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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Roms Feinde, bis sie durch Camillus gebrochen und im Samniterkriege fast vernichtet wurden. Ihre vornehmsten Städte waren Tibur und Präneste.


Aequilibristen nennt man Seiltänzer, Kunstreiter u. dergl. Künstler, welche in den schwierigsten Stellungen sich selbst oder Gegenstände, die sie tragen, im Gleichgewichte zu halten verstehen, von


Aequilibrium, das Gleichgewicht.


Aequinoctial, was zur Zeit der Aequinoctien geschieht, oder in Beschreibungen und Darstellungen darauf bezogen wird.


Aequinoctien (Nachtgleichen) heißen die Zeitpunkte, wo die Sonne in den Aequator tritt. Dieß findet zweimal statt im Jahr, den 21. März (Frühlings-Nachtgleiche), und den 23. Sept. (Herbst-Nachtgleiche). Tag und Nacht sind alsdann an Länge gleich, während sie zu jeder andern Zeit an Dauer verschieden sind; nur für Orte unter dem Aequator selber sind Tag und Nacht das ganze Jahr hindurch einander gleich. Die zwei Punkte des Aequators, in denen sich die Sonne zur Zeit der Nachtgleiche befindet, also die Durchschnittspunkte des Aequators und der Ekliptik, heißen die Aequinoctialpunkte, der eine der Frühlings-, der andere der Herbstpunkt. Sie sind 180° von einander entfernt.


Aequipollent, in der Logik Sätze, die in andern Worten dasselbe sagen; daher Aequipollenz.


Aequivalent, eig. gleichviel werth, daher Ersatz, Entschädigung. 2. In der Chemie = Atom.


Aequivok, gleichlautend, gewöhnlich zweideutig (aequivoca).


Aequivoke Zeugung (generatio aequivoca), die Entstehung organischer Wesen, z. B. der Eingeweidewürmer, aus der Zersetzung anderer Organismen. Die neuere Physiologie will von der gener. aeq. nichts wissen.


Aer, die untere Luft. 2. In der griech. Kirche das Tuch, mit welchem der Kelch bedeckt wird.


Aera, die Reihenfolge der Jahre, die von einem bestimmten Ereignisse an gezählt werden; s. Jahresrechnung.


Aerarium, der Staasschatz, die Schatzkammer; davon ärarial, ärarisch.


Aerarius, röm. Bürger, der seiner Rechte verlustig war, die Staatssteuer jedoch bezahlen mußte.


Aerianer, Anhänger des Aerius im armen. Sebaste, um 360 n. Chr.; sie verwarfen die christl. Hierarchie, Gebete und Opfer für die Verstorbenen, die Fasten, die Feier des Osterfestes, in vielem also Vorläufer der Protestanten.


Aernen, Hauptort des Zehntens Gombs in Oberwallis.


Aerolith, s. Meteorstein.


Aerometer, Luftmesser, Instrument zur Bestimmung des specifischen Gewichts einer Luftart; daher Aerometrie die Wissenschaft von dem Gleichgewicht und der Bewegung d. Luftarten.


Aeronanie, Luftschiffer, Aeronautik, Luftschiffkunst.


Aerostale s. Luftballon.


Aerostatik als Theil d. Aerometrie handelt vom Gleichgewichte der Luft.


Aerugo, Rost; der Grünspan an alten Münzen.


Aes, Erz, Kupfer, Geld; aes alienum = Schulden; aes caldarium = Glockenspeise.


Aesche (coregonus Artedi), zur Gattung der Salmen gehörig, in verschiedenen, zum Theil noch nicht bestimmt geschiedenen Arten, zählt zu den schmackhaftesten Fischen.


Aescher, Asche und gelöschtes Kalkmehl, auch das Gefäß hiefür; in der Gerberei und Seifensiederei.


Aeschines (393-317 v. Chr.), als Redner Nebenbuhler des Demosthenes und Gegner als Staatsmann. Er hielt zu Philipp von Macedonien und verhinderte das ernste Einschreiten der Athener und ihrer Bundesgenossen, bis es zu spät war. Deßwegen mußte er nachher aus Athen flüchten und lebte auf Rhodus und Samos in der Verbannung bis zu seinem Tode. Von ihm sind nur 3 Reden erhalten, die sich durch Sprache und Beweisführung auszeichnen. 2. A. der Sokratiker, lehrte zu Athen Redekunst und Philosophie; 3 philosoph. Gespräche, die auf uns gekommen sind, werden ihm zugeschrieben.


