Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Barnabas, Clemens der Römer, Ignatius von Antiochia, Polykarp; apostolische Schriften sind ferner: der Brief an Diognet, der Hirte des Hermas, die Bruchstücke von Papias, die Martyracten über den Tod des Ignatius und Polykarp.


Apostroph, Lesezeichen ('), zeigt den Ausfall eines Buchstabens an, gewöhnlich eines e, seltener i; wird im deutschen oft mißbräuchlich gesetzt, z. B. Schiller's, Voß' etc.


Apostrophe, rhet. Figur; der Redner spricht zu Abwesenden oder Todten, als ständen sie leibhaftig da.


Apotheke, die Stätte, wo Arzneimittel zubereitet, aufbewahrt und abgegeben werden. Sie hat 3 Hauptabtheilungen: das Laboratorium, die Aufbewahrungsorte der Arzneimittelvorräthe, die Officin. Das Laboratorium theilt sich in 2 Räume, in deren einem die Oefen (Kapelosen, Windofen, Dampfapparat etc.), im anderen die verschiedenen Geräthe zum Stoßen, Schneiden, Quetschen, Pressen etc. vorhanden sind. Zu den Aufbewahrungsorten werden die Materialkammer, der Wasserkeller und die Kräuterkammer gerechnet. Die Officin - gewöhnlich Apotheke im engern Sinne des Wortes genannt - ist dasjenige Lokale, wo Arzneimittel, meistens nur in kleinen Mengen aufgestellt sind und nach den Vorschriften der Aerzte oder im sogenannten Handverkauf abgegeben werden. - Die erste A. wurde von dem Kalifen Almansor in Bagdad errichtet, in Salerno durch Constantin von Carthago unter dem Namen stationes. In Deutschland soll die erste im 13. Jahrh. zu Augsburg, 1409 zu Leipzig, 1440 zu Berlin, 1488 zu Basel, 1493 zu Halle errichtet worden sein. - Apothekergewicht in Deutschland: Pfund, As (Lb) = 12 Unzen, (), die U. = 8 Drachmen (ß), die D. = 3 Skrupeln (), der Skr. = 20 Gran (gr.), von denen also 5760 auf 1 Pf. gehen.


Apothem, eine aus dem Mittelpunkte eines regulären Vielecks auf eine Seite desselben senkrecht gezogene Linie.


Apotheose, Vergötterung, bei den Griechen und Römern der Act, durch den ein Mensch in die Zahl der Götter versetzt wurde. Dies geschah, wenn derselbe durch Macht oder hohe geistige Gaben sich als Liebling der höchsten Götter erwiesen hatte; da die griech. und röm. Götter auf Allmacht keinen Anspruch hatten, sondern einer unbekannten höhern Macht unterworfen waren, da sie selbst stufenweise sich den Menschen näherten und sich nach der Mythe mit dem menschlichen Geschlechte zeugend mischten, so ist die Vergötterung großer Helden, Herrscher, selbst Künstler nur eine natürliche Folge des religiösen Glaubens der Griechen und Römer; erst unter den röm. Kaisern wurde die Vergötterung der gestorbenen Kaiser bei dem allgemeinen Unglauben eigentlich zu einer feierlichen Verhöhnung.


a potiori fit denominatio, nach der Hauptsache richtet sich die Benennung; der ursprüngliche Sprachgeist hat aber diese Regel nicht befolgt, sondern nach dem sinnlich anschaulichsten Merkmale benannt, z. B. Kuckuck (vom Geschrei), Schlange (von schlingen) etc.


a poudre, fassen, grünen Edelsteinen bei der Fassung gepulverte Kreide unterlegen, um ihr Feuer zu verstärken.


Apparat, Zurüstung jeder Art.


Appareille, die Auffahrt in dem innern Raum einer Festung auf den Wallgang; die Rasteille führt in den Graben hinab.


Apparence (frz. -angs), Anschein.


