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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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neuer Zeit auch eine sog. schwarze oder sicilianische. Man sieht auf guten Samen, pflanzt in warme, fette, feuchte Beete und wartet die Pflanzen sorgfältig.


Blumenlese, s. Anthologie.


Blumenmalerei, ein untergeordneter Zweig der Malerei, da sie auf genaueste Nachahmung der Natur beschränkt ist und sich nur durch Anordnung und Colorit auszeichnen kann; berühmte Blumenstücke lieferten besonders die Niederländer Breugel, Seghers, Spelt, de Heem, Osterwyk, Ruysch und Huysum, neuerer Zeit Knapp, Petter, Nachtmann, Preyer, Redoute, Buchere etc.


Blumenorden s. Pegnitzorden.


Blumenspiele (frz. jeux floraux), hießen die provencal. poet. Wettkämpfe, auch die Versammlungen der Pegnitzschäfer.


Blumensprache (Selam), die Kunst durch einen Blumenstrauß seine Gedanken und Gefühle einem andern mitzutheilen, besonders im Oriente sehr üblich. G. Eith, die Blumensprache, Quedlinburg 1838.


Blumenuhr, eine Zusammenstellung von Gewächsen, deren Blumen sich zu bestimmten Stunden öffnen und wieder schließen, zuerst von Linne in Upsala angelegt.


Blumenzucht, die Kunst, Pflanzen so zu behandeln, daß sie ihre Blumen in möglichster Vollkommenheit entwickeln. Sie beschäftigt sich mit Freilandpflanzen und Topfpflanzen, die aus dem Freien in das Zimmer oder in eigene Gewächshäuser gebracht werden oder letztere geradezu nothwendig haben. Die B. ist eine Kunst und erfordert wissenschaftliche Bildung, Geschmack und Fleiß; die Literatur derselben ist sehr bedeutend.


Blumiren, mit Blumenmustern versehen.


Blumist, Blumenfreund, Blumenzüchter. Blumistenblumen, Blumen, von welchen ganze Sammlungen in den verschiedensten Farben und Formen im freien Lande gezogen werden können, z. B. Tulpen. Hyacinthen. Ranunkeln, Anemonen, Crocus, Nelken, Aurikel, Dahlien, Chrysanthemen, Pensees, Lobelien, Balsaminen und Astern, Azalien, Päonien, Rhododendron, Rosen, endlich auch solche, welche in Töpfen überwintert werden müssen, als Camellien, Ericeen, Pelargonien, Calceolarien, Verbenen, Cactus, Orchideen etc.


Blumröder, August Friedrich, geb. 1776 zu Gehren in Sondershausen, studierte in Jena Theologie und Mathematik, diente von 1798-1806 in preuß. Diensten, von 1808-15 als Hauptmann in schwarzenburg., wurde nach dem Kriege geadelt, Erzieher des jetzt regierenden Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, 1850 pensionirt. Er schrieb zuerst als Poet, ohne vielen Anklang zu finden, später über philosoph., polit. und religiöse Angelegenheiten, zuletzt "Das Verhältniß der Revolution zur Religion" Sondershausen 1849.


Blunder (engl., Blönder), Fehler, Mißgriff, Sprachfehler.


Bluntschli, Johann Kaspar Dr., geb. 1808 zu Zürich, studierte auf deutschen Universitäten, ward 1836 Professor der Rechte in Zürich und eines der Häupter der conservativen Partei des Kantons, ebenbürtiger Gegner seines Collegen Dr. Keller. 1839 durch den Zürichputsch an die Spitze der Regierung gestellt verlor er mit seiner Partei das gewonnene Terrain wieder durch die Agitation gegen Klöster und Jesuiten, wodurch die liberale und radicale Partei den prot. Haß gegen ihn kehrten, nebenher machte sich B. durch seine wiewohl kurzdauernde Verbindung mit den Gebrüdern Rohmer und als Frucht derselben, durch sein Buch "Psycholog. Studien über Staat und Kirche" lächerlich; seit 1847 ist er Prof. in München. Schriften: "Entwicklung der Erbfolge gegen den letzten Willen" 1829; "Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt u. Landschaft Zürich" 1838; "Allgemeines Staatsrecht" 1852; "Deutsches Privatrecht" 1853; mehrere kleinere polit. Parteischriften.


Bluse (frz. Blouse), Fuhrmannskittel, leinenes oder baumwollenes Ueberhemd, in Frankreich das Kleid der sog. arbeitenden Klassen, 1830 in Belgien und 1848 in Frankreich die Tracht der Revolutionäre, daher in Deutschland von Hecker und andern republikan. Affen ebenfalls angelegt.