Aeschylus wurde im Jahre 525 zu

Roms Feinde, bis sie durch Camillus gebrochen und im Samniterkriege fast vernichtet wurden. Ihre vornehmsten Städte waren Tibur und Präneste.


Aequilibristen nennt man Seiltänzer, Kunstreiter u. dergl. Künstler, welche in den schwierigsten Stellungen sich selbst oder Gegenstände, die sie tragen, im Gleichgewichte zu halten verstehen, von


Aequilibrium, das Gleichgewicht.


Aequinoctial, was zur Zeit der Aequinoctien geschieht, oder in Beschreibungen und Darstellungen darauf bezogen wird.


Aequinoctien (Nachtgleichen) heißen die Zeitpunkte, wo die Sonne in den Aequator tritt. Dieß findet zweimal statt im Jahr, den 21. März (Frühlings-Nachtgleiche), und den 23. Sept. (Herbst-Nachtgleiche). Tag und Nacht sind alsdann an Länge gleich, während sie zu jeder andern Zeit an Dauer verschieden sind; nur für Orte unter dem Aequator selber sind Tag und Nacht das ganze Jahr hindurch einander gleich. Die zwei Punkte des Aequators, in denen sich die Sonne zur Zeit der Nachtgleiche befindet, also die Durchschnittspunkte des Aequators und der Ekliptik, heißen die Aequinoctialpunkte, der eine der Frühlings-, der andere der Herbstpunkt. Sie sind 180° von einander entfernt.


Aequipollent, in der Logik Sätze, die in andern Worten dasselbe sagen; daher Aequipollenz.


Aequivalent, eig. gleichviel werth, daher Ersatz, Entschädigung. 2. In der Chemie = Atom.


Aequivok, gleichlautend, gewöhnlich zweideutig (aequivoca).


Aequivoke Zeugung (generatio aequivoca), die Entstehung organischer Wesen, z. B. der Eingeweidewürmer, aus der Zersetzung anderer Organismen. Die neuere Physiologie will von der gener. aeq. nichts wissen.


Aër, die untere Luft. 2. In der griech. Kirche das Tuch, mit welchem der Kelch bedeckt wird.


Aera, die Reihenfolge der Jahre, die von einem bestimmten Ereignisse an gezählt werden; s. Jahresrechnung.


Aerarium, der Staasschatz, die Schatzkammer; davon ärarial, ärarisch.


Aerarius, röm. Bürger, der seiner Rechte verlustig war, die Staatssteuer jedoch bezahlen mußte.


Aërianer, Anhänger des Aërius im armen. Sebaste, um 360 n. Chr.; sie verwarfen die christl. Hierarchie, Gebete und Opfer für die Verstorbenen, die Fasten, die Feier des Osterfestes, in vielem also Vorläufer der Protestanten.


Aernen, Hauptort des Zehntens Gombs in Oberwallis.


Aërolith, s. Meteorstein.


Aërometer, Luftmesser, Instrument zur Bestimmung des specifischen Gewichts einer Luftart; daher Aërometrie die Wissenschaft von dem Gleichgewicht und der Bewegung d. Luftarten.


Aëronanie, Luftschiffer, Aëronautik, Luftschiffkunst.


Aërostale s. Luftballon.


Aërostatik als Theil d. Aërometrie handelt vom Gleichgewichte der Luft.


Aerugo, Rost; der Grünspan an alten Münzen.


Aes, Erz, Kupfer, Geld; aes alienum = Schulden; aes caldarium = Glockenspeise.


Aesche (coregonus Artedi), zur Gattung der Salmen gehörig, in verschiedenen, zum Theil noch nicht bestimmt geschiedenen Arten, zählt zu den schmackhaftesten Fischen.


Aescher, Asche und gelöschtes Kalkmehl, auch das Gefäß hiefür; in der Gerberei und Seifensiederei.


Aeschines (393–317 v. Chr.), als Redner Nebenbuhler des Demosthenes und Gegner als Staatsmann. Er hielt zu Philipp von Macedonien und verhinderte das ernste Einschreiten der Athener und ihrer Bundesgenossen, bis es zu spät war. Deßwegen mußte er nachher aus Athen flüchten und lebte auf Rhodus und Samos in der Verbannung bis zu seinem Tode. Von ihm sind nur 3 Reden erhalten, die sich durch Sprache und Beweisführung auszeichnen. 2. A. der Sokratiker, lehrte zu Athen Redekunst und Philosophie; 3 philosoph. Gespräche, die auf uns gekommen sind, werden ihm zugeschrieben.