Appartement (frz. -ang), Zimmer, Saal.


Appassionato, ital., in der Musik, leidenschaftlich.


Appel, Christian Freiherr von, geb. 1785 zu Neusohl in Ungarn, diente von 1798 an in allen Kriegen, zuerst als gemeiner Soldat, errang sich in den franz. Kriegen den Offiziersgrad, wurde 1826 Oberstlieutenant, 1829 Oberst, 1834 Generalmajor, 1843 Feldmarschalllieutenant, focht in den ital. Kriegen mit Auszeichnung und wurde Kommandant des 7. Armeekorps, von 1850-52 Kommandant in Ungarn.


Appel, Franz Jos., geb. 1767 zu Wien, mehrfach als Commissär bei der technischen Direktion des Staatspapierwesens angestellt, einer der ausgezeichnetsten Münzkundigen (Numismatiker).

Barnabas, Clemens der Römer, Ignatius von Antiochia, Polykarp; apostolische Schriften sind ferner: der Brief an Diognet, der Hirte des Hermas, die Bruchstücke von Papias, die Martyracten über den Tod des Ignatius und Polykarp.


Apostroph, Lesezeichen (ʼ), zeigt den Ausfall eines Buchstabens an, gewöhnlich eines e, seltener i; wird im deutschen oft mißbräuchlich gesetzt, z. B. Schillerʼs, Voßʼ etc.


Apostrophe, rhet. Figur; der Redner spricht zu Abwesenden oder Todten, als ständen sie leibhaftig da.


Apotheke, die Stätte, wo Arzneimittel zubereitet, aufbewahrt und abgegeben werden. Sie hat 3 Hauptabtheilungen: das Laboratorium, die Aufbewahrungsorte der Arzneimittelvorräthe, die Officin. Das Laboratorium theilt sich in 2 Räume, in deren einem die Oefen (Kapelosen, Windofen, Dampfapparat etc.), im anderen die verschiedenen Geräthe zum Stoßen, Schneiden, Quetschen, Pressen etc. vorhanden sind. Zu den Aufbewahrungsorten werden die Materialkammer, der Wasserkeller und die Kräuterkammer gerechnet. Die Officin – gewöhnlich Apotheke im engern Sinne des Wortes genannt – ist dasjenige Lokale, wo Arzneimittel, meistens nur in kleinen Mengen aufgestellt sind und nach den Vorschriften der Aerzte oder im sogenannten Handverkauf abgegeben werden. – Die erste A. wurde von dem Kalifen Almansor in Bagdad errichtet, in Salerno durch Constantin von Carthago unter dem Namen stationes. In Deutschland soll die erste im 13. Jahrh. zu Augsburg, 1409 zu Leipzig, 1440 zu Berlin, 1488 zu Basel, 1493 zu Halle errichtet worden sein. – Apothekergewicht in Deutschland: Pfund, As (℔) = 12 Unzen, (℥), die U. = 8 Drachmen (ʒ), die D. = 3 Skrupeln (℈), der Skr. = 20 Gran (gr.), von denen also 5760 auf 1 Pf. gehen.


Apothem, eine aus dem Mittelpunkte eines regulären Vielecks auf eine Seite desselben senkrecht gezogene Linie.


Apotheose, Vergötterung, bei den Griechen und Römern der Act, durch den ein Mensch in die Zahl der Götter versetzt wurde. Dies geschah, wenn derselbe durch Macht oder hohe geistige Gaben sich als Liebling der höchsten Götter erwiesen hatte; da die griech. und röm. Götter auf Allmacht keinen Anspruch hatten, sondern einer unbekannten höhern Macht unterworfen waren, da sie selbst stufenweise sich den Menschen näherten und sich nach der Mythe mit dem menschlichen Geschlechte zeugend mischten, so ist die Vergötterung großer Helden, Herrscher, selbst Künstler nur eine natürliche Folge des religiösen Glaubens der Griechen und Römer; erst unter den röm. Kaisern wurde die Vergötterung der gestorbenen Kaiser bei dem allgemeinen Unglauben eigentlich zu einer feierlichen Verhöhnung.


a potiori fit denominatio, nach der Hauptsache richtet sich die Benennung; der ursprüngliche Sprachgeist hat aber diese Regel nicht befolgt, sondern nach dem sinnlich anschaulichsten Merkmale benannt, z. B. Kuckuck (vom Geschrei), Schlange (von schlingen) etc.


