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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Zahl der Seligen und hat auch theolog. Schriften hinterlassen. - B. XII., Franzose von geringer Abkunft, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit und bischöfl. Thätigkeit, 1327 Cardinal und 1334 Papst, der 3. derer, welche ihren Sitz zu Avignon hatten. Er gelobte öffentlich Rückkehr in den Kirchenstaat und schickte bald nach seiner Wahl Gesandte, um sich mit Ludwig dem Bayer auszusöhnen. Doch B.s redlicher Wille blieb vom französ. Einfluß überwältigt und zwang ihn auch, spätere Versöhnungsversuche des Kaisers zurückzuweisen; trotz der Bitterkeit des Schriftenwechsels und der Erklärung des Kurvereins zu Rense, daß die Königswahl keiner päpstlichen Bestätigung bedürfe, erneuerte er nie die Anatheme Johannes XXII. gegen Ludwig den Bayer. B. schaffte kirchliche Mißbräuche ab, entschied die Frage über den Zustand der Seligen vor dem jüngsten Gericht und st. 1342. - B. XIII., ein Orsini, Erzbischof von Benevent, bestieg den päpstlichen Stuhl 1724; er eiferte für die Kirchenzucht und gegen den Prunk des höhern Clerus; Stiftung der congregatio seminariorum; brachte den Erzbischof von Paris zur Anerkennung der Bulle Unigenitus, ordnete nachgiebig die Privilegiumsangelegenheit der sicilischen Monarchie und schlichtete Streitigkeiten mit Sardinien. Dennoch bereitete ihm Johann V. von Portugal Verdrießlichkeiten und mehrere Höfe waren unzufrieden ob dem Officium des längst ins Martyrologium aufgenommenen Gregor VII., weil in der Lection die Excommunication und Absetzung Heinrichs IV. vorkam. Nikolaus Coscia, der scheinheilige und habsüchtige Günstling B.s, brachte dem Ansehen des Papstes und noch mehr der apostol. Kammer großen Schaden. B. st. 1730. - B. XIV., Prosper Lorenz Lambertini, 1728 Cardinal, 1731 Erzbischof seiner Vaterstadt Bologna, wo er außer den "institutiones ecclesiasticae" sein als klassisch geltendes Werk über die Selig- und Heiligsprechung der Diener Gottes schrieb. Eine Schrift über Diöcesansynoden gab er erst heraus, nachdem er 1740 Nachfolger Clemens XII. geworden. Frömmigkeit, Mäßigung und Duldsamkeit erwarben ihm die Achtung kath. und prot. Fürsten. Obwohl das Stillleben des Gelehrten allem vorziehend zeigte er sich als sehr thätigen Papst und Regenten. Verminderung der übergroßen Zahl der Festtage, Eifer gegen das Duell, Verdammungsbreve des Freimaurerbundes (v. 18. März 1751), Anordnung einer Congregation, die den Lebenswandel der Bisthumscandidaten prüfte, Errichtung neuer Bisthümer in Amerika und Europa (darunter Fulda). Den Jesuiten untersagte er die Handelschaft, gewährte dem König von Portugal große Vergünstigungen, wie denen von Spanien und beider Sicilien und schlichtete die Streitigkeiten mit Sardinien, zwischen Venedig und Oesterreich, desgleichen die wegen der Bulle Unigenitus in Frankreich entstandenen. 1742 veranlaßte die Bulle "Ex quo singularis" langjährige Christenverfolgung in China. B. starb 1758. Seine Werke gab der Jesuit de Azevedo heraus (Rom 1747-1751 in 12 Quartb.; vollständiger: Venedig 1767 in 15 Foliob.).


Benedict, Julius, berühmter Componist und Klavierspieler, geboren zu Stuttgart 1804, Sohn des Bankier B., Schüler Hummels und Carl Maria von Webers, 1823 Musikdirektor am Kärnthnerthortheater in Wien, 1825 am Theater San Carlo in Neapel, wo 1827 seine komische Oper "Giacinta ed Ernesto" zur Ausführung kam. Später reiste er als Pianist durch Italien, Deutschland, Frankreich, kam mit der Malibran wieder nach Neapel, begleitete seine frühere Stelle bis 1835 und schrieb die Opern "J Portoghesi a Goa" und "Un anno et un giorno". 1836 wurde er Direktor der Opera buffa in London und schrieb die Opern "The Gipsys warning" und "The Assasins". Von Amerika, wohin er 1850 Jenny Lind begleitet hatte, zurückgekehrt, lebt er wieder in London.


Benedictbeuren, Dorf in Oberbayern, ehemals reiches Benedictenkloster (gestiftet um 740), prächtige Kirche; in den ehemaligen Klostergebäuden ist seit 1806 die Kunstglashütte des Hrn. Utzschneider. Mineralwasser salin.-alkal. und eisenhaltig; Benedictenwand 6100' hoch.


Benedictiner sind Ordensleute, welche der Regel des hl. Benedict sich unterwerfen.

