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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Versfuß; in der Musik die tiefste Stimme einer Harmonie.


Basken, in ihrer Sprache Escualdunae, eigenthümliches Volk zu beiden Seiten der Westpyrenäen, in den franz. Departem. Arriege, Ober- und Niederpyrenäen, 130000 Seelen, in Spanien 400000 Seelen, in Guipuzcoa, Alava und Biscaia. Das Land ist gebirgig, reich an Holz und Weiden, an Eisen und Blei, wohl angebaut, stark bevölkert. Die B. sind Abkömmlinge der alten Iberer, das älteste unvermischte Volk Europas, das seine Nationalität selbst unter der röm. Herrschaft erhielt. Sie sind schlank, oft blondhaarig, behend. kriegerisch und arbeitsam. Ihre Sprache, das Altiberische, wurde von Wilhelm v. Humboldt als der Sanscritfamilie angehörig erklärt, ist jedoch nicht hinlänglich erforscht. Die B. (es gilt forthin nur die span. B., da die franz. ohne alle Bedeutung sind) wohnen in 180 Städten, in vielen Dörfern und in einzeln stehenden Höfen. Zur Zeit der Völkerwanderung wurden sie für einige Zeit selbstständig, mußten jedoch bald abwechselnd die fränk. oder span. Oberhoheit anerkennen; seit Ferdinand dem Katholischen besteht die jetzige Theilung zwischen Spanien und Frankreich. Die span. Könige beschworen die Freiheiten (Fueros) der B.; diese waren frei von der Conscription und den Zöllen, hatten nur ausnahmsweise Besatzungen im Lande, zahlten Abgaben, die ihre Deputirten bewilligten, die sich jährlich unter der Eiche von Guernavica versammelten. In den einheimischen span. Kämpfen waren die B. immer auf Seiten der Absolutisten, weil die Constitutionellen ihre Fueros nicht anerkennen wollten, wie sie denn auch wirklich mit der Einheit des Staates unvereinbar waren. Die B. hielten treu zu Don Carlos, bis dessen Unfähigkeit sich zu grell erwiesen hatte; der Vertrag von Bergara 1839 machte die Geltung der Fueros von der Verfassung des Königreichs abhängig und in Folge davon sind den B. nur ihre Municipalrechte verblieben, in allem anderen stehen sie den anderen Spaniern gleich.


Baskerville (Bäskerwill), John, 1706-1775, engl. Drucker, Vervollkommner der engl. Typographie im vorigen Jahrh.


Basma, eine Art Kattun aus Kleinasien, zu Bettdecken und Ueberzügen gebraucht.


Basnage (Banasch), franz. Gelehrtenfamilie, Prediger und Juristen; der bedeutendste ist B. de Beauval, Jacques, geb. 1653 zu Rouen, 1676 Prediger daselbst, nach der Aufhebung des Edikts von Nantes Prediger der walonischen Gemeinde in Rotterdam, einer der bedeutendsten protest. Theologen, schrieb Instructions pastorales aux reformes de France sur l'obeissance due au Souverain; histoire de l'eglise, Rotterdam 1699, apologetisch für den Protestantismus; histoire de la religion des Juifs Jes. Chr., Rotterdam 1707; annales des provinces unies depuis la paix de Munster jusqu' a la paix de Nimegue. Haag 1726 u. a.; er st. zu Haag 1723.


Basquille (frz. Bahkill), Verschluß zu Thüren und Fenstern, besteht aus einer runden eisernen, oben und unten mit einem wagrechten Hacken versehenen Stange, die mittelst eines Griffs in der Mitte (des Ruders) so gedreht wird, daß die Hacken in oben und unten angebrachte Oefen greifen; sie sind fester und dauerhafter als der Beschlag mit Vorreibern.


Basquina, weiter seidener Ueberrock der span. Frauen, wird nur auf der Straße getragen.


Basrah oder Bassora, Hauptstadt des gleichnamigen Paschaliks, 1 Stunde vom Euphrat, mit demselben durch einen Kanal verbunden, 60000 E., Stapelplatz für pers., arab., ind. und europ. Erzeugnisse; 636 vom Khalifen Omar gegründet blühte B. rasch auf hatte eine berühmte hohe Schule, war im 17. Jahrh. Zankapfel zwischen Persern und Türken, bis es den letztern verblieb.


Basrelief (frz. Bahrelieff), Bildhauerarbeit, wo die Figuren nicht vollständig, sondern auf einem flachen Grunde zur Hälfte der Körperdicke hervorragen; im Alterthum und Mittelalter wurde das B. durch Auftragen von Farbe der Malerei näher gebracht. Vgl. Hautrelief.


Baß (basso, ital., tief), in der Musik

Versfuß; in der Musik die tiefste Stimme einer Harmonie.


