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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Gmünd 1804, bildete sich zuerst in München als Thiermaler, besuchte später die Thierarzneischule in Stuttgart, wurde 1831 Lehrer in Hohenheim und 1839 Professor an der Thierarzneischule zu Stuttgart, woselbst er 1846 starb. Schriften: "Belehrungen über das Skelett des Rindes" 1841; "Anleitung zur Hauspferdezucht" 1843; "Thierärztliche Geburtshilfe"; "Anleitung zur Kenntniß des Aeußern des Pferdes"; "Handbuch der landwirthschaftlichen Thierkunde und Thierzucht" 1843-47.


Baumgarten, Sigm. Jakob, geb. 1706 zu Wolmirstädt, 1734 Professor der Theologie zu Halle, 1744 Direktor des theol. Seminars, st. 1757. Seine Verdienste um die theol. Wissenschaft schätzen die Protestanten hoch. Schriften: "Auszug der Kirchengeschichte" 1743-46; "Evangel. Glaubenslehre"; "Allgemeine Weltgeschichte" 16 Bände, 2744-56.


Baumgarten, Alex. Gottlieb, Bruder des Vorigen, geb. 1714 zu Berlin, studirte zu Halle unter Wolf u. seinem Bruder, ward 1740 Professor der Philosophie zu Frankfurt a. d. O., wo er 1762 st. Er war ein klarer Denker u. erhob zuerst die Aesthetik zu einer eigenen Wissenschaft durch seine Schrift "Aesthetica" 2 Bde. 1750-58. Von Werth ist auch seine "Metaphysica" 1739.


Baumgarten, Joh. Joseph Graf von, bayer. Geheimerath, unterhandelte die Münzconvention zwischen Oesterreich u. Bayern 1752 und 1765 zwischen dem oberrheinischen, schwäbischen u. fränkischen Kreis, welche den 24 Guldenfuß festsetzte.


Baumgarten-Crusius, Detlev Karl Wilh., tüchtiger Schulmann, geb. 1786 zu Dresden, 4810 Conrector zu Merseburg, 1817 als solcher zu Dresden, 1833 Rektor an der Landesschule zu Meißen, wo er 1845 st. Machte sich besonders verdient durch Herausgabe classischer Schriften, so des Sueton, Xenophon, der Odyssee etc. und von seiner Theilnahme am staatlichen u. kirchlichen Leben zeugen sein: "Licht u. Schatten", "Reise aus dem Herzen in das Herz" 1819.


Baumgarten-Crusius, Ludw. Friedr. Otto, des Vorigen Bruder, geb. 1788 zu Merseburg, seit 1817 ordentlicher Professor der Theologie zu Jena, woselbst er 1843 st. Einer der gelehrtesten protest. Theologen, trat gegen Harms 1817 und die hallischen Theologen 1830 als Verfechter der religiösen Freiheit auf. Schriften: "Handb. der christl. Sittenlehre" 1827; "Lehrbuch der Dogmengeschichte" 1831-32.


Baumgartner, Andreas, Ritter von, Dr. der Philosophie, geb. 25. Novbr. 1793 zu Friedberg in Böhmen, studierte in Linz und Wien, wurde 1817 Prof. der Physik in Olmütz, 1825 in Wien, verließ später wegen eines Halsübels den Katheder und wurde Director der Aerarial-Porzellan-, Gußspiegel- und Smaltefabriken; 1847 wurde ihm die Leitung des Eisenbahnwesens übertragen, 1848 das Ministerium des Bergwesens und der öffentlichen Bauten, später eine Section des Finanzwesens; im Mai 1851 wurde er Minister des Handels und der öffentlichen Bauten, im Dezbr. auch Finanzminister. Schriften: "Aräometrie" 1820; "die Mechanik in ihrer Anwendung auf Künste und Gewerbe" 2. Aufl. 1823; "Naturlehre" 8. Aufl. 1845; mit Ellinghausen, später mit Helger redigirte er die geschätzte "Zeitschrift für Physik u. Mathematik."


