Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Avantfosse, frz., der Graben um die Außenwerke einer Festung, Vorgraben. Avantgarde, frz., Vortrab, eine Truppenmasse, welche dem Hauptcorps vorangeschickt wird, theils zur Sicherung gegen feindliche Ueberraschung, theils zur Erkundung des Terrains oder zur Hinwegräumung von Hindernissen; die A. besteht gewöhnlich aus leichten Truppen. avant la lettre, frz., vor der Schrift, die zweitbeste Art von Kupferstichabdrücken, mit dem Namen des Künstlers, aber ohne volle Unterschrift; avant la lettre finie, vor vollendeter Schrift, oder avec lettre grise, mit grauer Schrift, die dritte Art, mit bloß eingerissener Unterschrift; avant toute lettre, ohne alle Unterschrift, oder epreuve d'artiste (Künstlerprobe), die beste Art von Kupferstichabdrücken; avec la lettre, mit Unterschrift, die gewöhnliche Art. avantlogis (frz. awangloschi), die Wohnung im Vorderhaus, das Vorderhaus. avantmain (frz. Awangmäng), die Vorderhand. avantmidi, frz., Vormittag. Avantpatrouille, frz., Vortrupp der Avantgarde. avantpropos, frz., Vorwort. avantscene, frz., der vordere Theil der Bühne, soweit die Wand des Prosceniums reicht. avantseuil (frz. awangsöil), der Treppenaustritt. Avanzi, Giovanni, Rechtsgelehrter u. Dichter, Freund Tassos, 1549 zu Rovigo geboren, lehrte zu Ferrara, Rovigo, Padua, st. 1622. - Jacopo d'A. de Verona, um 1370, Historienmaler, Schüler des Aldighieri, bezeichnet einen Fortschritt des Colorits. - A., Nicolo, Maler u. Steinschneider, Venetianer, st. 1665; von ihm sollen blau- und weißgeschnittene Steine Nicoli heißen. Avanzini, Jos., zu Gaino unweit Brescia geb., Priester, Mathematiker und Physiker, Professor in Padua, st. 1827, ein um die Hydrostatik verdienter Gelehrter. avanzo, ital., Vorschuß, Gewinn, Ueberschuß. Avaren, mongol. Volksstamm, der sich längere Zeit nördlich vom Kaukasus hielt, im 6. Jahrh. aber über Ungarn bis an die Ens vordrang; Karl d. Gr. besiegte sie und sie wurden von anderen Volksstämmen im östl. Europa im 9. Jahrh. aufgerieben. Avarie, frz., s. Haferei. avaritia, lat., Geiz, Habsucht. Avaux (Awo), franz. adeliges Geschlecht; Claude de Mesmes, Comte d'A., wurde um 1623 Staatsminister, dann Gesandter zu Venedig, Rom, Mantua, Florenz, Turin, Kopenhagen, Stockholm und Warschau, vortrefflicher Diplomat, Richelieues rechte Hand, trug sehr viel zur Verlängerung des 30jährigen Krieges oder zur Schwächung Deutschlands bei, auf die sich Ludwigs XIV. Größe gründete; er war auch Abgeordneter in Münster bei der Anbahnung des westfäl, Friedens; st. 1650. - Jean Antoine, Großneffe des Vorigen, von 1672 bis 1702 als Diplomate Ludwigs XIV. thätig, starb 1709. Avec permission, franz., mit Erlaubniß. Aveiro, Distrikt und Stadt in der portug. Provinz Beira, zwischen Oporto und Coimbra, 7000 E., Bischofssitz, großer und guter Hafen, Handel mit Oel, Wein, Austern, Anchovis, Orangen, Salz. A. war bis 1720 ein Titularherzogthum; über den letzten Herzog Don Joseph Mascarenhas s. Pombal. Avellanen, veredelte Haselnüsse, von der Stadt Avellino genannt. Avellanenkreuz (crux avellana), in der Heraldik ein aus 4 mit den Stielen zusammenstoßenden Haselnüssen gebildetes Kreuz. Avellino, Hauptstadt in der neapolit. Provinz Principato ulteriore, 15600 E., Bischofssitz, Tuchfabriken, Färbereien, Handel mit Roggen, Kastanien, Haselnüssen; in der Nähe die caudinischen Pässe. Avellino, Francesco, geb. 1788 zu Neapel, Professor der griech. Literatur in Neapel, st. 1850; ausgezeichneter Archäolog, lieferte Beiträge zum königl. Museo Borbonico, für die Academia Ercolanese, - delle scienze etc. Avelliren, losreißen; Avulsion, Losreißung. Ave Maria, s. Angelus. Avantfosse, frz., der Graben um