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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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bestimmtes Maß des angebauten Landes, was anderswo durch Morgen, Juchart, Tagwerk u. s. w. bezeichnet wird.


Ackerbau oder Landbau, jene Thätigkeit, durch welche der Boden zur Hervorbringung von Gewächsen zubereitet wird, welche entweder zur menschlichen Nahrung oder zum Viehfutter dienen sollen, oder eine andere Verwendung im Haushalte oder als Handelsartikel finden. Der Ackerbau ist das natürlichste und nothwendigste Gewerbe, auf dem zuletzt die Existenz jedes Staates beruht, insofern das tägliche Brod durch ihn beigeschafft wird. Der Ackerbau kräftigt aber auch den Körper, beschränkt wenigstens die Thorheiten der Mode in Kleidung und Meinung, weist immer auf den, der die Sonne scheinen läßt und den Regen sendet; eine ackerbauende Bevölkerung ist daher eine kräftige, ruhige, religiöse, sie liefert zugleich die tüchtigsten Krieger, ist also eine Hauptstütze des Staates, so lange sie nicht in ländliches Proletariat verwandelt wird. S. auch Nationalökonomie.


Ackerkrume, die obere Schichte des Ackerbodens, welche die eigentlichen nährenden Bestandtheile enthält; ihre größere oder geringere Tiefe kommt beim Anbau sehr in Betracht und bestimmt hauptsächlich den Werth des Ackers.


Ackermann, Konrad, von großem Einflusse auf die Umgestaltung der deutschen Schaubühne, von 1767-1771 Theaterdirector in Hamburg. 2. Rudolf, geb. 1764 zu Stollberg im sächs. Erzgebirge, Sattler, arbeitete als Geselle in Paris und Brüssel, lernte zeichnen und malen und erfand geschmackvolle Verzierungen für Wagen und Modeartikel. 1794 siedelte er nach London über, errichtete ein Kunstmagazin und erweiterte dasselbe allmälig zu einem blühenden Geschäfte. Er führte in England den Steindruck ein, beförderte die Holzschneidekunst, gab das erste Taschenbuch 1828 heraus, ein Modejournal und mehrere trefflich illustrirte topographische Werke. Außerdem verfertigte er wasserdichte Tücher, Filze und Papiere und beschäftigte überhaupt immer 6-800 Menschen. Seine Heimath vergaß er nie und wurde vielfach ihr Wohlthäter; er starb 1838.


Aconcagua, zweithöchste Spitze der Cordilleras, östl. von Valparaiso, 22540 paris. Fuß hoch. 2. Provinz und Stadt in Chili.


a condition, d. h. auf Bedingung, im Handel Waaren, welche wieder zurückgenommen werden, wenn sie in bestimmter Zeit nicht Absatz finden.


Aconitum, Eisenhut, eine Giftpflanze aus der Familie der Ranunculaceae und der 13. Classe 3. Ordnung nach Linne. Es werden mehrere Arten des Aconitum in den Pharmacopöen verschiedener Länder als officinell aufgeführt, namentlich die Arten Aconitum Napellus L., Aconitum Napellus Störk., etc., indem wohl alle die wirksamen Stoffe - das Aconitin etc. - enthalten; die ursprünglich officinelle Pflanze ist jedoch das Aconitum Napellus Störk. oder Aconitum Störkianum Rchb., indem Dr. Störk diese Pflanze zuerst gegen Rheumatismen und Gichtübel anwendete. Diese Aconita kommen wildwachsend in den Alpen Tyrols, der Schweiz etc., auch im schlesischen Gebirge, an den Flüssen Oberschwabens und in Schweden vor; werden in den Gärten als Zierpflanzen gezogen.


a conto, ital., auf Rechnung.


Acorus Calamus, s. Kalmus.


Acosta, Gabr., portug. Edelmann, 1587 zu Porto geb., stammte aus einem vormals jüdischen Geschlechte, wurde von seinen Eltern katholisch erzogen, blieb aber während seines ganzen Lebens ein verneinender Geist. Zuerst zerfiel er mit dem Christenthum, floh nach Holland und wurde als Uriel Acosta Jude; allein bald bekriegte er auch den jüdischen Glauben, besonders die Unsterblichkeit der Seele, wurde von den Rabbinen excommunicirt, des Atheismus angeklagt und von dem holländ. Gerichte zum Verluste seines Vermögens verurtheilt. Dies zu retten unterwarf er sich den Züchtigungen der Synagoge, gerieth aber in neue Händel und Strafen und erschoß sich 1647. Gutzkow hat ihn z. Helden eines Dramas ausersehen.


a couvert (kuwär), eingeschlossen, gesichert.

bestimmtes Maß des angebauten Landes, was anderswo durch Morgen, Juchart, Tagwerk u. s. w. bezeichnet wird.