à poudre, fassen, grünen Edelsteinen bei der Fassung gepulverte Kreide unterlegen, um ihr Feuer zu verstärken.


Apparat, Zurüstung jeder Art.


Appareille, die Auffahrt in dem innern Raum einer Festung auf den Wallgang; die Rasteille führt in den Graben hinab.


Apparence (frz. –angs), Anschein.


Appartement (frz. –ang), Zimmer, Saal.


Appassionato, ital., in der Musik, leidenschaftlich.


Appel, Christian Freiherr von, geb. 1785 zu Neusohl in Ungarn, diente von 1798 an in allen Kriegen, zuerst als gemeiner Soldat, errang sich in den franz. Kriegen den Offiziersgrad, wurde 1826 Oberstlieutenant, 1829 Oberst, 1834 Generalmajor, 1843 Feldmarschalllieutenant, focht in den ital. Kriegen mit Auszeichnung und wurde Kommandant des 7. Armeekorps, von 1850–52 Kommandant in Ungarn.


Appel, Franz Jos., geb. 1767 zu Wien, mehrfach als Commissär bei der technischen Direktion des Staatspapierwesens angestellt, einer der ausgezeichnetsten Münzkundigen (Numismatiker).

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0223" n="222"/>
Barnabas, Clemens der Römer, Ignatius von Antiochia, Polykarp; apostolische Schriften sind ferner: der Brief an Diognet, der Hirte des Hermas, die Bruchstücke von Papias, die Martyracten über den Tod des Ignatius und Polykarp.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apostroph</hi>, Lesezeichen (&#x02BC;), zeigt den Ausfall eines Buchstabens an, gewöhnlich eines e, seltener i; wird im deutschen oft mißbräuchlich gesetzt, z. B. Schiller&#x02BC;s, Voß&#x02BC; etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apostrophe</hi>, rhet. Figur; der Redner spricht zu Abwesenden oder Todten, als ständen sie leibhaftig da.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apotheke</hi>, die Stätte, wo Arzneimittel zubereitet, aufbewahrt und abgegeben werden. Sie hat 3 Hauptabtheilungen: das Laboratorium, die Aufbewahrungsorte der Arzneimittelvorräthe, die Officin. Das Laboratorium theilt sich in 2 Räume, in deren einem die Oefen (Kapelosen, Windofen, Dampfapparat etc.), im anderen die verschiedenen Geräthe zum Stoßen, Schneiden, Quetschen, Pressen etc. vorhanden sind. Zu den Aufbewahrungsorten werden die Materialkammer, der Wasserkeller und die Kräuterkammer gerechnet. Die Officin &#x2013; gewöhnlich Apotheke im engern Sinne des Wortes genannt &#x2013; ist dasjenige Lokale, wo Arzneimittel, meistens nur in kleinen Mengen aufgestellt sind und nach den Vorschriften der Aerzte oder im sogenannten Handverkauf abgegeben werden. &#x2013; Die erste A. wurde von dem Kalifen Almansor in Bagdad errichtet, in Salerno durch Constantin von Carthago unter dem Namen <hi rendition="#i">stationes</hi>. In Deutschland soll die erste im 13. Jahrh. zu Augsburg, 1409 zu Leipzig, 1440 zu Berlin, 1488 zu Basel, 1493 zu Halle errichtet worden sein. &#x2013; Apothekergewicht in Deutschland: Pfund, As (&#x2114;) = 12 Unzen, (&#x2125;), die U. = 8 Drachmen (&#x0292;), die D. = 3 Skrupeln (&#x2108;), der Skr. = 20 Gran <hi rendition="#i">(gr.)