die Außenwerke einer Festung, Vorgraben. Avantgarde, frz., Vortrab, eine Truppenmasse, welche dem Hauptcorps vorangeschickt wird, theils zur Sicherung gegen feindliche Ueberraschung, theils zur Erkundung des Terrains oder zur Hinwegräumung von Hindernissen; die A. besteht gewöhnlich aus leichten Truppen. avant la lettre, frz., vor der Schrift, die zweitbeste Art von Kupferstichabdrücken, mit dem Namen des Künstlers, aber ohne volle Unterschrift; avant la lettre finie, vor vollendeter Schrift, oder avec lettre grise, mit grauer Schrift, die dritte Art, mit bloß eingerissener Unterschrift; avant toute lettre, ohne alle Unterschrift, oder epreuve dʼartiste (Künstlerprobe), die beste Art von Kupferstichabdrücken; avec la lettre, mit Unterschrift, die gewöhnliche Art. avantlogis (frz. awangloschi), die Wohnung im Vorderhaus, das Vorderhaus. avantmain (frz. Awangmäng), die Vorderhand. avantmidi, frz., Vormittag. Avantpatrouille, frz., Vortrupp der Avantgarde. avantpropos, frz., Vorwort. avantscène, frz., der vordere Theil der Bühne, soweit die Wand des Prosceniums reicht. avantseuil (frz. awangsöil), der Treppenaustritt. Avanzi, Giovanni, Rechtsgelehrter u. Dichter, Freund Tassos, 1549 zu Rovigo geboren, lehrte zu Ferrara, Rovigo, Padua, st. 1622. – Jacopo dʼA. de Verona, um 1370, Historienmaler, Schüler des Aldighieri, bezeichnet einen Fortschritt des Colorits. – A., Nicolo, Maler u. Steinschneider, Venetianer, st. 1665; von ihm sollen blau- und weißgeschnittene Steine Nicoli heißen. Avanzini, Jos., zu Gaino unweit Brescia geb., Priester, Mathematiker und Physiker, Professor in Padua, st. 1827, ein um die Hydrostatik verdienter Gelehrter. avanzo, ital., Vorschuß, Gewinn, Ueberschuß. Avaren, mongol. Volksstamm, der sich längere Zeit nördlich vom Kaukasus hielt, im 6. Jahrh. aber über Ungarn bis an die Ens vordrang; Karl d. Gr. besiegte sie und sie wurden von anderen Volksstämmen im östl. Europa im 9. Jahrh. aufgerieben. Avarie, frz., s. Haferei. avaritia, lat., Geiz, Habsucht. Avaux (Awo), franz. adeliges Geschlecht; Claude de Mesmes, Comte dʼA., wurde um 1623 Staatsminister, dann Gesandter zu Venedig, Rom, Mantua, Florenz, Turin, Kopenhagen, Stockholm und Warschau, vortrefflicher Diplomat, Richelieues rechte Hand, trug sehr viel zur Verlängerung des 30jährigen Krieges oder zur Schwächung Deutschlands bei, auf die sich Ludwigs XIV. Größe gründete; er war auch Abgeordneter in Münster bei der Anbahnung des westfäl, Friedens; st. 1650. – Jean Antoine, Großneffe des Vorigen, von 1672 bis 1702 als Diplomate Ludwigs XIV. thätig, starb 1709. Avec permission, franz., mit Erlaubniß. Aveiro, Distrikt und Stadt in der portug. Provinz Beira, zwischen Oporto und Coimbra, 7000 E., Bischofssitz, großer und guter Hafen, Handel mit Oel, Wein, Austern, Anchovis, Orangen, Salz. A. war bis 1720 ein Titularherzogthum; über den letzten Herzog Don Joseph Mascarenhas s. Pombal. Avellanen, veredelte Haselnüsse, von der Stadt Avellino genannt. Avellanenkreuz (crux avellana), in der Heraldik ein aus 4 mit den Stielen zusammenstoßenden Haselnüssen gebildetes Kreuz. Avellino, Hauptstadt in der neapolit. Provinz Principato ulteriore, 15600 E., Bischofssitz, Tuchfabriken, Färbereien, Handel mit Roggen, Kastanien, Haselnüssen; in der Nähe die caudinischen Pässe. Avellino, Francesco, geb. 1788 zu Neapel, Professor der griech. Literatur in Neapel, st. 1850; ausgezeichneter Archäolog, lieferte Beiträge zum königl. Museo Borbonico, für die Academia Ercolanese, – delle scienze etc. Avelliren, losreißen; Avulsion, Losreißung. Ave Maria, s. 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Avantfosse, frz., der Graben um die Außenwerke einer Festung, Vorgraben.