Aeschylus wurde im Jahre 525 zu

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[54/0055] Roms Feinde, bis sie durch Camillus gebrochen und im Samniterkriege fast vernichtet wurden. Ihre vornehmsten Städte waren Tibur und Präneste. Aequilibristen nennt man Seiltänzer, Kunstreiter u. dergl. Künstler, welche in den schwierigsten Stellungen sich selbst oder Gegenstände, die sie tragen, im Gleichgewichte zu halten verstehen, von Aequilibrium, das Gleichgewicht. Aequinoctial, was zur Zeit der Aequinoctien geschieht, oder in Beschreibungen und Darstellungen darauf bezogen wird. Aequinoctien (Nachtgleichen) heißen die Zeitpunkte, wo die Sonne in den Aequator tritt. Dieß findet zweimal statt im Jahr, den 21. März (Frühlings-Nachtgleiche), und den 23. Sept. (Herbst-Nachtgleiche). Tag und Nacht sind alsdann an Länge gleich, während sie zu jeder andern Zeit an Dauer verschieden sind; nur für Orte unter dem Aequator selber sind Tag und Nacht das ganze Jahr hindurch einander gleich. Die zwei Punkte des Aequators, in denen sich die Sonne zur Zeit der Nachtgleiche befindet, also die Durchschnittspunkte des Aequators und der Ekliptik, heißen die Aequinoctialpunkte, der eine der Frühlings-, der andere der Herbstpunkt. Sie sind 180° von einander entfernt. Aequipollent, in der Logik Sätze, die in andern Worten dasselbe sagen; daher Aequipollenz. Aequivalent, eig. gleichviel werth, daher Ersatz, Entschädigung. 2. In der Chemie = Atom. Aequivok, gleichlautend, gewöhnlich zweideutig (aequivoca). Aequivoke Zeugung (generatio aequivoca), die Entstehung organischer Wesen, z. B. der Eingeweidewürmer, aus der Zersetzung anderer Organismen. Die neuere Physiologie will von der gener. aeq. nichts wissen. Aër, die untere Luft. 2. In der griech. Kirche das Tuch, mit welchem der Kelch bedeckt wird. Aera, die Reihenfolge der Jahre, die von einem bestimmten Ereignisse an gezählt werden; s. Jahresrechnung. Aerarium, der Staasschatz, die Schatzkammer; davon ärarial, ärarisch. Aerarius, röm. Bürger, der seiner Rechte verlustig war, die Staatssteuer jedoch bezahlen mußte. Aërianer, Anhänger des Aërius im armen. Sebaste, um 360 n. Chr.; sie verwarfen die christl. Hierarchie, Gebete und Opfer für die Verstorbenen, die Fasten, die Feier des Osterfestes, in vielem also Vorläufer der Protestanten. Aernen, Hauptort des Zehntens Gombs in Oberwallis. Aërolith, s. Meteorstein. Aërometer, Luftmesser, Instrument zur Bestimmung des specifischen Gewichts einer Luftart; daher Aërometrie die Wissenschaft von dem Gleichgewicht und der Bewegung d. Luftarten. Aëronanie, Luftschiffer, Aëronautik, Luftschiffkunst. Aërostale s. Luftballon. Aërostatik als Theil d. Aërometrie handelt vom Gleichgewichte der Luft. Aerugo, Rost; der Grünspan an alten Münzen. Aes, Erz, Kupfer, Geld; aes alienum = Schulden; aes caldarium = Glockenspeise. Aesche (coregonus Artedi), zur Gattung der Salmen gehörig, in verschiedenen, zum Theil noch nicht bestimmt geschiedenen Arten, zählt zu den schmackhaftesten Fischen. Aescher, Asche und gelöschtes Kalkmehl, auch das Gefäß hiefür; in der Gerberei und Seifensiederei. Aeschines (393–317 v. Chr.), als Redner Nebenbuhler des Demosthenes und Gegner als Staatsmann. Er hielt zu Philipp von Macedonien und verhinderte das ernste Einschreiten der Athener und ihrer Bundesgenossen, bis es zu spät war. Deßwegen mußte er nachher aus Athen flüchten und lebte auf Rhodus und Samos in der Verbannung bis zu seinem Tode. Von ihm sind nur 3 Reden erhalten, die sich durch Sprache und Beweisführung auszeichnen. 2. A. der Sokratiker, lehrte zu Athen Redekunst und Philosophie; 3 philosoph. Gespräche, die auf uns gekommen sind, werden ihm zugeschrieben. Aeschylus wurde im Jahre 525 zu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/55>, abgerufen am 17.05.2024.