Baumgartner, Gallus Jakob, geb. 1797 zu Altstätten Kanton St. Gallen, 1825 Mitglied des großen Raths, 1826 erster Staatsschreiber des Kantons St. Gallen, 1831 Mitglied des kleinen Raths, betheiligte sich mit Geist und Energie nicht bloß an den Angelegenheiten seines Kantons, sondern eben so an allen wichtigen Fragen der Eidgenossenschaft. war lange der Führer der neuen liberalen Partei, u. strebte besonders eine engere Föderation der Schweiz unter einer Centralregierung an; sein Organ war damals "der Erzähler." Später aber die Unmöglichkeit einer solchen Umgestaltung der Bundesverhältnisse ohne Gewalt u. Unterdrückung der kleinen kathol. Kantone einsehend, ward er seit 1840 eben so entschiedener Vertheidiger des Bundesrechts, u. handelte im gleichen Sinne besonders in der Aargauischen Klosterfrage. Dadurch zerfiel er mit der liberalen Partei und verlor seine kantonale

Gmünd 1804, bildete sich zuerst in München als Thiermaler, besuchte später die Thierarzneischule in Stuttgart, wurde 1831 Lehrer in Hohenheim und 1839 Professor an der Thierarzneischule zu Stuttgart, woselbst er 1846 starb. Schriften: „Belehrungen über das Skelett des Rindes“ 1841; „Anleitung zur Hauspferdezucht“ 1843; „Thierärztliche Geburtshilfe“; „Anleitung zur Kenntniß des Aeußern des Pferdes“; „Handbuch der landwirthschaftlichen Thierkunde und Thierzucht“ 1843–47.


Baumgarten, Sigm. Jakob, geb. 1706 zu Wolmirstädt, 1734 Professor der Theologie zu Halle, 1744 Direktor des theol. Seminars, st. 1757. Seine Verdienste um die theol. Wissenschaft schätzen die Protestanten hoch. Schriften: „Auszug der Kirchengeschichte“ 1743–46; „Evangel. Glaubenslehre“; „Allgemeine Weltgeschichte“ 16 Bände, 2744–56.


Baumgarten, Alex. Gottlieb, Bruder des Vorigen, geb. 1714 zu Berlin, studirte zu Halle unter Wolf u. seinem Bruder, ward 1740 Professor der Philosophie zu Frankfurt a. d. O., wo er 1762 st. Er war ein klarer Denker u. erhob zuerst die Aesthetik zu einer eigenen Wissenschaft durch seine Schrift „Aesthetica“ 2 Bde. 1750–58. Von Werth ist auch seine „Metaphysica“ 1739.


Baumgarten, Joh. Joseph Graf von, bayer. Geheimerath, unterhandelte die Münzconvention zwischen Oesterreich u. Bayern 1752 und 1765 zwischen dem oberrheinischen, schwäbischen u. fränkischen Kreis, welche den 24 Guldenfuß festsetzte.


Baumgarten-Crusius, Detlev Karl Wilh., tüchtiger Schulmann, geb. 1786 zu Dresden, 4810 Conrector zu Merseburg, 1817 als solcher zu Dresden, 1833 Rektor an der Landesschule zu Meißen, wo er 1845 st. Machte sich besonders verdient durch Herausgabe classischer Schriften, so des Sueton, Xenophon, der Odyssee etc. und von seiner Theilnahme am staatlichen u. kirchlichen Leben zeugen sein: „Licht u. Schatten“, „Reise aus dem Herzen in das Herz“ 1819.


Baumgarten-Crusius, Ludw. Friedr. Otto, des Vorigen Bruder, geb. 1788 zu Merseburg, seit 1817 ordentlicher Professor der Theologie zu Jena, woselbst er 1843 st. Einer der gelehrtesten protest. Theologen, trat gegen Harms 1817 und die hallischen Theologen 1830 als Verfechter der religiösen Freiheit auf. Schriften: „Handb. der christl. Sittenlehre“ 1827; „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ 1831–32.