Ackerbau oder Landbau, jene Thätigkeit, durch welche der Boden zur Hervorbringung von Gewächsen zubereitet wird, welche entweder zur menschlichen Nahrung oder zum Viehfutter dienen sollen, oder eine andere Verwendung im Haushalte oder als Handelsartikel finden. Der Ackerbau ist das natürlichste und nothwendigste Gewerbe, auf dem zuletzt die Existenz jedes Staates beruht, insofern das tägliche Brod durch ihn beigeschafft wird. Der Ackerbau kräftigt aber auch den Körper, beschränkt wenigstens die Thorheiten der Mode in Kleidung und Meinung, weist immer auf den, der die Sonne scheinen läßt und den Regen sendet; eine ackerbauende Bevölkerung ist daher eine kräftige, ruhige, religiöse, sie liefert zugleich die tüchtigsten Krieger, ist also eine Hauptstütze des Staates, so lange sie nicht in ländliches Proletariat verwandelt wird. S. auch Nationalökonomie.


Ackerkrume, die obere Schichte des Ackerbodens, welche die eigentlichen nährenden Bestandtheile enthält; ihre größere oder geringere Tiefe kommt beim Anbau sehr in Betracht und bestimmt hauptsächlich den Werth des Ackers.


Ackermann, Konrad, von großem Einflusse auf die Umgestaltung der deutschen Schaubühne, von 1767–1771 Theaterdirector in Hamburg. 2. Rudolf, geb. 1764 zu Stollberg im sächs. Erzgebirge, Sattler, arbeitete als Geselle in Paris und Brüssel, lernte zeichnen und malen und erfand geschmackvolle Verzierungen für Wagen und Modeartikel. 1794 siedelte er nach London über, errichtete ein Kunstmagazin und erweiterte dasselbe allmälig zu einem blühenden Geschäfte. Er führte in England den Steindruck ein, beförderte die Holzschneidekunst, gab das erste Taschenbuch 1828 heraus, ein Modejournal und mehrere trefflich illustrirte topographische Werke. Außerdem verfertigte er wasserdichte Tücher, Filze und Papiere und beschäftigte überhaupt immer 6–800 Menschen. Seine Heimath vergaß er nie und wurde vielfach ihr Wohlthäter; er starb 1838.


Aconcagua, zweithöchste Spitze der Cordilleras, östl. von Valparaiso, 22540 paris. Fuß hoch. 2. Provinz und Stadt in Chili.


à condition, d. h. auf Bedingung, im Handel Waaren, welche wieder zurückgenommen werden, wenn sie in bestimmter Zeit nicht Absatz finden.


Aconitum, Eisenhut, eine Giftpflanze aus der Familie der Ranunculaceae und der 13. Classe 3. Ordnung nach Linne. Es werden mehrere Arten des Aconitum in den Pharmacopöen verschiedener Länder als officinell aufgeführt, namentlich die Arten Aconitum Napellus L., Aconitum Napellus Störk., etc., indem wohl alle die wirksamen Stoffe – das Aconitin etc. – enthalten; die ursprünglich officinelle Pflanze ist jedoch das Aconitum Napellus Störk. oder Aconitum Störkianum Rchb., indem Dr. Störk diese Pflanze zuerst gegen Rheumatismen und Gichtübel anwendete. Diese Aconita kommen wildwachsend in den Alpen Tyrols, der Schweiz etc., auch im schlesischen Gebirge, an den Flüssen Oberschwabens und in Schweden vor; werden in den Gärten als Zierpflanzen gezogen.


à conto, ital., auf Rechnung.


Acorus Calamus, s. Kalmus.


Acosta, Gabr., portug. Edelmann, 1587 zu Porto geb., stammte aus einem vormals jüdischen Geschlechte, wurde von seinen Eltern katholisch erzogen, blieb aber während seines ganzen Lebens ein verneinender Geist. Zuerst zerfiel er mit dem Christenthum, floh nach Holland und wurde als Uriel Acosta Jude; allein bald bekriegte er auch den jüdischen Glauben, besonders die Unsterblichkeit der Seele, wurde von den Rabbinen excommunicirt, des Atheismus angeklagt und von dem holländ. Gerichte zum Verluste seines Vermögens verurtheilt. Dies zu retten unterwarf er sich den Züchtigungen der Synagoge, gerieth aber in neue Händel und Strafen und erschoß sich 1647. Gutzkow hat ihn z. Helden eines Dramas ausersehen.