Basken, in ihrer Sprache Escualdunae, eigenthümliches Volk zu beiden Seiten der Westpyrenäen, in den franz. Departem. Arriège, Ober- und Niederpyrenäen, 130000 Seelen, in Spanien 400000 Seelen, in Guipuzcoa, Alava und Biscaia. Das Land ist gebirgig, reich an Holz und Weiden, an Eisen und Blei, wohl angebaut, stark bevölkert. Die B. sind Abkömmlinge der alten Iberer, das älteste unvermischte Volk Europas, das seine Nationalität selbst unter der röm. Herrschaft erhielt. Sie sind schlank, oft blondhaarig, behend. kriegerisch und arbeitsam. Ihre Sprache, das Altiberische, wurde von Wilhelm v. Humboldt als der Sanscritfamilie angehörig erklärt, ist jedoch nicht hinlänglich erforscht. Die B. (es gilt forthin nur die span. B., da die franz. ohne alle Bedeutung sind) wohnen in 180 Städten, in vielen Dörfern und in einzeln stehenden Höfen. Zur Zeit der Völkerwanderung wurden sie für einige Zeit selbstständig, mußten jedoch bald abwechselnd die fränk. oder span. Oberhoheit anerkennen; seit Ferdinand dem Katholischen besteht die jetzige Theilung zwischen Spanien und Frankreich. Die span. Könige beschworen die Freiheiten (Fueros) der B.; diese waren frei von der Conscription und den Zöllen, hatten nur ausnahmsweise Besatzungen im Lande, zahlten Abgaben, die ihre Deputirten bewilligten, die sich jährlich unter der Eiche von Guernavica versammelten. In den einheimischen span. Kämpfen waren die B. immer auf Seiten der Absolutisten, weil die Constitutionellen ihre Fueros nicht anerkennen wollten, wie sie denn auch wirklich mit der Einheit des Staates unvereinbar waren. Die B. hielten treu zu Don Carlos, bis dessen Unfähigkeit sich zu grell erwiesen hatte; der Vertrag von Bergara 1839 machte die Geltung der Fueros von der Verfassung des Königreichs abhängig und in Folge davon sind den B. nur ihre Municipalrechte verblieben, in allem anderen stehen sie den anderen Spaniern gleich.


Baskerville (Bäskerwill), John, 1706–1775, engl. Drucker, Vervollkommner der engl. Typographie im vorigen Jahrh.


Basma, eine Art Kattun aus Kleinasien, zu Bettdecken und Ueberzügen gebraucht.


Basnage (Banasch), franz. Gelehrtenfamilie, Prediger und Juristen; der bedeutendste ist B. de Beauval, Jacques, geb. 1653 zu Rouen, 1676 Prediger daselbst, nach der Aufhebung des Edikts von Nantes Prediger der walonischen Gemeinde in Rotterdam, einer der bedeutendsten protest. Theologen, schrieb Instructions pastorales aux reformés de France sur lʼobéissance due au Souverain; histoire de lʼéglise, Rotterdam 1699, apologetisch für den Protestantismus; histoire de la religion des Juifs Jes. Chr., Rotterdam 1707; annales des provinces unies depuis la paix de Munster jusquʼ à la paix de Nimègue. Haag 1726 u. a.; er st. zu Haag 1723.


Basquille (frz. Bahkill), Verschluß zu Thüren und Fenstern, besteht aus einer runden eisernen, oben und unten mit einem wagrechten Hacken versehenen Stange, die mittelst eines Griffs in der Mitte (des Ruders) so gedreht wird, daß die Hacken in oben und unten angebrachte Oefen greifen; sie sind fester und dauerhafter als der Beschlag mit Vorreibern.


Basquina, weiter seidener Ueberrock der span. Frauen, wird nur auf der Straße getragen.


Basrah oder Bassora, Hauptstadt des gleichnamigen Paschaliks, 1 Stunde vom Euphrat, mit demselben durch einen Kanal verbunden, 60000 E., Stapelplatz für pers., arab., ind. und europ. Erzeugnisse; 636 vom Khalifen Omar gegründet blühte B. rasch auf hatte eine berühmte hohe Schule, war im 17. Jahrh. Zankapfel zwischen Persern und Türken, bis es den letztern verblieb.


Basrelief (frz. Bahrelieff), Bildhauerarbeit, wo die Figuren nicht vollständig, sondern auf einem flachen Grunde zur Hälfte der Körperdicke hervorragen; im Alterthum und Mittelalter wurde das B. durch Auftragen von Farbe der Malerei näher gebracht. Vgl. Hautrelief.


