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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Berger, geb. 1768 in Oldenburg, 1813 nach der Flucht der Franzosen Mitglied der provis. Verwaltungskommission, mit seinem Freunde Fink von den rückkehrenden Franzosen wegen Aeußerungen gegen die Franzosenherrschaft erschossen, 10. April 1813; ihre Ueberreste sind in der großherzogl. Gruft beigesetzt.


Berger, Ludwig, geb. 1777 zu Berlin, Claviervirtuos, trefflicher Componist und Musiklehrer, gest. zu Berlin 1839.


Berger de Xivrey (Berscheh de Xiwrä), geb. 1801 zu Versailles, frz. Philolog und Geschichtsforscher; edirte den Phädrus, schrieb: "Recherches sur les sources antiques de la litterature francaise" 1829; "Traditions teratologiques" 1837; "Recueil des lettres missives de Henri IV." 1846.


Bergerac (Bersch'rak), Arrondissementsstadt im Departem. der Dordogne, 10500 E., Fabriken für Wollenzeuge, Hüte, Leder, Papier, Fayence, Branntwein, Waffen etc.; bekannt durch den sehr beliebten B.-Wein, auch Petit-Champagner genannt.


Bergere (Berschähr), Hirtin; Gartenbank; Ruhebett; ländlicher Kopfputz. Bergerie, Schäferei; Hirtentanz, Hirtenlied.


Berggießhübel, sächs. Bergstädtchen unweit Pirna, 850 E.; Eisen-, Alaun-, Vitriolwerk, mehrere wirksame Mineralquellen.


Berggrün, Kupfergrün, Bergblau, Kupferocker, in Tyrol gefunden.


Berghaus, Heinrich, einer der hervorragendsten Geographen und Kartenzeichner, geb. 1797 zu Kleve, trat schon frühe in den Armeedienst, besuchte nach Auflösung seines Corps im Winter 1814-15 die Universität Marburg, nachher wieder in Militärdienst tretend. 1816 Ingenieur-Geograph in Berlin, 1824 Professor der angewandten Mathematik an der Bauakademie, 1836 Direktor der geograph. Kunstschule in Potsdam. Es ist außerordentlich, was B. in kartographischen Arbeiten geleistet hat. Schon von 1812 an betheiligte er sich an größeren Werken. Von seinen späteren Karten-Werken sind die bedeutendsten: "Atlas von Asien" 1833 bis 43,18 Blatt; und der "Physikalische Atlas" 2. Aufl. 1849, 90 Blatt. Außer seiner vielfachen Betheiligung an geograph. Zeitschriften und der Bearbeitung des "Almanachs für Freunde der Erdkunde" machte er sich literarisch besonders bekannt durch die "Allgemeine Länder- und Völkerkunde" 5 Bde. 1837-41; "Die Völker des Erdballs" 2 Bde. 1845-47; "Grundriß der Geographie in 5 Büchern" 1842.


Berghem, Niklaas, geb. 1642 zu Harlem, gest. 1683, berühmter Maler, besonders in Landschaften und Thierstücken.


Bergier (Berschieh), Nikolaus, geb. 1718, gest. 1790 als Domherr in Paris, schrieb gegen die Encyclopädisten, Voltaire und Rousseau als Apologet der Kirche.


Bergk, Theodor, geb. 1812 zu Leipzig, 1842 Professor der Philologie in Marburg, 1852 zu Freiburg im Breisgau. "Poetae lyrici graeci" 1843; "Commentationes de reliquiis comoediae atticae antiquae" 1838; Untersuchungen über die dem Aristoteles zugeschriebene Schrift "de Xenophane, Zenone et Gorgia" 1843, u. a.; B. ist Herausgeber der "Zeitschrift für Alterthumswissenschaft."


Bergkrystall, darunter begreift man die vollkommensten Quarzkrystalle mit prismatischem Typus, welche im höchsten Grade durchsichtig sind. Der B. besteht aus Kieselerde, welche der Chemiker auch Kieselsäure heißt. Man findet den B. vorzüglich im Grundgebirge, im Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc., worin häufig Quarzadern liegen, welche leere Räume umschließen, in welcher die Quarzmasse freier und reiner auskrystallisiren konnte. Solche Höhlen mit B.en ausgeschmückt finden sich in der Schweiz, bei Salzburg, im Steyermark'schen etc. von beträchtlicher Größe und werden Krystallgewölbe oder Krystallkeller genannt. Man fand in tiefen Höhlen Krystalle von 5-10 Ctr. Schwere. Im Kalkgebirg kommt er selten und nur klein vor. In gerollten abgerundeten Stücken mit rauher Oberfläche findet man den B. in vielen Flüssen. Solche im Rhein vorkommende


Berger, geb. 1768 in Oldenburg, 1813 nach der Flucht der Franzosen Mitglied der provis. Verwaltungskommission, mit seinem Freunde Fink von den rückkehrenden Franzosen wegen Aeußerungen gegen die Franzosenherrschaft erschossen, 10. April 1813; ihre Ueberreste sind in der großherzogl. Gruft beigesetzt.


