Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.er klinischer Lehrer und erhielt auch den Lehrstuhl der Chemie (schrieb ein Werk "Elementa chemiae"); st. zu Leyden den 23. Sept. 1738. B. genoß als Lehrer wie als Praktiker eines Russ und einer Berühmtheit, wie noch wenige Aerzte aller Zeiten, so daß selbst ein chinesischer Mandarin seinen Brief "an B. in Europa" adressiren durfte. Sehr viel zu dieser Berühmtheit trug indeß seine imponirende Persönlichkeit bei, seine ausgezeichnete Rednergabe und die Klarheit und Begeisterung in seinen Vorträgen. Börne, Ludwig, eigentlich Baruch, jüdischer Abkunft, geb. 1784 zu Frankfurt a. M., studierte zuerst Medizin, dann Staatswissenschaften, wurde 1817 Christ, erhielt eine Anstellung als Polizeiactuar in Frankfurt, legte diese Stelle jedoch bald nieder und lebte der Journalistik und Schriftstellerei. Bis 1830 schlug er sich mit den Hegelianern, den schriftstellernden Politikern und Aesthetikern herum und machte bei jeder Gelegenheit Ausfälle gegen die orthodoxen Theologen. von 1831-33 aber schrieb er seine Briefe aus Paris, durch die er sich bei dem deutschen Publikum berühmt machte. Darin ergoß er einen galligen Witz über alle bestehenden Verhältnisse in Deutschland, das ihm zu religiös, zu gelehrt, zu loyal und philisterhaft vorkam, während er doch über die Juliusfranzosen bald unzufrieden wurde, die Schweizer als unnahbare Stachelschweine bezeichnete, die Engländer und Nordamerikaner wegen ihres nationalen Materialismus unausstehlich fand und eben so wenig mit den liberalen u. radicalen Deutschen sich befreunden konnte. So lebte er in bitterem Unmuthe zu Paris bis zu seinem Tode 1837. Boers (Buers). Bauern, heißen am Cap die Grundbesitzer holländ. Abkunft; sie sind kräftig. ehrlich, roh, der engl. Herrschaft abgeneigt, der sich ein Theil durch eine Wanderung landeinwärts entzogen hat. Börse (lat. bursa), Geldbeutel; der Versammlungsort der Kaufleute, wo sich dieselben zu bestimmter Zeit besprechen und Geschäfte abschließen, namentlich in Werthpapieren. Es besteht eine bestimmte B.ordnung und eigene Beamte wachen über die Aufrechthaltung derselben. In neuerer Zeit haben alle bedeutenden Handelsplätze B.n; die wichtigsten sind in London, Paris, Wien, Amsterdam, Hamburg, Frankfurt a. M., Berlin, Petersburg etc. Man nennt die B.n den politischen Barometer, weil das Steigen und Fallen der Werthpapiere den Grad des Vertrauens anzeigt, das die großen Geschäftsmänner in die Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens oder in den Credit eines Staates setzen. Böschung nennt man die Abdachung, womit man die Erdwände, Dämme, versieht, theils zur Befestigung von diesen, theils zur Verhütung des Wegfallens von Erde. Der Winkel, welchen die Abdachung mit der Ebene macht, heißt der B.swinkel u. ist verschieden je nach dem Material des Dammes, bei Erddämmen gewöhnlich 45°. Boethius, Anicius Manlius Torquatus Severinus, Zeitgenosse des christl. Cassiodor, wurde zwischen 470-75 geb., wurde Senator, 510 Consul und war ein Vertrauter des Königs Theodorich, so lange beide Verschmelzung und harmonisches Zusammenwirken römischer Bildung und gothischer Thatkraft für möglich hielten. Als die Unmöglichkeit beiden klar wurde und die Italiener ihre Blicke nach Byzanz richteten, von wo sie allein Befreiung von der Gothenherrschaft