Bluse, ein auf einem hohen Thurme

neuer Zeit auch eine sog. schwarze oder sicilianische. Man sieht auf guten Samen, pflanzt in warme, fette, feuchte Beete und wartet die Pflanzen sorgfältig.


Blumenlese, s. Anthologie.


Blumenmalerei, ein untergeordneter Zweig der Malerei, da sie auf genaueste Nachahmung der Natur beschränkt ist und sich nur durch Anordnung und Colorit auszeichnen kann; berühmte Blumenstücke lieferten besonders die Niederländer Breugel, Seghers, Spelt, de Heem, Osterwyk, Ruysch und Huysum, neuerer Zeit Knapp, Petter, Nachtmann, Preyer, Redouté, Buchère etc.


Blumenorden s. Pegnitzorden.


Blumenspiele (frz. jeux floraux), hießen die provençal. poet. Wettkämpfe, auch die Versammlungen der Pegnitzschäfer.


Blumensprache (Selam), die Kunst durch einen Blumenstrauß seine Gedanken und Gefühle einem andern mitzutheilen, besonders im Oriente sehr üblich. G. Eith, die Blumensprache, Quedlinburg 1838.


Blumenuhr, eine Zusammenstellung von Gewächsen, deren Blumen sich zu bestimmten Stunden öffnen und wieder schließen, zuerst von Linné in Upsala angelegt.


Blumenzucht, die Kunst, Pflanzen so zu behandeln, daß sie ihre Blumen in möglichster Vollkommenheit entwickeln. Sie beschäftigt sich mit Freilandpflanzen und Topfpflanzen, die aus dem Freien in das Zimmer oder in eigene Gewächshäuser gebracht werden oder letztere geradezu nothwendig haben. Die B. ist eine Kunst und erfordert wissenschaftliche Bildung, Geschmack und Fleiß; die Literatur derselben ist sehr bedeutend.


Blumiren, mit Blumenmustern versehen.


Blumist, Blumenfreund, Blumenzüchter. Blumistenblumen, Blumen, von welchen ganze Sammlungen in den verschiedensten Farben und Formen im freien Lande gezogen werden können, z. B. Tulpen. Hyacinthen. Ranunkeln, Anemonen, Crocus, Nelken, Aurikel, Dahlien, Chrysanthemen, Pensées, Lobelien, Balsaminen und Astern, Azalien, Päonien, Rhododendron, Rosen, endlich auch solche, welche in Töpfen überwintert werden müssen, als Camellien, Ericeen, Pelargonien, Calceolarien, Verbenen, Cactus, Orchideen etc.


Blumröder, August Friedrich, geb. 1776 zu Gehren in Sondershausen, studierte in Jena Theologie und Mathematik, diente von 1798–1806 in preuß. Diensten, von 1808–15 als Hauptmann in schwarzenburg., wurde nach dem Kriege geadelt, Erzieher des jetzt regierenden Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, 1850 pensionirt. Er schrieb zuerst als Poet, ohne vielen Anklang zu finden, später über philosoph., polit. und religiöse Angelegenheiten, zuletzt „Das Verhältniß der Revolution zur Religion“ Sondershausen 1849.


Blunder (engl., Blönder), Fehler, Mißgriff, Sprachfehler.


Bluntschli, Johann Kaspar Dr., geb. 1808 zu Zürich, studierte auf deutschen Universitäten, ward 1836 Professor der Rechte in Zürich und eines der Häupter der conservativen Partei des Kantons, ebenbürtiger Gegner seines Collegen Dr. Keller. 1839 durch den Zürichputsch an die Spitze der Regierung gestellt verlor er mit seiner Partei das gewonnene Terrain wieder durch die Agitation gegen Klöster und Jesuiten, wodurch die liberale und radicale Partei den prot. Haß gegen ihn kehrten, nebenher machte sich B. durch seine wiewohl kurzdauernde Verbindung mit den Gebrüdern Rohmer und als Frucht derselben, durch sein Buch „Psycholog. Studien über Staat und Kirche“ lächerlich; seit 1847 ist er Prof. in München. Schriften: „Entwicklung der Erbfolge gegen den letzten Willen“ 1829; „Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt u. Landschaft Zürich“ 1838; „Allgemeines Staatsrecht“ 1852; „Deutsches Privatrecht“ 1853; mehrere kleinere polit. Parteischriften.


Bluse (frz. Blouse), Fuhrmannskittel, leinenes oder baumwollenes Ueberhemd, in Frankreich das Kleid der sog. arbeitenden Klassen, 1830 in Belgien und 1848 in Frankreich die Tracht der Revolutionäre, daher in Deutschland von Hecker und andern republikan. Affen ebenfalls angelegt.