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[31/0032] bestimmtes Maß des angebauten Landes, was anderswo durch Morgen, Juchart, Tagwerk u. s. w. bezeichnet wird. Ackerbau oder Landbau, jene Thätigkeit, durch welche der Boden zur Hervorbringung von Gewächsen zubereitet wird, welche entweder zur menschlichen Nahrung oder zum Viehfutter dienen sollen, oder eine andere Verwendung im Haushalte oder als Handelsartikel finden. Der Ackerbau ist das natürlichste und nothwendigste Gewerbe, auf dem zuletzt die Existenz jedes Staates beruht, insofern das tägliche Brod durch ihn beigeschafft wird. Der Ackerbau kräftigt aber auch den Körper, beschränkt wenigstens die Thorheiten der Mode in Kleidung und Meinung, weist immer auf den, der die Sonne scheinen läßt und den Regen sendet; eine ackerbauende Bevölkerung ist daher eine kräftige, ruhige, religiöse, sie liefert zugleich die tüchtigsten Krieger, ist also eine Hauptstütze des Staates, so lange sie nicht in ländliches Proletariat verwandelt wird. S. auch Nationalökonomie. Ackerkrume, die obere Schichte des Ackerbodens, welche die eigentlichen nährenden Bestandtheile enthält; ihre größere oder geringere Tiefe kommt beim Anbau sehr in Betracht und bestimmt hauptsächlich den Werth des Ackers. Ackermann, Konrad, von großem Einflusse auf die Umgestaltung der deutschen Schaubühne, von 1767–1771 Theaterdirector in Hamburg. 2. Rudolf, geb. 1764 zu Stollberg im sächs. Erzgebirge, Sattler, arbeitete als Geselle in Paris und Brüssel, lernte zeichnen und malen und erfand geschmackvolle Verzierungen für Wagen und Modeartikel. 1794 siedelte er nach London über, errichtete ein Kunstmagazin und erweiterte dasselbe allmälig zu einem blühenden Geschäfte. Er führte in England den Steindruck ein, beförderte die Holzschneidekunst, gab das erste Taschenbuch 1828 heraus, ein Modejournal und mehrere trefflich illustrirte topographische Werke. Außerdem verfertigte er wasserdichte Tücher, Filze und Papiere und beschäftigte überhaupt immer 6–800 Menschen. Seine Heimath vergaß er nie und wurde vielfach ihr Wohlthäter; er starb 1838. Aconcagua, zweithöchste Spitze der Cordilleras, östl. von Valparaiso, 22540 paris. Fuß hoch. 2. Provinz und Stadt in Chili. à condition, d. h. auf Bedingung, im Handel Waaren, welche wieder zurückgenommen werden, wenn sie in bestimmter Zeit nicht Absatz finden. Aconitum, Eisenhut, eine Giftpflanze aus der Familie der Ranunculaceae und der 13. Classe 3. Ordnung nach Linne. Es werden mehrere Arten des Aconitum in den Pharmacopöen verschiedener Länder als officinell aufgeführt, namentlich die Arten Aconitum Napellus L., Aconitum Napellus Störk., etc., indem wohl alle die wirksamen Stoffe – das Aconitin etc. – enthalten; die ursprünglich officinelle Pflanze ist jedoch das Aconitum Napellus Störk. oder Aconitum Störkianum Rchb., indem Dr. Störk diese Pflanze zuerst gegen Rheumatismen und Gichtübel anwendete. Diese Aconita kommen wildwachsend in den Alpen Tyrols, der Schweiz etc., auch im schlesischen Gebirge, an den Flüssen Oberschwabens und in Schweden vor; werden in den Gärten als Zierpflanzen gezogen. à conto, ital., auf Rechnung. Acorus Calamus, s. Kalmus. Acosta, Gabr., portug. Edelmann, 1587 zu Porto geb., stammte aus einem vormals jüdischen Geschlechte, wurde von seinen Eltern katholisch erzogen, blieb aber während seines ganzen Lebens ein verneinender Geist. Zuerst zerfiel er mit dem Christenthum, floh nach Holland und wurde als Uriel Acosta Jude; allein bald bekriegte er auch den jüdischen Glauben, besonders die Unsterblichkeit der Seele, wurde von den Rabbinen excommunicirt, des Atheismus angeklagt und von dem holländ. Gerichte zum Verluste seines Vermögens verurtheilt. Dies zu retten unterwarf er sich den Züchtigungen der Synagoge, gerieth aber in neue Händel und Strafen und erschoß sich 1647. Gutzkow hat ihn z. Helden eines Dramas ausersehen. à couvert (kuwär), eingeschlossen, gesichert.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/32>, abgerufen am 30.04.2024.