erwarten konnten, wurde er eingekerkert, 523 wahrscheinlich freigelassen, 524 oder 526 aber dennoch hingerichtet. - Obwohl thätiger Geschäftsmann, wagte er sich doch an das riesenhafte Unternehmen, alle Hauptwerke des griech. Alterthums für Unterricht und Selbstbelehrung zu übersetzen und zu erläutern; durch Bearbeitungen des Euklid, Nikomach, Archimed, Porphyrius u. A., besonders des Aristoteles, sowie durch kleinere Schriften, von denen manche erst in neuester Zeit vom Cardinal Angelo Mai entdeckt wurden, erwarb er sich um die Bildung des Mittelalters so große Verdienste, daß dieses ihn für den eigentlichen Erfinder des Triviums und Quadriviums hielt. Unsterblich aber ist er durch seine 5 Bücher enthaltende Schrift: "de consolatione philosophiae", welche Alfred d. G. (s. d. A.) ins Englische, er klinischer Lehrer und erhielt auch den Lehrstuhl der Chemie (schrieb ein Werk „Elementa chemiae“); st. zu Leyden den 23. Sept. 1738. B. genoß als Lehrer wie als Praktiker eines Russ und einer Berühmtheit, wie noch wenige Aerzte aller Zeiten, so daß selbst ein chinesischer Mandarin seinen Brief „an B. in Europa“ adressiren durfte. Sehr viel zu dieser Berühmtheit trug indeß seine imponirende Persönlichkeit bei, seine ausgezeichnete Rednergabe und die Klarheit und Begeisterung in seinen Vorträgen. Börne, Ludwig, eigentlich Baruch, jüdischer Abkunft, geb. 1784 zu Frankfurt a. M., studierte zuerst Medizin, dann Staatswissenschaften, wurde 1817 Christ, erhielt eine Anstellung als Polizeiactuar in Frankfurt, legte diese Stelle jedoch bald nieder und lebte der Journalistik und Schriftstellerei. Bis 1830 schlug er sich mit den Hegelianern, den schriftstellernden Politikern und Aesthetikern herum und machte bei jeder Gelegenheit Ausfälle gegen die orthodoxen Theologen. von 1831–33 aber schrieb er seine Briefe aus Paris, durch die er sich bei dem deutschen Publikum berühmt machte. Darin ergoß er einen galligen Witz über alle bestehenden Verhältnisse in Deutschland, das ihm zu religiös, zu gelehrt, zu loyal und philisterhaft vorkam, während er doch über die Juliusfranzosen bald unzufrieden wurde, die Schweizer als unnahbare Stachelschweine bezeichnete, die Engländer und Nordamerikaner wegen ihres nationalen Materialismus unausstehlich fand und eben so wenig mit den liberalen u. radicalen Deutschen sich befreunden konnte. So lebte er in bitterem Unmuthe zu Paris bis zu seinem Tode 1837. Boers (Buers). Bauern, heißen am Cap die Grundbesitzer holländ. Abkunft; sie sind kräftig. ehrlich, roh, der engl. Herrschaft abgeneigt, der sich ein Theil durch eine Wanderung landeinwärts entzogen hat. Börse (lat. bursa), Geldbeutel; der Versammlungsort der Kaufleute, wo sich dieselben zu bestimmter Zeit besprechen und Geschäfte abschließen, namentlich in Werthpapieren. Es besteht eine bestimmte B.ordnung und eigene Beamte wachen über die Aufrechthaltung derselben. In neuerer Zeit haben alle bedeutenden Handelsplätze B.n; die wichtigsten sind in London, Paris, Wien, Amsterdam, Hamburg, Frankfurt a. M., Berlin, Petersburg etc. Man nennt die B.n den politischen Barometer, weil das Steigen und Fallen der Werthpapiere den Grad des Vertrauens anzeigt, das die großen Geschäftsmänner in die Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens oder in den Credit eines Staates setzen. Böschung