Bluse, ein auf einem hohen Thurme

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[573/0574] neuer Zeit auch eine sog. schwarze oder sicilianische. Man sieht auf guten Samen, pflanzt in warme, fette, feuchte Beete und wartet die Pflanzen sorgfältig. Blumenlese, s. Anthologie. Blumenmalerei, ein untergeordneter Zweig der Malerei, da sie auf genaueste Nachahmung der Natur beschränkt ist und sich nur durch Anordnung und Colorit auszeichnen kann; berühmte Blumenstücke lieferten besonders die Niederländer Breugel, Seghers, Spelt, de Heem, Osterwyk, Ruysch und Huysum, neuerer Zeit Knapp, Petter, Nachtmann, Preyer, Redouté, Buchère etc. Blumenorden s. Pegnitzorden. Blumenspiele (frz. jeux floraux), hießen die provençal. poet. Wettkämpfe, auch die Versammlungen der Pegnitzschäfer. Blumensprache (Selam), die Kunst durch einen Blumenstrauß seine Gedanken und Gefühle einem andern mitzutheilen, besonders im Oriente sehr üblich. G. Eith, die Blumensprache, Quedlinburg 1838. Blumenuhr, eine Zusammenstellung von Gewächsen, deren Blumen sich zu bestimmten Stunden öffnen und wieder schließen, zuerst von Linné in Upsala angelegt. Blumenzucht, die Kunst, Pflanzen so zu behandeln, daß sie ihre Blumen in möglichster Vollkommenheit entwickeln. Sie beschäftigt sich mit Freilandpflanzen und Topfpflanzen, die aus dem Freien in das Zimmer oder in eigene Gewächshäuser gebracht werden oder letztere geradezu nothwendig haben. Die B. ist eine Kunst und erfordert wissenschaftliche Bildung, Geschmack und Fleiß; die Literatur derselben ist sehr bedeutend. Blumiren, mit Blumenmustern versehen. Blumist, Blumenfreund, Blumenzüchter. Blumistenblumen, Blumen, von welchen ganze Sammlungen in den verschiedensten Farben und Formen im freien Lande gezogen werden können, z. B. Tulpen. Hyacinthen. Ranunkeln, Anemonen, Crocus, Nelken, Aurikel, Dahlien, Chrysanthemen, Pensées, Lobelien, Balsaminen und Astern, Azalien, Päonien, Rhododendron, Rosen, endlich auch solche, welche in Töpfen überwintert werden müssen, als Camellien, Ericeen, Pelargonien, Calceolarien, Verbenen, Cactus, Orchideen etc. Blumröder, August Friedrich, geb. 1776 zu Gehren in Sondershausen, studierte in Jena Theologie und Mathematik, diente von 1798–1806 in preuß. Diensten, von 1808–15 als Hauptmann in schwarzenburg., wurde nach dem Kriege geadelt, Erzieher des jetzt regierenden Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, 1850 pensionirt. Er schrieb zuerst als Poet, ohne vielen Anklang zu finden, später über philosoph., polit. und religiöse Angelegenheiten, zuletzt „Das Verhältniß der Revolution zur Religion“ Sondershausen 1849. Blunder (engl., Blönder), Fehler, Mißgriff, Sprachfehler. Bluntschli, Johann Kaspar Dr., geb. 1808 zu Zürich, studierte auf deutschen Universitäten, ward 1836 Professor der Rechte in Zürich und eines der Häupter der conservativen Partei des Kantons, ebenbürtiger Gegner seines Collegen Dr. Keller. 1839 durch den Zürichputsch an die Spitze der Regierung gestellt verlor er mit seiner Partei das gewonnene Terrain wieder durch die Agitation gegen Klöster und Jesuiten, wodurch die liberale und radicale Partei den prot. Haß gegen ihn kehrten, nebenher machte sich B. durch seine wiewohl kurzdauernde Verbindung mit den Gebrüdern Rohmer und als Frucht derselben, durch sein Buch „Psycholog. Studien über Staat und Kirche“ lächerlich; seit 1847 ist er Prof. in München. Schriften: „Entwicklung der Erbfolge gegen den letzten Willen“ 1829; „Staats- und Rechtsgeschichte der Stadt u. Landschaft Zürich“ 1838; „Allgemeines Staatsrecht“ 1852; „Deutsches Privatrecht“ 1853; mehrere kleinere polit. Parteischriften. Bluse (frz. Blouse), Fuhrmannskittel, leinenes oder baumwollenes Ueberhemd, in Frankreich das Kleid der sog. arbeitenden Klassen, 1830 in Belgien und 1848 in Frankreich die Tracht der Revolutionäre, daher in Deutschland von Hecker und andern republikan. Affen ebenfalls angelegt. Bluse, ein auf einem hohen Thurme

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/574>, abgerufen am 26.11.2024.