Baumgartner, Andreas, Ritter von, Dr. der Philosophie, geb. 25. Novbr. 1793 zu Friedberg in Böhmen, studierte in Linz und Wien, wurde 1817 Prof. der Physik in Olmütz, 1825 in Wien, verließ später wegen eines Halsübels den Katheder und wurde Director der Aerarial-Porzellan-, Gußspiegel- und Smaltefabriken; 1847 wurde ihm die Leitung des Eisenbahnwesens übertragen, 1848 das Ministerium des Bergwesens und der öffentlichen Bauten, später eine Section des Finanzwesens; im Mai 1851 wurde er Minister des Handels und der öffentlichen Bauten, im Dezbr. auch Finanzminister. Schriften: „Aräometrie“ 1820; „die Mechanik in ihrer Anwendung auf Künste und Gewerbe“ 2. Aufl. 1823; „Naturlehre“ 8. Aufl. 1845; mit Ellinghausen, später mit Helger redigirte er die geschätzte „Zeitschrift für Physik u. Mathematik.“


Baumgartner, Gallus Jakob, geb. 1797 zu Altstätten Kanton St. Gallen, 1825 Mitglied des großen Raths, 1826 erster Staatsschreiber des Kantons St. Gallen, 1831 Mitglied des kleinen Raths, betheiligte sich mit Geist und Energie nicht bloß an den Angelegenheiten seines Kantons, sondern eben so an allen wichtigen Fragen der Eidgenossenschaft. war lange der Führer der neuen liberalen Partei, u. strebte besonders eine engere Föderation der Schweiz unter einer Centralregierung an; sein Organ war damals „der Erzähler.“ Später aber die Unmöglichkeit einer solchen Umgestaltung der Bundesverhältnisse ohne Gewalt u. Unterdrückung der kleinen kathol. Kantone einsehend, ward er seit 1840 eben so entschiedener Vertheidiger des Bundesrechts, u. handelte im gleichen Sinne besonders in der Aargauischen Klosterfrage. Dadurch zerfiel er mit der liberalen Partei und verlor seine kantonale