nennt man die Abdachung, womit man die Erdwände, Dämme, versieht, theils zur Befestigung von diesen, theils zur Verhütung des Wegfallens von Erde. Der Winkel, welchen die Abdachung mit der Ebene macht, heißt der B.swinkel u. ist verschieden je nach dem Material des Dammes, bei Erddämmen gewöhnlich 45°. Boëthius, Anicius Manlius Torquatus Severinus, Zeitgenosse des christl. Cassiodor, wurde zwischen 470–75 geb., wurde Senator, 510 Consul und war ein Vertrauter des Königs Theodorich, so lange beide Verschmelzung und harmonisches Zusammenwirken römischer Bildung und gothischer Thatkraft für möglich hielten. Als die Unmöglichkeit beiden klar wurde und die Italiener ihre Blicke nach Byzanz richteten, von wo sie allein Befreiung von der Gothenherrschaft erwarten konnten, wurde er eingekerkert, 523 wahrscheinlich freigelassen, 524 oder 526 aber dennoch hingerichtet. – Obwohl thätiger Geschäftsmann, wagte er sich doch an das riesenhafte Unternehmen, alle Hauptwerke des griech. Alterthums für Unterricht und Selbstbelehrung zu übersetzen und zu erläutern; durch Bearbeitungen des Euklid, Nikomach, Archimed, Porphyrius u. A., besonders des Aristoteles, sowie durch kleinere Schriften, von denen manche erst in neuester Zeit vom Cardinal Angelo Mai entdeckt wurden, erwarb er sich um die Bildung des Mittelalters so große Verdienste, daß dieses ihn für den eigentlichen Erfinder des Triviums und Quadriviums hielt. Unsterblich aber ist er durch seine 5 Bücher enthaltende Schrift: „de consolatione philosophiae“, welche Alfred d. G. (s. d. A.) ins Englische, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0592" n="591"/> er klinischer Lehrer und erhielt auch den Lehrstuhl der Chemie (schrieb ein Werk „<hi rendition="#i">Elementa chemiae</hi>“); st. zu Leyden den 23. Sept. 1738. B. genoß als Lehrer wie als Praktiker eines Russ und einer Berühmtheit, wie noch wenige Aerzte aller Zeiten, so daß selbst ein chinesischer Mandarin seinen Brief „an B. in Europa“ adressiren durfte. Sehr viel zu dieser Berühmtheit trug indeß seine imponirende Persönlichkeit bei, seine ausgezeichnete Rednergabe und die Klarheit und Begeisterung in seinen Vorträgen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Börne</hi>, Ludwig, eigentlich Baruch, jüdischer Abkunft, geb. 1784 zu Frankfurt a. M., studierte zuerst Medizin, dann Staatswissenschaften, wurde 1817 Christ, erhielt eine Anstellung als Polizeiactuar in Frankfurt, legte diese Stelle jedoch bald nieder und lebte der Journalistik und Schriftstellerei. Bis 1830 schlug er sich mit den Hegelianern, den schriftstellernden Politikern und Aesthetikern herum und machte bei jeder Gelegenheit Ausfälle gegen die orthodoxen Theologen. von 1831–33 aber schrieb er seine Briefe aus Paris, durch die er sich bei dem deutschen Publikum berühmt machte. Darin ergoß er einen galligen Witz über alle bestehenden Verhältnisse in Deutschland, das ihm zu religiös, zu gelehrt, zu loyal und philisterhaft vorkam, während er doch über die Juliusfranzosen bald unzufrieden wurde, die Schweizer als unnahbare Stachelschweine bezeichnete, die Engländer und Nordamerikaner wegen ihres nationalen Materialismus unausstehlich fand und eben so wenig mit den liberalen u. radicalen Deutschen sich befreunden konnte. So lebte er in bitterem Unmuthe zu Paris bis zu seinem Tode 1837.