Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.sehr fruchtbaren und ausgezeichnet gut angebauten Boden; von dem Gesammtareal der Oberfläche zu 2945593 Hectaren (1 H. = 10000 QMetr.) sind 1463663 Ackerboden, 345938 Wiesen und Weiden, 114086 Gärten, 539127 Waldung, 308254 Haide (vergl. Campine). Besonders fruchtbar sind die Polders (50000 Hectaren), Marschland, das durch Dämme gegen das Hereinbrechen der höher liegenden Flüsse geschützt werden muß. Der Landbau liefert: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Buchweizen, vielen und vortrefflichen Flachs, Hanf, Hopfen, Cichorie, Tabak, Krapp, Runkelrüben u. Möhren, Obst u. Gemüse. Trefflich ist die Viehzucht; die Pferde zeichnen sich durch Größe und Kraft aus (Brabanter), das Rindvieh durch Größe und Milchreichthum; 1846 zählte man: 294537 Pferde, 1203801 Rindvieh, 662508 Schafe, 496564 Schweine. B. hat einen großen Reichthum an Eisen (1850 lieferten 131 Hochöfen 144452 Tonnen) und Steinkohlen (1850 Werth der Ausbeute 461/2 Mill. Fr.), außerdem baut man auf Blei, Kupfer, Zink, Galmei und Marmor. Die Industrie in Eisen und anderem Metall ist großartig; der Werth der Eisenfabrikate betrug 1846 über 521/2 Mill. Fr. Sehr bedeutend ist die Glasfabrikation, die in 35 Hütten betrieben wird. Die Leinenindustrie der Belgier ist seit dem Mittelalter weltberühmt und noch von größter Wichtigkeit; die Brüsseler und Brügger Spitzen behaupten ihr altes Ansehen; berühmt sind ferner: die Brüsseler Hüte und Wagen, die Strohgeflechte von Lüttich, das Papier von Namur, Porzellan u. Fayence von Dornyk, Brüssel, Bergen und Gent, die Handschuhe von Gent, die Teppiche von Brüssel, die Lederwaaren von Gent, Lüttich, Namur u. Brügge. die Dampfmaschinen von Seraing, die Feuerwaffen von Lüttich u. s. w. Die Fabrikation in Wolle und Baumwolle hat einen großen Aufschwung gewonnen und concurrirt auf dem Weltmarkt mit England. Die Einfuhr wurde 1850 auf 678956000 Fr. berechnet, die Ausfuhr 733762000 Fr.; die belg. Handelsflotte zählte 154 Segel zu 33000 Tonnen Last. Eingeführt werden: Baumwolle, Wolle, Wein, Colonialwaaren; ausgeführt: Steinkohlen, Wollen-, Baumwoll-, Leinenfabrikate, Glas, Metallwaaren, Leder, Wagen, Hüte u. s. w. Für Verkehrswege hat kein Staat wie B. gesorgt; es besaß 1850 Landstraßen 1247 Meil., Wasserstraßen 336 M., 172 M. Eisenbahnen. Von 1830-1850 wurden auf Straßen-, Eisenbahn- und Kanalbau verwandt 442903954 Fr. Die Eisenbahnen ertrugen 1850 die Summe von 14847540 Fr., die Betriebskosten beliefen sich auf 9195315 Fr. - B. ist eine konstitutionelle Monarchie; König ist Leopold I. von Sachsen-Koburg, geb. 1790; die Nationalvertretung geschieht durch 2 Kammern, Senat und Deputirten, die Mitglieder des ersten werden auf 8, die Deputirten auf 4 Jahre gewählt; die Uebermacht der Deputirtenkammer ist übrigens entschieden hervorgetreten. Für die Bildung sorgen 4 Universitäten: Lüttich, Gent, Löwen und Brüssel; Kunst- und Gewerbsschulen in allen größeren Städten, 3 Musikschulen (Conservatorien) in Brüssel, Lüttich, Gent, 2 Navigationsschulen in Antwerpen und Ostende, 2 Bergbauschulen zu Bergen und Lüttich, 1 polytechnische Schule zu Gent, 5753 Primarschulen. Der Unterricht ist in B. vollständig frei, daher bestehen neben den Staats- u. Gemeindeanstalten eine Menge Mittelschulen, die theils von dem Klerus, theils von Privaten gehalten und geleitet werden. - Die belg. Armee wurde 1853 auf 100000 Mann gebracht; Festungen sind: Antwerpen, Ostende, Nieuport, Ypern, Dornyk, Diest, Bergen, Philippeville, Charleroi, Namur, Ath, Dendermonde, Lüttich. An Kriegsfahrzeugen besitzt B. nur 5 mit 36 Kanonen. - Die Staatsausgaben betragen nach dem Budget von 1852115 Mill. Fr., die Einnahmen 117 Mill. Die Staatsschuld betrug 1851 Fr.: 656341422; das im Umlauf befindliche Papiergeld belauft sich auf 20 Mill. Thl. - Geschichte. B. war in der vorröm. und röm. Zeit von den keltischen Belgen bewohnt; die Römerherrschaft mischte röm. Bevölkerung bei, die Völkerwanderung aber niederdeutsche Stämme. In der späteren fränkischen, so wie in sehr fruchtbaren und ausgezeichnet gut angebauten Boden; von dem Gesammtareal der Oberfläche zu 2945593 Hectaren (1 H. = 10000 QMetr.) sind 1463663 Ackerboden, 345938 Wiesen und Weiden, 114086 Gärten, 539127 Waldung, 308254 Haide (vergl. Campine). Besonders fruchtbar sind die Polders (50000 Hectaren), Marschland, das durch Dämme gegen das Hereinbrechen der höher liegenden Flüsse geschützt werden muß. Der Landbau liefert: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Buchweizen, vielen und vortrefflichen Flachs, Hanf, Hopfen, Cichorie, Tabak, Krapp, Runkelrüben u. Möhren, Obst u. Gemüse. Trefflich ist die Viehzucht; die Pferde zeichnen sich durch Größe und Kraft aus (Brabanter), das Rindvieh durch Größe und Milchreichthum; 1846 zählte man: 294537 Pferde, 1203801 Rindvieh, 662508 Schafe, 496564 Schweine. B. hat einen großen Reichthum an Eisen (1850 lieferten 131 Hochöfen 144452 Tonnen) und Steinkohlen (1850 Werth der Ausbeute 461/2 Mill. Fr.), außerdem baut man auf Blei, Kupfer, Zink, Galmei und Marmor. Die Industrie in Eisen und anderem Metall ist großartig; der Werth der Eisenfabrikate betrug 1846 über 521/2 Mill. Fr. Sehr bedeutend ist die Glasfabrikation, die in 35 Hütten betrieben wird. Die Leinenindustrie der Belgier ist seit dem Mittelalter weltberühmt und noch von größter Wichtigkeit; die Brüsseler und Brügger Spitzen behaupten ihr altes Ansehen; berühmt sind ferner: die Brüsseler Hüte und Wagen, die Strohgeflechte von Lüttich, das Papier von Namur, Porzellan u. Fayence von Dornyk, Brüssel, Bergen und Gent, die Handschuhe von Gent, die Teppiche von Brüssel, die Lederwaaren von Gent, Lüttich, Namur u. Brügge. die Dampfmaschinen von Seraing, die Feuerwaffen von Lüttich u. s. w. Die Fabrikation in Wolle und Baumwolle hat einen großen Aufschwung gewonnen und concurrirt auf dem Weltmarkt mit England. Die Einfuhr wurde 1850 auf 678956000 Fr. berechnet, die Ausfuhr 733762000 Fr.; die belg. Handelsflotte zählte 154 Segel zu 33000 Tonnen Last. Eingeführt werden: Baumwolle, Wolle, Wein, Colonialwaaren; ausgeführt: Steinkohlen, Wollen-, Baumwoll-, Leinenfabrikate, Glas, Metallwaaren, Leder, Wagen, Hüte u. s. w. Für Verkehrswege hat kein Staat wie B. gesorgt; es besaß 1850 Landstraßen 1247 Meil., Wasserstraßen 336 M., 172 M. Eisenbahnen. Von 1830–1850 wurden auf Straßen-, Eisenbahn- und Kanalbau verwandt 442903954 Fr. Die Eisenbahnen ertrugen 1850 die Summe von 14847540 Fr., die Betriebskosten beliefen sich auf 9195315 Fr. – B. ist eine konstitutionelle Monarchie; König ist Leopold I. von Sachsen-Koburg, geb. 1790; die Nationalvertretung geschieht durch 2 Kammern, Senat und Deputirten, die Mitglieder des ersten werden auf 8, die Deputirten auf 4 Jahre gewählt; die Uebermacht der Deputirtenkammer ist übrigens entschieden hervorgetreten. Für die Bildung sorgen 4 Universitäten: Lüttich, Gent, Löwen und Brüssel; Kunst- und Gewerbsschulen in allen größeren Städten, 3 Musikschulen (Conservatorien) in Brüssel, Lüttich, Gent, 2 Navigationsschulen in Antwerpen und Ostende, 2 Bergbauschulen zu Bergen und Lüttich, 1 polytechnische Schule zu Gent, 5753 Primarschulen. Der Unterricht ist in B. vollständig frei, daher bestehen neben den Staats- u. Gemeindeanstalten eine Menge Mittelschulen, die theils von dem Klerus, theils von Privaten gehalten und geleitet werden. – Die belg. Armee wurde 1853 auf 100000 Mann gebracht; Festungen sind: Antwerpen, Ostende, Nieuport, Ypern, Dornyk, Diest, Bergen, Philippeville, Charleroi, Namur, Ath, Dendermonde, Lüttich. An Kriegsfahrzeugen besitzt B. nur 5 mit 36 Kanonen. – Die Staatsausgaben betragen nach dem Budget von 1852115 Mill. Fr., die Einnahmen 117 Mill. Die Staatsschuld betrug 1851 Fr.: 656341422; das im Umlauf befindliche Papiergeld belauft sich auf 20 Mill. Thl. – Geschichte. B. war in der vorröm. und röm. Zeit von den keltischen Belgen bewohnt; die Römerherrschaft mischte röm. Bevölkerung bei, die Völkerwanderung aber niederdeutsche Stämme. In der späteren fränkischen, so wie in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0469" n="468"/> sehr fruchtbaren und ausgezeichnet gut angebauten Boden; von dem Gesammtareal der Oberfläche zu 2945593 Hectaren (1 H. = 10000 QMetr.) sind 1463663 Ackerboden, 345938 Wiesen und Weiden, 114086 Gärten, 539127 Waldung, 308254 Haide (vergl. Campine). Besonders fruchtbar sind die Polders (50000 Hectaren), Marschland, das durch Dämme gegen das Hereinbrechen der höher liegenden Flüsse geschützt werden muß. Der Landbau liefert: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Buchweizen, vielen und vortrefflichen Flachs, Hanf, Hopfen, Cichorie, Tabak, Krapp, Runkelrüben u. Möhren, Obst u. Gemüse. Trefflich ist die Viehzucht; die Pferde zeichnen sich durch Größe und Kraft aus (Brabanter), das Rindvieh durch Größe und Milchreichthum; 1846 zählte man: 294537 Pferde, 1203801 Rindvieh, 662508 Schafe, 496564 Schweine. B. hat einen großen Reichthum an Eisen (1850 lieferten 131 Hochöfen 144452 Tonnen) und Steinkohlen (1850 Werth der Ausbeute 46<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Fr.), außerdem baut man auf Blei, Kupfer, Zink, Galmei und Marmor. Die Industrie in Eisen und anderem Metall ist großartig; der Werth der Eisenfabrikate betrug 1846 über 52<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Fr. Sehr bedeutend ist die Glasfabrikation, die in 35 Hütten betrieben wird. Die Leinenindustrie der Belgier ist seit dem Mittelalter weltberühmt und noch von größter Wichtigkeit; die Brüsseler und Brügger Spitzen behaupten ihr altes Ansehen; berühmt sind ferner: die Brüsseler Hüte und Wagen, die Strohgeflechte von Lüttich, das Papier von Namur, Porzellan u. Fayence von Dornyk, Brüssel, Bergen und Gent, die Handschuhe von Gent, die Teppiche von Brüssel, die Lederwaaren von Gent, Lüttich, Namur u. Brügge. die Dampfmaschinen von Seraing, die Feuerwaffen von Lüttich u. s. w. Die Fabrikation in Wolle und Baumwolle hat einen großen Aufschwung gewonnen und concurrirt auf dem Weltmarkt mit England. Die Einfuhr wurde 1850 auf 678956000 Fr. berechnet, die Ausfuhr 733762000 Fr.; die belg. Handelsflotte zählte 154 Segel zu 33000 Tonnen Last. Eingeführt werden: Baumwolle, Wolle, Wein, Colonialwaaren; ausgeführt: Steinkohlen, Wollen-, Baumwoll-, Leinenfabrikate, Glas, Metallwaaren, Leder, Wagen, Hüte u. s. w. Für Verkehrswege hat kein Staat wie B. gesorgt; es besaß 1850 Landstraßen 1247 Meil., Wasserstraßen 336 M., 172 M. Eisenbahnen. Von 1830–1850 wurden auf Straßen-, Eisenbahn- und Kanalbau verwandt 442903954 Fr. Die Eisenbahnen ertrugen 1850 die Summe von 14847540 Fr., die Betriebskosten beliefen sich auf 9195315 Fr. – B. ist eine konstitutionelle Monarchie; König ist Leopold I. von Sachsen-Koburg, geb. 1790; die Nationalvertretung geschieht durch 2 Kammern, Senat und Deputirten, die Mitglieder des ersten werden auf 8, die Deputirten auf 4 Jahre gewählt; die Uebermacht der Deputirtenkammer ist übrigens entschieden hervorgetreten. Für die Bildung sorgen 4 Universitäten: Lüttich, Gent, Löwen und Brüssel; Kunst- und Gewerbsschulen in allen größeren Städten, 3 Musikschulen (Conservatorien) in Brüssel, Lüttich, Gent, 2 Navigationsschulen in Antwerpen und Ostende, 2 Bergbauschulen zu Bergen und Lüttich, 1 polytechnische Schule zu Gent, 5753 Primarschulen. Der Unterricht ist in B. vollständig frei, daher bestehen neben den Staats- u. Gemeindeanstalten eine Menge Mittelschulen, die theils von dem Klerus, theils von Privaten gehalten und geleitet werden. – Die belg. Armee wurde 1853 auf 100000 Mann gebracht; Festungen sind: Antwerpen, Ostende, Nieuport, Ypern, Dornyk, Diest, Bergen, Philippeville, Charleroi, Namur, Ath, Dendermonde, Lüttich. An Kriegsfahrzeugen besitzt B. nur 5 mit 36 Kanonen. – Die Staatsausgaben betragen nach dem Budget von 1852115 Mill. Fr., die Einnahmen 117 Mill. Die Staatsschuld betrug 1851 Fr.: 656341422; das im Umlauf befindliche Papiergeld belauft sich auf 20 Mill. Thl. – Geschichte. B. war in der vorröm. und röm. Zeit von den keltischen Belgen bewohnt; die Römerherrschaft mischte röm. Bevölkerung bei, die Völkerwanderung aber niederdeutsche Stämme. In der späteren fränkischen, so wie in </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [468/0469]
sehr fruchtbaren und ausgezeichnet gut angebauten Boden; von dem Gesammtareal der Oberfläche zu 2945593 Hectaren (1 H. = 10000 QMetr.) sind 1463663 Ackerboden, 345938 Wiesen und Weiden, 114086 Gärten, 539127 Waldung, 308254 Haide (vergl. Campine). Besonders fruchtbar sind die Polders (50000 Hectaren), Marschland, das durch Dämme gegen das Hereinbrechen der höher liegenden Flüsse geschützt werden muß. Der Landbau liefert: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Buchweizen, vielen und vortrefflichen Flachs, Hanf, Hopfen, Cichorie, Tabak, Krapp, Runkelrüben u. Möhren, Obst u. Gemüse. Trefflich ist die Viehzucht; die Pferde zeichnen sich durch Größe und Kraft aus (Brabanter), das Rindvieh durch Größe und Milchreichthum; 1846 zählte man: 294537 Pferde, 1203801 Rindvieh, 662508 Schafe, 496564 Schweine. B. hat einen großen Reichthum an Eisen (1850 lieferten 131 Hochöfen 144452 Tonnen) und Steinkohlen (1850 Werth der Ausbeute 461/2 Mill. Fr.), außerdem baut man auf Blei, Kupfer, Zink, Galmei und Marmor. Die Industrie in Eisen und anderem Metall ist großartig; der Werth der Eisenfabrikate betrug 1846 über 521/2 Mill. Fr. Sehr bedeutend ist die Glasfabrikation, die in 35 Hütten betrieben wird. Die Leinenindustrie der Belgier ist seit dem Mittelalter weltberühmt und noch von größter Wichtigkeit; die Brüsseler und Brügger Spitzen behaupten ihr altes Ansehen; berühmt sind ferner: die Brüsseler Hüte und Wagen, die Strohgeflechte von Lüttich, das Papier von Namur, Porzellan u. Fayence von Dornyk, Brüssel, Bergen und Gent, die Handschuhe von Gent, die Teppiche von Brüssel, die Lederwaaren von Gent, Lüttich, Namur u. Brügge. die Dampfmaschinen von Seraing, die Feuerwaffen von Lüttich u. s. w. Die Fabrikation in Wolle und Baumwolle hat einen großen Aufschwung gewonnen und concurrirt auf dem Weltmarkt mit England. Die Einfuhr wurde 1850 auf 678956000 Fr. berechnet, die Ausfuhr 733762000 Fr.; die belg. Handelsflotte zählte 154 Segel zu 33000 Tonnen Last. Eingeführt werden: Baumwolle, Wolle, Wein, Colonialwaaren; ausgeführt: Steinkohlen, Wollen-, Baumwoll-, Leinenfabrikate, Glas, Metallwaaren, Leder, Wagen, Hüte u. s. w. Für Verkehrswege hat kein Staat wie B. gesorgt; es besaß 1850 Landstraßen 1247 Meil., Wasserstraßen 336 M., 172 M. Eisenbahnen. Von 1830–1850 wurden auf Straßen-, Eisenbahn- und Kanalbau verwandt 442903954 Fr. Die Eisenbahnen ertrugen 1850 die Summe von 14847540 Fr., die Betriebskosten beliefen sich auf 9195315 Fr. – B. ist eine konstitutionelle Monarchie; König ist Leopold I. von Sachsen-Koburg, geb. 1790; die Nationalvertretung geschieht durch 2 Kammern, Senat und Deputirten, die Mitglieder des ersten werden auf 8, die Deputirten auf 4 Jahre gewählt; die Uebermacht der Deputirtenkammer ist übrigens entschieden hervorgetreten. Für die Bildung sorgen 4 Universitäten: Lüttich, Gent, Löwen und Brüssel; Kunst- und Gewerbsschulen in allen größeren Städten, 3 Musikschulen (Conservatorien) in Brüssel, Lüttich, Gent, 2 Navigationsschulen in Antwerpen und Ostende, 2 Bergbauschulen zu Bergen und Lüttich, 1 polytechnische Schule zu Gent, 5753 Primarschulen. Der Unterricht ist in B. vollständig frei, daher bestehen neben den Staats- u. Gemeindeanstalten eine Menge Mittelschulen, die theils von dem Klerus, theils von Privaten gehalten und geleitet werden. – Die belg. Armee wurde 1853 auf 100000 Mann gebracht; Festungen sind: Antwerpen, Ostende, Nieuport, Ypern, Dornyk, Diest, Bergen, Philippeville, Charleroi, Namur, Ath, Dendermonde, Lüttich. An Kriegsfahrzeugen besitzt B. nur 5 mit 36 Kanonen. – Die Staatsausgaben betragen nach dem Budget von 1852115 Mill. Fr., die Einnahmen 117 Mill. Die Staatsschuld betrug 1851 Fr.: 656341422; das im Umlauf befindliche Papiergeld belauft sich auf 20 Mill. Thl. – Geschichte. B. war in der vorröm. und röm. Zeit von den keltischen Belgen bewohnt; die Römerherrschaft mischte röm. Bevölkerung bei, die Völkerwanderung aber niederdeutsche Stämme. In der späteren fränkischen, so wie in
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