</hi>, von denen also 5760 auf 1 Pf. gehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apothem</hi>, eine aus dem Mittelpunkte eines regulären Vielecks auf eine Seite desselben senkrecht gezogene Linie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apotheose</hi>, Vergötterung, bei den Griechen und Römern der Act, durch den ein Mensch in die Zahl der Götter versetzt wurde. Dies geschah, wenn derselbe durch Macht oder hohe geistige Gaben sich als Liebling der höchsten Götter erwiesen hatte; da die griech. und röm. Götter auf Allmacht keinen Anspruch hatten, sondern einer unbekannten höhern Macht unterworfen waren, da sie selbst stufenweise sich den Menschen näherten und sich nach der Mythe mit dem menschlichen Geschlechte zeugend mischten, so ist die Vergötterung großer Helden, Herrscher, selbst Künstler nur eine natürliche Folge des religiösen Glaubens der Griechen und Römer; erst unter den röm. Kaisern wurde die Vergötterung der gestorbenen Kaiser bei dem allgemeinen Unglauben eigentlich zu einer feierlichen Verhöhnung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">a potiori fit denominatio</hi>, nach der Hauptsache richtet sich die Benennung; der ursprüngliche Sprachgeist hat aber diese Regel nicht befolgt, sondern nach dem sinnlich anschaulichsten Merkmale benannt, z. B. Kuckuck (vom Geschrei), Schlange (von schlingen) etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">à poudre</hi>, fassen, grünen Edelsteinen bei der Fassung gepulverte Kreide unterlegen, um ihr Feuer zu verstärken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apparat</hi>, Zurüstung jeder Art.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Appareille</hi>, die Auffahrt in dem innern Raum einer Festung auf den Wallgang; die <hi rendition="#g">Rasteille</hi> führt in den Graben hinab.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apparence</hi> (frz. &#x2013;angs), Anschein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Appartement</hi> (frz. &#x2013;ang), Zimmer, Saal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Appassionato</hi>, ital., in der Musik, leidenschaftlich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Appel</hi>, Christian Freiherr von, geb. 1785 zu Neusohl in Ungarn, diente von 1798 an in allen Kriegen, zuerst als gemeiner Soldat, errang sich in den franz. Kriegen den Offiziersgrad, wurde 1826 Oberstlieutenant, 1829 Oberst, 1834 Generalmajor, 1843 Feldmarschalllieutenant, focht in den ital. Kriegen mit Auszeichnung und wurde Kommandant des 7. Armeekorps, von 1850&#x2013;52 Kommandant in Ungarn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Appel</hi>, Franz Jos., geb. 1767 zu Wien, mehrfach als Commissär bei der technischen Direktion des Staatspapierwesens angestellt, einer der ausgezeichnetsten Münzkundigen (Numismatiker).
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0223] Barnabas, Clemens der Römer, Ignatius von Antiochia, Polykarp; apostolische Schriften sind ferner: der Brief an Diognet, der Hirte des Hermas, die Bruchstücke von Papias, die Martyracten über den Tod des Ignatius und Polykarp. Apostroph, Lesezeichen (ʼ), zeigt den Ausfall eines Buchstabens an, gewöhnlich eines e, seltener i; wird im deutschen oft mißbräuchlich gesetzt, z. B. Schillerʼs, Voßʼ etc. Apostrophe, rhet. Figur; der Redner spricht zu Abwesenden oder Todten, als ständen sie leibhaftig da. Apotheke, die Stätte, wo Arzneimittel zubereitet, aufbewahrt und abgegeben werden. Sie hat 3 Hauptabtheilungen: das Laboratorium, die Aufbewahrungsorte der Arzneimittelvorräthe, die