Zahl der Seligen und hat auch theolog. Schriften hinterlassen. – B. XII., Franzose von geringer Abkunft, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit und bischöfl. Thätigkeit, 1327 Cardinal und 1334 Papst, der 3. derer, welche ihren Sitz zu Avignon hatten. Er gelobte öffentlich Rückkehr in den Kirchenstaat und schickte bald nach seiner Wahl Gesandte, um sich mit Ludwig dem Bayer auszusöhnen. Doch B.s redlicher Wille blieb vom französ. Einfluß überwältigt und zwang ihn auch, spätere Versöhnungsversuche des Kaisers zurückzuweisen; trotz der Bitterkeit des Schriftenwechsels und der Erklärung des Kurvereins zu Rense, daß die Königswahl keiner päpstlichen Bestätigung bedürfe, erneuerte er nie die Anatheme Johannes XXII. gegen Ludwig den Bayer. B. schaffte kirchliche Mißbräuche ab, entschied die Frage über den Zustand der Seligen vor dem jüngsten Gericht und st. 1342. – B. XIII., ein Orsini, Erzbischof von Benevent, bestieg den päpstlichen Stuhl 1724; er eiferte für die Kirchenzucht und gegen den Prunk des höhern Clerus; Stiftung der congregatio seminariorum; brachte den Erzbischof von Paris zur Anerkennung der Bulle Unigenitus, ordnete nachgiebig die Privilegiumsangelegenheit der sicilischen Monarchie und schlichtete Streitigkeiten mit Sardinien. Dennoch bereitete ihm Johann V. von Portugal Verdrießlichkeiten und mehrere Höfe waren unzufrieden ob dem Officium des längst ins Martyrologium aufgenommenen Gregor VII., weil in der Lection die Excommunication und Absetzung Heinrichs IV. vorkam. Nikolaus Coscia, der scheinheilige und habsüchtige Günstling B.s, brachte dem Ansehen des Papstes und noch mehr der apostol. Kammer großen Schaden. B. st. 1730. – B. XIV., Prosper Lorenz Lambertini, 1728 Cardinal, 1731 Erzbischof seiner Vaterstadt Bologna, wo er außer den „institutiones ecclesiasticae“ sein als klassisch geltendes Werk über die Selig- und Heiligsprechung der Diener Gottes schrieb. Eine Schrift über Diöcesansynoden gab er erst heraus, nachdem er 1740 Nachfolger Clemens XII. geworden. Frömmigkeit, Mäßigung und Duldsamkeit erwarben ihm die Achtung kath. und prot. Fürsten. Obwohl das Stillleben des Gelehrten allem vorziehend zeigte er sich als sehr thätigen Papst und Regenten. Verminderung der übergroßen Zahl der Festtage, Eifer gegen das Duell, Verdammungsbreve des Freimaurerbundes (v. 18. März 1751), Anordnung einer Congregation, die den Lebenswandel der Bisthumscandidaten prüfte, Errichtung neuer Bisthümer in Amerika und Europa (darunter Fulda). Den Jesuiten untersagte er die Handelschaft, gewährte dem König von Portugal große Vergünstigungen, wie denen von Spanien und beider Sicilien und schlichtete die Streitigkeiten mit Sardinien, zwischen Venedig und Oesterreich, desgleichen die wegen der Bulle Unigenitus in Frankreich entstandenen. 1742 veranlaßte die Bulle „Ex quo singularis“ langjährige Christenverfolgung in China. B. starb 1758. Seine Werke gab der Jesuit de Azevedo heraus (Rom 1747–1751 in 12 Quartb.; vollständiger: Venedig 1767 in 15 Foliob.).


Benedict, Julius, berühmter Componist und Klavierspieler, geboren zu Stuttgart 1804, Sohn des Bankier B., Schüler Hummels und Carl Maria von Webers, 1823 Musikdirektor am Kärnthnerthortheater in Wien, 1825 am Theater San Carlo in Neapel, wo 1827 seine komische Oper „Giacinta ed Ernesto“ zur Ausführung kam. Später reiste er als Pianist durch Italien, Deutschland, Frankreich, kam mit der Malibran wieder nach Neapel, begleitete seine frühere Stelle bis 1835 und schrieb die Opern „J Portoghesi a Goa“ und „Un anno et un giorno“. 1836 wurde er Direktor der Opera buffa in London und schrieb die Opern „The Gipsys warning“ und „The Assasins“. Von Amerika, wohin er 1850 Jenny Lind begleitet hatte, zurückgekehrt, lebt er wieder in London.


Benedictbeuren, Dorf in Oberbayern, ehemals reiches Benedictenkloster (gestiftet um 740), prächtige Kirche; in den ehemaligen Klostergebäuden ist seit 1806 die Kunstglashütte des Hrn. Utzschneider. Mineralwasser salin.-alkal. und eisenhaltig; Benedictenwand 6100' hoch.


Benedictiner sind Ordensleute, welche der Regel des hl. Benedict sich unterwerfen.