Avantgarde, frz., Vortrab, eine Truppenmasse, welche dem Hauptcorps vorangeschickt wird, theils zur Sicherung gegen feindliche Ueberraschung, theils zur Erkundung des Terrains oder zur Hinwegräumung von Hindernissen; die A. besteht gewöhnlich aus leichten Truppen.
avant la lettre, frz., vor der Schrift, die zweitbeste Art von Kupferstichabdrücken, mit dem Namen des Künstlers, aber ohne volle Unterschrift; avant la lettre finie, vor vollendeter Schrift, oder avec lettre grise, mit grauer Schrift, die dritte Art, mit bloß eingerissener Unterschrift; avant toute lettre, ohne alle Unterschrift, oder epreuve dʼartiste (Künstlerprobe), die beste Art von Kupferstichabdrücken; avec la lettre, mit Unterschrift, die gewöhnliche Art.
avantlogis (frz. awangloschi), die Wohnung im Vorderhaus, das Vorderhaus.
avantmain (frz. Awangmäng), die Vorderhand.
avantmidi, frz., Vormittag.
Avantpatrouille, frz., Vortrupp der Avantgarde.
avantpropos, frz., Vorwort.
avantscène, frz., der vordere Theil der Bühne, soweit die Wand des Prosceniums reicht.
avantseuil (frz. awangsöil), der Treppenaustritt.
Avanzi, Giovanni, Rechtsgelehrter u. Dichter, Freund Tassos, 1549 zu Rovigo geboren, lehrte zu Ferrara, Rovigo, Padua, st. 1622. – Jacopo dʼA. de Verona, um 1370, Historienmaler, Schüler des Aldighieri, bezeichnet einen Fortschritt des Colorits. – A., Nicolo, Maler u. Steinschneider, Venetianer, st. 1665; von ihm sollen blau- und weißgeschnittene Steine Nicoli heißen.
Avanzini, Jos., zu Gaino unweit Brescia geb., Priester, Mathematiker und Physiker, Professor in Padua, st. 1827, ein um die Hydrostatik verdienter Gelehrter.
avanzo, ital., Vorschuß, Gewinn, Ueberschuß.
Avaren, mongol. Volksstamm, der sich längere Zeit nördlich vom Kaukasus hielt, im 6. Jahrh. aber über Ungarn bis an die Ens vordrang; Karl d. Gr. besiegte sie und sie wurden von anderen Volksstämmen im östl. Europa im 9. Jahrh. aufgerieben.
Avarie, frz., s. Haferei.
avaritia, lat., Geiz, Habsucht.
Avaux (Awo), franz. adeliges Geschlecht; Claude de Mesmes, Comte dʼA., wurde um 1623 Staatsminister, dann Gesandter zu Venedig, Rom, Mantua, Florenz, Turin, Kopenhagen, Stockholm und Warschau, vortrefflicher Diplomat, Richelieues rechte Hand, trug sehr viel zur Verlängerung des 30jährigen Krieges oder zur Schwächung Deutschlands bei, auf die sich Ludwigs XIV. Größe gründete; er war auch Abgeordneter in Münster bei der Anbahnung des westfäl, Friedens; st. 1650. – Jean Antoine, Großneffe des Vorigen, von 1672 bis 1702 als Diplomate Ludwigs XIV. thätig, starb 1709.
Avec permission, franz., mit Erlaubniß.
Aveiro, Distrikt und Stadt in der portug. Provinz Beira, zwischen Oporto und Coimbra, 7000 E., Bischofssitz, großer und guter Hafen, Handel mit Oel, Wein, Austern, Anchovis, Orangen, Salz. A. war bis 1720 ein Titularherzogthum; über den letzten Herzog Don Joseph Mascarenhas s. Pombal.
Avellanen, veredelte Haselnüsse, von der Stadt Avellino genannt.
Avellanenkreuz (crux avellana), in der Heraldik ein aus 4 mit den Stielen zusammenstoßenden Haselnüssen gebildetes Kreuz.
Avellino, Hauptstadt in der neapolit. Provinz Principato ulteriore, 15600 E., Bischofssitz, Tuchfabriken, Färbereien, Handel mit Roggen, Kastanien, Haselnüssen; in der Nähe die caudinischen Pässe.
Avellino, Francesco, geb. 1788 zu Neapel, Professor der griech. Literatur in Neapel, st. 1850; ausgezeichneter Archäolog, lieferte Beiträge zum königl. Museo Borbonico, für die Academia Ercolanese, – delle scienze etc.
Avelliren, losreißen; Avulsion, Losreißung.
Ave Maria, s. Angelus.
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