Officin. Das Laboratorium theilt sich in 2 Räume, in deren einem die Oefen (Kapelosen, Windofen, Dampfapparat etc.), im anderen die verschiedenen Geräthe zum Stoßen, Schneiden, Quetschen, Pressen etc. vorhanden sind. Zu den Aufbewahrungsorten werden die Materialkammer, der Wasserkeller und die Kräuterkammer gerechnet. Die Officin – gewöhnlich Apotheke im engern Sinne des Wortes genannt – ist dasjenige Lokale, wo Arzneimittel, meistens nur in kleinen Mengen aufgestellt sind und nach den Vorschriften der Aerzte oder im sogenannten Handverkauf abgegeben werden. – Die erste A. wurde von dem Kalifen Almansor in Bagdad errichtet, in Salerno durch Constantin von Carthago unter dem Namen stationes. In Deutschland soll die erste im 13. Jahrh. zu Augsburg, 1409 zu Leipzig, 1440 zu Berlin, 1488 zu Basel, 1493 zu Halle errichtet worden sein. – Apothekergewicht in Deutschland: Pfund, As (℔) = 12 Unzen, (℥), die U. = 8 Drachmen (ʒ), die D. = 3 Skrupeln (℈), der Skr. = 20 Gran (gr.), von denen also 5760 auf 1 Pf. gehen. Apothem, eine aus dem Mittelpunkte eines regulären Vielecks auf eine Seite desselben senkrecht gezogene Linie. Apotheose, Vergötterung, bei den Griechen und Römern der Act, durch den ein Mensch in die Zahl der Götter versetzt wurde. Dies geschah, wenn derselbe durch Macht oder hohe geistige Gaben sich als Liebling der höchsten Götter erwiesen hatte; da die griech. und röm. Götter auf Allmacht keinen Anspruch hatten, sondern einer unbekannten höhern Macht unterworfen waren, da sie selbst stufenweise sich den Menschen näherten und sich nach der Mythe mit dem menschlichen Geschlechte zeugend mischten, so ist die Vergötterung großer Helden, Herrscher, selbst Künstler nur eine natürliche Folge des religiösen Glaubens der Griechen und Römer; erst unter den röm. Kaisern wurde die Vergötterung der gestorbenen Kaiser bei dem allgemeinen Unglauben eigentlich zu einer feierlichen Verhöhnung. a potiori fit denominatio, nach der Hauptsache richtet sich die Benennung; der ursprüngliche Sprachgeist hat aber diese Regel nicht befolgt, sondern nach dem sinnlich anschaulichsten Merkmale benannt, z. B. Kuckuck (vom Geschrei), Schlange (von schlingen) etc. à poudre, fassen, grünen Edelsteinen bei der Fassung gepulverte Kreide unterlegen, um ihr Feuer zu verstärken. Apparat, Zurüstung jeder Art. Appareille, die Auffahrt in dem innern Raum einer Festung auf den Wallgang; die Rasteille führt in den Graben hinab. Apparence (frz. –angs), Anschein. Appartement (frz. –ang), Zimmer, Saal. Appassionato, ital., in der Musik, leidenschaftlich. Appel, Christian Freiherr von, geb. 1785 zu Neusohl in Ungarn, diente von 1798 an in allen Kriegen, zuerst als gemeiner Soldat, errang sich in den franz. Kriegen den Offiziersgrad, wurde 1826 Oberstlieutenant, 1829 Oberst, 1834 Generalmajor, 1843 Feldmarschalllieutenant, focht in den ital. Kriegen mit Auszeichnung und wurde Kommandant des 7. Armeekorps, von 1850–52 Kommandant in Ungarn. Appel, Franz Jos., geb. 1767 zu Wien, mehrfach als Commissär bei der technischen Direktion des Staatspapierwesens angestellt, einer der ausgezeichnetsten Münzkundigen (Numismatiker).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/223
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/223>, abgerufen am 17.05.2024.