Berger, Ludwig, geb. 1777 zu Berlin, Claviervirtuos, trefflicher Componist und Musiklehrer, gest. zu Berlin 1839.


Berger de Xivrey (Berscheh de Xiwrä), geb. 1801 zu Versailles, frz. Philolog und Geschichtsforscher; edirte den Phädrus, schrieb: „Recherches sur les sources antiques de la litterature française“ 1829; „Traditions tératologiques“ 1837; „Recueil des lettres missives de Henri IV.“ 1846.


Bergerac (Berschʼrak), Arrondissementsstadt im Departem. der Dordogne, 10500 E., Fabriken für Wollenzeuge, Hüte, Leder, Papier, Fayence, Branntwein, Waffen etc.; bekannt durch den sehr beliebten B.-Wein, auch Petit-Champagner genannt.


Bergère (Berschähr), Hirtin; Gartenbank; Ruhebett; ländlicher Kopfputz. Bergerie, Schäferei; Hirtentanz, Hirtenlied.


Berggießhübel, sächs. Bergstädtchen unweit Pirna, 850 E.; Eisen-, Alaun-, Vitriolwerk, mehrere wirksame Mineralquellen.


Berggrün, Kupfergrün, Bergblau, Kupferocker, in Tyrol gefunden.


Berghaus, Heinrich, einer der hervorragendsten Geographen und Kartenzeichner, geb. 1797 zu Kleve, trat schon frühe in den Armeedienst, besuchte nach Auflösung seines Corps im Winter 1814–15 die Universität Marburg, nachher wieder in Militärdienst tretend. 1816 Ingenieur-Geograph in Berlin, 1824 Professor der angewandten Mathematik an der Bauakademie, 1836 Direktor der geograph. Kunstschule in Potsdam. Es ist außerordentlich, was B. in kartographischen Arbeiten geleistet hat. Schon von 1812 an betheiligte er sich an größeren Werken. Von seinen späteren Karten-Werken sind die bedeutendsten: „Atlas von Asien“ 1833 bis 43,18 Blatt; und der „Physikalische Atlas“ 2. Aufl. 1849, 90 Blatt. Außer seiner vielfachen Betheiligung an geograph. Zeitschriften und der Bearbeitung des „Almanachs für Freunde der Erdkunde“ machte er sich literarisch besonders bekannt durch die „Allgemeine Länder- und Völkerkunde“ 5 Bde. 1837–41; „Die Völker des Erdballs“ 2 Bde. 1845–47; „Grundriß der Geographie in 5 Büchern“ 1842.


Berghem, Niklaas, geb. 1642 zu Harlem, gest. 1683, berühmter Maler, besonders in Landschaften und Thierstücken.


Bergier (Berschieh), Nikolaus, geb. 1718, gest. 1790 als Domherr in Paris, schrieb gegen die Encyclopädisten, Voltaire und Rousseau als Apologet der Kirche.


Bergk, Theodor, geb. 1812 zu Leipzig, 1842 Professor der Philologie in Marburg, 1852 zu Freiburg im Breisgau. „Poetae lyrici graeci“ 1843; „Commentationes de reliquiis comoediae atticae antiquae“ 1838; Untersuchungen über die dem Aristoteles zugeschriebene Schrift „de Xenophane, Zenone et Gorgia“ 1843, u. a.; B. ist Herausgeber der „Zeitschrift für Alterthumswissenschaft.“


Bergkrystall, darunter begreift man die vollkommensten Quarzkrystalle mit prismatischem Typus, welche im höchsten Grade durchsichtig sind. Der B. besteht aus Kieselerde, welche der Chemiker auch Kieselsäure heißt. Man findet den B. vorzüglich im Grundgebirge, im Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc., worin häufig Quarzadern liegen, welche leere Räume umschließen, in welcher die Quarzmasse freier und reiner auskrystallisiren konnte. Solche Höhlen mit B.en ausgeschmückt finden sich in der Schweiz, bei Salzburg, im Steyermarkʼschen etc. von beträchtlicher Größe und werden Krystallgewölbe oder Krystallkeller genannt. Man fand in tiefen Höhlen Krystalle von 5–10 Ctr. Schwere. Im Kalkgebirg kommt er selten und nur klein vor. In gerollten abgerundeten Stücken mit rauher Oberfläche findet man den B. in vielen Flüssen. Solche im Rhein vorkommende