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[480/0481] Zahl der Seligen und hat auch theolog. Schriften hinterlassen. – B. XII., Franzose von geringer Abkunft, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit und bischöfl. Thätigkeit, 1327 Cardinal und 1334 Papst, der 3. derer, welche ihren Sitz zu Avignon hatten. Er gelobte öffentlich Rückkehr in den Kirchenstaat und schickte bald nach seiner Wahl Gesandte, um sich mit Ludwig dem Bayer auszusöhnen. Doch B.s redlicher Wille blieb vom französ. Einfluß überwältigt und zwang ihn auch, spätere Versöhnungsversuche des Kaisers zurückzuweisen; trotz der Bitterkeit des Schriftenwechsels und der Erklärung des Kurvereins zu Rense, daß die Königswahl keiner päpstlichen Bestätigung bedürfe, erneuerte er nie die Anatheme Johannes XXII. gegen Ludwig den Bayer. B. schaffte kirchliche Mißbräuche ab, entschied die Frage über den Zustand der Seligen vor dem jüngsten Gericht und st. 1342. – B. XIII., ein Orsini, Erzbischof von Benevent, bestieg den päpstlichen Stuhl 1724; er eiferte für die Kirchenzucht und gegen den Prunk des höhern Clerus; Stiftung der congregatio seminariorum; brachte den Erzbischof von Paris zur Anerkennung der Bulle Unigenitus, ordnete nachgiebig die Privilegiumsangelegenheit der sicilischen Monarchie und schlichtete Streitigkeiten mit Sardinien. Dennoch bereitete ihm Johann V. von Portugal Verdrießlichkeiten und mehrere Höfe waren unzufrieden ob dem Officium des längst ins Martyrologium aufgenommenen Gregor VII., weil in der Lection die Excommunication und Absetzung Heinrichs IV. vorkam. Nikolaus Coscia, der scheinheilige und habsüchtige Günstling B.s, brachte dem Ansehen des Papstes und noch mehr der apostol. Kammer großen Schaden. B. st. 1730. – B. XIV., Prosper Lorenz Lambertini, 1728 Cardinal, 1731 Erzbischof seiner Vaterstadt Bologna, wo er außer den „institutiones ecclesiasticae“ sein als klassisch geltendes Werk über die Selig- und Heiligsprechung der Diener Gottes schrieb. Eine Schrift über Diöcesansynoden gab er erst heraus, nachdem er 1740 Nachfolger Clemens XII. geworden. Frömmigkeit, Mäßigung und Duldsamkeit erwarben ihm die Achtung kath. und prot. Fürsten. Obwohl das Stillleben des Gelehrten allem vorziehend zeigte er sich als sehr thätigen Papst und Regenten. Verminderung der übergroßen Zahl der Festtage, Eifer gegen das Duell, Verdammungsbreve des Freimaurerbundes (v. 18. März 1751), Anordnung einer Congregation, die den Lebenswandel der Bisthumscandidaten prüfte, Errichtung neuer Bisthümer in Amerika und Europa (darunter Fulda). Den Jesuiten untersagte er die Handelschaft, gewährte dem König von Portugal große Vergünstigungen, wie denen von Spanien und beider Sicilien und schlichtete die Streitigkeiten mit Sardinien, zwischen Venedig und Oesterreich, desgleichen die wegen der Bulle Unigenitus in Frankreich entstandenen. 1742 veranlaßte die Bulle „Ex quo singularis“ langjährige Christenverfolgung in China. B. starb 1758. Seine Werke gab der Jesuit de Azevedo heraus (Rom 1747–1751 in 12 Quartb.; vollständiger: Venedig 1767 in 15 Foliob.). Benedict, Julius, berühmter Componist und Klavierspieler, geboren zu Stuttgart 1804, Sohn des Bankier B., Schüler Hummels und Carl Maria von Webers, 1823 Musikdirektor am Kärnthnerthortheater in Wien, 1825 am Theater San Carlo in Neapel, wo 1827 seine komische Oper „Giacinta ed Ernesto“ zur Ausführung kam. Später reiste er als Pianist durch Italien, Deutschland, Frankreich, kam mit der Malibran wieder nach Neapel, begleitete seine frühere Stelle bis 1835 und schrieb die Opern „J Portoghesi a Goa“ und „Un anno et un giorno“. 1836 wurde er Direktor der Opera buffa in London und schrieb die Opern „The Gipsys warning“ und „The Assasins“. Von Amerika, wohin er 1850 Jenny Lind begleitet hatte, zurückgekehrt, lebt er wieder in London. Benedictbeuren, Dorf in Oberbayern, ehemals reiches Benedictenkloster (gestiftet um 740), prächtige Kirche; in den ehemaligen Klostergebäuden ist seit 1806 die Kunstglashütte des Hrn. Utzschneider. Mineralwasser salin.-alkal. und eisenhaltig; Benedictenwand 6100' hoch. Benedictiner sind Ordensleute, welche der Regel des hl. Benedict sich unterwerfen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/481>, abgerufen am 03.07.2024.