Baß (basso, ital., tief), in der Musik

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[422/0423] Versfuß; in der Musik die tiefste Stimme einer Harmonie. Basken, in ihrer Sprache Escualdunae, eigenthümliches Volk zu beiden Seiten der Westpyrenäen, in den franz. Departem. Arriège, Ober- und Niederpyrenäen, 130000 Seelen, in Spanien 400000 Seelen, in Guipuzcoa, Alava und Biscaia. Das Land ist gebirgig, reich an Holz und Weiden, an Eisen und Blei, wohl angebaut, stark bevölkert. Die B. sind Abkömmlinge der alten Iberer, das älteste unvermischte Volk Europas, das seine Nationalität selbst unter der röm. Herrschaft erhielt. Sie sind schlank, oft blondhaarig, behend. kriegerisch und arbeitsam. Ihre Sprache, das Altiberische, wurde von Wilhelm v. Humboldt als der Sanscritfamilie angehörig erklärt, ist jedoch nicht hinlänglich erforscht. Die B. (es gilt forthin nur die span. B., da die franz. ohne alle Bedeutung sind) wohnen in 180 Städten, in vielen Dörfern und in einzeln stehenden Höfen. Zur Zeit der Völkerwanderung wurden sie für einige Zeit selbstständig, mußten jedoch bald abwechselnd die fränk. oder span. Oberhoheit anerkennen; seit Ferdinand dem Katholischen besteht die jetzige Theilung zwischen Spanien und Frankreich. Die span. Könige beschworen die Freiheiten (Fueros) der B.; diese waren frei von der Conscription und den Zöllen, hatten nur ausnahmsweise Besatzungen im Lande, zahlten Abgaben, die ihre Deputirten bewilligten, die sich jährlich unter der Eiche von Guernavica versammelten. In den einheimischen span. Kämpfen waren die B. immer auf Seiten der Absolutisten, weil die Constitutionellen ihre Fueros nicht anerkennen wollten, wie sie denn auch wirklich mit der Einheit des Staates unvereinbar waren. Die B. hielten treu zu Don Carlos, bis dessen Unfähigkeit sich zu grell erwiesen hatte; der Vertrag von Bergara 1839 machte die Geltung der Fueros von der Verfassung des Königreichs abhängig und in Folge davon sind den B. nur ihre Municipalrechte verblieben, in allem anderen stehen sie den anderen Spaniern gleich. Baskerville (Bäskerwill), John, 1706–1775, engl. Drucker, Vervollkommner der engl. Typographie im vorigen Jahrh. Basma, eine Art Kattun aus Kleinasien, zu Bettdecken und Ueberzügen gebraucht. Basnage (Banasch), franz. Gelehrtenfamilie, Prediger und Juristen; der bedeutendste ist B. de Beauval, Jacques, geb. 1653 zu Rouen, 1676 Prediger daselbst, nach der Aufhebung des Edikts von Nantes Prediger der walonischen Gemeinde in Rotterdam, einer der bedeutendsten protest. Theologen, schrieb Instructions pastorales aux reformés de France sur lʼobéissance due au Souverain; histoire de lʼéglise, Rotterdam 1699, apologetisch für den Protestantismus; histoire de la religion des Juifs Jes. Chr., Rotterdam 1707; annales des provinces unies depuis la paix de Munster jusquʼ à la paix de Nimègue. Haag 1726 u. a.; er st. zu Haag 1723. Basquille (frz. Bahkill), Verschluß zu Thüren und Fenstern, besteht aus einer runden eisernen, oben und unten mit einem wagrechten Hacken versehenen Stange, die mittelst eines Griffs in der Mitte (des Ruders) so gedreht wird, daß die Hacken in oben und unten angebrachte Oefen greifen; sie sind fester und dauerhafter als der Beschlag mit Vorreibern. Basquina, weiter seidener Ueberrock der span. Frauen, wird nur auf der Straße getragen. Basrah oder Bassora, Hauptstadt des gleichnamigen Paschaliks, 1 Stunde vom Euphrat, mit demselben durch einen Kanal verbunden, 60000 E., Stapelplatz für pers., arab., ind. und europ. Erzeugnisse; 636 vom Khalifen Omar gegründet blühte B. rasch auf hatte eine berühmte hohe Schule, war im 17. Jahrh. Zankapfel zwischen Persern und Türken, bis es den letztern verblieb. Basrelief (frz. Bahrelieff), Bildhauerarbeit, wo die Figuren nicht vollständig, sondern auf einem flachen Grunde zur Hälfte der Körperdicke hervorragen; im Alterthum und Mittelalter wurde das B. durch Auftragen von Farbe der Malerei näher gebracht. Vgl. Hautrelief. Baß (basso, ital., tief), in der Musik

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/423>, abgerufen am 22.11.2024.