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[493/0494] Berger, geb. 1768 in Oldenburg, 1813 nach der Flucht der Franzosen Mitglied der provis. Verwaltungskommission, mit seinem Freunde Fink von den rückkehrenden Franzosen wegen Aeußerungen gegen die Franzosenherrschaft erschossen, 10. April 1813; ihre Ueberreste sind in der großherzogl. Gruft beigesetzt. Berger, Ludwig, geb. 1777 zu Berlin, Claviervirtuos, trefflicher Componist und Musiklehrer, gest. zu Berlin 1839. Berger de Xivrey (Berscheh de Xiwrä), geb. 1801 zu Versailles, frz. Philolog und Geschichtsforscher; edirte den Phädrus, schrieb: „Recherches sur les sources antiques de la litterature française“ 1829; „Traditions tératologiques“ 1837; „Recueil des lettres missives de Henri IV.“ 1846. Bergerac (Berschʼrak), Arrondissementsstadt im Departem. der Dordogne, 10500 E., Fabriken für Wollenzeuge, Hüte, Leder, Papier, Fayence, Branntwein, Waffen etc.; bekannt durch den sehr beliebten B.-Wein, auch Petit-Champagner genannt. Bergère (Berschähr), Hirtin; Gartenbank; Ruhebett; ländlicher Kopfputz. Bergerie, Schäferei; Hirtentanz, Hirtenlied. Berggießhübel, sächs. Bergstädtchen unweit Pirna, 850 E.; Eisen-, Alaun-, Vitriolwerk, mehrere wirksame Mineralquellen. Berggrün, Kupfergrün, Bergblau, Kupferocker, in Tyrol gefunden. Berghaus, Heinrich, einer der hervorragendsten Geographen und Kartenzeichner, geb. 1797 zu Kleve, trat schon frühe in den Armeedienst, besuchte nach Auflösung seines Corps im Winter 1814–15 die Universität Marburg, nachher wieder in Militärdienst tretend. 1816 Ingenieur-Geograph in Berlin, 1824 Professor der angewandten Mathematik an der Bauakademie, 1836 Direktor der geograph. Kunstschule in Potsdam. Es ist außerordentlich, was B. in kartographischen Arbeiten geleistet hat. Schon von 1812 an betheiligte er sich an größeren Werken. Von seinen späteren Karten-Werken sind die bedeutendsten: „Atlas von Asien“ 1833 bis 43,18 Blatt; und der „Physikalische Atlas“ 2. Aufl. 1849, 90 Blatt. Außer seiner vielfachen Betheiligung an geograph. Zeitschriften und der Bearbeitung des „Almanachs für Freunde der Erdkunde“ machte er sich literarisch besonders bekannt durch die „Allgemeine Länder- und Völkerkunde“ 5 Bde. 1837–41; „Die Völker des Erdballs“ 2 Bde. 1845–47; „Grundriß der Geographie in 5 Büchern“ 1842. Berghem, Niklaas, geb. 1642 zu Harlem, gest. 1683, berühmter Maler, besonders in Landschaften und Thierstücken. Bergier (Berschieh), Nikolaus, geb. 1718, gest. 1790 als Domherr in Paris, schrieb gegen die Encyclopädisten, Voltaire und Rousseau als Apologet der Kirche. Bergk, Theodor, geb. 1812 zu Leipzig, 1842 Professor der Philologie in Marburg, 1852 zu Freiburg im Breisgau. „Poetae lyrici graeci“ 1843; „Commentationes de reliquiis comoediae atticae antiquae“ 1838; Untersuchungen über die dem Aristoteles zugeschriebene Schrift „de Xenophane, Zenone et Gorgia“ 1843, u. a.; B. ist Herausgeber der „Zeitschrift für Alterthumswissenschaft.“ Bergkrystall, darunter begreift man die vollkommensten Quarzkrystalle mit prismatischem Typus, welche im höchsten Grade durchsichtig sind. Der B. besteht aus Kieselerde, welche der Chemiker auch Kieselsäure heißt. Man findet den B. vorzüglich im Grundgebirge, im Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc., worin häufig Quarzadern liegen, welche leere Räume umschließen, in welcher die Quarzmasse freier und reiner auskrystallisiren konnte. Solche Höhlen mit B.en ausgeschmückt finden sich in der Schweiz, bei Salzburg, im Steyermarkʼschen etc. von beträchtlicher Größe und werden Krystallgewölbe oder Krystallkeller genannt. Man fand in tiefen Höhlen Krystalle von 5–10 Ctr. Schwere. Im Kalkgebirg kommt er selten und nur klein vor. In gerollten abgerundeten Stücken mit rauher Oberfläche findet man den B. in vielen Flüssen. Solche im Rhein vorkommende

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/494>, abgerufen am 22.11.2024.