg oder Rindenburg, bis Lessing den ächten Namen auffand. Von der ältesten 1461 in Bamberg durch Pfister erschienenen Ausgabe hat nur die Wolfenbüttler Bibliothek ein Exemplar. Den besten aus Handschriften berichtigten und mit einem Wörterbuch versehen Abdruck besorgte Beneke (Berlin 1816).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bong</hi>, ein Fest in Japan, Lampenfest.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bon genre</hi> (frz. Bong Schangr), das seine Benehmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bon-grace</hi> (frz. Bonggraß), ein Sonnenschirm, auch großer Strohhut.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bon gré, mal gré</hi>, frz., gern oder ungern, mit Willen oder wider Willen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bonheur</hi> (frz. Bonöhr). Glück.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bon homme</hi> (frz. Bonomm), ein gutmüthiger Mensch, gewöhnlich aber mit der Nebenbedeutung der Einfältigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bonhommie</hi>, Gutmüthigkeit, Leutseligkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Boni</hi>, Onofrio, geb. 1750 in Toscana, gest. 1820, Kunst- und Alterthumskenner, war mit den ausgezeichnetsten Männern dieser Richtung. Borgia, Lanzi etc. befreundet, und schrieb mehrere vortreffliche antiquarische und ästhetische Abhandlungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bonifacio</hi>, oder San B., Stadt und Festung in Corsika an der Meerenge gleichen Namens mit 3300 E., sicherem u. großem Hafen, starker Korallenfischerei u. einigem Handel. Die Stadt hat als Reste aus der Zeit ihres Glanzes noch einige treffliche Baudenkmale, namentlich schöne Kirchen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bonifacius</hi>. Apostel der Deutschen, wurde zwischen 680&#x2013;83 zu Crediodunum (Kirton in Devonshire) geb. und Winfried getauft. Seiner Neigung ungern nachgebend, ließen ihn die wohlhabenden Eltern im Kloster Adelstancastre (Stadt Exeter) erziehen. in Nutshelle wurde er Benediktiner und als Lehrer der Klosterschule berühmt; 30jährig Priester ward er um seiner Beredtsamkeit und Gelehrsamkeit willen zu vielen Synoden beigezogen. 716 betrat B. Friesland als Glaubensbote, doch die Friesen kämpften gerade mit den Franken und er mußte nach England zurück. 718 reiste er nach Rom, wo ihm Papst Gregor II. am 15. Mai 719 den Missionsbrief für Deutschland ausstellte. Aus Italien kam er über Baiern u. Thüringen an den Rhein. dann nach Friesland u. von dort wiederum nach Thüringen u. nach der Gründung des ersten Klosters an der fränk. Saale, Hamelburg, ins Hessenland, wo er viele Tausende taufte. Deßhalb nach Rom eingeladen, wurde er 723 zum Bischof von Deutschland ohne bestimmten Sitz gewählt u. kehrte mit einem Schutzbriefe Karl Martells nach Hessen zurück, wo er 724 das frühere Hauptheiligthum des Volkes, die Thors- oder Donnerseiche fällte u. aus ihrem Stamme eine Kapelle des hl. Petrus bauen ließ. Die Sage hat B. unglaublich viele Thaten und Stiftungen um diese Zeit zugeschrieben, die sichersten und zugleich wichtigsten sind Gründung des Klosters Ohrdruf (724 bis 27) und Herbeirufung von Mitarbeitern aus England. Mit dem Aufblühen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[608/0609] angestellt wurde. Er st. 1821 zu Wien. Von seinen Dichtungen sind besonders beliebt: „Giornata villereccia“ 1773. „La conversazione“, „Il governo pacifico“, sowie seine Uebersetzung der Aeneide. Bondtwerk, holländ., Pelzwerk. Bondu, ein Land in Senegambien, mit der Hauptstadt Fatekonda. der Residenz des Königs. Es ist sehr fruchtbar und liefert besonders Baumwolle, Indigo, Gold und Eisen. Die Einw., mohammedanische Fullahs, vielleicht 1 Mill., treiben Handel und Gewerbe, sind friedfertig. Bondy, geb. 1766, Präfekt zu Lyon unter Napoleon, half viel zum Wiederaufblühen dieser in der Revolution herabgekommenen Stadt, war 1815 bei der Commission. welche die Kapitulation zu Paris abschloß, während der Restauration öfter Deputirter, 1832 Pair. Boner, Ulrich. Predigermönch in Bern in der 2. Hälfte des 15. Jahrh., hinterließ den „Edelstein“, eine Sammlung von 100 gereimten Fabeln, deren Stoff er meist aus Avianus entlehnte, die sich aber durch selbstständige Bearbeitung, treffende Satyre und eine reine und treuherzige Sprache auszeichnen. Gottsched sammt den Schweizern hielt B. für den Fabeldichter aus der Minnesängerzeit und nannten ihn Riedenburg oder Rindenburg, bis Lessing den ächten Namen auffand. Von der ältesten 1461 in Bamberg durch Pfister erschienenen Ausgabe hat nur die Wolfenbüttler Bibliothek ein Exemplar. Den besten aus Handschriften berichtigten und mit einem Wörterbuch versehen Abdruck besorgte Beneke (Berlin 1816). Bong, ein Fest in Japan, Lampenfest. Bon genre (frz. Bong Schangr), das seine Benehmen. Bon-grace (frz. Bonggraß), ein Sonnenschirm, auch großer Strohhut. Bon gré, mal gré, frz., gern oder ungern, mit Willen oder wider Willen. Bonheur (frz. Bonöhr). Glück. Bon homme (frz. Bonomm), ein gutmüthiger Mensch, gewöhnlich aber mit der Nebenbedeutung der Einfältigkeit. Bonhommie, Gutmüthigkeit, Leutseligkeit. Boni, Onofrio, geb. 1750 in Toscana, gest. 1820, Kunst- und Alterthumskenner, war mit den ausgezeichnetsten Männern dieser Richtung. Borgia, Lanzi etc. befreundet, und schrieb mehrere vortreffliche antiquarische und ästhetische Abhandlungen. Bonifacio, oder San B., Stadt und Festung in Corsika an der Meerenge gleichen Namens mit 3300 E., sicherem u. großem Hafen, starker Korallenfischerei u. einigem Handel. Die Stadt hat als Reste aus der Zeit ihres Glanzes noch einige treffliche Baudenkmale, namentlich schöne Kirchen. Bonifacius. Apostel der Deutschen, wurde zwischen 680–83 zu Crediodunum (Kirton in Devonshire) geb. und Winfried getauft. Seiner Neigung ungern nachgebend, ließen ihn die wohlhabenden Eltern im Kloster Adelstancastre (Stadt Exeter) erziehen. in Nutshelle wurde er Benediktiner und als Lehrer der Klosterschule berühmt; 30jährig Priester ward er um seiner Beredtsamkeit und Gelehrsamkeit willen zu vielen Synoden beigezogen. 716 betrat B. Friesland als Glaubensbote, doch die Friesen kämpften gerade mit den Franken und er mußte nach England zurück. 718 reiste er nach Rom, wo ihm Papst Gregor II. am 15. Mai 719 den Missionsbrief für Deutschland ausstellte. Aus Italien kam er über Baiern u. Thüringen an den Rhein. dann nach Friesland u. von dort wiederum nach Thüringen u. nach der Gründung des ersten Klosters an der fränk. Saale, Hamelburg, ins Hessenland, wo er viele Tausende taufte. Deßhalb nach Rom eingeladen, wurde er 723 zum Bischof von Deutschland ohne bestimmten Sitz gewählt u. kehrte mit einem Schutzbriefe Karl Martells nach Hessen zurück, wo er 724 das frühere Hauptheiligthum des Volkes, die Thors- oder Donnerseiche fällte u. aus ihrem Stamme eine Kapelle des hl. Petrus bauen ließ. Die Sage hat B. unglaublich viele Thaten und Stiftungen um diese Zeit zugeschrieben, die sichersten und zugleich wichtigsten sind Gründung des Klosters Ohrdruf (724 bis 27) und Herbeirufung von Mitarbeitern aus England. Mit dem Aufblühen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/609
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/609>, abgerufen am 22.11.2024.