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Boers</hi> (Buers). Bauern, heißen am Cap die Grundbesitzer holländ. Abkunft; sie sind kräftig. ehrlich, roh, der engl. Herrschaft abgeneigt, der sich ein Theil durch eine Wanderung landeinwärts entzogen hat.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Börse</hi> (lat. <hi rendition="#i">bursa</hi>), Geldbeutel; der Versammlungsort der Kaufleute, wo sich dieselben zu bestimmter Zeit besprechen und Geschäfte abschließen, namentlich in Werthpapieren. Es besteht eine bestimmte B.ordnung und eigene Beamte wachen über die Aufrechthaltung derselben. In neuerer Zeit haben alle bedeutenden Handelsplätze B.n; die wichtigsten sind in London, Paris, Wien, Amsterdam, Hamburg, Frankfurt a. M., Berlin, Petersburg etc. Man nennt die B.n den politischen Barometer, weil das Steigen und Fallen der Werthpapiere den Grad des Vertrauens anzeigt, das die großen Geschäftsmänner in die Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens oder in den Credit eines Staates setzen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Böschung</hi> nennt man die Abdachung, womit man die Erdwände, Dämme, versieht, theils zur Befestigung von diesen, theils zur Verhütung des Wegfallens von Erde. Der Winkel, welchen die Abdachung mit der Ebene macht, heißt der B.swinkel u. ist verschieden je nach dem Material des Dammes, bei Erddämmen gewöhnlich 45°.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Boëthius</hi>, Anicius Manlius Torquatus Severinus, Zeitgenosse des christl. Cassiodor, wurde zwischen 470–75 geb., wurde Senator, 510 Consul und war ein Vertrauter des Königs Theodorich, so lange beide Verschmelzung und harmonisches Zusammenwirken römischer Bildung und gothischer Thatkraft für möglich hielten. Als die Unmöglichkeit beiden klar wurde und die Italiener ihre Blicke nach Byzanz richteten, von wo sie allein Befreiung von der Gothenherrschaft erwarten konnten, wurde er eingekerkert, 523 wahrscheinlich freigelassen, 524 oder 526 aber dennoch hingerichtet. – Obwohl thätiger Geschäftsmann, wagte er sich doch an das riesenhafte Unternehmen, alle Hauptwerke des griech. Alterthums für Unterricht und Selbstbelehrung zu übersetzen und zu erläutern; durch Bearbeitungen des Euklid, Nikomach, Archimed, Porphyrius u. A., besonders des Aristoteles, sowie durch kleinere Schriften, von denen manche erst in neuester Zeit vom Cardinal Angelo Mai entdeckt wurden, erwarb er sich um die Bildung des Mittelalters so große Verdienste, daß dieses ihn für den eigentlichen Erfinder des Triviums und Quadriviums hielt. Unsterblich aber ist er durch seine 5 Bücher enthaltende Schrift: „<hi rendition="#i">de consolatione philosophiae</hi>“, welche Alfred d. G. (s. d. A.) ins Englische, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [591/0592]
er klinischer Lehrer und erhielt auch den Lehrstuhl der Chemie (schrieb ein Werk „Elementa chemiae“); st. zu Leyden den 23. Sept. 1738. B. genoß als Lehrer wie als Praktiker eines Russ und einer Berühmtheit, wie noch wenige Aerzte aller Zeiten, so daß selbst ein chinesischer Mandarin seinen Brief „an B. in Europa“ adressiren durfte. Sehr viel zu dieser Berühmtheit trug indeß seine imponirende Persönlichkeit bei, seine ausgezeichnete Rednergabe und die Klarheit und Begeisterung in seinen Vorträgen.