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Gmünd 1804, bildete sich zuerst in München als Thiermaler, besuchte später die Thierarzneischule in Stuttgart, wurde 1831 Lehrer in Hohenheim und 1839 Professor an der Thierarzneischule zu Stuttgart, woselbst er 1846 starb. Schriften: &#x201E;Belehrungen über das Skelett des Rindes&#x201C; 1841; &#x201E;Anleitung zur Hauspferdezucht&#x201C; 1843; &#x201E;Thierärztliche Geburtshilfe&#x201C;; &#x201E;Anleitung zur Kenntniß des Aeußern des Pferdes&#x201C;; &#x201E;Handbuch der landwirthschaftlichen Thierkunde und Thierzucht&#x201C; 1843&#x2013;47.</p><lb/>
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[436/0437] Gmünd 1804, bildete sich zuerst in München als Thiermaler, besuchte später die Thierarzneischule in Stuttgart, wurde 1831 Lehrer in Hohenheim und 1839 Professor an der Thierarzneischule zu Stuttgart, woselbst er 1846 starb. Schriften: „Belehrungen über das Skelett des Rindes“ 1841; „Anleitung zur Hauspferdezucht“ 1843; „Thierärztliche Geburtshilfe“; „Anleitung zur Kenntniß des Aeußern des Pferdes“; „Handbuch der landwirthschaftlichen Thierkunde und Thierzucht“ 1843–47. Baumgarten, Sigm. Jakob, geb. 1706 zu Wolmirstädt, 1734 Professor der Theologie zu Halle, 1744 Direktor des theol. Seminars, st. 1757. Seine Verdienste um die theol. Wissenschaft schätzen die Protestanten hoch. Schriften: „Auszug der Kirchengeschichte“ 1743–46; „Evangel. Glaubenslehre“; „Allgemeine Weltgeschichte“ 16 Bände, 2744–56. Baumgarten, Alex. Gottlieb, Bruder des Vorigen, geb. 1714 zu Berlin, studirte zu Halle unter Wolf u. seinem Bruder, ward 1740 Professor der Philosophie zu Frankfurt a. d. O., wo er 1762 st. Er war ein klarer Denker u. erhob zuerst die Aesthetik zu einer eigenen Wissenschaft durch seine Schrift „Aesthetica“ 2 Bde. 1750–58. Von Werth ist auch seine „Metaphysica“ 1739. Baumgarten, Joh. Joseph Graf von, bayer. Geheimerath, unterhandelte die Münzconvention zwischen Oesterreich u. Bayern 1752 und 1765 zwischen dem oberrheinischen, schwäbischen u. fränkischen Kreis, welche den 24 Guldenfuß festsetzte. Baumgarten-Crusius, Detlev Karl Wilh., tüchtiger Schulmann, geb. 1786 zu Dresden, 4810 Conrector zu Merseburg, 1817 als solcher zu Dresden, 1833 Rektor an der Landesschule zu Meißen, wo er 1845 st. Machte sich besonders verdient durch Herausgabe classischer Schriften, so des Sueton, Xenophon, der Odyssee etc. und von seiner Theilnahme am staatlichen u. kirchlichen Leben zeugen sein: „Licht u. Schatten“, „Reise aus dem Herzen in das Herz“ 1819. Baumgarten-Crusius, Ludw. Friedr. Otto, des Vorigen Bruder, geb. 1788 zu Merseburg, seit 1817 ordentlicher Professor der Theologie zu Jena, woselbst er 1843 st. Einer der gelehrtesten protest. Theologen, trat gegen Harms 1817 und die hallischen Theologen 1830 als Verfechter der religiösen Freiheit auf. Schriften: „Handb. der christl. Sittenlehre“ 1827; „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ 1831–32. Baumgartner, Andreas, Ritter von, Dr. der Philosophie, geb. 25. Novbr. 1793 zu Friedberg in Böhmen, studierte in Linz und Wien, wurde 1817 Prof. der Physik in Olmütz, 1825 in Wien, verließ später wegen eines Halsübels den Katheder und wurde Director der Aerarial-Porzellan-, Gußspiegel- und Smaltefabriken; 1847 wurde ihm die Leitung des Eisenbahnwesens übertragen, 1848 das Ministerium des Bergwesens und der öffentlichen Bauten, später eine Section des Finanzwesens; im Mai 1851 wurde er Minister des Handels und der öffentlichen Bauten, im Dezbr. auch Finanzminister. Schriften: „Aräometrie“ 1820; „die Mechanik in ihrer Anwendung auf Künste und Gewerbe“ 2. Aufl. 1823; „Naturlehre“ 8. Aufl. 1845; mit Ellinghausen, später mit Helger redigirte er die geschätzte „Zeitschrift für Physik u. Mathematik.“ Baumgartner, Gallus Jakob, geb. 1797 zu Altstätten Kanton St. Gallen, 1825 Mitglied des großen Raths, 1826 erster Staatsschreiber des Kantons St. Gallen, 1831 Mitglied des kleinen Raths, betheiligte sich mit Geist und Energie nicht bloß an den Angelegenheiten seines Kantons, sondern eben so an allen wichtigen Fragen der Eidgenossenschaft. war lange der Führer der neuen liberalen Partei, u. strebte besonders eine engere Föderation der Schweiz unter einer Centralregierung an; sein Organ war damals „der Erzähler.“ Später aber die Unmöglichkeit einer solchen Umgestaltung der Bundesverhältnisse ohne Gewalt u. Unterdrückung der kleinen kathol. Kantone einsehend, ward er seit 1840 eben so entschiedener Vertheidiger des Bundesrechts, u. handelte im gleichen Sinne besonders in der Aargauischen Klosterfrage. Dadurch zerfiel er mit der liberalen Partei und verlor seine kantonale

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/437>, abgerufen am 22.11.2024.