Börne, Ludwig, eigentlich Baruch, jüdischer Abkunft, geb. 1784 zu Frankfurt a. M., studierte zuerst Medizin, dann Staatswissenschaften, wurde 1817 Christ, erhielt eine Anstellung als Polizeiactuar in Frankfurt, legte diese Stelle jedoch bald nieder und lebte der Journalistik und Schriftstellerei. Bis 1830 schlug er sich mit den Hegelianern, den schriftstellernden Politikern und Aesthetikern herum und machte bei jeder Gelegenheit Ausfälle gegen die orthodoxen Theologen. von 1831–33 aber schrieb er seine Briefe aus Paris, durch die er sich bei dem deutschen Publikum berühmt machte. Darin ergoß er einen galligen Witz über alle bestehenden Verhältnisse in Deutschland, das ihm zu religiös, zu gelehrt, zu loyal und philisterhaft vorkam, während er doch über die Juliusfranzosen bald unzufrieden wurde, die Schweizer als unnahbare Stachelschweine bezeichnete, die Engländer und Nordamerikaner wegen ihres nationalen Materialismus unausstehlich fand und eben so wenig mit den liberalen u. radicalen Deutschen sich befreunden konnte. So lebte er in bitterem Unmuthe zu Paris bis zu seinem Tode 1837.
Boers (Buers). Bauern, heißen am Cap die Grundbesitzer holländ. Abkunft; sie sind kräftig. ehrlich, roh, der engl. Herrschaft abgeneigt, der sich ein Theil durch eine Wanderung landeinwärts entzogen hat.
Börse (lat. bursa), Geldbeutel; der Versammlungsort der Kaufleute, wo sich dieselben zu bestimmter Zeit besprechen und Geschäfte abschließen, namentlich in Werthpapieren. Es besteht eine bestimmte B.ordnung und eigene Beamte wachen über die Aufrechthaltung derselben. In neuerer Zeit haben alle bedeutenden Handelsplätze B.n; die wichtigsten sind in London, Paris, Wien, Amsterdam, Hamburg, Frankfurt a. M., Berlin, Petersburg etc. Man nennt die B.n den politischen Barometer, weil das Steigen und Fallen der Werthpapiere den Grad des Vertrauens anzeigt, das die großen Geschäftsmänner in die Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens oder in den Credit eines Staates setzen.
Böschung nennt man die Abdachung, womit man die Erdwände, Dämme, versieht, theils zur Befestigung von diesen, theils zur Verhütung des Wegfallens von Erde. Der Winkel, welchen die Abdachung mit der Ebene macht, heißt der B.swinkel u. ist verschieden je nach dem Material des Dammes, bei Erddämmen gewöhnlich 45°.
Boëthius, Anicius Manlius Torquatus Severinus, Zeitgenosse des christl. Cassiodor, wurde zwischen 470–75 geb., wurde Senator, 510 Consul und war ein Vertrauter des Königs Theodorich, so lange beide Verschmelzung und harmonisches Zusammenwirken römischer Bildung und gothischer Thatkraft für möglich hielten. Als die Unmöglichkeit beiden klar wurde und die Italiener ihre Blicke nach Byzanz richteten, von wo sie allein Befreiung von der Gothenherrschaft erwarten konnten, wurde er eingekerkert, 523 wahrscheinlich freigelassen, 524 oder 526 aber dennoch hingerichtet. – Obwohl thätiger Geschäftsmann, wagte er sich doch an das riesenhafte Unternehmen, alle Hauptwerke des griech. Alterthums für Unterricht und Selbstbelehrung zu übersetzen und zu erläutern; durch Bearbeitungen des Euklid, Nikomach, Archimed, Porphyrius u. A., besonders des Aristoteles, sowie durch kleinere Schriften, von denen manche erst in neuester Zeit vom Cardinal Angelo Mai entdeckt wurden, erwarb er sich um die Bildung des Mittelalters so große Verdienste, daß dieses ihn für den eigentlichen Erfinder des Triviums und Quadriviums hielt. Unsterblich aber ist er durch seine 5 Bücher enthaltende Schrift: „de consolatione philosophiae“, welche Alfred d. G. (s. d. A.) ins Englische,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |